19 Vorteile, weniger zu besitzen

24. Februar 2024 - von Christof Herrmann - 42 Kommentare
19 Vorteile, weniger zu besitzen (Foto: Pexels von Pixabay)

„Wer wenig besitzt, wird umso weniger besessen: Gelobt sei die kleine Armut!“ (Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph und Altphilologe, 1844 – 1900)

Beim Minimalismus geht es darum herauszufinden, wer und was Dir im Leben wichtig ist und dann Deine Zeit, Energie und Finanzen vornehmlich für diese Menschen und Aktivitäten einzusetzen.

Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass Du Dich möglichst nur mit den Dingen umgibst, die Du brauchst und gebrauchst.

Weniger zu konsumieren und weniger zu besitzen, führt zu einer Reihe von Vorteilen. Manche sind naheliegend, andere erschließen sich erst im Laufe der Zeit.

Ich habe die 19 wichtigsten Vorteile aufgeschrieben, um Dich zu motivieren, Dich vom Ballast zu lösen oder ihn erst gar nicht zuzulassen.

1. Zufriedener sein. Die Fixierung auf Konsum und Kram ist oft Ausdruck innerer Leere. Ein einfaches Leben führt zu mehr Glück und Zufriedenheit, weil Wichtigeres als das Materielle im Mittelpunkt steht: Die Menschen, die Umwelt, Deine Gesundheit und Deine Leidenschaften.

2. Mehr finanzielle Möglichkeiten. Der beste Rat bei Geldsorgen und Schulden ist, weniger auszugeben, als man einnimmt. Minimalist(inn)en fällt das leicht. Sie leben unter ihren Verhältnissen und konsumieren mit Bedacht. Früher oder später führt die erhöhte Sparquote dann auch zu einer finanziellen Freiheit.

3. Weniger arbeiten. Ein einfaches Leben kann der Ausweg aus dem Hamsterrad sein. Die geringeren Ausgaben und die erhöhte Sparquote machen es oft möglich, die Arbeitszeit zu verkürzen. Eine Reduzierung von täglich einer viertel Stunde entspricht bereits acht volle Arbeitstage pro Jahr. Ein Sabbatical, früher in Rente zu gehen und ein Arbeitgeberwechsel sind weitere Trümpfe, die Minimalist(inn)en in der Hand haben.

4. Zeit sinnvoll nutzen. Du bezahlst Dinge nicht nur mit Geld, sondern vor allem mit Deiner Lebenszeit. Die ist knapp und wird jeden Augenblick knapper. Verbringe sie so oft wie möglich mit Deinen Lieben und Leidenschaften und der Verwirklichung Deiner Träume.

5. Erfolgreicher sein. Wenn Du weißt, wie Du Dich selbst verwirklichen möchtest, wird es Dir leichter fallen, Dich vom Konsumdenken zu lösen, gute Gewohnheiten zu etablieren, Streaks zu verlängern und Deine Ziele zu erreichen.

6. Freiheit wagen. Der Benediktinerpater Anselm Grün sagt: „Nur wer sein Herz an nichts Geschaffenes hängt, wer loslassen kann, wo andere hängen, der ist wirklich frei.“ Davon kann ich ein Loblied singen. Ohne die minimalistische Lebensweise hätte ich niemals anderthalb Jahre um die Welt radeln können, hätte ich nicht den Mut gefunden, mich als Autor selbstständig zu machen, und wäre ich auch nicht 2900 km auf dem Jakobsweg gepilgert.

7. Achtsamer leben. Weniger statt mehr, Ordnung statt Chaos, langsam statt schnell, leise statt laut, Singletasking statt Multitasking, Verwirklichung statt Bespaßung … Minimalismus führt zu mehr Achtsamkeit und ist ein Gegenentwurf zur heutigen Überfülle, Schnelllebigkeit, Reizüberflutung und digitaler Verfügbarkeit.

8. Mehr Nachhaltigkeit. Unser westlicher Lebensstil mit seinem gigantischen Ausmaß an Konsum, Mobilität, Ressourcenverbrauch und Verzehr tierischer Produkte hat dazu geführt, dass die Erde in einem desaströsen Zustand ist. Ein einfaches Leben ist ein Ausweg aus dem Konsumpf. Es verbessert Deinen ökologischen Fußabdruck in allen Lebensbereichen.

9. Kindern und anderen ein Beispiel sein. Dass Lebensglück kaum etwas mit der Anzahl der Besitztümer zu tun hat, lernt man nicht in der Schule und schon gar nicht in den Medien oder Fußgängerzonen.

10. Qualität statt Quantität. Umgebe Dich mit ausgesuchten, hochwertigen Dingen und nicht mit Haufen von Billigwaren. Denn Lebensqualität geht vor Lebensquantität.

11. Weniger suchen. Besitzt Du nur Dinge, die Du auch wirklich (ge)brauchst, kannst Du einfacher Ordnung halten und geht weniger verloren bzw. findest Du etwas schneller wieder.

12. Weniger putzen und entstauben. Je weniger Dinge Du Dein Eigen nennst, desto einfacher wird es Dir fallen, Dein Zuhause sauber zu halten.

13. Wohlfühlatmosphäre erschaffen. Eine ansprechende Wohnung mit Dingen, die Du verwendest und Dir am Herzen liegen, aber auch mit freien Flächen an den Wänden, in den Regalen und am Boden unterstützt Dich dabei, Körper, Geist und Seele zu beruhigen und in Einklang zu bringen.

14. Stress reduzieren. Wenn Du minimalistisch wohnst, lebst Du entspannter.

15. Sich klar präsentieren. Deine minimalistisch eingerichtete Wohlfühlwohnung ist auch ein Statement, wer Du bist, wen Du magst, wofür Du brennst und womit Du Dich beschäftigst.

16. Das freigewordene Zimmer sinnvoll nutzen. Hast Du so weit ausgemistet, dass Du ein Zimmer zu viel hast, könntest Du es als WG-Zimmer vermieten, Dich bei einem Gastgeberdienst wie Airbnb, Couchsurfing oder Warm Showers anmelden, Geflüchtete aufnehmen oder den Raum als Home Office nutzen. Weitere Ideen findest Du in meinem Minimalismus-Ratgeber im Kapitel „Zimmer frei – Deine Möglichkeiten nach dem großen Ausmisten“.

17. Auf kleinerer Fläche leben. Wenn Du mit weniger Wohnfläche auskommst, könntest Du auch in eine kleinere Wohnung ziehen, die nicht mehr kostet als die jetzige, ruhiger gelegen ist oder näher an Deinem Arbeitsplatz liegt.

18. Stressfrei umziehen. Je minimalistischer Du wohnst, desto schneller, entspannter und günstiger wird Dein nächster Umzug über die Bühne gehen.

19. Ans Ende denken. Überlege gut, was Du ansammelst. Wenn Du Dich von dieser Erde verabschiedest, wird jemand Deine vier Wände ausräumen müssen. Särge haben nun mal keine Regale.

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42 Kommentare für “19 Vorteile, weniger zu besitzen”

  1. Du gibst immer wieder Impulse und Anregungen. Loslassen ist ein Prozess und du unterstützt dabei, ohne mir mit „guten Ratschlägen“ zu nahe zu kommen. Danke.

    1. Welch schönes Lob. Ist zuweilen eine Herausforderung, den richtigen Ton zu treffen. Schreibe ich zu lasch, nimmt sich keiner die Message zu Herzen. Schreibe ich zu streng, fühlen sich zu viel auf den Schlips getreten. Oft ist es aber so, dass ich den Text auch für mich selbst verfasse (bei diesem war es so), quasi als Erinnerung oder Motivation, dran zu bleiben und an meinem eigenen Minimalismus zu feilen. Solche Artikel fallen mir dann relativ einfach.

  2. Danke für diesen ausführlichen Text! In dieser stressigen konsumwahnsinnigen Zeit wird mir echt schwindelig. Ich bin dabei meine Wohnung zu verkaufen, und ich werde in mein sehr kleines Wohnmobil ziehen. In der Natur fühle ich mich auf langen einsamen Wanderwegen am wohlsten, dort kommt mein Herz und meine Seele zur Ruhe, es ist Meditation für mich und meine 2 kleinen Hunde lieben es so zu leben! Ich bedanke mich sehr für deine Tipps! Liebe Grüße Thessy

    1. Das ist mutig, viel Glück und Freude dabei, Thessy! Bist Du dann eine digitale Nomadin? Ich glaube, für mich wäre das nichts. Brauch meine Wohnung, Franken und meine Freunde als Anker. Immer schön, nach wochenlangen Wanderungen zurückzukommen …

      1. Ich war letztes Jahr schon einige Wochen unterwegs an der Côte d‘Azur, das sonnige Wetter ist mit nichts zu ersetzen. Aber ich kann doch zu jedem Moment zurück in meine Heimat fahren. Meine Homebase ist dann eben der Campingplatz, oder ich kann bei meinem Sohn übernachten. Ich muss aber gestehen dass ich sehr gerne alleine bin, ich geniesse es!

  3. Danke mal wieder ein toller Text und gut zusammengefasst.

    Zu Punkt 1 ja ich bin zufrieden wenn es auch noch ein paar Probleme zu lösen gibt.
    Zu Punkt 2 da bin ich nicht ganz zufrieden mangels wissen zu spät begonnen und das ärgert mich – ich weiss es lässt sich nicht mehr ändern und nicht so viel erreicht wie ich gerne wollte, aber doch mit den Zufrieden was ich bisher erreicht habe. Ich konnte doch etwas investieren ein paar kleinere Gewinne einstreichen und kleines finanzielles Polster zulegen konnte meinen Job kündigen und gehe in wenigen Wochen in den sehr sehr frühen Ruhestand.
    Zu Punkt 8 – konnte erfolgreich mehrere 100 Euro in den Spartopf tun, weil ich einfach Secondhand ein paar tolle notwendige Kleidungsstücke Markenhemden für Gatte, Schuhe für mich etc. kaufen konnte. Ich mach das immer so dass ich die Differenz zwischen Secondhandpreis und ungefähren Neupreis auf die Seite lege.

    Zu Punkt 19 da arbeite ich daran. Für mich zählt dazu auch der Digitale Nachlass, den Notfallordner, wichtige Unterlagen nur das was nötig. Hier war während Corona der Umzug des Schwiegervaters in Betreutes Wohnen, danach ins Heim und danach der Friedhof. Übrig blieb eine Kiste mit Bildern und ein paar anderen Dingen, die jetzt nach 2 Jahren Liegezeit bei uns in der Garage auf dem Sperrmüll landete keiner wollte das Zeug haben geschweige hat nachgefragt haben. Tja was bleibt übrig….. Der Satz ist super Särge haben keine Regale.

    Danke Rosa

    1. Ja dieser Satz mit dem Sarg ist wirklich sehr aussagekräftig. Als mein Papa starb war ich echt überfordert was da alles so gehortet wurde, aber ich war auch sehr traurig da mir all diese Gegenstände leider nichts bedeuteten. Ich trage meine Erinnerungen in meinem Herzen, ich brauche keine gefüllten Fotoalbume oder sonstiges! Aber viele Menschen hängen an irgendwelchem Kram was ich halt nicht verstehe.

  4. Wieder ein wunderbarer und wertvoller Artikel von dir. Eine Frage: Sind Deko, Pflanzen und Bilder in einer minimalistischen Wohnung erlaubt?

    1. Erlaubt ist, was Dir gefällt. Du bestimmst, wie minimalistisch die Wohnung gestaltet wird. Wenn Du mit anderen zusammen lebst, muss natürlich ein gemeinsamer Kompromiss gefunden werden. In meiner Wohnung gibt es auch Pflanzen, habe ich einige wenige Erinnerungsstücke herumstehen und es hängt sogar an der einen oder anderen Wand etwas, im Wohnzimmer z. B. immer drei Schallplattencover. Meinen obigen Leitsatz „Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass Du Dich möglichst nur mit den Dingen umgibst, die Du brauchst und gebrauchst.“ lege ich für mich selbst so aus, dass ich auch paar Dinge besitzen darf, die ich nicht unbedingt zum Leben brauche, aber eben zum Vorfühlen in meinen vier Wänden.

  5. Ich bin sehr beeindruckt…von all den 19 Punkten…u.konnte einige davon umsetzen..hat lange gedauert…aber besser später wie NIE…
    JA das HABEN u.FESTHALTEN…ist ERSATZ..für Lebensfreude u.zufriedenheit..leider..aber super wie du es deinen Lesern vor augen führst..u.auch diese wahnsinnige digitale Schnellebigkeit…Gott sei dank kann man einen Teil davon noch selbst entscheiden..
    Danke..

    1. Sich von der digitalen Schnelllebigkeit und Verfügbarkeit nicht verrückt machen zu lassen, ist eine echte Herausforderung. Wir können jeden Tag üben und es besser machen.

      Ich geh dann mal offline. Die Sonne scheint, die Natur wartet auf mich …

      Christof

  6. Lieber Christof, Danke für Deine stetigen Bemühungen uns zu erinnern. Ich folge der Spur des Minimalismus auf mehreren Ebenen: Wohnen, Ernährung, Klamotten, Dinge, die nur rumstehen und auf´s Abstauben warten würden. Konzentration auf das Wesentliche. Gerade bin ich dabei, mich auch von Konzepten und Plänen zu verabschieden. Das tut auch ein bißchen weh, befreit aber sehr. Dazu gehören Bücher, Zeitungsartikel ( könnt ich ja noch mal brauchen). Das ist für mich bisher das Schwierigste. Dabei merke ich, diese Art des Loslassens geht nur in Schüben. Danke für das, was Du tust!
    Herzliche Grüße
    Anne

  7. Großartig geschrieben. Ich habe mein Leben vor einigen Jahren umgestellt, und kann nur bestätigen, wie herrlich und befreiend es ist, minimalistisch zu leben. Konsum macht definitiv nicht glücklich. Vielen Dank.

  8. Der minimalistische Umzug war trotzdem gar nicht so stressfrei 😲. Wenn man mal alles in einen Transporter packt, sieht man erst, wie viele Dinge da zusammen kommen. Auch, wenn Außenstehende das noch als wenig bezeichnet haben. Wir haben es sogar geschafft, dabei die Kaffeetasse meines Mannes zu verlegen. Im Korb mit dem Langhaarschneider ist sie erst nach vier Wochen wieder aufgetaucht. Soviel zu Punkt 11 – selbst, wenn man nicht viel hat und eigentlich immer weiß, wo was ist, können sich Dinge nachhaltig verstecken.

    1. Wenn Dein Mann nur eine Kaffeetasse hatte, war das aber ärgerlich! ;-) Außenstehende denken ja oft, dass Minimalist(inn)en praktisch nichts besitzen. Das hat auch damit zu tun, dass im Funk, Fernsehen, Internet und in der Presse am liebsten Extrembeispiele wie digitale Nomad(inn)en gezeigt werden, deren Besitz in einen Koffer passt. Ich interpretiere Minimalismus anders. Es geht nicht darum, möglichst wenig zu besitzen, sondern möglichst nur die Dinge zu besitzen, die man wirklich benötigt. Und für meine Leidenschaften Bücherlesen, Schreiben, Vinylhören, (Freunde be)kochen, essen, wandern und Sporttreiben brauche ich nun mal einige Dinge.

  9. Ja, – weniger besitzen kann diese Vorteile haben, muss aber nicht. Du kannst auch viel besitzen, und trotzdem die genannten Vorteile leben, oder wenig besitzen und unzufrieden sein. Ich meine, es ist eine Frage der Lebenseinstellung. Es ist ein sehr guter Artikel um die genannte Lebenslage positiv zu beleuchten. Bravo. Liebe Gruesse

    1. Ich sage ja sogar, dass man auch als Minimalist Sammler sein kann. Aber man entscheidet sich dann bewusst dazu, hat Freude an und mit den Dingen. Kauft man nur um des Kaufens Willen und hortet man immer mehr, halst man sich mehr auf als nur Dinge. Denn es geht nicht nur ins Geld, sondern vor allem auf Kosten der Lebenszeit, ist schlecht für die Umwelt und kann soziale Kontakte belasten.

  10. Mein Freund ist ein Sammler per se. Alles kann man noch brauchen, seiner Ansicht nach. wir wohnen getrennt und schon allein wegen seinem Chaos werde ich nie mit ihm zusammen leben können. 2 Häuser, 1 Halle, 1 Scheune sind voll mit Maschinen, Werkzeuge, Sachen von seinen Kindern, die ja längst ausgezogen sind. Motorräder, Fahrräder, Gartengeräte. man kann nirgends treten, ohne zu stolpern. überall wird angefangen umzubauen und nix wird fertig. ich habe Angst um unsere Beziehung. Er ist auch krank und berufsunfähig, daher hat er eigentlich viel Zeit, und das ist wahrscheinlich das Problem. Ich lebe sehr minimalistisch auf 60 qm, 2 Zimmer, Küche, Bad. Jedes mal, wenn ich ihm sage, wer soll das alles entsorgen, wenn er nicht mehr ist, meint er, er regelt das schon vorher. Bisher ist aber nix passiert in dieser Hinsicht. Er ist auch andauernd am Suchen, da er nix in seinem Chaos finden kann. mich nervt das alles extrem.

    1. Schwierige Situation. Du wirst ihn nicht mehr ändern können und musst die Situation so akzeptieren. Bewundernswert, dass Du zu ihm hältst. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Dass ihr getrennt wohnt, macht sehr Sinn. So hast Du einen Rückzugsort, wo Du Kraft tanken kannst.

      Alles Gute und liebe Grüße

      Christof

  11. Dankeschön für diesen tollen Text!
    Besonders gefällt auch mir:
    Särge haben keine Regale…!
    Ich lebe bereits sehr bescheiden, aber möchte noch mehr Ballast loswerden und bleibe dran.
    Sonnige Grüsse aus der Schweiz

  12. Toller Text, vielen Dank. Hat gerade heute sehr gut getan. Auch wenn ich im Aussen gerade nicht so alles verändern kann wie ich möchte, habe ich doch die Möglichkeit mich von Besitz zu trennen und mir zu überlegen, womit ich mich wirklich umgeben möchte. Vielen Dank

  13. Seit Jahren lande ich immer wieder auf deiner Seite Christof.
    Ich bewundere die Menschen ,die es geschafft haben und dabei bleiben können!
    seit ca 1/2 Jahr habe ich meinen Beruf gewechselt,bin von einer Einrichtungsleitung im Bereich Altenhilfe ,in eine „normale“ Angestelltenposition in Teilzeit mit
    Befristung gewechselt. Und das nach 25 Jahren zurück in meinen ersten Beruf als Erzieherin…dieses downshifting ist für meine Psyche sehr erholsam!
    Zurzeit bin ich dabei mein Leben und vor allem den Keller zu entrümpeln, verschenke,spende u verkaufe Dinge. Ich merke aber auch daß, der Markt an angebotenen Gegenständen gesättigt ist und nicht verkauft werden kann.
    Gerne würde ich auch meine Kleidung minimalisieren, ich merke schon lange, daß hier oft eine reine Modenschau im Job veranstaltet wird,sofern keine Dienstkleidung vorgeschrieben ist. Ich versuche mit einem variierbarem, unauffälligen Stil etwas Vorbild zu sein-tatsächlich aber machen hier im dörflichen Münsterland zumeist „Kleider die Leute“..mein Haus ,mein EinkaufsSUV ,mein Pferd,meine Markensachen, meine Vorgartendeko.
    ich gehöre hier zu Minderheit der Wohnungsmieter in einem Mehrfamilienhaus,lebte 15 Jahre Alleinerziehend mit den Kindern und wir hatten es nicht immer leicht in einer Region in der die Welt scheinbar in Ordnung ist..
    Deine Artikel bestärken mich aber immer wieder dran zu bleiben,mit jedem unnützen Teil ,daß aus Wohnung und Keller verschwindet, wird meine Seele leichter. Und dem Wissen sich nicht messen und vergleichen zu müssen !
    LG Marion

  14. Deine Punkte unterschreibe ich alle sofort!
    Ich möchte die Liste noch um die Dimension ergänzen, die durch den Minimalismus angestoßen wird:

    20. Persönliches Wachstum und Selbstfindung. Minimalismus ist nicht nur ein Weg, um das äußere Umfeld zu vereinfachen, sondern auch eine Reise ins Innere zu starten. Indem man sich von materiellen Dingen befreit, wird Zeit und Raum für Selbstreflexion und persönliches Wachstum geschaffen. Du lernst, deine wahren Bedürfnisse von den zu unterscheiden, die durch die Gesellschaft auferlegten wurden. Diese Selbsterkenntnis ermöglicht es, plötzlich Entscheidungen zu treffen, die wirklich zu den eignen Zielen und Werten passen. Du entdeckst vielleicht sogar ganz neue Leidenschaften oder Interessen, die zuvor vom Lärm des Überflusses übertönt wurden.

    Liebe Grüße,
    Nicole

  15. Lieber Christof,
    Danke für den wunderbaren Artikel. Ich versuche mich immer wieder minimalistisch, miste aus, reduziere. Und dann lässt der Impuls nach, der Alltag kommt wieder nahe und mit ihm die Trostkäufe. Und schwupps ist wieder eine Menge Kram da. Ein echter Jojo Effekt! Gut, dass Du auf Deiner Seite immer wieder neue Impulse setzt, als Gegenmittel sozusagen…
    Liebe Grüße
    Uta

    1. Ich freue mich über Dein Lob.

      Oh ja, das schleichende Zumisten nach dem Ausmisten ist echt eine Herausforderung.

      Im Blogartikel 25 Minimalismus-Tipps – der 5. Teil mache ich folgenden Vorschlag: Erstelle eine Einkaufsliste und versuche, Dich daran zu halten. Das ist einer der größten Hebel gegen Spontankäufe und das Zumisten, weil Du nur das kaufst, was Du wirklich benötigst. Bei Lebensmitteln kannst Du von dieser Regel abweichen, sofern Du lernst, mit vorhandenen Zutaten ohne Rezept etwas Schmackhaftes zu kochen (ähnlich der längst eingestellten Fernsehsendung „Kochduell“). Dann hältst Du im Bioladen oder auf dem Markt einfach nach Deinen Favoriten aus der Region und Saison Ausschau.

      Und in meinem Minimalismus-Ratgeber widme ich mich in dem Kapitel „Wie Du nach dem Ausmisten Rückfälle vermeidest“ dem Thema.

      Viele liebe Grüße

      Christof

  16. Nr. 19 verfängt. Die letzte Reise macht man ohne Gepäck. Das kann man getrost bereits in jungen Jahren beherzigen und danach leben. Weg mit dem Kram, den man nicht braucht. Auch nicht aufheben für den Fall, dass man ihn irgendwann mal brauchen könnte. Dieser Tag kommt, wenn überhaupt, höchst selten.

    Ich war gestern auf Besuch bei einem hochbetagten Ehepaar (um die 90) und bekam die Frage gestellt, ob ich von dem, was ich auf und in den Schränken sehe, etwas haben möchte. Ich fand nichts. Keiner will es, auch die Kinder und Kindeskinder nicht. Die Hausherrin ist am Verzweifeln ob des vielen Krams der sich im Laufe eines langen Lebens angesammelt hat. Das gab mir sehr zu denken – möchte ich mal nicht.

    Viele Grüße!
    Thomas

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