Wer auf meinem Blog schon länger mitliest, weiß, dass ich davon überzeugt bin, dass weniger meist mehr ist bzw. in der Kürze die Würze liegt. Deswegen verzichte ich an dieser Stelle auf lange Vorreden.
Meine Bücher der Monate März und April sind die Reisebeschreibung „Mein Traum von Indien“ sowie die Graphic Novel „Treibsand“.
Fach- und Sachliteratur
- Der sanfte Krieger von Oliver Domröse (Erscheinungsjahr: 2016, meine Bewertung: 4 von 5 Sternen)
Hochsensible Männer sind gute Zuhörer und Frauenversteher, werde oft als Softies bezeichnet und gelten als das Gegenteil eines Machos. Männerfreundschaften zu pflegen, fällt ihnen oft schwer. Als Partner kommen sie für viele Frauen auch nicht in Frage. Der Blogger und Autor Oliver Domröse ist selbst eine hochsensible Person (HSP) und plaudert in „Der sanfte Krieger“ ganz offen aus dem Nähkästchen. In erster Linie ist das E-Book ein Ratgeber für hochsensible Männer, die endlich ihr ganzes Potenzial (er)leben möchten. Dazu gehört zum einen die sensible Seite mit all ihren Facetten zu akzeptieren, zum anderen die archaische und im positiven Sinne aggressive Seite zu fördern. Besonders interessant fand ich den letzten Abschnitt, in dem eine ganzheitliche Männlichkeit auf Grundlage der Integralen Theorie von Ken Wilber beschrieben wird. „Der sanfte Krieger“ ist bisher leider nur in elektronischer Form auf Amazon erhältlich. - Pilgern auf den Jakobswegen von Raimund Joos (2011, 3 Sterne)
Dieses Büchlein aus dem Conrad Stein Verlag dürfte die meisten Pilger mit den wichtigsten Informationen versorgen. Einige meiner Fragen zu meiner diesjährigen Tour auf dem Jakobsweg blieben aber unbeantwortet: Kann ich in Frankreich oder Spanien noch deutschsprachige Pilgerführer kaufen? Wie schaut es mit der veganen Verpflegung unterwegs aus? Wie viele Kilometer halten Wanderschuhe? Auch hätte ich mir gewünscht, dass der Autor mehr auf ökologische und ethische Aspekte eingeht. Ryanair, Plastiktüten, Fleisch und Fisch zu empfehlen, Bus, Bahn, Jutebeutel und Pflanzenkost hingegen stiefmütterlich zu behandeln, geht im 21. Jahrhundert gar nicht.
- Cookin‘ Up A Storm – Abenteuer und vegane Rezepte mit Sea Shepherd von Laura Dakin (2015, 4 Sterne)
Vier Schiffe von Paul Watsons gemeinnütziger Organisation Sea Shepherd sind derzeit auf den Weltmeeren unterwegs, um mit oft riskanten Aktionen das Töten bedrohter Meeresbewohner wie Wale und Robben zu beenden. Auf einem dieser Schiffe arbeitet Laura Dakin als Chefköchin. In ihrem Buch „Cookin‘ Up A Storm“ schreibt sie über die Herausforderung, täglich eine 50-köpfige Mannschaft bei Laune und Kräften zu halten. Dieser Blick hinter die Kulissen ist spannend. Gerne hätte ich mehr darüber erfahren. Der Schwerpunkt des 160-seitigen Buchs liegt jedoch auf einfachen Kochrezepten. Leider werden für meinen Geschmack mal wieder zu viele Fertigprodukte wie vegane Butter, Seidentofu, Pflanzenmilch und vegane Fischsoße verwendet.
Belletristik
- Mein Traum von Indien von Andreas Pröve (2004, 4,5 Sterne)
Andreas Pröve verunglückte als 23-Jähriger mit seinem Motorrad und ist seitdem querschnittsgelähmt. Das Reisen will er sich trotzdem nicht nehmen lassen. In diesem Buch beschreibt er die Zeit nach dem Unfall und vor allem seine Tour mit dem Rollstuhl von Kalkutta bis in den Himalaya. 2700 Kilometer folgte Pröve dem Ganges – auf eigene Faust und mit Hilfe der Menschen am Wegesrand. „Mein Traum von Indien“ ist ein etwas anderer Reisebericht voll Spannung und Witz, der den Leser zwischen den Zeilen dazu aufruft, die eigene Traumreise zu verwirklichen, selbst wenn die Lebensumstände dagegen sprechen.
Comics
- Treibsand von Max Mönch, Alexander Lahl & Kitty Kahane (2014, 4,5 Sterne)
Die Graphic Novel „Treibsand“ handelt von den letzten Tagen der DDR. Die wahren Ereignisse vor über 25 Jahren werden aus der Sicht des fiktiven US-amerikanischen Korrespondenten Tom Sandman erzählt. Dabei werden nicht nur die Gründen des Zusammenbruchs der DDR aufgedeckt, sondern auch die Handlungsunfähigkeit der SED-Führung in den Stunden vor dem Mauerfall gezeigt. Dem Autorenduo Max Mönch und Alexander Lahl und der Zeichnerin Kitty Kahane gelingt es die Zeitgeschichte nachvollziehbar zu machen – und zwar auf äußerst gewiefte, detailverliebte und packende Weise.
Und nun Du! Wirst Du Dir „Mein Traum von Indien“, „Treibsand“, „Der sanfte Krieger“ oder ein anderes der vorgestellten Werke zulegen? Welches Buch empfiehlst Du mir, meinen Leserinnen und Lesern?
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Habe keine Empfehlung, möchte mich nur für die Buchbesprechungen bedanken. Ist fast jedesmal etwas für mich dabei!