„Wandern ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit.“ (Elizabeth von Arnim)
Nachdem gestern Sommeranfang war und die Tage wieder kürzer werden, ist es höchste Zeit, sich Gedanken über den Sommerurlaub zu machen. Fest stand bisher nur, dass ich ihn auf Schusters Rappen und zusammen mit meiner Freundin verbringen werde.
Der Wunsch: Einfach und bewusst reisen
Da Stephi und ich zwar viele Ideen, aber keine zündende hatten, erstellten wir zunächst eine Art Wunschzettel:
- Wanderung ganz oder teilweisen in den Alpen
- Start: Ende Juli
- 23 Tage
- An- und Abreise aus ökologischen Gründen mit Bus oder Bahn
- minimalistische Ausrüstung
- Rucksackgewicht unter 10 kg
- Übernachtungen in Alpenvereinshütten und einfachen Pensionen/Hotels
- nicht zu überfüllte Wege und Unterkünfte
- Tagesbudget pro Person: ca. 50 EUR
- sportliche Herausforderung
- attraktives Ziel am Ende der Fernwanderung
- etwas südländisches und/oder osteuropäisches Flair
Die Idee: Alpenüberquerung II
Stundenlang studierten wir Karten, recherchierten im Internet, lasen Wanderführer und diskutierten mögliche Routen. Dann kam uns plötzlich die Idee, die Alpen zu überqueren. Ich erfüllte mir diesen Traum bereits im letzten Jahr. Auch Stephi möchte einmal das majestätische Gebirge auf eigene Faust überschreiten. Warum es nicht heuer gemeinsam angehen? Als Ausgangspunkt schien sich Salzburg am Nordrand der Alpen anzubieten. Von dort müsste das Hochgebirge doch innerhalb von drei Wochen zu bewältigen sein. Nach und nach fanden wir eine Route, die alle unsere oben aufgeführten Wünsche erfüllte.
Die Route
Ab Salzburg orientieren wir uns zunächst am Rupertiweg, der Teil des Europäischen Fernwanderwegs E10 ist, Richtung Süden. Es geht durch die Berchtesgadener Alpen, über den Alpenhauptkamm mit den Hohen Tauern, über die Reißeckgruppe sowie durch die Gailtaler- und die östlichen Karnischen Alpen.
Vor dem Ende des Rupertiwegs am österreichisch-italienischen Pass Nassfeld biegen wir nach Südosten ab, durchqueren den in den Julischen Alpen gelegenen Nationalpark Triglav, folgen dem Flusslauf der Soča, wandern durch Weinbauregionen Norditaliens und erreichen schließlich die Adria und Triest.
Die gesamte Tour von Salzburg nach Triest hat eine Länge von über 450 km. Da uns zudem zigtausende Höhenmeter erwarten und wir nur 23 Tage Zeit haben, müssen wir körperliche Höchstleistung erbringen. Bei schlechtem Wetter, Müdigkeit oder gesundheitlichen Problemen wäre kaum ein Ruhetag drin. Falls Stephi und ich also unterwegs merken, dass das Ziel Mittelmeer unrealistisch ist, können wir die Wanderung in Udine beenden. Die Alpenüberquerung hätten wir dann ja bereits geschafft.
Wir werden für die meisten Abschnitte Wanderkarten mitnehmen. So können wir vor Ort jederzeit umplanen, wenn uns ein Pfad schöner, alpiner oder sonstwie sinnvoller erscheint.
Die Alternativen: Ab in den Süden
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass bereits für die ersten Etappen in den Berchtesgadener Alpen sehr schlechtes Wetter hervorgesagt ist, verschieben wir die Alpenüberquerung auf ein späteres Jahr und weichen auf einen weiter südlich gelegenen Fernwanderweg wie dem Panoramaweg Südalpen aus. Spielt das Wetter im gesamten Alpenraum verrückt, frischen wir schnell unsere Französischkenntnisse auf und pilgern.
Was hältst Du von unserem Plan, von Salzburg an die Adria zu laufen? Hast einen Reisetipp für diese Route? Würdest Du Dich über Tagesberichte auf meiner Facebook-Seite freuen?
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Da bin ich ja mal gespannt, ob ihr das schafft. Schöne Tour ohne Blasen an den Füßen und so wünsche ich Euch! Über Tagesberichte bei Facebook würde ich mich natürlich freuen. War im letzten Jahr schon „live“ dabei.
Viele Grüße, EinfachEr