Deinen Wert bestimmen nicht andere, sondern Du selbst

7. April 2019 - von Alexandra Lill - 7 Kommentare
Deinen Wert bestimmen nicht andere, sondern Du selbst. (Foto: Jure Širić von Pexels)

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Alexandra Lill.

„Geh deinen Weg und lass die Leute reden.“ (Dante Alighieri)

Bist Du vielleicht auch gerade in einem Umfeld, in dem Du Dich nicht wertgeschätzt, sondern fremd oder unsichtbar fühlst? Manchmal sind wir von Menschen umgeben, denen wir nicht liegen und die uns ebenso wenig liegen. Besonders häufig erleben wir das, wenn wir einen anderen Weg gehen als die Masse. Wenn wir nicht alles mitmachen, was gerade als Norm gesehen wird. Dann zeigt sich schnell, ob wir unter Leuten sind, die zu uns passen und die uns unterstützen und akzeptieren, wie wir sind.

Sicherlich wäre es das Sinnvollste, eine negative und unfruchtbare Umgebung schnell zu verlassen. Doch je nach persönlicher Situation geht das nicht immer von heute auf morgen. Zum Glück kannst Du einiges tun, um Dich nicht kleinmachen zu lassen und Dein Selbstbewusstsein zu stärken.

Jeder sieht die Welt aus seiner Perspektive

Andere Menschen haben ihre Sicht auf das Leben und die Dinge. Sie beurteilen die Welt danach, wie sie selbst sind – aus ihren Erfahrungen heraus, geprägt von den Medien und der landläufigen Meinung. Wenn sie Dich kritisieren, hat das mit Dir persönlich meistens gar nichts zu tun. Genau genommen, sagt es mehr über sie selbst aus als über Dich. Vielleicht sind ihnen Deine Ansichten einfach nur unbequem, weil sie Ihren Lebensstil und ihr Verhalten auf keinen Fall ändern möchten.

Das ist auch gar nicht wichtig. Es ist Dein Leben. Gib anderen nicht die Macht, Dich kleinzumachen. Dein Wert hängt nicht davon ab, wie andere Dich sehen. Also verliere niemals den Mut. Versuche stattdessen, eine solche Situation als Möglichkeit zu betrachten, noch stärker und selbstbewusster zu werden und Dich weiter zu entwickeln.

Du bist nicht allein: Viele Menschen haben Ähnliches erlebt

Die bekannte Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff sollte eine gesittete adelige Ehefrau werden, die sich mit Sticken beschäftigt und nicht viel am Weltgeschehen teilnimmt. Aber das war ihr nicht genug – sie wollte schreiben und Bücher veröffentlichen. Doch dieser Wunsch entsprach nicht den Vorstellungen ihrer Familie. Die hatte nur Spott für Annette übrig und bezeichnete ihre Werke als Plunder. Lange Zeit nahm sie keiner ernst.

Auf ihren Selbstwert hatte das keinen Einfluss. Obwohl sie zeitweise sehr einsam war, ließ sie sich nicht beirren. Sie schrieb weiter – und veröffentliche unter anderem „Die Judenbuche“, ihr wohl bekanntestes Werk. Nach einiger Zeit schaffte sie es, von ihrer Familie finanziell unabhängig zu werden und selbst zu bestimmen, wie und wo sie leben wollte.

Annette von Droste-Hülshoff ist ein schönes Beispiel dafür, dass man seinen eigenen Weg gehen sollte – egal, was die anderen Menschen dazu sagen.

Wie Du Deinen Selbstwert stärken kannst

Lass Dich nicht kleinmachen, lebe Deine Werte. Die folgenden Ratschläge sollen Dir zu mehr Selbstwert und Selbstbewusstsein verhelfen.

  1. Du musst niemandem etwas beweisen: Mach Dir immer wieder bewusst, wer Du bist und wofür Du stehst. Es ist nicht Deine Aufgabe, den Vorstellungen anderer Menschen zu entsprechen. Lebe Deine Wahrheit und Deine Werte. Gebe anderen nicht die Macht, Dich runterzuziehen.
  2. Hör auf zu kämpfen: So paradox es klingen mag, der erste Schritt, etwas zu verändern, liegt im Annehmen. Lebe im Jetzt. Konzentriere Dich auf die guten Dinge in Deinem Leben. Das bedeutet nicht, dass Du nicht an Deinen Zielen arbeitest. Aber Du verschwendest keine Energie, gegen Dinge anzukämpfen, die in diesem Moment einfach so sind, wie sie eben sind.
  3. Suche die Stille – praktiziere Achtsamkeit: Nimm Dir regelmäßige Auszeiten, in denen Du mit Dir allein bist und achtsam in Dich hineinhörst. Schreibe Deine Gedanken auf. So bekommst Du einen klaren Blick auf die Dinge und triffst bessere Entscheidungen.
  4. Bleibe freundlich – zu Dir selbst und anderen: Versuche innerlich und äußerlich freundlich zu bleiben, auch wenn andere Dich nicht verstehen oder sogar kritisieren. Denn Wut und Zorn schaden nur Dir selbst. Wie sagte schon Buddha: „Groll mit uns herumtragen ist wie das Greifen nach einem glühenden Stück Kohle in der Absicht, es nach jemandem zu werfen. Man verbrennt sich nur selbst dabei.“
  5. Engagiere Dich für das, was Dir wichtig ist: Werde selbst aktiv und setze Dich für die Dinge ein, die Dir wichtig sind. So findest Du Gleichgesinnte und ein neues Umfeld, das Dich stärkt.
  6. Verändere Dein Leben auf lange Sicht so, dass es zu Dir passt: Eine Umgebung, in der man nicht gesehen und wertgeschätzt wird, sollte man auf lange Sicht verlassen. Vielleicht geht es nicht von jetzt auf gleich, aber Du kannst an einer Lösung arbeiten. Denn die gibt es immer. Um herauszufinden, was Du wirklich willst, hilft Dir Punkt 3: Suche die Stille und höre in Dich hinein. Dann tun sich neue Wege auf, an die Du noch gar nicht gedacht hast.

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7 Kommentare für “Deinen Wert bestimmen nicht andere, sondern Du selbst”

  1. Hallo! „Du musst niemandem etwas beweisen“ (auch nicht mir selbst). Ich habe Jahrzehnte gebraucht bis ich das verstanden habe. Damit lebe ich nun nicht nur einfacher sondern auch glücklicher! Ich sage danke für diesen guten und hilfreichen Text. LG Miriam

  2. Liebe Miriam,

    vielen Dank für deinen Kommentar und dein positives Feedback. Mir ging es da genauso wie dir. Ich habe lange Zeit versucht, es anderen immer Recht zu machen – ob in der Arbeit oder privat. Wie befreiend war es, als ich wirklich begriffen habe, dass das alles gar nicht nötig ist ?. Wie schön, dass du auch diese Erfahrung gemacht hast.

    Liebe Grüße,
    Alexandra

  3. Sehr hilfreiche Tipps!
    Es ist nicht immer leicht anders zu sein. An manchen Tagen ist man stolz darauf und froh, nicht zu sein wie die breite Masse. Da ruht man in sich selbst. An anderen Tagen ist es schwierig und man fühlt sich als Außenseiter. Manchmal ist der Eindruck, dass andere einen nicht wertschätzen und nur subjektiv.
    Noch dankbarer als für die Tipps, bin ich allerdings dafür, so auf diesen wunderbaren Blog gestossen zu sein! Da werde ich auf jeden Fall in den nächsten Tagen viel stöbern! Ich fühle mich absolut angesprochen von so vielem, was ich gerade beim kurzen Stöbern gesehen habe!
    Danke und liebe Grüße
    Heike

  4. Liebe Heike,

    vielen Dank für dein Lob. Ich denke, es ist ganz normal, dass man nicht jeden in sich ruhen kann. Mir geht es genauso. Mal reagiere ich gelassen, mal zweifle ich doch. Aber wenn ich mir dann bewusst mache, dass es nicht meine Baustelle ist, sondern die der anderen, dann geht es gleich wieder gut ☺️. Deinem Lob für den wundervollen Blog einfachbewusst.de von Christof Herrmann schließe ich mich aus ganzem Herzen an.

    Ich wünsche dir noch ganz viel Spaß beim Stöbern.

    Liebe Grüße,
    Alexandra

  5. Liebe Alexandra,

    vielen Dank für diesen schönen Beitrag! Wie schaffst du es, diese Dinge mehr in dein Leben zu integrieren und wirklich zu leben? Ich habe oft das Problem, dass ich all das weiß und auch hier und da mal Wochen sind, in denen ich es gut schaffe, ich selbst zu sein – und beispielsweise bei der Arbeit ist die Art, wie ich da sein kann heute so wie ich es mir vor einem Jahr nicht hätte träumen lassen – und dennoch falle ich immer wieder in alte Muster, insbesondere in „leisten müssen“ – mir selbst gegenüber. Oder in Zeitdruck und alles schaffen wollen, was kein Mensch schaffen kann. Solange, bis gar nichts mehr geht und ich mir dann die Zeit nehme für Achtsamkeit. Vielleicht hast du ja Gedanken oder Impulse dazu :)

    Liebe Grüße & vielen Dank für den schönen Artikel!

  6. Liebe Luise,

    vielen Dank für deinen wundervollen Kommentar. Was du beschreibst, kenne ich auch zu gut. Auch ich falle immer wieder in alte Muster – ich bemerke es nur heute vielleicht etwas früher :-). Was für mich wirklich einen Unterschied macht, ist tägliche Achtsamkeitspraxis (z. B. nach Jon Kabat-Zinn). Jeden Morgen plane ich mir dafür ein Zeitfenster ein. Das hilft mir, auch während der Hektik des Tages besser bei mir zu bleiben und innerlich Abstand zu gewinnen, wenn ich mich vom Umfeld (und mir selbst) unter Druck gesetzt fühle. Eines meiner Lieblingszitate zum Thema kommt übrigens von Samarpan: „Lass dir von niemandem erzählen du würdest es falsch machen. Niemand kann das wissen. Niemand weiss wie du sein solltest. Du bist einzigartig, und dein Weg ist dein Weg. Er ist nicht wie der von einem anderen. Du kannst es nicht so machen, wie es ein anderer gern hätte, das ist nicht möglich.“

    Liebe Grüße und ganz viel Erfolg auf deinem Weg,
    Alexandra

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