Ein Notizbuch ist ein handliches Buch oder Heft, das als nützlicher Begleiter im Beruf, auf Reisen und in der Freizeit mitgeführt werden kann. Notizbücher gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, von DIN A8 bis DIN A3, gebunden oder geheftet, liniert, kariert oder gänzlich weiß. Mein aktueller Favorit: 14 x 9 cm, in Leinen gebunden, weißes Papier.
Für mich ist ein Notizbuch aber viel mehr als ein Buch, in das ich etwas notiere. Ich habe in den letzten Wochen auf einer Seite in meinem Notizbuch aufgeschrieben, als was ich es verwende: Reisetagebuch, Einkaufszettel, Zu-erledigen-Liste, Spielutensil, Bierglasdeckel zur Wespenabwehr, Ideensammlung für Blogartikel (auch das Gerüst dieses Artikels entstand darin), Not-to-do-Liste, Rezeptesammlung, Zeichenblock, Bücher-die-ich-lesen-möchte-Liste und – während ich diese Zeilen schreibe – Abstellfläche für meine Teetasse.
Mein Notizbuch ist also ein Tausendsassa und mein bewährter Gefährte, der mir hilft, mich nicht zu verzetteln und das alltägliche Chaos zu bewältigen. Natürlich könnte ich dafür auch mein Smartphone nutzen. Bei neuen Kontaktdaten und Terminen mache ich das. Aber ich muss und möchte nicht mein ganzes Leben digitalisieren. Für mich steht ein Notizbuch für das Analoge, das Handwerkliche und die Entschleunigung – und somit für das Leben, das nur analog möglich ist, man selbst in die Hand nehmen sollte und erst entschleunigt sein volles Potential entwickelt.
Seit ich diesen Blogartikel plane, fällt mir auf, wie präsent das Tool Notizbuch noch immer ist. Man muss nur davon Notiz nehmen. In einem Text über den „rasenden Reporter“ Egon Erwin Kisch erfahre ich von dessen Faible für Notizbücher. Meine aktuelle Abendlektüre „Die Berlinreise“ wäre nie veröffentlicht worden, hätte Hanns-Josef Ortheil als Zwölfjähriger nicht seine Erlebnisse und Erfahrungen notiert. In einem Vortrag über das Frauenbild der AfD schreibt eine Frau neben mir eifrig in einem Spiralheft mit. Auf einer Zugfahrt beobachte ich, wie eine Touristin aus Japan Schriftzeichen in ein Moleskine-Notizbuch kritzelt.
Die Schlusssätze hat Johanna Wagner. In ihrem Gastartikel „Minimalismus im Kopf“ nennt sie so ein Notizbuch einen „Begleiter, den ich nicht mehr missen möchte“ und gibt folgenden Rat, dem ich nur zustimmen kann: „Schreibe alles in das Notizheft. So entsteht kein neues Durcheinander durch viele kleine Zettel, Du vergisst nichts und kannst Dich später am Erledigten erfreuen.“
Nun Du! Möchtest Du Dir auch ein Notizbuch zulegen? Oder führst Du schon eines mit Dir? Was notierst Du darin alles?
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Kennst du Bullet Journals (Bujos)? Das ist ja auch relativ trendy momentan. Ich kann jetzt nicht sagen, wie lange schon, aber jedenfalls erlebe ich es momentan vermehrt.
Ich bin auch Notizbuchnutzerin. Allerdings bin ich da ziemlich unminimalistisch, muss ich gestehen… ich habe nämlich gleich mehrere.
– eins für Todos und schnelle Krakelnotizen
– ein Dankbarkeitsjournal
– ein Meilensteintagebuch für meine kleine Tochter
– ein das-merk-ich-mir-Notizbuch, in das ich persönliche Lektionen, Zitate oder ganze Buchpassagen notiere
– ein Bulletjournal Versuchsobjekt, in dem ich mich am Habit Tracking versucht hatte
Ich glaube, das war’s. Reicht ja aber auch :-)