25 nigelnagelneue Minimalismus-Tipps

20. April 2024 - von Christof Herrmann - 23 Kommentare
Textur im Strandsand auf Rügen. (Foto: Christof Herrmann, 2022)

In den letzten 10 Jahren habe ich 200 Tipps für mehr Einfachheit und Zufriedenheit veröffentlicht. Die 8 Artikel zählen zu den meist gelesenen und kommentierten auf meinem Blog Einfach bewusst.

Eigentlich wollte ich es dabei belassen. Doch nun denke ich, dass 250 oder 500 Tipps ein erstrebenswertes Ziel sind. Trotz oder wegen aller Fortschritte und technischer Errungenschaften wird unser Alltag eher komplizierter als einfacher.

Viel Spaß beim Lesen und Umsetzen der 25 nigelnagelneuen Minimalismus-Tipps.

  1. Hältst Du wie ich auf Spaziergängen oder Wanderungen gerne Ausschau nach Strukturen und Texturen der Natur – etwa im Strandsand, an Baumstämmen, im Fels oder am Himmel? Schönes kann so einfach sein. Man musst es nur erkennen und wertschätzen können.
  2. Glaube nicht alles, was Du denkst. Du kannst Deine rund 55.000 täglichen Gedanken nicht ausblenden. Sie kommen und gehen. Es ist ganz normal, dass Dich Sorgen und negative Annahmen beschäftigen. Doch das sind eben nur Gedanken. Manche entsprechen der Wirklichkeit, sehr viele nicht. Versuche, Dich in die Rolle eines neutralen Beobachters zu begeben, wenn du das nächste Mal in einen Gedankenstrudel gerätst.
  3. Sorge dafür, dass Du gut schläfst. Das vereinfacht und verbessert Deinen Tag. Wiederkehrender Schlafmangel wirkt sich nicht nur negativ auf die Leistungsfähigkeit und Stimmung, sondern auch auf die Gesundheit und Lebenserwartung aus.
  4. Verhalte Dich öfter antizyklisch – zum Beispiel auf der Arbeit, beim Einkaufen und im Urlaub. Du sparst dadurch viel Zeit, Geld und Nerven.
  5. Befreie Dich von Gegenständen, die schlechte Erinnerungen hervorrufen oder negativ belastet sind.
  6. Gehört und verstanden zu werden, zählt zu unseren wichtigsten Bedürfnissen. Lass Dein Gegenüber aussprechen. Denke nicht schon an Deine Reaktion oder Dein Gegenargument, während es noch spricht. Versuche nachzufühlen, was in dem oder der anderen vor sich geht. Zum Überprüfen, kannst Du das Gesagte kurz zusammenzufassen: „Habe ich das richtig verstanden, dass …“
  7. Akzeptiere und liebe Dich selbst. Das macht vieles einfacher, schließlich verbringst Du täglich 24 Stunden mit Dir, Dein Leben lang.
  8. Deaktiviere die Push-Benachrichtigungen möglichst vieler oder aller Apps. Die ständigen Töne und Vibrationen und das viele Nachschauen lenken Dich immer wieder ab und sorgen dafür, dass Du viel länger am Smartphone klebst, als nötig. Lies und beantworte Deine Nachrichten lieber gebündelt.
  9. Mach Dir bewusst, wie viele und welche Vorteile es hat, weniger zu konsumieren und zu besitzen. Schon dieses Wissen wird Dir dabei helfen, minimalistischer zu agieren.
  10. Trau Dich, Fehler zu machen. Fehler sind nicht schlecht. Du bist nicht schlecht, wenn Du einen Fehler machst. Du musst Dich für Fehler nicht kritisieren (lassen) oder gar schämen. Fehler gehören zum Leben und sind ein Bestandteil des Lernens.
  11. Es ist eine Sekunde vor zwölf. Trotzdem führen wir uns auf, als gäbe es kein Morgen. Dabei weiß jeder, der es wissen will, dass wir nicht ohne eine intakte Erde überleben können, die Erde hingegen durchaus ohne uns auskommt. Minimalismus ist der Weg aus dem Konsumpf, hin zu mehr Nachhaltigkeit.
  12. Lege die Fear of missing out (FOMO) ab, die weit verbreitete Angst, etwas zu verpassen. Höre in Dich hinein. Finde Deine Mitte. Ist Dir nach Abenteuer oder nach Vertrautheit? Wähle den für Dich passenden Weg – beim Wandern wie im Leben allgemein.
  13. Mit Hilfe der App To Good To Go kannst Du überschüssige Gerichte und Lebensmittel in Restaurants, Supermärkten und Bäckereien Deiner Nähe vor dem Wegwerfen retten. Das schont die Umwelt und spart Geld und Zeit.
  14. Vergleich Dich weniger mit anderen und lebe dadurch zufriedener.
  15. Ich schicke meinen Lieben gerne Ansichtskarten oder Foto-Postkarten von meinen Fernwanderungen. Entsprechend oft bekomme auch ich Post aus dem In- und Ausland. Die 100 erfreulichsten Karten bewahre ich in einem dafür vorgesehenen Sammelalbum auf. Will ich eine neue hinzufügen, entsorge ich eine alte. So bleibt die Sammlung exklusiv und übersichtlich.
  16. Eat the frog. Bei dieser Methode für effizientes Zeitmanagement wird die wichtigste und schwierigste Tagesaufgabe als erstes erledigt. So schiebt man diesen Ballast nicht vor sich her und arbeitet produktiver und zufriedener. Das Prinzip lässt sich auch auf den privaten Bereich übertragen. Wenn Du ein schwieriges Telefonat, die unangenehme Vorsorgeuntersuchung oder die Steuererklärung schnell hinter Dich bringst, kannst Du stolz auf Dich sein und lebst Du entspannter.
  17. Mähe den Rasen in Deinem Garten seltener oder lege eine Blühwiese an. Das erfreut Auge und Nase und lockt Bienen, andere Insekten und Vögel an, deren Lebensraum immer weiter zurückgeht.
  18. Wenn Du in Bayern lebst, kannst Du Deinen Privatgarten vom LBV bewerten und mit der Plakette „Vogelfreundlicher Garten“ auszeichnen lassen.
  19. Sage täglich einem Menschen bewusst Danke und warum Du ihn schätzt. Dein Umfeld – dazu zählen auch die freundliche Bäckerin und die Reinigungskraft, die für ein sauberes Treppenhaus sorgt – hat einen großen Einfluss darauf, dass Dein Leben lebenswert ist.
  20. Fürchte Dich nicht vor dem Delegieren – auf der Arbeit, im Haushalt und in der Freizeit.
  21. Ein heißes Bad kann gut für Körper und Seele sein. Ich bade trotzdem nicht öfter als einmal im Monat. So bleibt es etwas Besonderes. Eine kurze Dusche trägt ebenfalls zum Wohlbefinden bei und spart gegenüber einem Vollbad sehr viel Zeit, Wasser und Energie. Vielleicht möchtest Du Dir angewöhnen, kalt zu duschen. Das ist ein echter Wachmacher, stärkt die Abwehrkräfte und kann sogar Depressionen lindern.
  22. Mir wurde ein Gutschein für ein Dunkelrestaurant in Essen geschenkt. Ich bin gespannt, wie ich (anders) schmecke, rieche, höre und fühle, wenn ich beim Essen nichts sehe und nicht weiß, was mir serviert wird. Sicher wird es ein intensives Erlebnis ohne Ablenkung.
  23. Suche nicht um des Suchens willen. Heutzutage gehört es zum guten Ton, ständig beschäftigt zu sein. Nur wozu? So wie Käufe, Tätigkeiten und negative Gedanken kannst Du auch jede Suche kurz auf den Prüfstand stellen, ehe Du kostbare Zeit dafür investierst. Beantworte einfach folgende Frage: Würde der Gegenstand mein Leben gerade erleichtern oder bereichern oder kann ich genauso auf ihn verzichten? Früher oder später wird er von selbst wieder auftauchen.
  24. Schreibe ein Haiku. Diese kurze Gedichtform stammt ursprünglich aus Japan und ist längst weltweit verbreitet. Das folgende Haiku habe ich kürzlich geschrieben:
    Es ist Frühling.
    Ein Walnussbaum blüht auf.
    Und ich.
  25. Teile diesen Blogartikel oder die Artikelserie mit einer Person, der Du mehr Einfachheit gönnst.

Bodengestein m Apennin in Italien. (Foto: Christof Herrmann, 2023)

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23 Kommentare für “25 nigelnagelneue Minimalismus-Tipps”

  1. lieber Christof
    herzlichen Dank für die neuen Tipps.
    ich wünsche Dir einen tollen Franziskusweg mit vielen schönen Eindrücken.

    beste Grüsse aus Basel
    Barbara

  2. Hey Christoph!
    Eine schöne Liste. No 20 habe ich erledigt (zum Leidwesen meines Sohns ;)). No 5 ebenfalls, endlich! No 13 kannte ich noch nicht, muss ich probieren. In einem Dunkelrestaurant war ich vor 20 Jahren, war interessant.
    Viele Grüße aus dem Norden
    Joanna

  3. Bingenheimer Saatgut hat mehrere Blumenwiese-Mischung/Insektenbuffet/Nützlingsparadies. Das besondere daran, alle Sorten sind samenfest (und bio von der Züchtung an), d.h.man kann die Samen sammeln und wieder aussäen – bzw. die Pflanzen säen sich selbst aus und man spart im nächsten jahr den Saatgutkauf :-) Kann ich sehr gut empfehlen!

  4. Ganz viel Freude auf deinem Weg lieber Christof! Ich freue mich immer wieder von dir zu lesen.
    Herzliche Grüsse aus der 🇨🇭
    Karin

  5. Strukturen, Texturen in der Natur beobachten,
    ich werde selber Bestandteil der Natur.
    Danke für die einfache Anregung zum bewussten Leben,
    er wird immer lebenswerter.

    Karl

  6. Lieber Christof
    Ich bin vor einigen Tagen per Zufall auf deinen wundervollen Blog gestossen und habe subito deinen Newsletter abonniert. Deshalb hier gleich die Umsetzung Nr.19: HERZLICHEN DANK für all deine bunten Inspirationen zur Bewusstseinsentwicklung! Ich schätze es sehr, dass du uns Einblicke in deine Welt gibst und sehr hilfreiche Tipps mit uns teilst :-)
    Ich selbst lebe jetzt auch schon seit einiger Zeit minimalistisch und es fühlt sich einfach nur herrlich an. Pure Erleichterung und Freiheit. Wie Silbermond so schön singt:
    „Es reist sich besser mit leichtem Gepäck.“

    Alles Gute und viel Freude auf deiner Frühlings-Wanderung!
    Susanne

    1. Zufall oder Schicksal? ;-) Jedenfalls willkommen auf meinem „wundervollen Blog“. Und Danke für die Umsetzung von #19.

      Frühlings-Wanderung, mhh. Im Apennin scheint der Winter noch mal zurückkommen zu wollen. Vielleicht stapfe ich in drei Tagen durch den Schnee.

      Viele liebe Grüße

      Christof

      1. Oh… Ich hoffe du machst es, trotz April-Wetter, weiterhin wie der Walnussbaum :-)

        Hier noch ein schönes Goethe-Zitat zu #1 und #23:

        „Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen, denn das Glück ist immer da.“

  7. Moin Christof,
    Strukturen und Muster in der Natur faszinieren mich immer sehr. Ich komme gerade von einer Woche an der Ostsee zurück. Einen Nachmittag habe ich fast ganz allein mit dem Betrachten der wunderschönen Steine am Strand verbracht. Ich habe irgendwann angefangen ähnliche Strukturen zu sortierten und dann ein riesiges Mandala damit gelegt. Das war wie Meditation und ich war so bei mir und danach so entspannt wie sehr lange nicht mehr.
    Ich wünsche dir eine wunderbare Wanderung.
    Beste Grüße Andrea

  8. Lieber ChristoF, durch deinen Blog bin ich vor Jahren überhaupt erst auf den Gedanken gekommen, mich mit dem Thema Minimalismus zu beschäftigen. Eine große Bereicherung in meinem Leben! Danke für deine Inspirationen!
    Nr .1 mache ich grundsätzlich ,wenn ich in der Natur unterwegs bin. Verstehe die Menschen leider nicht, die mit Stöpseln in den Ohren durch den Wald hetzen oder im Rudel mit MTBs ohne rechts und links zu gucken vorbei rasen …
    Nr. 6 werde ich mir zukünftig sehr zu Herzen nehmen und dran arbeiten! Ist mir selber schon aufgefallen, dass ich immer in Gedanken schon einen Schritt weiter denke, als mein Gegenüber spricht… :-(
    Liebe Grüße aus Köln

  9. Hach Nr. 16 das ist mein Problem. Ich schiebe gerne und dann ganz hektisch kurz vor Schluss z.B. Abgabetermine und so da wach ich dann auf.
    Und Nr. 6 noch.

    Aktuell bin ich frustriert ob des aktuellen Rentenantrags, der Formularwust was bewältigt werden muss und die Auskünfte und ja was dann letztendlich doch nur übrig bleibt.
    Wird es reichen? Shit warum hab ich alles zu spät kapiert? Hätt ich nur früher angefangen….

    Ja es ist nie zu spät ich weiß aber es nag schon an mir. Ich werde mit dem Geld auskommen keine Frage, aber man denkt halt doch nach auch im Hinblick auf die gerade sehr teuren und wohl noch teurer werdenden Preise.

    Ganz ehrlich ein Wirtshausbesucht ist nicht mehr drin. Mal so kurz essen gehen. Da sind wir wieder soweit wir machen einen Ausflug und die gute alte Warmhaltekanne ist gefüllt mit Kaffee und die Dosen mit eigenen Leckereien gefüllt. Zum Glück kann man ja ganz viel umsonst machen und einfach im Wald in den Himmel schauen, die Natur beobachten, was sie alles zaubert
    LG
    Rosa
    PS: Danke für Deinen tollen Blog und die immer wieder sehr nützlichen Tipps und Denkanstöße die man ja nicht oft genug wiederholen kann.

    1. ich hoffe, das ist jetzt keine Klugscheißerei: Aber bei der LVA gibts sowas wie einen Ältestenrat. Die helfen bei den Anträgen.

    2. Meinen Rentenantrag habe ich vor ein paar Wochen telefonisch gestellt, das ging sehr einfach und unkompliziert, anschließend habe ich „ratzfatz“ den Antrag ausgedruckt erhalten (so wären Korrekturen bei eventuellen Fehlern möglich). In diesem Fall „Dank“ Corona*** konnte ich einen guten Ausgleichsbetrag zahlen, um die Abzüge für den Vorruhestand deutlich zu mildern.

      Nach 45 Arbeitsjahren ist die Möglichkeit des Vorruhestands mit 63 absolut Gold wert. Zeit ist so, so wertvoll!!!

      Ich wünsche einen angenehmen Ruhestand und drücke die Daumen, daß das Geld für Sie/Dich auch in Zukunft stets ausreichend sein wird.

      ***in Coronazeiten waren die Möglichkeiten des Geldausgebens begrenzt und ein minimalistischen Leben stellte sich dadurch von selbst ein…

      1. @Bettina Rentenantrag erledigt muss nur noch Kopie Personalausweis zusenden dann haben die alles. Hab ich online nicht hinbekommen.
        Stimmt während Corona ging das mit dem weniger ist mehr mehr oder weniger von alleine.

        Ja ich bin dankbar um die Zeit auch wenn viele um mich herumsagen ja und das Geld…. klar fehlt etwas Geld, aber man kann das durchaus gut kompensieren wozu brauche ich einen SUV oder oder oder. Wir haben ein Gebrauchtes das fährt und wird weiter gefahren und ich freue mich schon im Juni mal das 49 Euro Ticket auszuprobieren. Ich kauf mir ne Jahreskarte fürs Freibad gehe in den Wald, laufe auf den Wochenmarkt es gibt so viel was man genießen kann.

        @Andrea danke für den Tipp aber bei uns im Ort is da nix aber es läuft.

        LG
        Rosa

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