Vorweihnachtszeit, wie sie mir gefällt

30. November 2016 - von Lisa Albrecht - 6 Kommentare

Vorweihnachtszeit, wie sie mir gefällt (Foto: Lisa Albrecht)

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Lisa Albrecht. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit den Themen Gesundheit und Ernährung. Auf ihrem Blog Ich lebe grün! schreibt sie regelmäßig über einen nachhaltigen und gesunden – also grünen – Lebensstil. Lisa ist 32 Jahre alt. Sie und ihre Familie leben vegan und ihr größtes Ziel ist es, viele Menschen für die grüne Lebensweise zu begeistern.

Und, hast Du Weihnachten gut überstanden? Das ist ein beliebter Satz, den auch ich regelmäßig nach dem Weihnachtsfest höre. Der erste Advent hat bereits an unsere Tür angeklopft. Ich merke, wie viele Menschen um mich herum in den Vorweihnachtsstress verfallen. Ich gehöre auch zu den Menschen, die gerne vieles vor dem großen Fest vorbereiten und erledigen möchten. Meiner fast dreijährigen Tochter möchte ich Dinge zeigen, die sie noch nicht kennt. Damit man aber dennoch nicht in diesen Stress-Strudel gerät, ist es wichtig, sich auf das Wichtigste zu besinnen. Machen wir uns doch selbst ein Geschenk. Halten wir für einen kurzen Moment inne und denken darüber nach, was es heißt, die Vorweihnachtszeit zu genießen.

Für mich persönlich bedeutet das Genießen keineswegs, die Füße hochzulegen und nichts zu tun. Das wäre langweilig. Ich erledige gerne Dinge, am besten viele kreative und abwechslungsreiche. Jedoch gibt es auch gewisse Pflichten, die sich schon so blöd anhören, wie sie auch sind. Und das ist der Punkt: Müssen sie wirklich sein? Sind das nicht nur Gewohnheiten, die gar nicht nötig sind? Was wollen wir eigentlich und was erwartet die Gesellschaft oder unsere Familie von uns? Für mich persönlich habe ich in den letzten Jahren festgestellt, dass manche Dinge eher Stressfaktoren sind und keineswegs Spaß machen. Diese möchte ich nicht mehr in der Vorweihnachtszeit zulassen und das stärkt mich sehr.

Ich komme zu meiner inneren Mitte, fühle mich wertgeschätzt (durch mich selbst) und meine Laune hebt sich deutlich. Es gibt ebenso weniger Anspannung und Hetze, ich kann die Vorweihnachtszeit richtig genießen – trotz täglicher Arbeit und geplanten Erledigungen. Was hilft mir also, um eine stressfreie Vorweihnachtszeit zu haben?

Meine Tipps für mehr Gelassenheit und Freude in der Vorweihnachtszeit

  • Traditionen sind schön und gut, können aber auch sehr stressig sein. Ich bin offen für Neues und habe nun keine großen Erwartungen an das kommende Fest. Ich schaue heute ganz entspannt, wie der Stand der familiären Dinge ist und entscheide spontan, auf was wir wirklich Lust haben. Das ist doch absurd, jedes Jahr das gleiche zu tun! Wünsche ändern sich doch und wir können darauf ganz flexibel reagieren.
  • An den Weihnachtsfeiertagen treffen sehr viele Menschen ihre Familien. Bei uns ist es auch nicht anders. An diesen Tagen haben viele endlich Zeit. Statt einen Verwandtenmarathon zu veranstalten, planen wir spontane Treffen. Es müssen dabei auch keine 3-Gänge-Menüs gekocht werden. Plätzchen und Tee reichen völlig. Wichtig ist die gemeinsame Zeit. Während ich sonst in der Küche stand, habe ich heute mehr Zeit für meine Familie. Ebenso fühlen wir uns frei, unsere Verwandten auch außerhalb der Feiertage spontan zu besuchen – zum Beispiel am Wochenende.
  • Eine sehr angenehme Vereinbarung bei uns ist, keine Geschenke im Familienkreis zu machen. Wir sind jede Menge Leute und müsste ich jedem mindestens eine Kleinigkeit schenken, wäre das ein ganz schön großer Berg. Alleine der Stress, alles rechtzeitig zu besorgen, verursacht bei mir Gänsehaut. Dabei ist die Frage noch gar nicht geklärt, über was jeder einzelne sich freuen würde. Die Vereinbarung, nichts zu schenken, ist Gold wert. Stattdessen werden Spaziergänge, Spiele oder Ausflüge gemacht.
  • Humor gehört zu einer entspannten Zeit für mich dazu. Einmal habe ich einen Kuchen gebacken und er ist nichts geworden. Vor einigen Jahren wäre ich vermutlich das ganze Weihnachtsfest enttäuscht gewesen. Heute ist das für mich eine Lachnummer. Ich würde überlegen, ob ich nicht aus dem Kuchen etwas anderes zaubern kann – Cakepops, Tiramisu oder Bröseldessert. Ein Kuchen ist wirklich nicht alles – wichtig ist die gemeinsame Zeit! Das Gleiche gilt für viele anderen Pannen. Kurz innehalten, sich auf das große Ganze besinnen und lächeln.
  • Heilig Abend verbringen wir nur mit Menschen, die wir auch lieben. Einladungen, mit denen ich mich nicht wohlfühle, schlage ich aus. Auch wenn sie nett gemeint sind und ich mich ein wenig unter Druck gesetzt fühle, die freundliche Einladung mit einer Zusage zu erwidern. Das wäre unehrlich und es tut gut, seine Entscheidung zu respektieren.

In diesem Sinne: Eine entspannte, besinnliche, fröhliche und ruhige Vorweihnachtszeit!

Eure Lisa

Vorweihnachtszeit, wie sie mir gefällt (Foto: Lisa Albrecht)

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6 Kommentare für “Vorweihnachtszeit, wie sie mir gefällt”

  1. „Humor gehört zu einer entspannten Zeit für mich dazu.“

    Das ist mal ein toller Rat. Wir sind doch oft zu angespannt und regen uns wegen Kleinigkeiten auf. Sich und andere nicht zu ernst bzw mit mehr Humor zu nehmen ist der richtige Ansatz. Danke für den Artikel!

    1. Hallo Gerhardt,

      vielen Dank! In Stresssituationen fällt es vielen schwer, sich nicht aufzuregen. Das ist auch ein Teufelskreis. Aber mit ein wenig Übung und Achtsamkeit merkt man schnell, wie toll es sich anfühlt, mit Humor in blöden Situationen zu reagieren. Man steckt auch andere an, positiver zu sein. :-)

      Liebe Grüße von Lisa

  2. Hallo!

    Sehr schöne Tipps. Ahnlich handhaben wir es auch seit ein paar Jahren, und für uns und die Kinder ist dadurch Weihnachten viel entspannter und schönen geworden.

    Was ich aber schade finde, dass wir uns gegen die ganzen Weihnachtszwänge regelrecht wehren müssen. Werbung und Kommerz kann man noch ein Stück weit ignorieren, aber das Unverständnis und Widerstand aus der Verwandschaft sind schon anstrengend und nervig. Auch wenn es gut gemeint ist, tut es den Kindern nicht gut wenn sie von den Großeltern mit (teils unsinnigen) Geschenken regelrecht überhäuft werden. Wir haben es mehrmals im Guten versucht, hat aber nicht gefruchtet.

    Auch die Erwarungshaltung, WIR müssten als Familie mit kleinen Kindern nun partout während der Feiertage auf Achse sein um quer durch die Republik sämtliche Verwandschaft abzuklappern, finde ich ziemlich überzogen. Sämtliche Kompromissvorschläge (ein Jahr besuchen wir, das andere Jahr werden wir besucht etc.) wurden beleidigt abgelehnt.

    Ich bin nicht bereit diese Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern bedingungslos den Erwartungen der Verwandschaft zu opfern. Wenn sich dadurch einige Verwandte beleidigt fühlen ist das zwar schade, aber sie haben nicht mal den Versuch gemacht, auf uns zuzugehen.

    Grüße
    Jens

    1. Hallo Jens,

      es ist spannend zu lesen, dass nicht nur wir viel bewusster die Vorweihnachtszeit und die Feststage genießen. :-) Das ist schade, wenn Verwandten oft nicht einsehen, wenn man einfach nicht den Stress durchziehen möchte. Wir haben zum Glück eine sehr verständnisvolle Familie.

      Schöne Vorweihnachtszeit!
      Lisa

  3. Ich bin froh, dass es noch mehr so Menschen gibt, die wie wir,
    nachfragen und nicht unsinnige aufwendige Traditionen pflegen.

    Seit einiger Zeit schenke ich einfach spontan, auch zu Geburtstagen,
    was mir in den Sinn kommt, Verlegenheitsgeschenke mache ich nicht,
    fehlen mir Idee und Zeit, schenke ich eben nur meine herzliche Präsenz.

    Sicher ist es nicht einfach sich frei zu machen, gerade wenn die Erwartungen diesbezüglich von näherer Familie oder lieben Freunden ausufern.
    Gut geht es mir dennoch dabei,
    mein Gewissen würde ich eher mit dem Kauf teurer unnützer Geschenke belasten.

    Doch für die meisten Menschen ist es schwierig geworden,
    sich von einigen unsinnigen Gewohnheiten zu verabschieden,
    zumal man sich durch Veränderung schnell für unangenehmen Gesprächsstoff eignet.

    Hat sich die eigene Einstellung erst mal gesetzt,
    kann man sich eines reinen Gewissens erfreuen, den ganzen Kaufrausch abgetan zu haben
    und nach sinnhaften Freuden und Tätigkeiten Ausschau halten.

    1. Liebe Constanze,

      mir fällt immer noch schwer, die Geschenke einfach mal wegzulassen – dieses immer etwas schenken „müssen“ ist doch ziemlich fest in mir verankert. Man muss sich immer wieder bewusst machen, dass ein (wie du schon sagst) sinnloses Geschenk nur ein schlechtes Gewissen macht. Wenn schenken, dass aus tiefstem Herzen!

      Liebe Grüße von Lisa

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