Warum ich das Fernwandern liebe

19. Dezember 2015 - von Christof Herrmann - 64 Kommentare

Warum ich das Fernwandern liebe (Foto: Andreas Sauter, 2014)

„Der Weg ist immer besser als die schönste Herberge.“ (Miguel de Cervantes)

Wandern ist mobile Meditation

Ich wandere für mein Leben gern. Beim Wandern bin ich der Natur so nah und kann ich mich so schnell entschleunigen wie bei keiner anderen Fortbewegungsart und Freizeitaktivität. Die landschaftlichen Reize und leisen Töne der Natur ersetzen die alltäglichen Reize wie Computer, Musik, Fernsehen, ständige Erreichbarkeit und Betriebsamkeit, Straßenlärm und Menschenansammlungen, die uns nach und nach krank machen. Die Langsamkeit und Natürlichkeit wirkt auf mich meditativ. Wandern ist mobile Meditation. Ich empfinde dies besonders in anspruchsvollem Gelände, etwa wenn ich in den Alpen einen Berg erklimme und mich dabei auf meine Schritte und Atmung konzentriere. Stehe ich schließlich auf dem Gipfel, ist mein Kopf frei und mein Herz offen. Ein derartiges Glücksgefühl hat man unten im Tal respektive im Alltag nicht so schnell.

Königsdisziplin Fernwandern

Das Fernwandern ist so etwas wie die Königsdisziplin des Wanderns. Es ist auch unter dem Begriff Weitwandern bekannt und bezeichnet eine mehrtägige oder mehrwöchige Tour, bei der man jede Nacht an einem neuen Ort schläft. Im Laufe der Zeit überbrückt man große Strecken. Ganze Länder können per pedes durchquert und kennengelernt werden. „Was ich nicht erlernt habe, das habe ich erwandert“, sagte schon Goethe. Da ich flexibel bleiben möchte, reserviere ich möglichst kein Unterkünfte. Beim Aufbrechen am Morgen weiß ich meist nicht, wo ich abends lande. In unserer geregelten Welt hat das etwas Abenteuerliches.

Reich wie ein Scheich und frei wie ein Vogel

Beim Fernwandern komme ich meinem Ideal eines minimalistischen Lebens am nächsten. Alles, was ich in den Wochen unterwegs benötige, passt locker in einen 32-Liter-Rucksack. Alles, was ich in dieser Zeit zu tun habe, ist mich fortzubewegen, mich zu (ver)pflegen, eine Bleibe für die Nacht zu finden und mich hin und wieder bei meinen Lieben zuhause zu melden. Obwohl ich also kaum etwas bei mir habe, fehlt es mir an nichts. Ich fühle mich reich wie ein Scheich und zugleich frei wie ein Vogel. Diese Erfahrung kann einen lehren, auch nach der Rückkehr einfacher zu leben und sich wieder mehr den für einen selbst wichtigen Dingen zu widmen.

Oft ganz unverhofft: Begegnungen mit Menschen

Wie im Alltag sind auch auf Fernwanderungen Begegnungen mit Menschen das Salz in der Suppe des Lebens. Startet man als Paar oder in einer Gruppe, gibt es reichlich Gelegenheit, sich auszutauschen. Ist einem der Austausch zu reich, kann man sich an der nächsten Steigung dezent zurückfallen lassen. Ich bin auch mehrmals alleine gestartet. Einsam habe ich mich nie gefühlt. Zum einen war stets Leben in Form von Flora und Fauna um mich herum, zum anderen kam es oft ganz unverhofft zu Begegnungen. Ein Bauer auf dem Feld, mit dem ich ein paar Worte wechseln konnte. Ein Hüttenwirt, der Interessantes über seine Bergregion erzählte. Ein Wanderer, der in die gleiche Richtung ging. Ist man auf einem Fernwanderweg unterwegs, kann es sein, dass dieser Wanderer das gleiche Etappenziel oder sogar das gleiche Ziel der gesamten Tour hat. Ich freue mich immer, auf ein bekanntes Gesicht zu treffen. Mit manchen bin ich tagelang zusammen gewandert, einige davon zähle ich mittlerweile zu meinen Freunden.

7 Fernwanderungen in 4 Jahren

All das klingt so, als wäre ich als Fernwanderer geboren worden. Auch wenn ich seit meiner Kindheit gerne und viel wandere, war die 133 km lange Tour auf dem Nurtschweg im Frühling 2012 meine erste richtige Fernwanderung. Es war Liebe auf den ersten Schritt. Seitdem habe mehrere Fernwanderungen unternommen. Im Sommer des gleichen Jahres bin ich von meiner Haustüre aus nach München und weiter auf dem Traumpfad München-Venedig über die Alpen marschiert. Wie es mir dabei ergangen ist, kannst Du in meinem kostenlosen E-Book nachlesen. In den letzten drei Sommern war ich auf der Alpenüberquerung Salzburg-Triest unterwegs. Ich habe sie selbst ausgearbeitet und beschreibe sie in einem Wanderführer, der im April oder Mai 2016 im Bergverlag Rother erscheint. Im gleichen Verlag gibt es bereits mein Buch über den Fränkischen Gebirgsweg, den ich im Frühling letzten Jahres gegangen bin. Heuer habe ich noch eine Tour auf dem Pandurensteig im Bayerischen Wald gemacht.

Nach der Tour ist vor der Tour

Ich kann es kaum erwarten, 2016 wieder mit wenig Gepäck und viel Lust am Unterwegssein zu starten. Eine Tour soll mich ins Mittelgebirge führen, eine zweite in die Alpen. Ich werde mich diesmal nicht groß vorbereiten und auch keinen Wanderführer schreiben. Ich werde das um mich herum bestaunen und neugierig darauf sein, was mich hinter der nächsten Kurve erwartet. Kurzum, ich werde Vergnügen am Fernwandern haben.

Warst Du schon fernwandern? Wenn ja, wo? Und planst Du für 2016 eine Tour?

Warum ich das Fernwandern liebe (Foto: Katharina Ott, 2015)

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64 Kommentare für “Warum ich das Fernwandern liebe”

  1. Bislang haben wir noch keine Fernwanderung gemacht, doch wir übernachten gerne am Berg. Auch wenn für den nächsten Tag gleich der Abstieg geplant war.
    Ein paar Tage ununterbrochen in den Bergen zu sein ist aber schon ein Ziel von uns für 2016.
    Ich bewundere ja immer die Fotos deiner Wanderungen. Sieben Fernwanderungen in vier Jahren – das ist ja schon was!

    Liebe Grüße, Daniela

  2. Wieder mal ein toller Text von Dir. Macht Lust und Laune selbst loszuwandern. Ich habe das auch 2016 vor. Inspiriert durch deine Texte und Fotos. Salzburg-Triest traue ich mir noch nicht zu. Aber mal sehen, was geht.

  3. Mein Highlight in 2014: der High Sierra Trail in Californien.
    In sechs Tagen über ca. 60 Meilen in einer traumhaften Berglandschaft zwischen 2000 und 4400m über NN, inclusive Begegnungen mit Wildtieren und gleichgesinnten Wanderern.
    Der Sequioa Nationalpark ist aber auch schon wegen der unfassbar großen und alten Bäume sehenswert. Das Erlebnis der eigenen Verantwortung für das Übernachten und die Mahlzeiten stellt schon hohe Anforderungen an einen 60jährigen. Entschädigt wird man durch das überragende Bild des Precipice Lake, das durch die SW-Fotografien von Ansell Adams nur unzureichend wiedergegeben werden kann.
    Nächste Ziele: Wonderland Trail in Nordcalifornien (ca. 10-11 Tage) und später dann der John Muir Trail (ca. 20 Tage vom Yosemite NP zum Mt. Whitney).

    1. Klingt nach Abenteuer, Lothar. In den USA gibt es schon tolle Nationalparks. Den einen oder anderen habe ich in den 2000er Jahren besucht. Ich möchte aber nicht mehr fliegen. Deswegen werde ich wohl in Zukunft in Europa bleiben. Da gibt es ja auch viel zu entdecken :-)

  4. Dein Bericht war sehr interessant.
    Als Kind sind wir( Mutter, Schwester und ich) im Urlaub im thüringer Wald bzw. im Harz gewandert. Weiter weg war ja damals für uns nicht möglich. Seither bin ich aber nie mehr gewandert. Ich mag es schon nicht, wenn ich wegen ungünstigen Wetter ( nur bei Schnee und Glatteis) nicht mit dem Fahrrad fahren kann und stattdessen laufen muss. Ja, ich fahre fast jeden Meter mit dem Rad statt mal zu laufen. Dafür verzichte ich aufs Auto. Vielleicht sollte ich ja einfach mal positiv denken, wenn ich wieder mal zu Arbeit laufen muss, weil es zu glatt fürs Rad ist, statt darüber vor mich hin zu schimpfen.
    Einen schönen Adventsonntag wünsche ich dir noch.
    Silke

    1. Fahrrad ist doch als Fortbewegungsmittel optimal. Vielleicht gibst Du 2016 dem Wandern – es muss ja nicht gleich eine mehrtägige Tour sein – mal wieder eine Chance und magst hier berichten, wie es Dir gefallen hat :-)

      Dir auch einen schönen Adventssonntag und viele Grüße

      Christof

  5. …..hab gleich wieder Lust bekommen den Rucksack zu packen. ….ich hab 2014 die Jakobswege in Bayern entdeckt und finde es wunderbar ein paar Tage allein mit meinem Hund unterwegs zu sein. Dieses Jahr war meine längste Strecke München-Bodensee.
    Es war traumhaft. Ich wünsche dir schöne Weihnachten !

  6. Hallo Christof,

    ich genieße es, deine Gedanken zum Fernwandern zu lesen. Diese Faszination hat mich schon vor einigen Jahren erwischt. Mittlerweile sind mein Mann und ich etwa in 3 Etappen von Würzburg nach Lausanne gewandert, wobei ich die Strecke durch die Schweiz besonders schön fand. Sie ist als Jakobsweg sehr gut ausgeschildert und – im Gegensatz zum Streckenabschnitt in Spanien – auch nicht überlaufen. Man kann durchaus viele Stunden in herrlicher Landschaft wandern und nur wenig anderen Menschen begegnen. Und die Gastfreundschaft ist ganz toll, so dass wir bei spontanen Übernachtungen bei Privatleuten gute Gespräche geführt haben.
    Außerdem sind wir in diesem Jahr den Frankenweg von Kulmbach nach Schnaittach gelaufen, worüber ich dir schon mal geschrieben habe.
    Und im nächsten Mai stehen 2 Wochen Fernwandern in Irland auf dem Plan. Ich freue mich schon sehr!
    Ganz liebe Grüße und frohe Weihnachten!

    Birgit

  7. Hallo Christof!

    Wenn man Deine Beiträge zum Wandern liest, spürt man Deine Liebe dazu so richtig heraus.

    Danke für den Tipp mit dem E-Book, das kannte ich noch gar nicht und habe es mir gleich herunter geladen. DANKE dafür!

    lg
    Maria

  8. Ich bin dieses Jahr 630 Km am Stück gelaufen – und wie Du beschrieben hast – es war Liebe auf den ersten Schritt! Ich war nicht groß vorbereitet, ich bin morgens einfach gegangen, begleitet von meinen beiden Hunden – und ich habe das größte Glück unterwegs getroffen – nämlich mich selbst! Es war vorher eine Zeit voller Kummer und Trennung und ich wurde immer mehr wieder ich selbst! Das ich viel geweint habe, geflucht, klatsch nass war, Hunger hatte .. ja auch – aber ich bin gegangen, einfach weiter. Daraus ist der Sternlauf entstanden und für nächstes Jahr (was ja nicht mehr weit ist) werde ich 1000 Km laufen. Ich habe viel Zeit dafür eingeplant und werde sicherlich ein wenig mehr in einen Rucksack investieren. Ich möchte kein Biest mehr mit mir rumschleppen sondern freier einfach gehen können. Ich liebe es – von vorne bis hinten und kann Dich sehr, sehr gut verstehen. Danke für Deinen Artikel <3 Herzlichen Gruß Sabine

  9. Hallo Christof,

    Danke für diesen Artikel. Ich habe diese Jahr kleine Wanderungen im Harz
    und auf der Insel Rügen gemacht. Ich habe richtig Lust auf diese Art zu
    reisen bekommen, Früher war ich stundenlang mit dem Pferd unterwegs,
    aber zu Fuß hat noch eine andere Qualität. Jede Blume am Wegesrand
    und jeder gurgelnde Bach hat dir etwas zu erzählen… dieses ungeplante,
    das frei sein und die Begegnungen mit Menschen ist wunderbar. Ich habe
    bloß ein bißchen bedenken alleine als Frau unterwegs zu sein…
    Auf meiner Dinge-die-ich-erleben-möchte-Liste ist eine Fernwanderung
    nach deinem tollen Artikel jetzt fett unterstrichen!!!
    Danke dafür und dein Blog ist überhaupt hervorragend. Du hast mir schon
    einige gute Denkanstösse gegeben.
    Ein frohes Weihnachtsfest und vll begegnet man sich ja mal auf einer Wanderung.

    Herzliche Grüße Maike

    1. Hallo Maike,
      ich bin zwar nicht Christof – ;) – aber dafür kann ich, als allein wandernde Frau, Dir sagen, daß es nur ein bißchen Mut und bestimmten Auftretens bedarf, um im wesentlichen problemlos voran- und durchzukommen.
      Ich bin letztes Jahr 150km auf dem GR 11 (Pyrenäen-Hochgebirgswanderweg) + An-/Abreise unterwegs gewesen und hatte null/nada/niente/nitschewo-Probleme.
      Nächstes Jahr werde ich an der Stelle weitermachen auf diesem Weg, wo ich vergangenes verletzungsbedingt abbrechen mußt – ich freu mich schon mächtig gewaltig drauf….

      Herzliche Grüße an Dich, Christof & alle anderen Nutzer dieses Blogs.
      Ich wünsche Euch friedliche, besinnliche Feiertage und einen guten Jahresanfang 2016.

      astrid

    2. @Meike
      Hallo Meike, ich möchte Dir als Frau Mut machen alleine zu wandern…..ich habe jetzt drei Fernwanderungen allein gemacht (zwei über die Alpen, eine durchs Altmühltal….) und fand gerade das Allein-Wandern ist genial. Man kann sich völlig auf sich konzentrieren und hat wirklich Zeit und Raum sich selbst zu begegnen.
      Bei der letzten Wanderung hatte ich eine Pfefferspray-Pistole dabei, das hat mich sehr (!) beruhigt, kann ich Dir nur empfehlen. Ist klein, passt in die Hosentasche und auch die Überquerung eine Kuhweide mit jungen Kühen ist angenehmer…….
      Ich habe die kleine „Pistole“ noch nicht gebraucht, werde sie hoffentlich auch nicht brauchen, aber für das entspannte Wandern ohne Sorge „wer steht hinter der nächsten Kurve“ ist sie Gold wert!
      Also: viel Freude beim Wandern!
      Anne

  10. Dein neuer Beitrag übers Fernwandern hat mich wieder erinnert, wie gut das doch tut.
    Wie klar und frei man sich am Ende eines Tages fühlen kann, wenn man gemerkt hat, wie gut die eigenen Füße tragen, das Glücksgefühl auch Schwierigkeiten überwunden zu haben kenne ich gut. Ich hab mal den Jakobsweg zwischen Bremen und Osnabrück mit gestaltet und war oft tagelang alleine unterwegs. Danach auch mit Gruppen aber allein, das hat immer eine besondere Qualität. Und als Frau allein unterwegs war kein Problem.
    Da ich auch seit Jahren nicht mehr fliege vermisse ich zwar meine Lieblingswanderinsel Teneriffa, werde aber dieses Jahr hier in der Warburger Börde für mich die eigentlich für
    Fahrräder gestaltete Klosterroute von Kloster zu Kloster nach Möglichkeiten für Wanderer auch unter ökologischen Gesichtspunkten und fern geteerter Straßen erkunden. Immerhin auch 180 km. Freue mich schon darauf. Danke für die Erinnerung.
    Grüße Anne Schneider

  11. Hallo Christof!
    Bei deinem Artikel bekomme ich schon wieder Lust auf den nächsten Weitwanderweg. Vor 22 Jahren habe ich mit meiner jetzigen Frau den Jakobsweg gemacht, mit Start in Frankreich – dann bis Santiago. Damals kannte den Weg noch niemand in Österreich und es war wirklich ein kleines Abenteuer. Nach 3 Kindern habe ich nun vor 4 Jahren wieder das Weitwandern entdeckt und wir planen schon die Tour für das kommende Jahr. Dein Artikel bringt das Schöne dabei 100%-ig auf den Punkt.
    Herzl. Grüße aus dem Zillertal
    Alex
    Ps: Vielleicht hast du mal Lust auf den Berliner-Höhenweg, allerdings nicht in der Hochsaison empfehlenswert!

  12. Hallo Christof,
    Ich freu mich jedesmal auf deinen newsletter! Du hast mir schon viel Inspiration gegeben.
    Ich liebe wie du das Wandern und kenn dieses spezielle Gefühl, das du dabei empfindest.
    Ich war letztes Jahr auf dem Hochrhöner von Bad Kissingen bis Bad Salzungen unterwegs und im Jahr davor auf dem Jurasteig, was ich beides sehr genossen habe. Heuer bin ich den Nurtschweg gewandert, den du ja auch kennst.
    An vielen Wochenenden aber bin ich in der Fränkischen Schweiz, meinem absoluten Lieblingsgebiet. Und dazu such ich mir oft was aus den Biergartenwanderungen von dir und deinem Vater raus.
    Ganz herzlichen Dank dafür. Ihr habt mir schon zu vielen erfüllten Samstagen verholfen
    – g

  13. Verrückt: Da bin ich paar Stunden offline, um Sonne und Vitamin D zu tanken, und dann finde ich hier einen ganzen Haufen neuer Kommentar. Danke, auch für das viele Lob!

    @Birgit
    Es gibt auch in Spanien Jakobswege, die nicht überlaufen sind, z. B. der Camino de la Costa und der Camino Primitivo. Freunde von mir aus Österreich haben die heuer gemacht und zeigen die Bilder zwischen Januar und April auf Vorträgen in der Steiermark.

    @Maria
    Das E-Book enthält mehr oder weniger die Texte, die ich damals allabendlich auf dem Smartphone geschrieben und auf Facebook hochgeladen habe.

    @Sabine
    1000 km sind mal eine Ansage! Schön auch, dass Du Dich für den Tierschutz und die vegane Ernährung einsetzt.

    @Maike
    Klar kannst Du als Frau alleine fernwandern (siehe Kommentar Anne). Du wirst ja nicht gleich durch Afghanistan oder Somalia marschieren.

    @Anne
    Auf Teneriffa war ich auch schon wandern. Noch besser hat mir die Nachbarinsel La Palma gefallen. Irgendwann möchte ich mal wieder auf die Kanaren (El Hierro würde mich reizen) – dann möglichst mit Zug und Fähre.

    @Alex
    Der Berliner Höhenweg würde mich schon mal reizen.

    @Günther
    Wie schön, dass unsere Biergartenwanderungen „schon zu vielen erfüllten Samstagen verholfen“ hat :-)

  14. Hoi Christof,
    lese schon so lang fleissig mit und möchte jetzt mal an Dich und alle hier einen lieben Gruss schicken !
    Ich war dieses Jahr auch in Triest, allerdings mit dem Trekkingbike. Vom Bodensee über die Dolomiten ans Meer. Mit wenig Gepäck, samt Rad nicht mehr als 22 kg auf die Waage bringend . Triest gefällt mir ausserordentlich gut, Wien en miniature, Kaffehäusern , Sachertorte. Hab mich ein paar Mal in der Stadt verfahren, dafür kenn ich mich jetzt aus. Mit der Fähre nach Muggia übergesetzt , von wo die Reise in den Süden weiterging.
    Bin am liebsten mit dem Rad unterwegs, obwohl ich auch viel wandere – Silvretta, Rätikon, Engadin liegt vor der Haustüre – aber so stundenlang im Sattel hocken, keinen Rucksack hinten dran, nur genüsslich die Landschaft an sich vorüberziehen lassen – da kommt man total in einen Flow …
    Das passiert mir beim wandern auch ab und zu , ich kann dich echt verstehen :) bezügl. wandern hat meditativen Charakter. Das hat kochen übrigens auch .
    Nächstes Jahr ist ebenfalls eine Radreise geplant, drei oder vier Wochen in den Süden. Ziel ist noch nicht fix. Losgehen soll es Mitte April. Vielleicht möchte sich noch jemand anschliessen . Bin w, 59, NR, NT, Steinbock
    Im Januar geht’s nach Teneriffa zum wandern. Nach 10 Jahren setz ich mich wieder in eine fliegende Sardinenbüchse.
    Werde mich hier jetzt mal öfter melden, hab noch einiges bezüglich Minimalismus auf Lager . Aber zuerst mal die Feiertage überstehen und dann im Neuen Jahr in gewohnter Frische weitermachen.
    Fröhliches Fest ! Inka

  15. Hallo Christof,
    danke für diesen schönen Beitrag. Macht natürlich Lust, das selbst mal auszuprobieren.
    Allerdings habe ich eine Frage, die vielleicht banal ist, mich aber doch beschäftigt. Du wanderst mit minimalem Gepäck und bist jede Nacht woanders. Wie machst Du es mit dem Waschen Deiner Kleidung?
    Liebe Grüße
    Angelika

  16. Hallo Christof,

    kam bei mir gerade heute sehr gut an, Deine Begeisterung für Natur und Fernwandern. Gleich zu Beginn des Lesens dachte ich, so war es bei mir heute. Denn ich entschloss mich, am Wochenende, zumindest am Sonntag unbedingt mal wieder raus in die Natur zum Joggen zu gehen. Das Wetter war ja auch sonnig. Die Natur gibt mir genau diesen Kontrast, den ich brauche, so wie Du ihn beschrieben hast.

    Obwohl ich mich beim Joggen ja schneller bewege, dafür ist die Strecke ja auch viel viel kürzer, komme ich dabei zur Ruhe, denn das Tempo bestimme ich selbst, mal gemächlich mal etwas mehr Tempo. Aber die Hauptsache ist immer die Natur und die gute Luft, ja und auch die Stille, diese ganz anderen Töne. Letzte Woche war ich auch am Sonntag joggen. Dieser Tag ist fix beim mir eingeplant, weil ich feststellte, dass der Sonntag eben am besten passt. Ich mache auch gerne Spaziergänge und Deine Beschreibung hat mich inspiriert, eventuell mal einen Urlaub einzuplanen für eine längere Wanderung, vielleicht auch ein Mix aus Joggen und Wandern.

    Und promt ist mir heute etwas ähnliches passiert mit Begegnungen. Als ich den Wald erreichte, war es schon etwas dunkel geworden. Da sah ich die abzweigende Wegstecke entlang,, dass sich die „Planungsleute“ etwas besonderes einfallen haben lassen, denn diese eine Wegstrecke war mit beleuchteten Steinen gepflastert. Sah richtig romantisch aus. Natürlich nur eine kürzere Etappe. Auf dem Rückweg kam mir ein netter Truppen mit Fackeln entgegen. Es war schon deutlich dunkler geworden und wir hatten ein nettes kurzes Schwätzchen während sich unsere Wege kreuzten. Und ich rief dann noch zurück: „Das mit den Fackeln ist eine tolle Idee“.

    Ich finde es auch so, dass weniger durchaus mehr sein kann. So wie diese eineinhalb Stunden Natur für mich heute – und schon hatte ich einen glücklichen Tag.

    Schöne Feiertage wünscht Dir Gabi

  17. Fernwandern ist eines der schönsten Dinge der Welt. Ich für meinen Teil bin gerne mehrere Tage unterwegs. Ich habe bis jetzt den Soonwaldsteig und den Wiedweg erwandert. Den Wiedweg mit meinen Sohn gemeinsam. Für nächstes Jahr plane ich den Saar-Hunsrück-Steig, zumindest in Teilen zu bewandern. Vielleicht noch einen Teil des Weserberglandweg wieder mit meinem Sohn im Sommer. Auch für mich ist Wandern eine Art der Meditation. In der Zeit auf den Wanderweg verliert die Zeit ihre Bedeutung. Nachrichten und Informationen verlieren in dieser Zeit an Bedeutung.
    Ich wandere gerne komplett ohne Kontakt zur Zivilisation. Mein Essen und mein Zelt sind in dieser Zeit immer dabei. Eine herrliche Zeit und ich freue mich schon wieder auf die nächste Tour.

  18. Moin Christof
    Du sprichst mir mit dem Wandern aus der Seele!
    Ich kenne nichts besseres, um mich wieder zu erden. Weg vom Haus, dem Alltag, der Arbeit. Kurz von allem, was mich nicht zur Ruhe kommen läßt. – Hinterher gehts dann wieder mit neuem Elan weiter :).
    Mein erster Fernwanderweg war der Rennsteig. Sehr schöner Weg, bis auf die letzte Etappe.
    2014 bin ich mit Sohnemann und seinem Kumpel die Via Claudia Augusta von Meran nach Füssen gelaufen. Tolle Strecke, aber ich habe hinterher gemerkt, dass Karten und Wegzeichen lesen gar nicht so einfach ist. Ich glaube wir haben ein paar landschaftlich reizvolle Umwege eingelegt. Wenn auch nicht ganz freiwillig ;).
    Für 2016 plane ich eine kleine Tour um den Königsee mit meinem Sohn.
    Im September probiere ich eine Gruppenwanderung mit 3-4 Menschen mit Behinderung. Wir starten in Koblenz und laufen 1 Woche Richtung Trier auf dem Mosel Camino. Ich bin sehr gespannt, ob da hinhaut.
    Für später möchte ich einmal den Stevenson Weg in Frankreich erwandern. Vor einiger Zeit gab es eine Doku im TV, die mir sehr gefallen hat.
    Dir und allen anderen eine friedliche und harmonische Weihnachtszeit.
    Ciao,
    Holger

  19. Danke für Euer Feedback :-)

    @Inka
    Ich halte Triest auch für eine der verkanntesten Städte Italiens. Radreisen sind toll. War ja mal anderthalb Jahre am Stück unterwegs. Leider fährt man oft auf Straßen und Radwegen. Beim Wandern ist man noch mehr in der Natur, kommt Flora und Fauna ganz nah.

    @Angelika
    Wie ich das mit dem Waschen der Kleidung unterwegs mache? Ich wasch die Kleidung halt einfach :-) Mit etwas Shampoo im Waschbecken auf der Berghütte oder ich frage in der Pension, ob ich die Waschmaschine benutzen darf. Da ich kaum etwas dabei habe, wasche ich alle ein bis zwei Tage. Funktionstextilien trocknen i. d. R. über Nacht (Wind, Sonne, warme Stube oder Trockner). Und wenn die Zeit mal zu knapp ist, verzichte ich aufs Waschen. Erstunken ist noch niemand ;-)

    @Gabriele
    Einen „Mix aus Joggen und Wandern“ nennt man wohl Trailrunning. Auf dem Traumpfad München-Venedig habe ich einen Trailrunner kennengelernt, der einen 20-Liter-Rucksack dabei hatte und jeden Tag zwei Etappen lief (also zwei anstelle vier Wochen unterwegs war). Mal sehen, wann der erste meine Alpenüberquerung Salzburg-Triest rennt.

    @Michael
    Kann ich nur bestätigen: „In der Zeit auf den Wanderweg verliert die Zeit ihre Bedeutung. Nachrichten und Informationen verlieren in dieser Zeit an Bedeutung.“

    @Holger
    Wenn Du im nächsten Jahr „eine kleine Tour um den Königsee“ machst, bist Du ein Stück auf der Alpenüberquerung Salzburg-Triest unterwegs. Tipp: Vom Königssee nicht über die Gotzenalm zur Wasseralm gehen, sondern über das Carl-von-Stahl-Haus durchs Hagengebirge zur Wasseralm. Ist zwar weiter, dafür aber schöner, einsamer und ihr könnt im Hagengebirge mit etwas Glück Steinböcke sehen.

  20. Ich bin noch nie ferngewandert. Irgendwie habe ich mich noch nicht rangetraut. Ich weiß gar nicht warum, aber ich schrecke irgendwie vor der „Übernachtungsorganisation“ zurück. Keine Ahnung warum. Vielleicht weil ich zu bequem bin oder ein Knicksack oder aber kein Camper .. oder oder oder … Fragen, die ich nicht beantworten kann.

    So ein bisschen hoffe ich ja, dass ich im kommenden Jahr zumindest mal eine Zweitagestour auf die Reihe bekomme ..

      1. Ja, ja. Schon klar. Getting things done und so. :)
        Machen, nicht planen .. alles schon gelesen. Aber auch wenn ich es total cool und faszinierend finde mehrere Tage unterwegs zu sein, habe ich irgendwie Schiss vor dem ersten Schritt. Vielleicht auch, weil ich durch den Sport schon so häufig weg bin und meiner Familie das nicht auch noch aufdrücken will. Weiß nicht .. aber mal schauen. Vielleicht wird aus dem Fernwandern ja auch ein Fernlaufen .. dann könnte ich es zumindest wieder in Bestehende Argumentationen einbauen .. hihi :D

  21. Da kann ich wirklich jedem Satz deines Textes, Christof, nur zustimmen. Mich freut es, dass hier so viele Wanderbegeisterte schreiben. Wenn man werktags durch die Gegend streift, hat man oft das Gefühl, man sei der einzige Wanderer auf der Welt.
    Neben all dem Schönen, was wir auf der Tour, ob nah oder fern, genießen, hat für mich auch das Vorbereiten einer Wanderung, ob nah oder fern, großen Reiz. Es gibt ja Tage, wo es einen wegen des Wetters nicht so hinaus zieht. Da ist es ein Riesenvergnügen, mit Hilfe von Wanderkarte, Reiseführer und Fahrplänen sich die nächste optimale Tour, nah oder fern, auszudenken. Das „Lesen“ von Wanderkarten ist eine relativ leicht zu erlernende Kunst. Viel Spaß und Wanderfreude!
    Helmut

  22. Hallo Christof, dein Artikel macht wirklich Lust einfach loszugehen.
    Vor zwei Jahren habe ich das Buch „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling gelesen. Da hat es mich auch schon gepackt. Vorgestern waren wir nun mit unseren Kindern im Kino. Das Buch wurde jetzt verfilmt.
    Es ist ein sehr stiller Film – eben wie das Wandern.
    Auch unsere 14jährige Tochter ist infiziert. Ich bin gespannt, wann der Moment kommt und wir jeder zu einem anderen Ort und Zeitpunkt einfach losgehen.
    Dir einen fröhlichen Start ins neue Jahr.
    LG Anthe

  23. Super Artikel. Ich kann jedem Punkt voll und ganz zustimmen. Aber eigentlich hattest du mich schon mit der Überschrift: „Wandern ist mobile Meditation“ auf deiner Seite ;)

    Dieses und letztes Jahr war ich viel im Ausland unterwegs und habe dort mehrere Fernwanderungen unternommen. Unter anderem in Peru und auch in Neuseeland. Die Herausforderung hier: Die Hütten sind nicht bewirtschaftet. Geschirr, Gaskocher und Essen müssen selbst mitgenommen werden. Eine absolut interessante Erfahrung. Nächstes Jahr werde ich aber definitiv eine längere Tour in den Alpen unternehmen. Wo genau, weiß ich noch nicht.
    Liebe Grüße und einen guten Rutsch
    Steffi

  24. Lieber Christof,
    ich mag Deine Seite und finde Inspiration bei den Artikeln und Gastbeiträgen. Was ich jedoch wohlfeil finde, ist Deine Einleitung zum Gastbeitrag „Die Moral des Fliegens“: Es ist leicht, auf etwas zu verzichten, das man ausgekostet hat. Auf das Fliegen zu verzichten, wenn man alle Kontinente bereist hat, ist einfacher zu bewerkstelligen als nie mit dem Flieger weit weg zu reisen. Da kommen dann Fragen auf wie „Welche Strecken stehen wem zu?“. Ist Fliegen für ein soziales Praktikum in Südamerika erlaubt, für einen Strandurlaub auf den Seychellen jedoch nicht? Und: Wer soll das entscheiden? Ich stimme dir also voll und ganz zu, dass wir (die Industrienationen) auch beim Fliegen maßlos sind und Ressourcen aufbrauchen, die uns nicht zustehen – aber wie sollen sie gerecht verteilt werden?
    Viele Grüße, Karin

    1. Hallo Karin
      ich schließe mich Deinem Kommentar an – bis auf die Frage nach der gerechten Verteilung. Wenn die Rohstoffe und die Arbeitskraft, sie zu gewinnen, den Völkern (nicht Regierungen, nicht Konzernen!), aus deren Grund und Boden sie geholt werden, erst einmal gerecht bezahlt würden von den sogenannten Industrienationen (die es seit der Globalisierung sowieso nicht mehr sind – also – besser von den multinationalen Konzernen), wäre ein erster Schritt getan. Aber das werden sie nicht freiwillig machen. So lange aber alle behaupten, das sei alternativlos, so lange wie die meisten vom Fernseh- in den Flugzeugsessel und zurück wechseln, „Geiz ist geil“ und dem Mammon huldigen (jedenfalls dem in ihrer eigenen Tasche) wird sich natürlich nichts ändern. Einfach mal über das Bestehende hinaus denken….
      Es grüßt
      astrid

  25. @Antje
    Der Jakobsweg beginnt ja eigentlich nicht in Saint-Jean-Pied-de-Port an der französisch-spanischen Grenze, sondern vor jeder Haustüre. Das nächste verlängerte Wochenende kann also zum Pilgern genutzt werden. Habe mir gestern auch „Ich bin dann mal weg“ angeschaut. Ich fand den Film gut, auch wenn er ja eher mittelmäßige Kritiken bekommen hat.

    @Steffi
    Also ich hätte da schon einen Vorschlag für Deine „längere Tour in den Alpen“ 2016 ;-)

    @Karin
    Du sprichst dieses Facebook-Posting an, oder. Natürlich habe ich gut reden, da ich schon viel gereist und geflogen bin. Das widerspricht aber doch nicht, dass ich aus dieser Erfahrung heraus empfehle, nicht zu fliegen und sich stattdessen vor der eigenen Haustüre oder in Ländern, die mit Bus und Bahn zu erreichen sind, umzuschauen. Die, die viel fliegen, kennen oft nicht mal die herrlichen Wege im Mittelgebirge um die Ecke. Auch kann ich natürlich niemanden vorschreiben, ob er fliegt oder nicht. Der ökologische Irrsinn ist ja erlaubt und wird sogar gefördert (z. B. durch die Steuerbefreiung auf Kerosin).

  26. Oberfranken representing! Ich habe 2013-14 in Erlangen gelebt und war verliebt in die Umgebung. Nürnberg fand ich ganz liebsam und hoffe bald wieder dort zu sein.

  27. Servus,
    ganz zufällig bin ich auf deiner Seite gelandet. Bewegung ist sowieso mein Thema. Und im vergangenen Jahr habe ich meine erste Fernwanderung gemacht, am Nordwaldkammweg.
    Deine Beschreibung des Fernwanderns hat mich gleich angesprochen. Genauso ist es. Die Besinnung auf sich selbst und das Wenige das man eigentlich braucht. Wir haben auch keine Zimmer vorbestellt, einfach aus dem Grund weil sich keiner der Vermieter die direkt am Weg lagen rückgemeldet haben. Und dennoch fanden wir jeden Tag eine Schlafgelegenheit. Man muss sich einfach darauf einlassen können.
    Ich bewundere deinen Mut aus deinem ungliebten Leben, ein von dir geliebtes Leben zu machen, du hast dich darauf eingelassen.
    Liebe Grüße

    1. Servus Elfi,

      dann erst mal willkommen auf Einfach bewusst.

      Macht ja irgendwie keinen Sinn ein ungeliebtes Leben zu leben. Man braucht nur bisschen Mut, was uns Deutschen leider zuweilen fehlt (Stichwort: German angst).

      Der Nordwaldkammweg sagt mir nichts. Empfehlenswert?

      Viele Grüße

      Christof

  28. Hallo Christof,

    schöner Artikel toll geschrieben. Mit vielen Deiner Aussagen stimme ich überein.

    Ich bevorzuge allerdings die Übernachtung im Zelt anstatt in Hütten und je weniger Leute auf dem Wanderweg desto besser. Bei einer sommerlichen Wanderung in Grönland trafen wir auf nur 9 andere Leute innerhalb von 8 Tagen. Der totale Gegensatz dazu vor ein paar Wochen im Torres del Paine (Patagonien) hunderte. Es ist zwar eine tolle Landschaft durch die man dort wandert, aber es war von den Leuten das schlimmste Wandererlebnis bisher!!! Wenn ich in der Natur bin, dann will ich diese mit allen Sinnen erleben. Leute mit Ghettoblastern, die ihren Müll überall verteilen und sich volllaufen lassen sind meiner Meinung nach auf Wanderungen fehl am Platz.

    Zu meinen schönsten Wandererlebnissen zählt Island und der Yukon, egal ob Tagestour oder Mehrtageswanderung, dicht gefolgt von der Südinsel von Neuseeland.

    Wenn es das Wetter zulässt würden wir gerne in ein paar Monaten im Zuge unserer Weltreise in Peru wandern gehen. Jedoch wissen wir noch nicht wann wir dort sein werden und das Wetter muss mitspielen.
    Was ich mir aber auch gut vorstellen kann ist eine Alpenüberquerung, da Deine Artikel, die vielen Erzählungen und deine Fotos einfach Lust darauf machen.

    Danke für deine Mühe und das Teilen

    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      ich sehe die viele Fliegerei v. a. (aber nicht nur) aus ökologischen Gründen zunehmend skeptisch. Von daher kann ich Touren in Europa, etwa Alpenüberquerungen, nur empfehlen – sei es nun mit oder ohne Zelt.

      Viele Grüße

      Christof

        1. …….ich bin nicht Christof, hatte mich aber gerade selbst mit der Frage beschäftigt, weil ich nie jemanden zelten sah:

          Das Zelten wird ungern gesehen. Die Hütten sind aber wirklich preisgünstig und ich finde auch, dass das „Lenken“ der Wanderer für die Natur am Besten ist.

          Ich bin übrigens auf dem E5 nur sehr wenigen Wanderern begegnet (Juni), es gab allerdings in höheren Lagen (so ab 2000 m) noch etwas Schnee (so, dass man durch die Schneedecke ins Ungewisse trat, sprich: tritt man jetzt zwischen zwei Felsen und staucht sich den Knöchel oder hat man Glück…….) und einmal bin ich richtig eingeschneit.

          Auch auf den anderen Wanderwegen über die Alpen habe ich nur dann Menschen getroffen, wenn ich in der Nähe einer Seilbahn war…..da muss man dann im wahrsten Sinne des Wortes „durch“.

          Ich muss gestehen, dass ich immer noch ganz überrascht bin , wie viele schöne, spannende und ruhige Wanderwege es in Deutschland und Österreich gibt, man muss wirklich nicht in die Ferne um sich selbst oder einem Abenteuer zu begegnen….

          Und ich freu mich schon sehr auf den Weg Salzburg-Triest!!!

          Liebe Grüße
          Anne

        2. Hallo Thomas,

          Zelten ist in der freien Natur in den Alpen meist verboten, in den Nationalparks sowieso. Ich rate – auch aus Gewichtsgründen – dazu, auf Zelt, Isomatte und Schlafsack zu verzichten. Allerdings kenne ich ein paar Leute, die in den Bergen schon mal ihr Zelt (oder Notlager ;-)) aufstellen, um volle Hütten zu vermeiden, Geld zu sparen oder bei Sonnenaufgang gute Fotos machen zu können.

          Viele Grüße

          Christof

  29. Hallo Christof,

    wir haben in diesem Jahr den Anfang in Sachen Fenwandern gemacht und sind den Dachsteinrundweg gegangen – eine absolut traumhafte Erfahrung. Und nun bin ich süchtig ;-)…in 2016 wollen wir den Vinschger und den Meraner Höhenweg und den Rennsteig in jeweils einer Woche wandern. Mein großer Traum ist die GTA und seit einem halben Jahr lerne ich mit viel Spaß italienisch.
    Die Alpenüberquerung nach Triest kann ich mir auch gut vorstellen – zumal wir vor 2 Jahren in der Nähe von Triest waren und die Umgebung erkundet haben .

    Dir alles Gute – und viel Freude bei der nächsten Fernwanderung!

    Katrin

      1. Hallo Christof,
        zunächst Glückwunsch und herzlich Willkommen daheim nach der Beendigung des Jakobswegs. Es ist eine tolle Leistung…..
        Bin in diesem Jahr nun den Rennsteig, den Vinschger Höhenweg und den Kitzbühler Alpentrail gelaufen.
        Alle drei Wege kann man uneingeschränkt empfehlen – wenn auch den Kitzbüheler Alpentrail mit kleinen Abstrichen, da er z.T. durch sehr stark touristisch verändertes Gebiet führt. Aber hier sind es vielleicht auch die Gegensätze, die auf nur 100km sehr beeindruckend sind. Da der KATWALK komerziell vermarktet und organisiert wird, muss man hier mit einigen „Mitwandern“ rechnen – aber das war in unserem Fall eine ganz lustige Truppe aus 4 verschiedenen „Pärchen“.
        Der Vinschger Höhenweg wird auch der kleine Bruder vom Meraner Höhenweg genannt und ist wohl noch ein Geheimtipp. Er ist (bis auf kleine Abschnitte) fast einsam und zu 99% super aussichtsreich. Die Sträßchen und Fahrwege, die man wandert, sind so gut wie unbenutzt, da der Weg sehr weit über dem Tal entlang führt. Der Weg ist technisch wenig anspruchsvoll und erfordert je nach Etappen etwas Kondition. Da nicht so sehr viele Hütten/Unterkünfte am Wegrand liegen, fällt die ein oder andere Etappe schon mal etwas länger aus. Der Weg ist sehr gut gekennzeichnet und einfach traumhaft.
        Der Rennsteig ist ein Weg der Ruhe und der Sanftheit – mal abgesehen von einigen „Rennstrecken“ wo sich an Wochenenden ein paar mehr Wanderer tummeln. Man spaziert halt viel durch Wald und genießt nur hin und wieder die Aussicht (z.T. auch von errichteten Plattformen). Man sollte – sofern man das Gebiet überhaupt nicht kennt – ein paar Kilometer mehr einplanen um den ein oder anderen Abstecher z.B. zur Wartburg, ins Bunkermuseum usw. zu machen. Ich bin somit auf knapp 200km in 7 Tagen gekommen. Um es gemütlich anzugehen, sollte man vielleicht 8-9 Tage planen. Obwohl es anscheinend genügend Unterkünfte am und um den Rennsteig gibt, trügt das Bild etwas. Viele Lokalitäten mussten in den letzten Jahren leider schließen es ist empfehlenswert, seine Rast- und Verpflegungspunkte grob vorher abzuchecken. Man läuft auch am Rennsteig kleine Stücken Straße, was ich nicht schlimm fand. Der größte Teil – die Frankenhochwaldstraße – kann normalerweise umgangen werden (bei mir nicht, denn das waren Baumfällarbeiten ;-((
        Im nächsten Jahr soll es nun der Meraner Höhenweg, der Malerweg und der Lasörling Höhenweg werden ….mal sehen, was es wirklich wird :-)
        Dir eine schöne Zeit!

        Katrin

        1. Hallo Katrin,

          da warst Du ja auch gut unterwegs. Vielen Dank für Deine Ausführungen. Ich kann mir vorstellen, dass ich mal ein Stück vom Rennsteig mache. Daran schließt ja der Fränkische Gebirgsweg an, den ich wohl wieder gehen werde, sobald eine Neuauflage meines Wanderführers ansteht.

          Happy walking

          Christof

  30. Hallo Christof,
    in der HAZ (Hannoversche Allgemeine Zeitung) habe ich heute einen Artikel über Minimalismus gelesen, in dem Deine Internet-Adresse genannt ist. Seit 2012 bin ich vom Fernwander-Bazillus gepackt, bin süchtig nach der Freiheit, der Natur, dem Abenteuer im Sinne von sehr bereichernden Begegnungen und Erlebnissen und auch die Quartiersuche ist immer sehr spannend. Früher bin ich in die fernsten Länder gereist, bis ich vor einigen Jahren feststellte, dass ich Australien besser kenne als Deutschland. Das hat mir dann doch zu denken gegeben und ich habe beschlossen, mir Deutschland zu erwandern. Mein „großer“ Plan ist, vom Deister bis Konstanz zu laufen; muss mir nur noch einen ordentlichen Schubs geben, denn das muss ich allein machen (meine Freunde finden das ein bisschen verrückt :-)
    Dir alles Gute und weiterhin so viel Elan und Begeisterung!
    Renate

    1. Hallo Renate,

      oh ja, dieses Interview mit mir bzw. der Artikel in der HAZ hat mir die letzten beiden Tage viele Seitenaufrufe und neue Leser beschert. Ich heiße Dich willkommen!

      Ich habe gerade nachgeschaut, wie weit es von Deister bis Konstanz ist. Rund 700 km, oder. Das müsste in einem dreiwöchigen Urlaub zu schaffen sein. Mach’s einfach! Im doppelten Sinne. Falls Du durch Nürnberg kommst, lade ich Dich zu einer Halben ein ;-) Und falls es Dir eine Motivation ist: Ich überlege gerade, ob ich diesen Sommer deon Jakobsweg machen soll. Von der Haustüre aus. Das wären dann ca. 2800 km.

      Viele Grüße

      Christof

      1. Hallo Christof,
        bei meiner Planung bin ich auf ca. 1.100 km gekommen, sicher durch die vielen Bögen, die der E1 schlägt. Leider komme ich nicht durch Nürnberg, schade um die Halbe ;-)
        Bin gespannt auf Deinen Bericht vom Jakobsweg, Superidee von der Haustür aus. Würde ich auch gern ‚mal in Angriff nehmen. Müsste ‚mal ausrechnen, wie lange ich dann unterwegs wäre – von Hannover aus.
        Gruß von Renate

  31. Hallo Christoph,
    ich warte schon gespannt auf deinen Wanderführer „Salzburg- Triest“, zumal man Auszüge ja immer wieder irgendwo findet. 2015 bin ich „München – Venedig“ gegangen und frage mich, ob der Anspruch ähnlich ist? Wir sind beispielsweise nie mit der im Buch angegebenen Wanderzeit hingekommen ;-) Angekommen sind wir aber immer und in der Regel mit sehr guter Laune! Da wir wirklich genug Zeit hatten, haben wir einzelne Etappen geteilt und die Route dadurch ein wenig leichter gemacht. Mit einigen Pausentagen kamen wir nach 35 Tagen in Venedig an :-)
    Viele Grüße,
    Kirstin

    1. Hallo Kristin,

      wenn du München – Venedig geschafft hast, sollte Salzburg – Triest auch kein Problem sein. Ist von der Länge und der Schwierigkeit vergleichbar. Die in den Büchern angegebenen Zeiten sind reine Gehzeiten, also ohne Pausen. Zudem hat natürlich jeder seine eigene Fitness und sein eigenes Tempo. Manch einer wird also länger als vier Wochen benötigen, andere sind vielleicht schneller unterwegs.

      Viele Grüße

      ChristoF

      1. Hallo ChristoF,

        vielen Dank für die rasche Antwort! Dann werden wir mal in Planung gehen :-) Wobei es möglicherweise erst 2018 klappt, weil ich es sehr mag eine Strecke am Stück zu gehen und nicht zu stückeln. Und nach 9 Wochen Auszeit 2015 muss ich jetzt erst mal wieder ein wenig arbeiten. Aber Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude ;-) Mit dem eigenen Tempo hast du natürlich recht, nur hatte ich das bei anderen Wanderungen bisher nie. Allerdings waren auf den anderen Strecken auch nicht soooo viele hohe Berge ;-)
        Viele Grüße,
        KIRstin

  32. Hallo Christof,

    bin über die FB-Seite vom Steigwalder Panoramaweg auf deine Seite gekommen.
    Diesen werde ich Ende Mai laufen.
    Ich bin zu Fernwandern auch wie die Jungfrau zum Kinde gekommen. Wollte erst nen Besuch machen und der hat nicht geklappt, also was macht man mit seinem Urlaub? Schaut in der Gegend wo man hin wollte was es da gibt und kommt auf den ersten stieg und läuft einfach los.
    So hab ich den Schluchtensteig erlaufen. Und damit war hat mich das Fernwandern gepackt. Nach dem Malerweg, Hexenstieg und Nibelungenstieg geht es eben diese Jahr ins Frankenland.
    Wie auch du bin ich gerne auch alleine unterwegs und habe schon viele nette Bekanntschaften gemacht. Manche nur für ein Schwätzchen und manche auch intensiver (wo auch gemeinsame Wanderungen geplant werden)
    Ich informiere mich auch gerne über nächste Ziele, dafür find ich deine Seite sehr interessant.

    Viele liebe Grüße
    Anja

    1. Hallo Anja,

      schön, dass Du auch das Fernwandern für dich entdeckt hast.

      Der Schluchtensteig steht auf meiner Wunschliste auch weit oben.

      Viel Spaß auf dem Steigerwald Panoramaweg und im Frankenland. Es wird Liebe auf den ersten Schritt sein :-)

      EBG

      Christof

  33. Hi , hab 2013 als Neueinsteiger begonnen (Alpe-Adria-Trail, 4Wo. , 600km) und bin zum Junkie geworden , seither jedes Jahr 2 Wochen oder länger immer allein unterwegs.
    Suche noch ein lohnendes Ziel für Sommer 2017.
    Bin für jeden Tipp dankbar !
    lg Albert

  34. hi, ich glaube im nächsten frühjahr nehm ich mir mal den schüchtensteig vor im südschwarzwald, kommt zwar lange nicht an deine strecken ran, aber ich glaube es wäre mal ein guter einstieg!

    danke für deinen beitrag

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