Jakobsweg live: Ich habe Santiago de Compostela und Finisterre erreicht

16. Oktober 2016 - von Christof Herrmann - 48 Kommentare

Jakobsweg live: Ich habe Santiago de Compostela und Finisterre erreicht

880 km durch Spanien, 2875 km auf dem Jakobsweg

Ich bin dann mal zurück. Die erste Erkenntnis zuhause in Nürnberg ist banal: Meine Jeans passen mir nicht mehr und sie fühlen sich so schwer an, nachdem ich die letzten Monate nur Shorts und leichte Kunstfaserhosen an hatte.

Am 7. Oktober habe ich Santiago de Compostela, 3 Tage später Finisterre am Atlantik erreicht. Ich war 108 Tage und 2875 Kilometer unterwegs.

880 km sind es auf dem berühmten Camino Frances nach Santiago de Compostela und weiter zum Kap von Finisterre. Einen Monat habe ich dafür gebraucht, was einen Schnitt von gut 28 Kilometern entspricht. Nach so vielen Wochen auf Achse fiel mir das tägliche Gehen leicht. Die schnelle Regeneration durch die vegane, möglichst vollwertige Kost und der leichte Rucksack mit einem Volumen von 32 Litern steigerte mein Lauflaune.

Der hässlichste Fernwanderweg der Welt?

Doch leider hat mich der Camino Frances in vieler Hinsicht enttäuscht. Zu viel Asphalt und Lärm, zu viele Städte, Dörfer, Industrie und Stromkabel, zu viel Müll und Toilettenpapier am Jakobswegesrand, zu viel Kommerz und Massenabfertigung, zu viele Pilger und Pilgerinnen, zu wenig Natur und Wanderpfade, zu wenig Ruhe und Einsamkeit, zu wenig Herzlichkeit und Natürlichkeit bei den Spaniern. Wie muss es hier erst im Hochsommer zugehen, wenn noch mehr Menschen unterwegs sind. Oft kam mir der Gedanke, dass ich mich auf dem wohl hässlichsten Fernwanderweg der Welt befinde.

Ein paar schöne Abschnitte gab es natürlich schon. Die Überquerung der Pyrenäen etwa, die karge Meseta, die bewaldete Hügellandschaft in Galizien. Wegen des Naturerlebnisses ist man kaum auf dem Camino Frances unterwegs. Es sind die Begegnungen mit Menschen aus aller Herren Länder. So unkompliziert und schnell lernt man fast nirgends jemanden kennen. Von den Pilgern aus den englischsprachigen Ländern und den größeren Gruppen hielt ich mich nach Möglichkeit fern. Erstere gingen mir mit ihrem Fragenkatalog („Where are you from?“, Where did you start?“, „How many kilometers do you walk a day?“ …) auf den Keks, zweitere mit dem abendlichen Geschwätz bei zu viel Rotwein.

Als Single auf langer Wanderschaft gehören Flirts dazu

So lief ich oft alleine oder hielt mich an andere alleinreisende Außenseiter. Ich führte interessante, vielleicht inspirierende Gespräche mit Valerie aus Belgien, Rinor aus den USA, Inbar aus Israel, Tina aus Deutschland und Kristine, einer Malerin und Yogalehrerin aus Lettland. Mit Kristine verbrachte ich mehrere Tage und bald auch die Nächte. Es war mein zweiter Flirt auf dem Jakobsweg, was als Single auf langer Wanderschaft dazugehört.

Die Ankunft in Santiago de Compostela hatte ich mir anders vorgestellt. Zunächst erreichte ich den Monte do Gozo. Die Türme der Kathedrale, die Millionen Menschen hier oben in den letzten Jahrhunderten schon erblickt haben, waren nicht auszumachen. Nebel und Smog lagen über der großen Stadt. Das monströse Denkmal ist auch keine Augenweide. Es erinnert seit 1993 an die Papstbesuche und rostet vor sich hin. Nach ein paar Kilometern durch unattraktives Stadtgebiet war es endlich soweit. Die Kathedrale von Santiago de Compostela tauchte auf. Schließlich stand ich auf der Praza de Obradoiro und schaute auf die monumentale Fassade des Kirchenbaus. Ich war froh angekommen zu sein. Ich war stolz auf meine Leistung. Ergriffen oder zu Tränen gerührt war ich nicht. Dazu hat es mir der Jakobsweg zu oft zu schwer gemacht. Mir war in dem Moment klar, dass ich mich anderntags noch auf den 85 km langen Weg nach Finisterre machen werde.

Nach 108 Tagen bin ich am Atlantik.

Finale Grande am alten Ende der Welt

Kristine begleitete mich auf diesem letzten Abschnitt. Am dritten Tag wanderten wir lange durch Wald und Heidelandschaft. Dann war plötzlich am Horizont der Atlantik zu sehen. Es war für mich einer der Höhepunkte der Tour und erinnerte mich an meine Alpenüberquerung Salzburg – Triest, bei der man auf dem letzten Alpenpass am Horizont das Mittelmeer schimmern sieht. Zum Atlantik war es dann nicht mehr weit. Wir konnten kaum glauben, dass wir die weiße Sandbucht von Estorde ganz für uns alleine hatten. Ich ging in meiner Sportshorts über den warmen Sand ins Meer und schwamm eine kurze Runde. Das Wasser war gar nicht so kalt, schmeckte sehr salzig. Kristine rannte nackt ins Meer. So macht sie es auch in Lettland.

Zum Sonnenuntergang waren wir am Kap von Finisterre. Im Altertum galt dies als das Ende der Welt. Der Ort hat noch immer etwas Magisches. Es war für mich das perfekte Finale meines Jakobsweges. Hinter mir der Leuchtturm, unter mir die Steilküste, vor mir nichts als das rauschende Meer, neben mir eine attraktive Frau. Wir hatten Rotwein und ein Picknick dabei, um den Moment gebührend zu feiern.

Das Wunder mit den Wunden

Ab dem nächsten Tag war schlechtes Wetter mit viel Regen angesagt. Eines von zwei Wundern der letzten 108 Tage war das grandiose Wetter. Ich hatte insgesamt kaum mehr als fünf Stunden Regen. Das zweite Wunder ist, dass ich die letzten fünf Tage ohne Tape und Pflaster gehen konnte, nachdem ich am Bodensee aufgrund von Blasen an den Füßen fast aufgeben musste und danach lange mit schmerzhaften Wunden herumlief.

Dass der Jakobsweg ein Weg ist, auf dem richtige Wunder geschehen und sich jeder verändert, halte ich größtenteils für einen Mythos. Natürlich habe ich interessante Menschen kennengelernt und kehre ich mit einem Haufen an Ideen und Inspirationen nach Franken zurück. Das kenne ich aber auch von meinen Alpenüberquerungen, Fernwanderungen und Radreisen. Die eine oder andere Idee und Inspiration möchte ich auf Einfach bewusst aufgreifen.

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48 Kommentare für “Jakobsweg live: Ich habe Santiago de Compostela und Finisterre erreicht”

  1. Glückwunsch zum Ankommen! Ich lese erst seit zwei Wochen deine Berichte, habe also nur das Ende live mitbekommen. Nun lese ich die Berichte von Anfang an nach. Mancge sind sehr unterhaltsam und oft muss ich lachen oder schmunzeln. Andere Berichte sind dann wieder nachdenklich oder regen zum Nachdenken an. Gute Mischung!

  2. Hallo Christof,
    herzlichen Glückwunsch zur vollendeten Tour! Auch wenn Dein Resümee nicht sehr begeistert klingt…
    Ich würde nicht sagen, dass es generell ein Mythos ist, dass man sich auf dem Jakobsweg verändert. Der Unterschied ist vielleicht, dass die meisten Leute vor dem Jakobsweg nie einen Fernwanderweg gegangen sind und das auch danach nie wieder tun. Es ist ja meistens so, dass Erlebnisse dann am prägendsten sind, wenn man sie das erste Mal hat.
    Ob man dabei allerdings auf dem Jakobsweg unterwegs ist oder eine Alpenüberquerung macht, ist wurst. Das, was einen verändert ist die Weitwanderung an sich.
    Viele Grüße
    Biene

    1. Hallo Biene,

      danke. Sehe das so wie Du. Das Fernwandern kann einen Menschen zum Positiven verändern. Dass das nur beim Jakobsweg und dort grundsätzlich bei jedem so ist, glaube ich aber nicht.

      Viele Grüße

      Christof

  3. Hallo Christof,

    nun ist es rund für mich, nachdem ich dein Resümee gelesen habe… auch hier noch einmal HERZLICHEN DANK, dass ich an deinem Weg und deinen Erfahrungen teilhaben konnte…

    Gute Nacht Christof, das wünscht dir
    Edith

  4. Lieber Christof,

    herzlichen Dank dass Du Deinen langen Weg so schön dokumentiert hast. Ich habe sehr großen Respekt schon alleine für Deine Leistung über viele Wochen hinweg jeden Tag so lange zu wandern. (Ich selbst mache hin und wieder eine Etappe am Rheinsteig. Die Rheinsteig-Etappen sind wesentlich kürzer, wie Dein durchschnittlicher Weg pro Tag. Mir reicht dann jeweils eine Etappe und kann mir fast nicht vorstellen, das über 2 oder mehrere Tage hintereinander zu machen …)

    Und dann die exzellente Berichterstattung, so viel Mühe – vielen herzlichen Dank. Leider gab es wohl immer wieder Probleme mit Google Drive, aber egal.

    So … und jetzt kommt eigentlich mein wichtigster Gedanke, der mich immer wieder während Deines „Abenteuers“ beschäftigt hat: was macht man nach so einer unglaublich ausgefüllten Zeit? Wieder zurück in der Zivilisation, im Alltag … was geht in Dir vor, wie fühlst Du Dich? Bitte richtig verstehen, ich frage nicht, was Du weiter planst, sondern wie sich für Dich die Rückkehr in die „Normalität“ darstellt. Geht das überhaupt noch?

    liebe Grüße, Michael

    1. Hallo lieber Michael,

      freut mich, dass Dir meine Berichterstattung von unterwegs so viel Freude bereitet hat.

      Dass Google Drive bei manchen nicht stabil lief, war ärgerlich. Ich konnte von unterwegs nicht viel machen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich Dropbox oder etwas anderes verwendet.

      Zu Deiner Frage, wie es ist nach „so einer unglaublich ausgefüllten Zeit“ wieder zurückzukehren: Ich versuche einfach, auch zuhause eine unglaublich ausgefüllte Zeit zu haben :-) Mit dem Schreiben, dem Bloggen, dem Wandern, dem Minimalismus und der rein pflanzlichen Ernährung habe ich einen Lebensstil gefunden, der mir genau das ermöglicht.

      Viele Grüße

      Christof

      1. Du sagtest, Du hast vor, den Heimweg eher langsam zu gestalten – im Sinne der langen Anreise. Ich fand das sehr gut, sinnvoll. Ich kann da aber nicht mitreden.

        Das ging jetzt eher „schnell“. Bitte berichte mehr über die Heimreise, wie und warum Du es nun eher ziemlich zügig durchgezogen hast. Wie Du zurückgefahren/geflogen bist.

        In meiner „Nachbarschaft“ – in Orten gemessen – hat jemand vor ein paar Jahren mit dem Rad eine Reise nach China gemacht. Ich glaube, er war 1 Jahr unterwegs. Und in 1 Tag wieder zurück. Ich kenne das im mikroskopischen Sinn ähnlich von meinen Rheinsteig-Touren: du bist 4…6 Stunden unterwegs und fährst die Strecke mit dem Zug der Rheingau-Linie in 10 Minuten wieder zurück. Einerseits bin ich froh, völlig ohne Anstrengung wieder zurückzukommen, andererseits ist es aber auch wie ein Abwürgen des bis dahin Erreichten …

        1. Auf meinen vier Alpenüberquerungen bin ich immer vom Mittelmeer langsam mit dem Zug zurückgefahren. Ich kann das im Prinzip nur empfehlen – aus ökologischen Gründen und weil es Sinn macht, das Erlebte der letzten Wochen in einem begreifbaren Tempo Revue passieren zu lassen. Diesmal habe ich zum ersten mal seit Jahren einen Flug genommen. Asche auf mein Haupt. Mit Bus/Bahn wäre ich über 35 Stunden unterwegs gewesen. Auch war für mich die Tour in Finisterre zuende. Ich wollte heim.

  5. „Der Weg gibt dir, was du brauchst“
    Nun – als hardcore Minimalist brauchst Du ja per Definition nicht viel. Also alles gut ;-)
    Danke für den schönen Bericht. Deine Reise zu verfolgen war doch recht inspirierend und hat Spaß gemacht.

  6. Ultreja Christof;
    Danke für die vielen Wanderimpressionen auf dem Camino!
    Was mich interessieren würde:
    Wie würde deine Packliste NACH deinen Erfahrungen aussehen?
    Was hat sich bewährt? Was würdest du jetzt anders machen?

    Einfach bewusste Grüße von Arno

  7. Schön, dass du wieder gut zuhause angekommen bist. Dass der Jakobsweg nicht so grandios wie deine anderen Fernwanderungen war ist schade. Ist bei dem Massenaufgebot an Menschen dort leider auch nicht anders zu erwarten. Für mich ein Grund den Jakobsweg nicht zu gehen, sondern mir andere Fernwanderwege auszusuchen, die nicht so überlaufen sind.

    LG, Daniela

  8. Hi Christof,

    schön, hast Du Dein Wanderziel gesund und munter erreicht. Wunderbar, hast Du uns virtuell teilhaben lassen an Deiner Reise auf dem Jakobsweg. Danke für die täglichen Eindrücke und Dein ehrliches Hinschauen und Reflektieren!

    Michaels Frage nach der schnellen Heimreise finde ich interessant. Besser schneller oder besser langsamer?

    Fussige Grüsse, Jana

  9. Lieber Christof,

    herzlichen Glückwunsch zu dieser langen Wanderung, Repekt! Danke, dass Du uns Leser hast teilhaben lassen.
    Als ich vor Kurzem Deinen Blog fand und sah, dass Du Dich aufmachst zu dieser extrem langen Wanderung, war ich sehr angetan. Mich bewegen die gleichen Themen wie Dich; ich lebe vegan, beschäftige mich mit Themen wie Minimalismus, Downsizing etc. und ich werde im kommenden Jahr den Jakobsweg mit meinem Mann (auch Veganer) gehen. Vermutlich von St. Jean Pied de Port aus. Mit einem Rucksack der max. 7 kg wiegen wird (bin selber nur ein halber Zentner).
    Von daher freut es mich total, dass ich mir bei Dir Anregungen holen kann. Manchmal dachte ich, da läuft ein Bruder im Geiste.
    Dank Deinen vielen Tagesberichten bin ich nun zuversichtlich, dass ich diese ganze Aktion vegan wuppen kann. Deine Erfahrungen machen mir Mut.

    Deine Fotos sind wunderwunderwunderschön, fantastisch; Du hast einen Blick für Schönheit und einen Blick fürs Wesentliche, für gute Motive. Viele Deiner Bilder sind für mich Weltklasse. Tausend Dank dafür.

    Mich wundert es eher nicht, dass Du nichts „Magisches“ erlebt hast. Du erscheinst mir bereits angekommen im besten Sinne; Du wirkst auf mich empathisch und lebensklug, positiv, neugierig auf das Leben, wagemutig – was soll sich da noch ändern, bloß nicht.

    Ich selbst erwarte von meinem (bzw. unserem) Weg auch keine Wunder. Ich erwarte allerdings (zu) viele Menschen zu sehen und Schmerzen über Schmerzen in Füßen und Knien, meine Schwachstelle. Hoffentlich packe ich das alles. Wenn ich nur ein Drittel von dem schaffe, was Du geleistet hast, wäre ich überglücklich.

    Ich bin gespannt auf Deinen weiteren (Lebens-)Weg und lese weiterhin gerne mit. Alles Gute für Dich! Licht und Liebe und überhaupt. Alles was Du Dir wünscht.

    Liebe Grüße
    Fan Susi

    1. Hallo liebe Susi,

      danke für Deine supernetten Zeilen und das viele Lob.

      Du hast natürlich recht. Ich habe bereits in den letzten Jahren mein Leben auf den Kopf gestellt. Der Jakobsweg konnte mich nicht gar nicht so stark prägen oder verändern. Das heißt aber nicht, dass es in meinem Leben nicht auch Baustellen gibt oder es nichts mehr zu „optimieren“ gibt.

      Ich wünsche Euch viel Vorfreude auf Euren Jakobsweg 2017. Die vegane Ernährung sollte kein Problem sein. Auch der Körper sollte das schaffen, da der Weg einfach ist. Nehmt Euch einfach möglichst viel Zeit. Dann könnt ihr es ggf. pausieren, wenn es mal wo zwickt.

      Viele Grüße

      Christof

  10. Hallo Christof,

    herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg und willkommen zurück. :)

    Mich würde interessieren für welchen Weg du dich letztendlich entschieden hast. Bist du den klassischen Landweg oder den Küstenweg über Bilbao & Santander gelaufen? Mein Traum ist nämlich eines Tages den Küstenweg zu gehen – eben weil ich denke dass dieser schöner und nicht so überlaufen ist.

    Beste Grüße
    Erik

    1. Hallo Erik,

      steht doch im Artikel. Ich bin den Camino Frances gegangen.

      Der Küstenweg ist weniger begangen und kann sicher mit den Ausblicken aufs Meer punkten. Man sollte aber wissen, dass auch dieser Abschnitt dicht besiedelt ist, d. h. man kommt durch viele Dörfer und Städte, passiert auch Industrie und hat sogar noch mehr Asphalt als auf dem Camino Frances.

      Viele Grüße

      Christof

  11. Lieber Christof,
    vielen Dank für diesen kritischen Artikel über den Jakobsweg!
    Auch wenn ich den Weg selbst noch nicht gegangen bin,
    habe ich im Laufe der zeit den Eindruck gewonnen, das er nicht die Besonderheit besitzt, wie es oft geschildert wird. Schön das du wieder mit vielen neuen Ideen im Gepäck zurück bist.

    Lass es dir gut gehen
    Daniel

  12. Hallo Christoph,
    es freut mich, dass du fit und voller neuer Ideen wieder zu Hause angekommen bist.
    Vielen Dank für deine täglichen Berichte (sie sind jeden Cent des Abos wert!). Ich habe sie täglich gelesen. Dein Schreibstil und deine Fotos haben mich richtig an der Tour teilnehmen lassen.
    Ich bin schon mal gespannt, was du als nächstes planst.
    Weiterhin alles Gute für dich
    und liebe Grüße
    Hans

    1. Hallo Hans,

      freut mich, dass auch Du Freude an meinen Tagesberichten hattest.

      Vielleicht sollte ich 2017 wie 2012 nochmal von der Haustüre aus ans Mittelmeer gehen (damals Forchheim – München – Venedig, diesmal wäre es Nürnberg – Salzburg – Triest). Ob da tägliche Berichte interessant sind, weiß ich nicht.

      Viele liebe Grüße

      ChristoF

  13. Hallo Christof,

    find ich schön, dass du den Jakobsweg gegangen bist :)
    dass er dir teilweise nicht gefallen hat, wundert mich nicht, denn es scheint der berühmteste Pilgerweg der Welt zu sein……..mehr brauch ich dazu ned sagen…….
    ich gehe gerne „Elke´s Wege“

    VLG, Elke

    1. Hallo Elke,

      dass ab Spanien extrem viele Menschen unterwegs waren, war eigentlich gar nicht so schlimm. Oft konnte ich dem ein Schnippchen schlagen, indem ich azyklisch gegangen bin. Enttäuscht hat mich v. a., dass es so selten durch reizvolle Naturlandschaften ging – nicht nur in Spanien, sondern auch schon in Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Die schönsten Abschnitte kamen meist dann, wenn ich mir eine eigene Route ausgedacht habe oder Varianten gegangen bin.

      EBG

      Christof

  14. Lieber Christof,
    auch ichwar einer der dich von Beginn an begleitet hat und ich habe deine Berichte jeden morgen mit Spannung „erwartet.“ Wenn der Server ging nicht. (nur ein paar mal). Die Zeit mit dir habe ich sehr genossen. Vielen herzlichen Dank für deine „schöne arbeit für uns“ und deine Berichte+ die schönen Bilder. Ich wollte immmmer mehr lesen und manches genauer Wissen, bis ich bemekte, dass du nicht soviel persönliches preisgeben willst oder kannst. Da habe ich meine Erwartungshaltung runterschrauben können, es akzeptiert. (Lernprozeß für mich.)
    Der Camino gibt Dir was du brauchst – dann ist ja alles gut.
    Dir alles liebe und weiter viel Erfolg. Ich bleibe weiter hier bei dir auf deinem Blog.

    herzlichst Helmut

    1. Hallo lieber Helmut,

      danke :-)

      Ich denke schon, dass ich in meinen Berichten Persönliches verraten haben – manchmal stand es zwischen den Zeilen. Allerdings habe ich meinen Jakobsweg nicht während einer Lebenskrise gemacht und habe ich schon in den letzten Jahren mein Leben auf den Kopf gestellt. Große Veränderungen hatte ich also nicht erwartet und gab es auch nicht. Der Weg hat aber meinen Lebensstil bestätigt.

      Viele Grüße

      Christof

  15. Hallo Christof, große Bewunderung für deine Tour. Lieben Dank für deine täglichen Berichte die ich immer sehr interessant fand. Hut ab vor deiner Ehrlichkeit die du an den Tag legst wenn du diese lange Tour beschreibst. Wenn ich zusammenfassend deine Aussagen betrachte muss es nicht unbedingt so ein Thema Jacobsweg sein um zu sich und seiner Welt zu finden. Es ist doch wirklich so, oft sind wir in unserer unmittelbaren Umgebung total glücklich wenn wir in der Lage sind die Schönheiten in unserer Nähe zu erkennen und wahrzunehmen. Das macht doch unser Leben aus ??. Bleib so wie du bist und teile deine Erfahrungen weiter mit deinen Fans.
    Herzliche Grüße Frank

    1. Hallo Frank,

      bin ganz Deiner Meinung: Um zu wandern, die Schönheit der Natur zu erleben und „zu sich und seiner Welt zu finden“, muss man weder auf den französischen oder spanischen Jakobsweg noch in die Ferne. Das geht genauso „in unserer unmittelbaren Umgebung“.

      EBG

      Christof

  16. Hallo Christof,

    für mich war es eine unterhaltsame (Pflicht-)Lektüre jeden Abend, Deine Berichte zu lesen und Bilder zu bestaunen. Meine Frau fragte dann immer wieder „Was gibt es Neues von Christof?“, weil ich mich wohl, ohne es richtig zu bemerken, sehr habe inspirieren lassen.

    Herzlichen Dank dafür und es war wirklich jeden einzelnen Cent wert.

    Sehr interessant für mich war es auch, Deine „Krise“ mitzuerleben. Das war bestimmt nicht einfach für Dich und ich habe mitgefühlt. Wie gerne hätte ich an der Stelle, ähnlich eines Kommentars, etwas Aufmunterndes geschrieben.

    Im nächsten Jahr plane ich wieder 2 Alpentouren (wer mich dazu wohl immer wieder neu inspiriert hat), welche ich jedoch aus Zeitgründen, mit professionellen Wanderführern machen werde. Immer nur eine Woche und somit zu wenig Zeit für „Salzburg-Triest“ oder „München-Venedig“. Diese Touren hebe ich mir noch ein wenig auf, bis ich mittelfristig etwas mehr (Frei-)Zeit dafür habe. Vielleicht bietest Du ja irgendwann mal die Touren als Wanderführer an?

    Deine positiven Erfahrungen der veganen Ernährung finde ich sehr interessant, auch wenn es für Dich nicht immer einfach war, etwas Veganes zu zaubern. Ich sage nur Pizza ohne Käse. :-) Tolle Idee, darauf bin ich in meiner veganen Zeit nie gekommen.

    Die Datenprobleme mit Google-drive fand ich nicht so schlimm. Ich musste nur nach dem 3. Bild nochmals neu starten. Es war ja schon klar, dass Du unterwegs kaum Möglichkeiten hast, da etwas zu beheben.

    Sprichst Du eigentlich Deine Texte über Mikro oder schreibst Du es? Ähnlich, wie ich die IT Jungs meiner Firma kenne, im superschnellen 2-Finger-Such-System?!

    Bitte genauso weitermachen und gerne mehr davon.

    Viele Grüße
    Holger

    1. Hallo lieber Holger,

      besten Dank für Deinen ausführlichen Kommentar und das viele Lob ;-)

      Ich freue mich, dass Dir meine Tagesberichte gefallen habe und ich Dir ein paar Gedankenanstöße geben konnte.

      Meine Texte habe ich unterwegs in ein Tablet eingetippt.

      Zur Pizza ohne Käse: In manchen Lokalen in Groß- und Universitätsstädten gibt es Pizza auch mit veganem Käse (hier in Nürnberg gleich in mehreren). Mir schmeckt dieses Fabriknahrungsmittel nicht besonders und ich halte es für ungesund. Deswegen bestelle ich grundsätzlich ohne Käse. Da die Pizza dann oft etwas trocken ausfällt, lasse ich mir Olivenöl geben, das ich dann auf die heiße Pizza träufle. Beim Italiener gibt es oft köstliches Oliveenöl mit eingelegten Chilis und/oder Knoblauch.

      Viel Vorfreude auf Deine beiden Alpentouren 2017!

      Christof

  17. Servus Christof,
    schön, dass du wieder da bist,
    schön, dass es die Tour gut verlief,
    aber auch schön, dass du auch darüber berichtest, was Dir nicht gefiel.

    Wirklich bewundernswert, wie du dein Leben umgekrempelt hast.
    Viele Grüße, Gerd

  18. Guten Abend Christof,
    Glückwunsch zu deiner 108 Tage langen Wanderung und das du gesund und wohlauf Finisterre erreich hast.
    Nach 33 Tagen bin ich am 6. Oktober in Finisterer angekommen und dann über Muxia zurück nach Santiago. Was den Küstenweg betrifft, so konnte ich jeden Tag genießen, auch wir hatten nur an 2-3 Tagen etwas Regen. Der Weg war sehr gut gekennzeichnet und wenn du doch einmal vom Camino abgekommen bist, gab es meistens schon auf den ersten Metern einen freundlichen Einheimischen der dich darauf aufmerksam machte.
    Verglichen mit Wegen in meiner Heimat NRW oder in den Alpen fand ich die Infrastruktur auf dem Camino del Norte mit den Pilgerherbergen ganz toll. Meine preiswerteste Übernachtung hat 4,- € gekostet, im Schnitt lagen die Kosten für die Übernachtung sicher unter 10,- €. Selbst ein EZ war teilweise für 15,- € zu bekommen. Ich danke von Herzen all denen, die an dem wunderbaren Projekt „Camino“ beteiligt waren/sind.
    Für mich war es sicher nicht der letzte Camino – vielleicht werde ich schon im nächsten Jahr den Camino Vía de la Plata gehen.
    Wünsche dir lieber Christof weiterhin alles Gute und freue mich auch in Zukunft von dir zu lesen.
    Gruß Jürgen

    1. Guten Morgen Jürgen,

      danke!

      Dann haben wir uns ja ganz knapp in Finistere verpasst.

      Der Camino Vía de la Plata ist deutlich einsamer und sicher auch landschaftlich reizvoller als der Camino Frances. Christine, mit der ich die letzten Tage unterwegs bin, geht gerade auf der Vía de la Plata nach Santiago de Compostela. Die Fotos, die sie mir geschickt hat, zeigen auch einsame Natur. Leider ist die Anreise fast nur mit dem Flugzeeug möglich, so dass dieser Weg in den nächsten Jahren für mich eigentlich nicht in Frage kommt. Berichte doch, wiee es war, falls Du den Weg 2017 machst.

      Gruß

      Christof

  19. Hallo Christof,

    vielen Dank für diesen Kommentar zum „Camino“. Ich habe leider nicht das ganze Programm gelesen, sondern nur diesen Artikel. Respekt dafür, dass du so lange unterwegs warst und den Weg beendet hast.

    Ich befinde mich gerade auf dem Jakobsweg (allerdings bin ich erst in Spanien gestartet) und habe nun über die Hälfte geschafft. Mir sprichst du aus der Seele, wenn du Dinge wie „der hässlichste Fernwanderweg“ schreibst. Ich bin zwar auf dem Camino del Norte unterwegs, auch hier gibt es streckenweise sehr schöne Abschnitte, aber links neben der Autobahn, rechts neben einem Industriegebiet laufen, danach der freudige Wechsel auf die Landstraße- Naja ich weiss ja nicht! :(

    Zudem -wie von dir erwähnt -die ganzen oberflächlichen „Unterhaltungen“ über Kilometer und Startorte. Dazwischen immer wieder ein „buen camino“… Ich weiß nicht, ob ich das schön finden soll. Nach nun ca. 4 Wochen stumpfem gelben Pfeilen „hinterher latschen“ und zur Krönung auch noch dem nicht Loswerden von Bettwanzen frage ich mich wer hier wem Geld zahlt, damit der Jakobsweg in Deutschland als „die Erfahrung“ schlechthin und der Weg zur Selbstfindung dauernd positiv angepriesen wird. Meiner Meinung nur eine andere Form des Massentourismus.

    Vielleicht bin ich einfach zu kritisch oder habe mich nicht richtig auf die Sache eingelassen? Eigentlich bin ich ein positiver Mensch, aber das hat mir gerade auf der Seele gebrannt ;)

    Mal sehen wie ich meine weitere Reise in Spanien gestalten werde.

    Ich wünsche alles Gute!

    Julia

    1. Hallo Julia,

      als positiver Mensch wirst Du Dich sicher auf die positiven Seiten des Jakobsweges konzentrieren können, etwa die gute Infrastruktur und das gefahrenlose Reisen. Dann wird die Ankunft in Santiago de Compostela (oder auch erst in Finisterre) versöhnlich ausfallen.

      Buen camino ;-)

      Christof

  20. Hallo Christof,
    ich hatte mich für Deine regelmäßigen Berichte vom Camino eingeschrieben (und auch den Beitrag entrichtet), habe aber nichts erhalten. Läßt sich das vielleicht aufklären ?
    Dein Resumee des Wegs jedenfalls hat mich nicht verwundert. Wer einsame Wege sucht wird wohl auf dem Camino nicht fündig.
    Weiterhin alles Gute
    Lothar

    1. Hallo Lothar,

      Du hast nach dem Buchen eine E-Mail von Digistore24 mit dem Link zu den berichten bekommen. Außerdem wurde Dir der Link auf Einfach bewusst angezeigt. Habe Dir gerade den Link noch mal gemailt. Viel Spaß beim Lesen.

      Einfach bewusste Grüße

      Christof

  21. Hallo Christof,

    schön, das du wieder gut zuhause angekommen bist und herzlichen Dank für deine klaren Worte. Ich kann zum einen gut nachvollziehen das du enttäuscht bist über den Camino Frances, zum anderen Frage ich mich, weshalb du nicht den Küstenweg gegangen bist.
    Der Camino Frances wird ja nicht umsonst die Pilgerautobahn genannt.

    Ich bin die letzten Jahre dreimal den Küstenweg gelaufen und finde ihn immer wieder gehenswert. Auch wenn es dort auch ab und an scheussliche Stadtwege gibt, wie zb in Bilbao, und Klotzherbergen, ist dieser doch wesentlich schöner und auch noch nicht ganz so überlaufen.
    Die Pilgerautobahn beginnt erst in Arzua, was man gut händeln kann, wenn man erst später losläuft und nur in Herbergen die nicht direkt am Weg liegen übernachtet.

    Ich danke dir für deinen schönen Bericht, der mich zum einen sehr berührt hat und zum anderen nun definitiv davon abhält, den Camino Frances zu gehen.

    Dir eine herrliche Zeit und viel Freude auf deinen weiteren Wegen.
    Martina

    1. Hallo Martina,

      danke! Nicht die vielen anderen Pilger waren der Hauptgrund, warum ich mit dem Camino Frances nicht so viel anfangen konnte, sondern dass ich ihn landschaftlich selten reizvoll fand. Ging viel zu oft auf Asphalt durch bebautes Gebiet. Beim Start in Deutschland habe ich es offengelassen, welche Route ich in Spanien nehme. In meinen Tagesberichten habe ich erklärt, warum ich mich dann für die Hauptroute entschieden hätte. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich auf dem Küstenweg viel glücklicher geworden wäre. Die Ausblicke mögen schön sein, aber man läuft tatsächlich noch mehr auf Asphalt als auf dem Camino Frances und kommt ebenfalls ständig durch Ortschaften. Ich wäre dann natürlich auf dem Camino Primitivo abgebogen, der mir vermutlich am meisten Freude bereitet hätte. Bin einfach mehr ein Wanderer und weniger ein Pilger.

      Vielleicht ist der Hauptweg ja doch mal was für Dich in der Nebensaison. Viele sind ja begeistert und kommen Jahr für Jahr zurück, um einen billigen Urlaub unter Gleichgesinnten zu machen.

      Einfach bewusste Grüße

      Christof

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