Mut für eine bessere Welt

21. Oktober 2015 - von Ilona Koglin - 23 Kommentare

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Ilona Koglin. Sie berichtet zusammen mit Marek Rohde in dem Online-Magazin Für eine bessere Welt, wie wir unseren Planeten lebenswerter machen können. In Beiträgen, Workshops und Konferenzen decken Ilona und Marek Handlungsspielräume auf, ermutigen durch Vorbilder sowie Vorreiter, und unterstützen konkret bei der Umsetzung von Projekten für eine bessere Welt. 

Es gibt eine Frage, die ich mir schon seit vielen Jahren stelle: Wie kommt es, dass wir Menschen zwar das Richtige wollen – aber so oft das Falsche tun? Wir wollen umweltfreundlich leben – und dennoch konsumieren wir unglaublich viel mehr als unsere Vorfahren noch vor wenigen Jahrzehnten: Wir haben viel mehr Klamotten, viel mehr Monitore, viel mehr Autos mit viel mehr Spritverbrauch … und das alles in immer kürzeren Produktlebenszyklen.

Wieso lassen wir uns einreden, wir bräuchten all das ganze Zeug. Und das, obwohl es uns zum einen viel Zeit kostet – Zeit, um das Geld dafür zu verdienen, um die richtige Marke auszuwählen, um das Produkt zu verstehen, um es zu verwenden und um es früher oder später wieder zu entsorgen. Und zum anderen kommen wir vor lauter Zeitaufwand nicht mehr dazu, wirklich etwas zu verändern.

Denn Daten-, Arten- oder Klimaschutz können wir eben nur durch Engagement auf politischer Ebene voranbringen – dort, wo die Bürger- und Menschenrechte uns die Position über der Wirtschaft geben. „Moralischer Konsum ist meist nur Konsum von Moral“, meint zumindest der Medienphilosoph Wolfgang Ullrich.

Sozialer Mut

Also noch mal die Frage: Was macht uns zum passiven Zuschauer, während einige wenige aktive Veränderer sind? Untersuchungen haben gezeigt, dass es vor allem das Wahrnehmen von Handlungsspielräumen ist, was den Unterschied ausmacht: Erkenne ich, dass ich die Wahl habe – oder nicht? Und das hat viel mit der Übernahme von Selbstverantwortung zu tun. Warum, das erkläre ich weiter unten.

Ich gehe erstmal auf den Sozialen Mut ein, den es braucht, um Handlungsspielräume nicht nur zu erkennen, sondern auch zu nutzen. Harald Welzer beschreibt in seinem Buch „Selbst denken“, dass es in der Regel nicht die moralische Einstellung ist, die den Ausschlag über unsere Entscheidungen gibt, sondern die sozialen Bedingungen: „Viel wichtiger ist es, soziale Normen nicht zu verletzen, soziale Anerkennung nicht zu riskieren, gut vor den anderen dazustehen. Das alles ist nicht trivial: Weil Menschen soziale und kooperative Wesen sind, ist Konformität viel wahrscheinlicher als Abweichung und in den allermeisten Fällen auch vernünftiger“. Oder anders gesagt: „Konformität ist das jederzeit Erwartbare“.

Ein Beispiel? Nun, stell Dir vor, Dein neuer Chef (oder Kunde) lädt Dich zum Essen ein und setzt Dir einen teuren Thunfisch vor … Traust Du Dich, ihm zu sagen, dass Du neuerdings vegan lebst? Und wenn Du Dich das traust, sagst Du ihm dann, dass man Thunfisch ohnehin nicht essen sollte, weil diese Tierart bedroht ist?

„Dieses kleine Beispiel [der Thunfisch, A.d.V.] soll lediglich deutlich machen, wie schwer es auch in scheinbar unwichtigen Situationen sein kann, seinen eignen Handlungsspielraum zu nutzen. Auch wenn es faktisch nach allen rationalen Kriterien nichts kostet, seiner eigenen Überzeugung zu folgen, sind die sozialen Kosten dafür oft erstaunlich hoch, und allzuoft eben zu hoch, um sie zu entrichten“, meint Welzer.

Selbstverantwortung und Scham

Dazu kommt erschwerend hinzu: Die Verantwortung für das eigene Leben und Handeln konsequent zu übernehmen, kann sehr aufwühlend sein. Denn es bedeutet, in allem die eigene Verantwortung zu erkennen. Wenn ich erkenne, wie andere Menschen, Tiere oder die Natur unter unserem expansiven Lebensstil zu leiden haben, kann die Erkenntnis der Teile, die tatsächlich alle in meiner Verantwortung liegen, sehr erschütternd sein. Ebenso ist es mit politischen Zuständen, Umweltverschmutzung, Ungerechtigkeit und Leid. Tatsächlich tragen wir aber die volle Verantwortung dafür! Oft ist es einfach leichter, sich einzureden, man habe keinen Handlungsspielraum – und damit auch keine Schuld.

Selbstvertrauen und Zuversicht

Um also das Richtige nicht nur zu wollen, sondern auch zu tun, brauchen wir vor allem Selbstvertrauen, Zuversicht und Mut. Wir brauchen den Mut, uns selbst in Frage zu stellen sowie unsere Fehler und Schwächen zu sehen, ohne uns dafür zu schämen.

Um das zu können, müssen wir zunächst einmal anerkennen, dass Menschen grundsätzlich unvollkommen sind – und so auch wir. Und es ist in Ordnung, wenn wir das sind. „Wer bereit ist, erst dann einen Beitrag zu leisten, wenn dieser vollkommen ist, enthält der menschlichen Gesellschaft zu viel vor“, meint der Psychologe Theo Schoenaker, der ein sogenanntes Empowerment Training entwickelt hat. Die Künstler-Trainerin Julia Cameron bringt es noch mehr auf den Punkt: „Was würde ich tun, wenn ich nicht perfekt sein müsste? Eine ganze Menge mehr!“

Die eigene Unvollkommenheit zu akzeptieren, ist dabei jedoch nicht das gleiche, wie den Kopf hängen zu lassen und zu resignieren. Es bedeutet: Nicht mehr mit Dir selbst zu kämpfen, sondern Dich selbst zu lieben. Nur dann kannst Du Dir selbst gegenüber ehrlich sein, weil es okay ist, das zu sehen, was ist – mit all seiner Unvollkommenheit. Es bedeutet auch, das Entwicklungspotential zu sehen, anstatt die Schwächen und Fehler.

Ideale und Entmutigung

Das Entwicklungspotential zu sehen, ist entscheidend, wenn es um Ideale geht, die uns wirklich wichtig sind. Wenn wir uns an unseren höchsten Idealen messen, müssen wir scheitern. Wir entmutigen uns selbst. Wir sollten uns deshalb eher an dem messen, wer wir früher waren und was wir im Vergleich dazu heute tun. Wir müssen akzeptieren, dass wir (allein) die Welt nicht heute oder morgen retten können. Wir können nur das tun, was jetzt im Moment das richtige ist. Und wir müssen uns klar sein, dass es ein schwieriger, suchender, ja vielleicht sogar peinlicher und schmerzhafter Prozess wird – wenn er ehrlich ist.

Fragen der Selbstermutigung

Um diesen Weg zu gehen, brauchen wir Anleitungen zur Selbstermutigung. Die folgenden Fragen von Theo Schoenaker helfen Dir dabei, Dich in einer positiven und realistischen Selbsteinschätzung zu üben. Denn eine realistische Sichtweise ist wichtig. Wer nur seine Stärken sieht, wird kritikempfindlich und naiv. Wer nur seine Schwächen sieht, findet nicht das Selbstvertrauen und den Mut, Verantwortung für Veränderungen in seinem Leben zu übernehmen. Nur wer seine Schwächen mit freundlicher Akzeptanz sieht, kann sich weiter entwickeln.

1. Welche meiner Fähigkeiten und Verhaltensweisen schätze ich als gut oder genügend ein?
2. Was kann ich heute schon besser als früher?
3. Welche richtigen Entscheidungen habe ich in meinem Leben schon getroffen?
4. Welche Anstrengungen habe ich gemacht, auch wenn das Ergebnis nicht hundertprozentig war?
5. Was habe ich heute richtig oder zufriedenstellend gemacht?
6. Welche Pläne, Vorsätze und Ziele kann ich jetzt entwerfen?
7. Für wen oder für was ist es gut, dass es mich gibt?
8. Welche Verhaltensweisen und Neigungen finde ich nicht gut? Welche betrachte ich als Schwäche?
9. Welche kann ich ändern und welche nicht?

Abschließend möchte ich noch zwei Fragen hinzufügen, die ich für sinnvoll und wichtig halte:

10. Was ist das Beste, das ich im Moment für eine bessere Welt tun kann?
11. Was hält mich davon ab?

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23 Kommentare für “Mut für eine bessere Welt”

  1. Interessanter Text! Weil er zum Nachdenken anregt. Danke Christoph und Ilona.
    Warum sind wir Deutsche eigentlich solche Drückeberger, Mutlose, Mitläufer? Traurig!

    1. Danke, Maxi. Das wird Ilona freuen. Als „Drückeberger, Mutlose, Mitläufer“ würde ich uns Deutsche nicht bezeichnen. Aber an der Zögerlichkeit und German Angst ist wohl etwas dran. Mehr Mut (für eine bessere Welt) täte uns schon gut.

  2. Spannender Artikel!

    Ich denke, dass zwei Aspekte in der Diskussion ganz maßgeblich sind: zum einen mangelnde Selbstreflexion – da zeigt man doch eher und leichter auf andere, als bei sich selbst anzufangen – und zum anderen die Angst vorm Scheitern – wir leben schließlich in einer Gesellschaft, in der das Fehlermachen nicht positiv sanktioniert ist.

    Vielen Dank für die Inspiration und liebe Grüße!

    Jens

  3. Hallo Jens, ja das stimmt genau. Das bemerke ich bei mir auch immer wieder, wenn ich ehrlich bin :-) Und es ist irgendwie wie so ein Weg in Runden: Ich hab zumindest den Eindruck, dass es schon immer besser wird, wenn man sich Mühe gibt – aber man kommt dennoch immer wieder an ähnlichen Erkenntnispunkten an… In jedem Fall bleibt es eine lebenslange Herausforderung, finde ich.

  4. Ein schöner Artikel, der sehr zum Nachdenken anregt. Jeder für sich kann kleine Schritte machen, hin zu einer besseren Welt. Da zählt wirklich jede kleine Veränderung, ohne dass sie manchmal bemerkt wird. Wenn ich aber größere Projekte anstrebe, ist es immer sinnvoll, sich mit Menschen zu umgeben, die die selben Vorstellungen und Ziele haben. Im besten Fall „befeuert“ man sich und seine Ideen dann gegenseitig und es entstehen oft neue Wege, an die man vorher garnicht dachte. Wichtig sind Enthusiasmus und Durchhaltevermögen. Veränderung ist wie Vokabeln lernen, oft genug wiederholt, sitzen sie irgendwann und wir gegen souverän mit dem Gelernten um.

  5. Hallo Ilona und Christof,

    vielen Dank für diesen wundervollen Artikel. Mich persönlich hat vor allem die Sache mit dem Thunfisch angesprochen. Ich schaffe es zu Hause mich gesund (viel Eiweiß, Gemüse, Obst und Vollwertkost) und „sauber“ (möglichst Bio-Produkte und keine tierischen Erzeugisse aus Massentierhaltung) zu ernähren, mache unterwegs oder zusammen mit Freunden, Verwandten oder jedoch viele Kompromisse und Ausnahmen, die sich nicht gut anfühlen und meiner Seele zutiefst zu wider sind. Ich möchte das gerne ändern und suche für einen Gedankenaustausch dazu Menschen die hier konsequenter auf Ihre Werte achten.

    Bist du einer davon? Wenn ja: Schreib mir eine E-Mail an dominik „A mit Schweineschwänzchen“ sommerer Punkt „Deutschland“.

    1. Hallo, sich zusammen zu tun ist immer eine sehr gute Idee. Ich hatte mich ja mit dem Erfmutigungsforscher Theo Schoenacker unterhalten. Ich fand noch 2 Dinge wichtig, die er mir gesagt hat:
      1. Der beste Weg, um mutig zu werden ist es, andere zu ermutigen (gleichzeitig verlangt das aber auch Mut).
      2. Gemeinschaftsgefühl, Zusammenhalt und gegenseitige Bestärkung ist gut und hilfreich, solange die Gemeinschaft nach außen hin offen bleibt. Es sollte durch die Gemeinschaft keine Ausgrenzung oder Fronten entstehen, denn das entmutigt wiederum. So sehr man sich mit einer Gemeinschaft identifiziert, sollte man sich immer auch noch mit der jeweils größeren „Einheit“ identifizieren können: Mit allen Menschen (egal welcher Weltanschauung, Kultur, Religion etc. – also eben mit der Spezies Mensch insgesamt), mit allen Lebewesen (Tiere, Pflanzen etc.) – und mit allem, was auf der Welt ist als einer Gemeinschaft, einem Ökosystem so existiert…

  6. Hallo zusammen,

    ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass zwar viele Menschen über unsere Politik, Wirtschaft, das Arbeitsleben usw. schimpfen. Wenn es allerdings darum geht, aktiv etwas dagegen zu tun, dann kommen meistens die altbekannten Ausreden, wie „Ich kann ja eh nichts ändern!“ usw.
    Dahinter steckt meiner Meinung, wie oben bereits erwähnt, die Angst, etwas falsch zu machen, aber auch die Angst, dass andere über einen schlecht reden würden, wenn man „sich nicht mehr an das System hält“.
    Es ist natürlich auch (vordergründig) angenehmer, nichts zu tun und zu schimpfen. Viele, die sich jedoch trauen, merken schnell, dass sich allein das persönliche Wohlbefinden deutlich verbessert, due Umwelt eher positiv reagiert usw.
    Die Angst vor dem Unbekannten spielt hier sicherlich auch mit. Deswegen finde die Fragen oben als sehr hilfreich, sich einmal damit auseinander zu setzen, was man selbst für eine schönere Welt tun kann.
    Und wenn man mal damit anfängt, ist es ein tolles Gefühl! :)

    LG Stefan

    1. Ja, das mit dem tollen Gefühl stimmt! Es gibt dem eigenen Leben Sinn und das macht glücklich. Ich hab im Rahmen meiner Recherche zum Thema Mut auch mal ein Interview mit einer Frau gemacht, die den Lebenssinn erforscht und die hat das gesagt. Ihr Fazit: Über sich selbst hinausgehen und etwas tun, was nicht nur einem selbst nutzt, sondern der Gemeinschaft, schafft am meisten Lebenssinn – und wessen Leben einen Sinn hat, der ist auch – quasi als „Nebenprodukt“ – glücklicher.
      Hier der Link zu dem Interview: http://www.fuereinebesserewelt.info/mutmacher-interview-lebenssinn-braucht-mut/

      Und noch eine Inspiration dazu: Diese Doku über die Helfer in den Hamburger Messehallen, die sich innerhalb einer Woche selbst organisiert haben und mittlerweile unglaublich viel Kleidung, Toilettenartikel, Wörterbücher etc. etc. für Flüchtlinge organisieren, zeigt wie sehr wir Menschen uns eigentlich danach sehnen, etwas sinnvolles mit unserem Leben zu tun – nicht noch mehr Zeug herzustellen, was wir in unserer übersättigten Gesellschaft ohnehin nicht brauchen. Sondern was tun, was wirklich hilft und notwendig ist… http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/So-helfen-Freiwillige-in-Hamburger-Messehallen,helfen136.html

      1. Hallo Ilona,
        habe mir gerade den ersten Link durchgelesen. Voll gut, was da steht und es trifft es so genau, was auch ich durchgemacht habe, bis ich erkannt habe, was der eigentliche Sinn meines Lebens ist. :)
        LG Stefan

  7. Hallo ihr beiden,
    ich stimme dem Text zu und erkenne mich. Wir verändern seit 10 Jahren stetig unsere Ernährung – vom Allesesser hin zu natürlicher Nahrung. Wir haben damals erkannt, dass wir für unsere Gesundheit selbst Verantwortung übernehmen sollten. Wir waren quasi gesundheitsmotiviert, obwohl noch nicht wirklich krank. Heute wissen wir, das sich das komplette Dasein verändert und der Blick weiter geht.
    Mittlerweile hat sich unser Leben komplett gewandelt. Das kommt nicht immer gut an ;) Also sozialer Druck ist vorhanden, lässt sich aber mit einer gelassenen Grundstimmung und erwachendem Bewusstsein mehr und mehr in positive Energie wandeln.
    Danke für diesen Text!! LG Antje

    1. Hallo Antje
      Genau diese Erfahrung mache ich auch – das mit dem „nicht gut ankommen“… Wir befinden uns wohl in derselben Situation.
      Nicht alle nehmen unsere Veränderung des Lebensstils mit Wohlwollen auf. Es gibt einige Menschen, vor allem unsere Familie (Eltern), die mir recht zusetzen, indem sie alles (ja, wirklich alles!) schlecht reden und mir eintrichtern möchten, dass ich komplett spinne. Ich habe unsere Ernährung sowie Körperpflege auf Bio-Produkte umgestellt, bewirtschafte meinen Haushalt nachhaltig und mit ökologischen Produkten (wo nötig), verwende wo immer möglich natürliche Heilmittel und wir sind auf dem minimalistischen Weg. Auch wenn wir da erst auf dem Weg und noch nicht ganz am Ziel angekommen sind :-)
      Zum Glück gibt es einige Interessierte, die den einen oder anderen Gedankengang resp. Veränderung positiv bewerten und sogar übernehmen. Das freut mich jeweils sehr. Und dann haben wir auch noch einige Leute, die ebenso leben wie wir und mit denen wir uns austauschen können.

  8. Ein sehr interessanter Text, die Liste am Ende ist eine schöne Hilfe. In meinen Augen tragen auch die Medien und Großkonzerne zu einem großen Teil dazu bei, dass wir möglichst viel (sinnloses) und wenig Nachhaltiges konsumieren. Sicherlich sollte sich jeder der eigenen Verantwortung bewusst sein, es wird jedoch umso schwieriger, je mehr das Gegenteil von anderen forciert wird. Das ist in unserem heutigen System leider die Basis.

    Davon sollte man sich nicht entmutigen lassen, im Gegenteil, man kann anderen helfen dies zu erkennen und sie zu ermutigen.

  9. Wunderschöner Titel! MUT für eine bessere Welt!
    Genau das benötigt jeder Mensch, der sich entwickeln will. Was nicht gut läuft, halten andere uns vor und auch wir selbst – oft genug mit den Ausreden, ‚dagegen‘ ja doch nicht wirklich etwas ausrichten zu können.
    Doch Entwicklung – für uns, für unsere Beziehungen und für die Mitwelt – gibt es nur dort, wo sich jemand zutraut, an sich und an unguten Zuständen etwas zum Besseren ändern zu können. Diesen Mut sich selbst zu geben, ist ein erster Anfang. Das ist eines der größten Geschenke, das man sich selbst machen kann. In der Tat ist es aber gleich wesentlich, diesen Mut auch an andere weiter zu schenken.
    Der Artikel von Ilona auf Christofs Seite hier ist ein glänzendes Geschenk an alle Leser hier! Mut zum Anfassen! Auch ich gehöre seit vielen Jahren als ‚älteres Semester‘ zu denen, die auf diesem Gebiet aktiv sind. Falls ihr Lust zum Stöbern habt, lade ich euch zu meinem Blog bei Utopia ein, wo ich als opa-bike einen Blog habe. Auch auf meiner Website findet ihr meine Artikel. Meine Schwerpunkte sind Fahrrad statt Auto, Vegan leben, Ökologisch wirtschaften, Sucht und Gesundheit.
    Uns allen Mut zum Selbermachen, zum lebendigen Austausch und gegenseitigem Ansporn!

  10. Hallo Christof,
    mein Kommentar erscheint nicht sofort hier, sondern ich sehe den Text: ‚Your comment is awaiting moderation‘. Das habe ich in der Tat noch nirgendwo erlebt:
    Filterst du etwa, ob ein Beitrag ‚clean‘ genug ist? Das fände ich als Grundsatz keinen guten Stil. Oder gibt es triftige Gründe für eine solche Maßnahme? Wir arbeiten doch alle miteinander und wenn jemand Inakzeptables schreibt, dann werden die folgenden Kommentatoren schon deutliche, passende Worte dazu finden, ohne dass du selbst eingreifen müsstest.

    1. Hallo Reinhard,

      Dein Kommentar wundert mich etwas. Bei Blogs mit vielen Besuchern ist es eigentlich Usus, Kommentare entweder grundsätzlich erst nach Ansicht freizuschalten oder zumindest einen Teil mit WordPress-Plugins automatisch zu filtern. Ich gehe den zweiten Weg, d. h. die meisten Kommentare gehen automatisch online, die, die das Plugin als verdächtig einstuft, landen im Moderieren- oder gleich im Spam-Ordner. Dein Kommentar hat es wahrscheinlich erwischt, weil Du einen Englischen Satz geschrieben hast, was oft ein Indiz für Spam ist. Ohne diese Vorgehen, könnte ich übrigens gar nicht mehr bloggen. Ich habe über 100.000 Seitenaufrufe und 5.000 bis 10.000 Spam-Kommentare pro Monat! Da ist von Ledertaschen bis Nazi-Sprüche und von Pornos bis Kreditangebote alles dabei.

      Viele Grüße

      Christof

      1. Danke für die Info, Christof. Englischer Text steht in meinem ersten Kommentar nicht, wenn ich von meinem Pseudonym auf Utopia absehe. Insofern sah ich keinerlei Grund für ein Zurückhalten des Kommentars vor Sichtung.
        Sehr schlechte Erfahrungen machen vorsichtig, das kann ich verstehen. Darum kann und will ich letztendlich niemandem in seine Filterungen hineinreden. Gefallen finde ich dennoch nicht daran, weil es die Spontaneität im Dialog abwürgen kann.
        Die schätze ich sehr hoch ein. Allerdings hätte ich auch keine Lust, täglich 20-50 Beiträge von Hand zu löschen, falls sie denn wirklich den Gesamteindruck der Website offensichtlich beeinträchtigen. Doch bis zu einem gewissen Maß ertrage ich Schmutz; perfekte Hygiene ist auch bei der Körperpflege nicht mein Ding. Ich vertraue auf das eigene Immunsystem im Körperlichen und auch auf das geistig-seelische meiner Leser und Kommentatoren.

        1. Ich glaube, Du hast das Problem nicht ganz verstanden. Ohne Filter und Plugin würden auf meinen Blog stündlich über 10 bzw. täglich rund 300 Spam-Kommentare auftauchen. Tendenz steigend. Wenn dieser Mist (den ja meist irgendwelche Roboter online stellen) hier ständig auftauchen würde, hätte ich schnell deutlich weniger Leser und seriöse Kommentarschreiber. Kommentare wie Deine, die ja kein Spam sind (aber aus welchen Gründen auch immer vom Filter oder Plugin nicht gleich durchgelassen werden), schalte ich natürlich frei, sobald ich sie zu Gesicht bekomme. Ich indiziere hier nichts, auch keine anderen Meinungen, solange niemand beleidigt wird o. ä.

  11. Beim Lesen dieser ermutigenden Zeilen ist mir ein Satz von Aung San Suu Ky eingefallen: „Nicht Macht korrumpiert den Menschen, sondern die Angst.“

  12. Ein wirklich toller Artikel! Ich würde mich als sehr engagiert und konsequent darin bezeichnen, Dinge in meinem Leben zu verändern für eine bessere Welt, und das in allen Bereichen, wo es irgendwie geht. Und ich finde fast täglich neue Baustellen… Ich mache das schon sehr lang, ungefähr vor 20 Jahren bin ich vegan geworden, weil ich schon immer im Tierschutz aktiv war. Alles andere kam nach und nach, bio, plastikfrei, chemiefrei, müllfrei, Ökostrom und -bank, usw. Meine Erfahrung ist, dass man sich schon damit ausgrenzt, dass das aber auch sehr von dem Umfeld abhängt in dem man lebt. Ich lebe auf dem konservativen Land, bin schon älter und da ist es wirklich schwierig, weil es nicht viele bis gar keine Gleichgesinnten gibt. Ich habe mal in der Stadt gewohnt, da war das ganz anders, aber trotzdem auch manchmal schwierig. Meine Familie akzeptiert es mittlerweile, was aber nicht heißt, dass sie es gutheißt oder unterstützt. Aber trotz allem: Ich wollte es niemals anders machen. Weil es mir einfach wichtig ist, Dinge zu verändern und meinen Beitrag dazu leisten, so gut ich das kann. Ich kann gar nicht anders und würde leiden, wenn ich es nicht tun würde. Also ich gewinne dadurch, dass ich es tue. Und das wiegt für mich bei Weitem mehr als das Problem der Ausgrenzung. Aber jeder Mensch tickt anders und hat andere Prioritäten, das sollte man auch akzeptieren. Ich übe mich täglich darin :-)

  13. Super Beitrag! Herzlichen Dank! Bin dafür. Bin für eine „neue und bessere Welt“.

    Und das Beste, was ich tun darf, ist hoffentlich (weiter) glücklich und frei zu sein. Und vielleicht dadurch, also durch „meine Wahrheit“, mein L(i)eben andere zu inspirieren. Danke und LG

  14. Wieder so ein gut gemeinter und auch geschriebener Beitrag an dem man sich als Mit“kämpfer“ erfreuen soll. Ist ja auch gut so.
    Es steht aber im Kursiven, der Anmoderation schon, woran es scheitern muß: Den Planeten besser zu machen und ausgerechnet mit der personifizierten Habgier, dem zweibeinigen Tier. Ohne uns wäre es jetzt nicht so eine ausgeräuberte, verwüstete Lebensgrundlage.
    Wenn noch etwas zu retten sein sollte, dann ohne Habgier und im Rückwärtsgang, entgegen allen Unkenrufen, der optimistischen Zukunftsgläubigen. Habgier aber und Optimismus sind der Lebenswille, dem Menschen immanent und nur durch große und dauerhafte Anstrengungen zu bändigen.

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