Seit einer Woche ist mein E-Book „Einfach bewusst auf dem Jakobsweg“ erhältlich, in dem ich in Wort und Bild über meine minimalistische und nachhaltige Pilgerreise nach Santiago de Compostela und an den Atlantik berichte.
Zunächst bin ich von meiner Haustüre bis zum Bodensee und weiter durch die Schweiz gepilgert. Die Fotoimpressionen dieses ersten Abschnitts findest Du hier.
In Frankreich habe ich auf der Via Gebennensis und der Via Podiensis in 42 ½ Tagen 1139 km zurückgelegt.
Die Bildunterschriften sind kurze Auszüge aus dem E-Book.

„Am späten Nachmittag sind wir an der Gîte d’étape Chaumont. Sie liegt sehr schön im letzten Haus des gleichnamigen Bergdorfs. Gîtes d’étapes sind Wanderherbergen, meist preisgünstig, einfach und mit Schlafsaal. Heute sind wir zu fünft, allesamt aus Süddeutschland und auf dem Jakobsweg unterwegs. Annabelle und Andreas, Martina, Dominik und ich. Wir kaufen den Dorfladen leer und kochen Pasta mit scharfer Tomatensauce. Dazu gibts den Rest meines Couscoussalats vom Mittag, zwei Flaschen Weißwein und gute Stimmung. Es scheint so, als wäre ich nach fünf Wochen auf dem Jakobsweg angekommen.“ (36. Tag)

„Ich genieße die viele Natur, die Ruhe und Einsamkeit. Auf einem schattigen Steig geht es über teils ausgewaschene Kalkfelsen bergan. Mehrmals führen kurze Abstecher zur Abbruchkante, von der man hinab ins Rhonetal und auf die Hügellandschaft schaut.“ (39. Tag)

„Immer der Muschel nach.“ (41. Tag)

„Ein langer Tag geht zu Ende.“ (42. Tag)

„Kurz nach sieben bin ich on the road, so früh wie lange nicht mehr. Ich sollte das öfter machen. Die Temperatur ist angenehm, die Luft ist frisch, das Morgenlicht ist ideal zum Fotografieren.“ (45. Tag)

„Impression in Bourg-Argental.“ (45. Tag)

„Sieben Kilometer später bin ich bei Walter. Er kommt ursprünglich aus Italien und vermietet seit Kurzem an Pilger. Ich habe meinen Sonnenhut noch auf, da kommen schon die ersten Nachbarn vorbei, um mich zu begutachten und ein Glas Wein oder Bier zu trinken.“ (45. Tag)

„Ich wandere weiter durch die Auvergne. Die Landschaft wird von den Meygal-Bergen und den zahlreichen grün bewachsenen Vulkanhügeln geprägt. Immer wieder eröffnen sich weite Aussichten.“ (47. Tag)

„Le Puy-en-Velay ist eine quirlige Stadt, in der es einiges zu tun und sehen gibt. Ich fühle mich hier auf Anhieb wohl. Le Puy heißt übersetzt der Gipfel. In der Altstadt geht es tatsächlich in Gassen und auf Stufen viel bergan und bergab. Im Zentrum steht auf einem Hügel die beeindruckende Kathedrale Notre Dame. Die Kapelle Saint-Michel d’Aiguilhe und eine rote Marienstatue thronen auf zwei Basaltfelsen, was der Stadt eine besondere Silhouette verleiht.“ (48. Tag)

„Seit Le Puy-en-Velay sind die Hunde lieb und unterwürfig.“ (50. Tag)

„In der Margeride gibt es kein WLAN, aber Halme, durch die man mit der Hand fahren sollte.“ (51. Tag)

„Das Dorf Aubrac ist mit 1310 m der bisher höchste Punkt meines Jakobswegs.“ (53.Tag)

„Gleich hinter der Altstadt stehe ich plötzlich vor dem Lot. Ich überquere den Fluss auf der alten Pilgerbrücke. Der Blick zurück auf St-Come-d’Olt ist sehr malerisch.“ (53. Tag)

„Die Herberge der Abtei in Conques ist fast ausgebucht.“ (55. Tag)

„Vor Sonnenaufgang wache ich auf. Über dem Tal liegt etwas Nebel. Ich ziehe mir etwas über und schleiche mich nach draußen. So früh habe ich die Klosteranlage und die Gassen von Conques für mich allein. Nur einem der Mönche begegne ich bei meinem Rundgang. Er sperrt gerade die Kathedrale auf. Ich gehe mit hinein. Der riesige Bau ist noch recht dunkel. In einer Ecke brennen Kerzen. Diese Stunde vor dem Frühstück im Kraftort Conques werde ich nimmer vergessen.“ (56. Tag)

„Das Célé-Tal ist ein Naturparadies.“ (59. Tag)

„Im Dominikanerinnenkloster von Escayrac sind Gabriela, Michael und ich die einzigen Gäste. Jeder bekommt ein eigenes Zimmer. Die beiden Hospitaleras kochen ein Menü, für mich in der veganen Variante. Trotz der üblichen Diskussion („Pourquoi végétalien?“) wird es ein lustiger Abend. Die jüngere Hospitalera öffnet eine Flasche Rotwein und bittet uns, es nicht den Nonnen zu verraten. Die ältere Hospitalera kennt genau ein deutsches Wort und ruft es immer wieder laut aus: Kartoffel!“ (62. Tag)

„Zum Sonnenaufgang breche ich auf. Der Himmel färbt sich von schwarz zu blau-rot. Dann steigt die Sonne als greller Ball langsam am Horizont empor. Ein magischer Start in einen unvergesslichen Tag.“ (63. Tag)

„Fee macht mit ihrer herzlichen Art schnell neue Freunde.“ (63. Tag)

„In Auvillar werden wir euphorisch empfangen.“ (65. Tag)

„Die Gascogne ist ein intensiv landwirtschaftlich genutztes Hügelland. Angebaut werden vor allem Sonnenblumen, Getreide (von dem nur noch die Hirse steht) und Mais.“ (66. Tag)

„Heute gibt es Ratatouille mit Kräutern vom Jakobswegesrand.“ (66. Tag)

„Um halb acht, kurz nach dem Sonnenaufgang marschieren wir los. In diesen ersten Stunden ist die Lichtstimmung herrlich. Wir fotografieren uns die Finger wund.“ (67. Tag)

„Wir passieren die üblichen Verdächtigen (Sonnenblumen-, Mais- und Hirsefelder, Brombeeren) sowie – welch Wunder – ein paar Weinberge.“ (68. Tag)

„Ab sofort bin ich wieder allein unterwegs. Ich habe einen Kloß im Hals, als ich mich von Fee verabschiede. Längst verbindet uns mehr als Sympathie. Fee möchte es ein paar Tage ruhiger angehen lassen. Sie überlegt, mich noch einmal zu begleiten – dann aber ohne Gabriela und Andrea.“ (69.Tag)

„Mittags gibt es leckeres Resteessen.“ (70. Tag)

„In Arthez-de-Béarn scheint mal wieder der Hund begraben zu liegen. Fee liest etwas von einem Chambre d’hôtes mit einem Pool. Ich bin kein Unmensch und kann einer attraktiven Frau solch einen Wunsch nicht ausschlagen. Die recht luxuriöse Unterkunft befindet sich in einer Residenz aus dem 17. Jahrhundert und wird von Mike und Fritz – offensichtlich ein Paar – aus England geführt.“ (72. Tag)

„Ohne Worte.“ (73. Tag)

„Französische Pilger im Garten der Gîte Maison Bellevue.“ (74. Tag)

„Um 15 Uhr erreichen wir die Gîte Maison Bellevue. Die Zimmer, das Bad und die Küche sind recht einfach. Doch was braucht man als Pilger oder als Mensch allgemein, um zufrieden zu sein? Bei 11 Euro kann man sowieso nicht meckern. Wir dürfen uns sogar im Garten bedienen. Reif sind unter anderem Weintrauben, Pfirsiche und Tomaten. Der Clou ist der Fernblick auf das Umland und die Pyrenäen. Nun wird schnell gekocht, damit wir zum Abendessen und Sonnenuntergang zurück im Garten sind.“ (74. Tag)

„Trockene Weiden, kleine Wälder und Bauernhöfe bestimmen das Bild. Von den Anhöhen hat man weite Ausblicke auf die archaisch wirkende Landschaft und auf die näher rückenden Pyrenäen. Diese Etappe zählt für mich zu den schönsten auf meinem Jakobsweg in Frankreich.“ (75. Tag)

„Es müssen tausende sein. Die Pilger kommen aus aller Herren Länder, sprechen spanisch, französisch, englisch, deutsch, niederländisch, japanisch, koreanisch und andere Sprachen. Sie sitzen in den Cafés und Restaurants, schlendern durch die Gassen des hübschen Städtchens oder komplettieren ihre Ausrüstung in einem der Geschäfte. Alle wollen auf dem berühmten Camino Frances nach Santiago de Compostela oder einen Abschnitt davon machen.“ (77. Tag)
Die Fotos des dritten und letzten Abschnitts finden sich hier.
Neugierig auf die komplette Pilgerreise geworden? Dann erfährst Du hier alles über mein E-Book (inkl. einer 27-seitigen Vorschau).
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Schöne Bilder. Ich wandere auch gerne. Kenne aber den Weg gar nicht. Sicher noch interessant. Schöne Zeit noch.
Roland