Gelesen im Februar: Buddha räumt auf, Andreas Altmann, Immer schon vegan …

1. März 2015 - von Christof Herrmann - 22 Kommentare

Gelesen im Februar: Buddha räumt auf, Andreas Altmann, Immer schon vegan …

Welch toller Lesemonat! Bis auf eine Ausnahme haben mir alle Bücher große Freude bereitet.

So soll es zum ersten Mal seit neun Monaten wieder zwei Bücher des Monats geben. In der Kategorie „Fach- und Sachliteratur“ ist das der Minimalismus-Ratgeber „Buddha räumt auf – Wie man mit weniger glücklich wird“ von Regina Tödter, in der Kategorie „Belletristik“ Andreas Altmanns „Im Land der Regenbogenschlange – Unterwegs in Australien“.

Fach- und Sachliteratur

  1. Buddha räumt auf – Wie man mit weniger glücklich wird von Regina Tödter (Erscheinungsjahr: 2015, meine Bewertung: 4,5 von 5 Sternen)
    „Zu viele Leute geben Geld aus, das sie nicht verdient haben, um Dinge zu kaufen, die sie nicht wollen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen“, sagte der US-Komiker Will Rogers einmal. Auch auf der Arbeit, in der Freizeit, auf dem Teller und im Urlaub muten wir uns viel zu viel zu. Ganz zu schweigen davon, dass wir ständig online und erreichbar sind. Die Kultur- und Religionswissenschaftlerin Regina Tödter hatte vor zwei Jahren genug von der Maßlosigkeit. Sie reduzierte ihren Besitz von den üblichen 10.000 Gegenständen auf 300 Gegenstände und fand ihr Glück im Minimalismus, im Urbanen Gartenbau und in Sharing Communities. In ihrem gerade erschienenen Buch gibt sie zahlreiche Ratschläge, wie auch wir unser Leben in allen Bereichen entrümpeln können und „Wie man mit weniger glücklich wird“. Prominente Unterstützung bekommt Regina Tödter dabei von Buddha, der schon vor 2500 Jahren Vorbild für ein einfaches und achtsames Leben war.
  2. Immer schon vegan – Traditionelle Rezepte aus aller Welt von Katharina Seiser (2015, 4 Sterne)
    Schöne Idee: Die österreichische Autorin Katharina Seiser hat über 70 traditionelle vegane Rezepte aus rund 25 Ländern zusammengetragen und in einem sehr liebevoll gestalteten Kochbuch veröffentlicht. Alle Gerichte, die ich nachgekocht habe – darunter Guacamole aus Mexiko, Kürbis-Curry mit Kokos-Roti aus Sri Lanka und Spinat mit Kichererbsen aus Spanien -, sind mir gelungen und haben Stephi und mir geschmeckt. Einziges Manko: Für viele der Rezepte benötigt man Zutaten, die aus fernen Ländern kommen und es nicht in jedem Supermarkt gibt.
  3. No-Budget-Marketing von Alois Gmeiner (2010, 2 Sterne)
    „Die besten Werbemittel für leere Kassen“, „Die weltbeste und die zweitbeste No-Budget-Kampagne“, „Die sechs goldenen Werbetipps!“ – Alois Gmeiner verspricht viel und hält wenig. Die für mich und mein „Schreib-Business“ neuen Tipps passten auf ein halbes DIN-A4-Blatt.

Belletristik

  1. Im Land der Regenbogenschlange – Unterwegs in Australien von Andreas Altmann (2008, 4,5 Sterne)
    2007 radelte ich ein halbes Jahr durch Australien und lernte ich die grandiose Landschaft und die herzlichen Menschen schätzen. Andreas Altmann war zur gleichen Zeit auch „Im Land der Regenbogenschlange“. Mit der Natur hat der vielleicht beste lebende deutsche Reiseautor nicht viel am Hut. Er ist an den Geschichten der Menschen interessiert, die er unterwegs trifft. Etwa die vom Aborigine Jeffrey, der Milliardär wäre, würde er nur sein Land an die Ölmultis verkaufen; die der Inderin Inne, die mit ihrem niederländischen Mann nach Australien auswanderte, spielsüchtig wurde und Hab, Gut und Gatten verlor; die von Fred und seinen ex-kriminellen Preisboxern oder die von Jacob G. Rosenberg, der als einziger seiner Familie Auschwitz überlebte, in Australien eine neue Heimat fand und preisgekrönter Schriftsteller wurde. 
  2. Herr und Hund – Ein Idyll von Thomas Mann (1919, 4,5 Sterne)
    „Herr und Hund“ zählt zu Thomas Manns weniger bekannten und längsten Erzählungen. Er setzte damit nicht nur seinem Hühnerhundmischling Bauschan ein literarisches Denkmal, sondern veröffentlichte auch einen der feinfühligsten Texte über Hunde und deren Besitzer.

Könnte „Buddha räumt auf“ oder „Im Land der Regenbogenschlange“ etwas für Dich sein? Welches Buch kannst Du mir und meinen Lesern empfehlen?

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22 Kommentare für “Gelesen im Februar: Buddha räumt auf, Andreas Altmann, Immer schon vegan …”

  1. Das Minimalismusbuch und vielleicht das Kochbuch interessieren mich. Muss ich mal in der Buchhandlung reinstöbern. Danke Dir für die monatlichen Buchvorschläge.

  2. Herr und Hund befindet sich in meinem Besitz. Mein Mann schenkte es mir vor zwei Jahren.

    Zur Zeit lese ich ein leichtes, aber nicht oberflächliches, Buch: Die Liegenden von Michele Serra, ebenfalls ein Geschenk meines Mannes:

    Ein anderes Buch habe ich mir nach einer Autorenlesung vorletzte Woche gekauft. Allerdings liegt es noch ungeöffnet auf dem Tisch: Unbedingt von Jürgen Volk

    Die Lesung hat Appetit auf das Buch gemacht!

    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Danke für die beiden Tipps.

      Über „Die Liegenden“ heißt es auf der von Dir verlinkten Seite: „Die Freizeitgestaltung des jungen Mannes besteht ausschließlich aus der simultanen Benutzung des Fernsehers, des Laptops, des Smartphones und seiner Ohrhörer. Seine Welt befindet sich hinter Bildschirmen, irgendwo im TV-Programm, noch mehr aber online.“ Klingt nach einer klaren Gesellschaftskritik. Wir entwickeln uns ja immer mehr zu einer Gesellschaft der Hockenden, Liegenden und Glotzenden. Ich glaub, ich geh jetzt offline ;-)

      Viele Grüße

      Christof

  3. Lieber Christof,

    mein Freund liest alles von Altmann und mag ihn, seine Bücher und seinen Schreibstil sehr. Ich stehe eher auf Helge Timmerberg, aber auch von ihm kann man nicht alles lesen.
    Ansonsten ist es bei mir gerade eher mau mit Lesestoff, ich bin privat gerade arg mit anderen Gedanken beschäftigt und kann mich irgendwie kaum auf ein Buch konzentrieren. Sehr schade, mein Buchjahr hat nicht wirklich (gut) angefangen. Aber ein paar Monate bleiben ja noch … ;)

    Liebe Grüße
    Lea

    1. Den Altmann kann man wohl nur mögen oder hassen. So wuchtig schreiben nur wenige. Ich kann Deinem Freund empfehlen, mal eine seiner Lesungen zu besuchen.

      Welches Buch von Helge Timmerberg kannst Du denn besonders empfehlen?

      Alles Gute Dir, damit privat alles bald wieder paletti ist!

      Christof

      1. Vielen Dank für den Tipp über Altmann. Ich muss da mal in der lokalen Buchhandlung stöbern. Die Texte bei Amazon lesen sich ganz interessant.

        Wolfgang

      1. Na, das Buch ist ja noch so neu – das dauert in Büchereien ja immer ein bisschen. (Außer in der Bibliothek des Goetheinstituts in Warschau- die hatten Neuheiten immer super schnell) – ich habs mir jetzt gekauft: Beim örtlichen Buchhändler meines Vertrauens. Werde es dann weiter in den Umlauf geben.

        1. Gut – es ist eine nette Lektüre. Wobei es für mich gerne drei Euro günstiger und dafür ohne die Bilder und die blaue Farbe hätte sein können. Du wirst hinten ja auch genannt, ebenso wie das Fräulein im Glück bei der ich auch immer sehr gerne lese.
          Werde heute ein wenig Zug fahren und mir einen vertieften Einblick verschaffen.

  4. Hi Christoph,

    „Im Land der Regenbogenschlange“ habe ich noch nicht gelesen, fand aber „Reise durch einen einsamen Kontinente“ und „Dies beschissen schöne Leben“ wirklich großartig. Bin aber auch ein Altmann-Fan.

    Eine weitere Empfehlung in Sachen Reiseliteratur: Ilija Trojanows „Der entfesselte Globus“. Oder natürlich: Christoph Ransmayr – „Atlas eines ängstlichen Mannes“

    Zu Seisers „Immer schon vegan“: Mir gefällt die Idee auch sehr gut. Einfach vegan kochen ohne Pipifax-Fleischersatz-Zeug. Hier werden echte Gerichte, im Sinne von traditionellen Speisen, präsentiert. Das ist fein. Dennoch: An die anderen Kochbücher, etwa „Österreich vegetarisch“ oder „So schmecken Wildpflanzen“, kommt das Neulingswerk nicht heran.
    Eine weitere Kochbuch-Empfehlung: Magnus Nilssons „Fäviken“. Kompromisslos lokale Küche, allerdings nichts für Veganer.

    LG Stefan

    1. Hi SteFan,

      Deine beiden Altmann-Bücher kenne ich noch nicht. Empfehlen kann ich neben „“Im Land der Regenbogenschlange““ noch „Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend“, „Triffst du Buddha, töte ihn! Ein Selbstversuch“ und „Im Herz ein Feuer“.

      „Atlas eines ängstlichen Mannes“ steht nun auf meiner Lesen-Liste.

      Viele Grüße

      ChristoF

  5. Hi Christof,

    Das Buddha-Minimalismus Buch hört sich sehr vielversprechend an. Und das Meister-Proper-mäßige Cover find ich ziemlich lustig :)

    LG Alex

  6. Hallo Christof, hab mich sehr gefreut, auf deiner Leseliste den Andreas Altmann zu finden! Ich bin absoluter Fan von ihm, er schreibt super super gut. Ich habe gerade das Buch „Verdammtes Land – Eine Reise durch Palästina“ von ihm gelesen und war/bin total begeistert! Die Regenbogenschlange liegt bei mir als Nächstes schon auf dem Tisch! Liebe Grüße Wally

  7. Hallo Christof,
    eine schöne Potpourris hast du da zusammen. Altmann finde ich auch spitze. Möchte Wally und Stefans Tipps noch mit „Der Preis der Leichtigkeit: Eine Reise durch Thailand, Kambodscha und Vietnam“ ergänzen. Echt lesenswert!
    Lg Karl

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