55 Zitate und Aphorismen über das Lesen

26. September 2021 - von Christof Herrmann - 17 Kommentare
55 Zitate und Aphorismen über das Lesen - Foto: Aaron Burden von Unsplash

Wer meinen Blog schon länger kennt, wird mitbekommen haben, dass ich viel und gerne lese.

Lesen ist für mich Reisen, Kino, Therapie und Universität auf dem Sofa. Ich bin überzeugt, dass es uns besser ginge, wenn wir mehr lesen würden.

Die folgenden 55 Zitate und Aphorismen über das Lesen habe ich seit 2012 gesammelt und stammen aus vier Jahrtausenden Menschheitsgeschichte.

„Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.“ (Cicero, römischer Politiker und Philosoph, 106 v. Chr. – 43 v. Chr.)

„Vor allem sollst du lesen und gute Bücher zu Rate ziehen.“ (Horaz, römischer Dichter, 65 v. Chr. – 8 v. Chr.)

„Hierin liegt die Schönheit der Literatur: Sie sinkt nicht herab zur Materie, taucht den Geist nicht in die niedrigsten Mächte, sondern sie gibt Kraft, sich in kürzester Zeit wieder aufzurichten und zum Seienden hinaufzueilen. In einem solchen Leben ist auch das Unten ein Oben.“ (Synesios von Kyrene, spätantiker griechischer Philosoph und Schriftsteller, um 370 – nach 412)

„Gott bewahre mich vor jemand, der nur ein Büchlein gelesen hat.“ (Thomas von Aquin, italienischer katholischer Theologe und Philosoph, 1225 – 1274)

„Bücher, ihr seid goldene Behälter, gefüllt mit Manna; Felsen, aus denen Honig sprudelt; Euter strotzend von der Milch des Lebens, unerschöpfliche Vorratskammern; der viergeteilte Strom des Paradieses, der die menschliche Seele labt und der durstigen Geist netzt und tränkt; fruchtbeladene Oliven, Wein von Engaddi, Feigenbäume, die keine Missernte kennen; brennende Lampen, immer in den Händen zu tragen.“ (Richard Aungerville, Bischof von Durham und Bibliophiler, 1281 – 1345)

„Die Bibliotheken füllen sich an mit Büchern, die Geister werden aber immer ärmer an Bildung.“ (Gerolamo Cardano, italienischer Arzt und Mathematiker, 1501 – 1576)

„Es ist leichter das Buch zu behalten, als das was drinnen steht.“ (Michel de Montaigne, französischer Philosoph und Essayist, 1533 – 1592)

„Lesen bereichert den Menschen, mündlicher Gedankenaustausch macht ihn gewandt. Niederschriften verhelfen zu genauerem Wissen.“ (Francis Bacon, englischer Philosoph und Staatsmann, 1561 – 1626)

„Die besten Bücher sind die, von denen die, die sie lesen, glauben, sie hätten sie selbst schreiben können.“ (Blaise Pascal, französischer Mathematiker, Physiker und Religionsphilosoph, 1623 – 1662)

„Die nützlichsten Bücher sind die, die den Leser anregen, sie zu ergänzen.“ (Voltaire, französischer Schriftsteller und Philosoph, 1694 – 1778)

„Lest, bildet euch! Allein die Lektüre entwickelt unseren Geist, das Gespräch verwirrt und das Spiel verengt ihn.“ (Voltaire, französischer Schriftsteller und Philosoph, 1694 – 1778)

„Die Schrift ist ein toter Buchstabe, den nur die Einbildungskraft und der Verstand des Lesens beleben kann.“ (Christian Garve, deutscher Philosoph, 1742 – 1798)

„Ein Buch ist ein Spiegel, wenn ein Affe hineinsieht, so kann kein Apostel heraus gucken.“ (Georg Christoph Lichtenberg, deutscher Physiker und Aphoristiker, 1742 – 1799)

„Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.“ (Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 – 1832)

„Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde.“ (Jean Paul, deutscher Schriftsteller, 1763 – 1825)

„Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele der Lesers.“ (Henri Stendhal, französischer Schriftsteller, 1783 – 1842)

„Lesen heißt mit einem fremden Kopfe, statt des eigenen, denken.“ (Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, 1788 – 1860)

„Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.“ (Heinrich Heine, deutscher Dichter und Schriftsteller, 1797 – 1856)

„Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“ (Heinrich Heine, deutscher Dichter und Schriftsteller, 1797 – 1856)

„Die besten Bücher sollten wir zuerst lesen, sonst kommen wir vielleicht überhaupt nicht dazu.“ (Henry David Thoreau, US-amerikanischer Schriftsteller, 1817 – 1862)

„Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht mehr zurück.“ (Theodor Fontane, deutscher Schriftsteller, 1819 – 1898)

„Lesen ist ein großes Wunder.“ (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830 – 1916)

„Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.“ (Carl Hilty, Schweizer Staatsrechtler und Laientheologe, 1833 – 1909)

„Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen.“ (Samuel Butler, englischer Schriftsteller und Maler, 1835 – 1902)

„Ich war auch mal einige Zeit Buchhändler, gab das aber auf, weil die Kunden mich immer beim Lesen störten.“ (Mark Twain, US-amerikanischer Schriftsteller, 1835 – 1910)

„Sage mir, was du liest, und ich sage dir, was du bist.“ (Pierre de La Gorçe, französischer Historiker, 1846 – 1934)

„Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten.“ (Joseph Pulitzer, ungarisch-amerikanischer Journalist, Herausgeber und Zeitungsverleger, 1847 – 1911)

„Ich reise niemals ohne mein Tagebuch. Man sollte immer etwas Aufregendes zu lesen bei sich haben.“ (Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 – 1900)

„Wo nehm ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen?“ (Karl Kraus, österreichischen Schriftsteller und Publizist, 1874 – 1936)

„Ein guter Roman erzählt die Wahrheit über den Helden, aber ein schlechter Roman erzählt die Wahrheit über den Autor.“ (G. K. Chesterton, englischer Schriftsteller, 1874 – 1936)

„Es ist mit dem Lesen wie mit jedem anderen Genusse: er wird stets desto tiefer und nachhaltiger sein, je inniger und liebevoller wir uns ihm hingeben. Man muss seine Bücher als Freunde und Lieblinge behandeln, jedes in seiner Eigenart schätzen und nichts von ihm verlangen, was dieser Eigenart fremd ist.“ (Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, 1877 – 1962)

„Das beste Buch ist das, welches dem Leser seinen eigenen Reichtum fühlbar macht.“ (Waldemar Bonsels, deutscher Schriftsteller, 1880 – 1952)

„Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.“ (Franz Kafka, deutschsprachiger Schriftsteller, 1883 – 1924)

„Ein Leser hats gut: er kann sich seine Schriftsteller aussuchen.“ (Kurt Tucholsky, deutscher Journalist und Schriftsteller, 1890 – 1935)

„Fernsehen bildet. Immer, wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese.“ (Groucho Marx, US-amerikanischer Schauspieler und Entertainer, 1890 – 1977)

„Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.“ (Aldous Huxley, britischer Schriftsteller, 1894 – 1963)

„Jedes Buch ist ein Zwiegespräch zwischen Autor und Leser.“ (Ludwig Reiners, deutscher Kaufmann und Schriftsteller, 1896 – 1957)

„Ich habe mir das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.“ (Jorge Luis Borges, argentinischer Schriftsteller, 1899 – 1986)

„Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat.“ (Helen Hayes, US-amerikanische Schauspielerin, 1900 – 1993)

„Ja, das grenzenloseste aller Abenteuer der Kindheit, das war das Leseabenteuer. Für mich begann es, als ich zum ersten Mal ein eigenes Buch bekam und mich da hineinschnupperte. In diesem Augenblick erwachte mein Lesehunger, und ein besseres Geschenk hat das Leben mir nicht beschert.“ (Astrid Lindgren, schwedische Schriftstellerin, 1907 – 2002)

„Von den meisten Büchern bleiben nur Zitate übrig. Warum nicht gleich nur Zitate schreiben?“ (Stanisław Jerzy Lec, polnischer Aphoristiker und Lyriker, 1909 – 1966)

„Zur Produktion eines Schriftstellers gehören nicht nur Bücher, sondern auch Gedanken.“ (Wolfgang Neuss, deutscher Kabarettist und Schauspieler, 1923 – 1989)

„Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.“ (Ernst R. Hauschka, deutscher Aphoristiker und Lyriker, 1926 – 2012)

„Das Lesen im Bett zeugt von völliger Hingabe an die Kunst: Man überlässt es dem Dichter, wann man einschläft.“ (Ernst R. Hauschka, deutscher Aphoristiker und Lyriker, 1926 – 2012)

„Lesen ist eine Vermutung zwischen Herauslesen und Hineinlesen.“ (Manfred Hinrich, deutscher Schriftsteller und Aphoristiker, 1926 – 2015)

„Bildung kommt von Bildschirm. Wenn es von Buch käme, hieße es Buchung.“ (Dieter Hildebrandt, deutscher Kabarettist, 1927 – 2013)

„Auch den Möbelpackern sind Leute, die Bücher lesen, zuwider. Aber sie haben wenigstens einen guten Grund dafür.“ (Gabriel Laub, polnisch-tschechischer Schriftsteller und Satiriker, 1928 – 1998)

„Ein Leben ohne Bücher ist wie eine Kindheit ohne Märchen, ist wie eine Jugend ohne Liebe, ist wie ein Alter ohne Frieden.“ (Carl Peter Fröhling, deutscher Germanist und Aphoristiker, *1933)

„Ich persönlich kann mir ein Leben ohne Kunst […] nicht vorstellen! wenn ich beispielsweise umziehe, dann ist für mich immer das Wichtigste was mit meinen Bildern und meinen Büchern geschieht, alle anderen Gegenstände sind mir dabei nicht wichtig, weil sie ja ersetzbar sind.“ (Lothar Späth, deutscher Politiker, 1937 – 2016)

„Lesen ist kein Wert an sich! Es ist seit Gutenberg viel mehr Schwachsinn gedruckt worden, als das arme Fernsehen in den 60 Jahren seiner Existenz versenden konnte.“ (Helmut Thoma, österreichischer Medienmanager, *1939)

„Ohne Fernsehen kann ich leben, aber ohne Bücher nicht.“ (Elke Heidenreich, deutsche Schriftstellerin und Kabarettistin, *1943)

„Bücher sind Wahrheiten inmitten von Lügen.“ (Stephen King, US-amerikanischer Schriftsteller, *1947)

„Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler.“ (Philippe Dijan, französischer Schriftsteller, *1949)

„Das Lesen fördert die Identitätsentwicklung des Kindes; es hilft ihm, die Sichtweisen anderer zu verstehen; es lehrt den spielerischen Umgang mit Sprache, es eröffnet die Möglichkeit, in der Parallelwelt des Buches Prüfungen zu bestehen, die man auch in der wirklichen Welt fürchtet.“ (Susanne Gaschke, deutsche Autorin und Politikerin, *1967)

„Bücher bewegen mich, sie sind es, die Stimmungen in mir erzeugen können. Sie können mich aus einer fröhlichen und unbeschwerten in eine nachdenkliche, aus einer ängstlichen in eine zuversichtliche Stimmung versetzen.“ (Julia Franck, deutsche Schriftstellerin, *1970)

Welche dieser Zitate und Aphorismen sind Deine Favoriten? Füge gerne weitere in den Kommentaren hinzu.

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17 Kommentare für “55 Zitate und Aphorismen über das Lesen”

  1. Hallo Christof,

    das sind alles wunderbare Zitate, ich kann mich nicht entscheiden, welches mir am besten gefällt, deshalb füge ich einfach noch eines hinzu:

    „Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel… und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen.“ Walt Disney

    Liebe Grüße,
    Franziska

  2. Meine Lieblingszitate:
    „Lesen, bis die Wimpern vor Müdigkeit leise klingen“ Elias Canetti (?)
    „Das Lesen nimmt so gut wie das Reisen die Einseitigkeit aus dem Kopfe“ Jean Paul

  3. Bin begeistert!
    Danke für diese tolle, reichhaltige Zitatauswahl!
    Zum Lesen fällt mir als Erstes ein:

    „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ (aus Arabien)

    Ist dann ein Brief wie ein Blumenstrauß, den man in der Tasche trägt?
    Papierraschelnde Grüße von Amrita

  4. Mir gefällt „Lesen ist eine Vermutung zwischen Herauslesen und Hineinlesen“ am besten – der Satz beschreibt so schön, wie aktiv die Beziehung zwischen Buch und Leser:in ist, dass man was mit einem Buch macht, aber das Buch auch mit einem. Danke für diese famose Lese-Sammlung! :-)

  5. Ich finde, dass dem Zitat von Astrid Lindgren eine besondere Bedeutung zukommt: Wenn bereits Kinder den Schatz, den Bücher bieten, für sich entdecken, bedeutet das in meinen Augen einen schier unermesslichen Reichtum!

    Liebe Grüße
    von Karin aus NRW

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