
„Einen Fahrstuhl zum Glück gibt es nicht, man muss die Treppe nehmen.“
Phil Bosmans
Bewegung und Fitness geht auch ohne Sportverein oder Studio
Um Dich zu bewegen und etwas für Deine Fitness zu tun, musst Du Dich in keinem Verein oder Studio anmelden. Du kannst das ganz einfach in Deinen Alltag integrieren: Am Morgen etwas Yoga anstelle aufs Smartphone starren, mittags spazieren anstelle in die Kantine gehen und nach Feierabend eine Runde Boule spielen anstelle vor dem Fernseher zu hocken. Möglichst oft mit dem Fahrrad fahren, zu Fuß gehen und Treppen steigen. Fenster putzen, im Garten arbeiten und Einkäufe heimtragen. Mit den Kindern herumtollen, Lichtschalter-Kung-Fu trainieren …
In meinem Ratgeber „Das Minimalismus-Projekt – 52 praktische Ideen für weniger Haben und mehr Sein“ (erscheint am 2. September 2020 im Verlag Gräfe und Unzer) widme ich dem Thema „Bewegung und Fitness im Alltag“ ein komplettes Kapitel.
Treppensteigen verbessert Deine Gesundheit und Lebenserwartung
Unter den alltagstauglichen Fitnessübungen ist das Treppensteigen besonders minimalistisch und effektiv. Es kostet nichts, kann fast überall trainiert werden und fördert die Gesundheit und Lebenserwartung. Studien zeigen, dass das Treppensteigen mit einem intensiven Sportprogramm zu vergleichen ist. In einer viertel Stunde verbrennst Du bis zu 225 Kilokalorien. Das ist mehr als beim Joggen.
Treppensteigen ist in mehrfacher Hinsicht gut für Deine Gesundheit. Es trainiert die Muskulatur, vor allem die Po-, Oberschenkel- und Wadenmuskulatur, stärkt das Herz und den Kreislauf, verbessert die Atmung und die Ausdauer, senkt den Blutdruck, verbessert die Cholesterinwerte, beugt Übergewicht vor oder hilft beim Abnehmen und schult die Konzentration und Koordinationsfähigkeit. Auch bei Vorerkrankungen wie Arthrose, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Asthma ist Bewegung in den meisten Fällen wichtig. Ob und in welchem Umfang man Treppen steigen darf, solltest dann aber mit dem Arzt geklärt werden.
Auf die Treppe, fertig, los
Vermeide ab sofort Aufzüge und Rolltreppen – zuhause, auf dem Weg zur Arbeit, auf dem kleinen Dienstweg, beim Einkaufen und in der Freizeit.
Übertreibe es am Anfang aber nicht. Gewöhne Deinen Körper allmählich ans Treppensteigen. Erhöhe kontinuierlich Dein Tempo und die Anzahl der Stufen pro Tag. Die Regelmäßigkeit wird Deine Fitness und Belastungsfähigkeit schnell verbessern. Dann wirst Du zusätzliche Stockwerke zum Spaß einbauen. Um nicht zu stürzen, solltest Du Dich stets konzentriert und im Singletasking bewegen.
Du kannst Dir auch ein kleines Trainingsprogramm ausdenken. Steigere Dein Tempo von Stockwerk zu Stockwerk und hole beim Heruntergehen Luft. Oder nimm nach oben zwei Stufen auf einmal und fahre zur Erholung mit der Rolltreppe nach unten. Oder wechsle das Geh- bzw. Lauf-Tempo und den Armeinsatz alle zehn Stufen. Oder trete treppauf nur mit den Ballen und treppab mit dem ganzen Fuß auf …
Worauf wartest Du noch?
Auf die Treppe, fertig, los!

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Ha! Mir aus der Seele gesprochen, und ich unterstreiche jedes Wort! Seit ich vor knapp fünf Jahren meinen ungesunden Lebensstil komplett über den Haufen geworfen (und dadurch, nebenbei bemerkt, 45 Kilo abgenommen) habe, vermeide ich Fahrstühle und Rolltreppen, wo immer es geht. Und es geht so gut wie immer, auch wenn man in manchen Gebäuden oder unterirdischen Bahnhöfen das Treppenhaus tatsächlich erst mal suchen muss, während Aufzug und Rolltreppe dir einladend auf dem Präsentierteller serviert werden.
Woran man sich dabei übrigens auch gewöhnen muss, ist so mancher verständnislose Kommentar deiner Begleiter, wenn du sie allein auf die Rolltreppe steigen lässt – und ihr überaus verblüffter Blick, wenn du vor ihnen oben ankommst und ihnen fröhlich entgegengrinst. :D