
Vegan, glutenfrei, nachhaltig, gut vorzubereiten – Zeit: 15 Min. (plus mind. 1 Std. Kühlzeit) – Schwierigkeit: leicht
Vor ein paar Wochen brauchte ich für ein Potluck ganz spontan einen Dip. Aus Tiefkühl-Erbsen, die ich immer daheim habe, und weiteren einfachen Zutaten mixte ich eine Art Erbsen-Guacamole. Beim Picknick im Grünen war sie in wenigen Minuten verputzt. Zuhause habe ich das Rezept noch etwas verfeinert. Heute stelle ich Dir die optimierte Version vor.
Ursprünglich stammt Guacamole aus Mexiko und geht auf die Azteken zurück. Meine Variante kommt ohne Avocado aus, was einige Vorteile hat: Erbsen oxidieren nicht so stark und bleiben dadurch länger frisch grün. Die Hülsenfrucht wächst auch bei uns, ist genügsam im Anbau, preisgünstig und voller pflanzlichem Eiweiß, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Avocados hingegen benötigen viel Wasser, werden oft unter problematischen Bedingungen angebaut und legen weite Wege zurück. Zudem ist der Reifegrad der Früchte oft eine Wundertüte – zu hart, zu weich oder innen schon braun. Mit Erbsen passiert das nicht.
Du kannst die Erbsen-Guacamole auch liebevoll Erbsamole oder Peacamole nennen. Sie hat eine leuchtend grüne Farbe und eine cremige Konsistenz, ist fruchtig-frisch im Geschmack und überzeugt mit feiner Nussnote und sanfter Schärfe. Der Clou: Der Dip steht im Nu auf dem Tisch und passt quasi zu allem. Tortilla-Chips, Burritos, Baguette, Vollkornbrot, Gemüsesticks, Falafel, Ofengemüse, Reisgerichte – you name it!
Für 4 Portionen
450 g Tiefkühl-Erbsen (am besten Bio-Erbsen aus Deutschland bzw. Deinem Land)
1 kleine rote Chilischote
½ Bund Koriander (optional)
3 EL Wasser
3 EL frisch gepresster Zitronensaft oder Limettensaft
3 EL Olivenöl, Rapsöl oder Leinöl
1-2 EL Tahin (Sesammus)
Salz
- Die Erbsen in kochendem Wasser 2 Minuten blanchieren, dann in ein Sieb geben und sofort mit kaltem Wasser abschrecken – so behalten sie ihre leuchtend grüne Farbe.
- Die Chilischote waschen und fein hacken.
- Den Koriander waschen, trockenschütteln, die Blätter abzupfen und fein hacken.
- Die Erbsen in einem hohen Gefäß mit einem Stabmixer (oder in einem Standmixer) pürieren. Für mehr Textur kannst Du ein paar Erbsen grob zerdrücken und zugeben.
- Nun Wasser, Zitronensaft, Öl, Tahin, Chili, Koriander und eine Prise Salz zum Püree geben. Alles gut vermengen oder nochmals kurz pürieren. Gib die Zutaten am besten nach und nach hinzu und schmecke zwischendurch ab – je nachdem, wie Konsistenz und Geschmack ausfallen sollen, kannst Du mehr oder weniger verwenden.
- Die Erbsen-Guacamole mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
- Vor dem Servieren noch einmal abschmecken und ggf. nachwürzen. Kalt genießen.
Tipps:
- Du kannst auch frische, geschälte Erbsen verwenden. Blanchiere sie 2–3 Minuten und schrecke sie anschließend mit kaltem Wasser ab.
- Wenn Du den Schärfegrad der Chilischote nicht kennst, dann entferne vorsichtshalber die Kerne und Innenwände. Nachschärfen geht immer.
- Die Erbsen-Guacamole lässt sich leicht abwandeln – etwa mit reifen Tomaten, frischem Knoblauch oder fein geschnittenen Frühlingszwiebeln.
¡Buen provecho!
PS: Appetit auf mehr Köstlichkeiten? Dann schau gerne auf meiner Rezepteseite vorbei.

haben wollen 😋
Nachkochen müssen! ;-)
Super 🤩
Mal sehen, ob es Dir auch super schmeckt! :-)
Das sieht richtig gut und einfach aus. Und alle Zutaten mag ich, abgesehen von Koriander. Den kann ich durch Petersilie ersetzen, oder?
Viele Grüße von der Reiserita
Koriander ist kein Muss. Wenn Du ihn nicht magst, lass ihn einfach weg oder nimm stattdessen Petersilie. Der Geschmack ist zwar anders, aber ebenfalls stimmig.
Viele Grüße vom Wanderchristof
Deine Guacamole gab es nun also vor paar Tage bei mir. Ohne Koriander, ohne Petersilie, aber mit Basilikum. Habe die Guacamole nämlich mit Tomaten auf Weißbrot gegessen. War superlecker, danke nochmal! Viele Grüße von der Reiserita
Wie schön, das freut mich! Ich habe die Erbsen-Guacamole auch schon mit Tomaten auf Baguette gegessen. Basilikum als Topping passt perfekt dazu.
das klingt sehr lecker
kommt auf die einkaufsliste
lg birgit
Dann lass es Dir schmecken und berichte gerne.
EBG
Christof
Moin, lieber Christof,
Dankeschön für das tolle Rezept. Aber, müssen Leguminosen nicht richtig durchgegart sein, vor dem Verzehr? Ich finde, sie nur kurz zu Blanchieren etwas zu riskant….Sind TK Erbsen schon vorgegart? Dir ein tolles Wochenende, liebe Grüße!
Beate
Liebe Beate,
Du hast vollkommen recht, die meisten Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Kichererbsen müssen vor dem Verzehr gründlich gegart werden, da sie roh schwer verdaulich oder sogar leicht giftig sein können. Tiefkühlerbsen sind hier allerdings eine Ausnahme – sie sind in der Regel bereits vorgegart und können deshalb auch kurz erhitzt oder aufgetaut sogar „roh“ verzehrt werden, Frische Erbsen muss man ebenfalls nur zwei bis drei Minuten blanchieren.
Viele Grüße
Christof
Wir haben Erbsen früher oft roh gegessen. Frisch aus dem Garten zum Beispiel.
Habe es auch nochmals nachgelesen. Normale Mengen sind kein Problem. Anders sieht es aus bei Bohnen, die muss man garen.
LG Tanja
Kenn ich. Mach es euch so ungefähr. Allerdings Koriander wird grundsätzlich ersetzt durch Petersilie. Gerade jetzt gut gekühlt für die sommerliche warme heiße Jahreszeit ideal
LG
Rosa
Schön zu lesen, dass Du eine ähnliche Version schon kennst und gerne machst. Und ja, direkt aus dem Kühlschrank ist die Erbsen-Guacamole bei diesen Temperaturen fast schon Medizin.
EBG
Christof
Danke für´s Rezept. Mag nicht so gern Koriander aber ich werde das mal mit jungem Giersch probieren
Giersch ist gute Idee – mild-würzig und vermutlich aus Deinem Garten. Ich bin gespannt, wie Dir die Kombination schmeckt!
Super Rezept! Klingt sehr lecker; ich werde es probieren – allerdings ohne Chili oder Knoblauch. Im Sommer, im “großen Yang” ist es besser, auf scharfe, wärmende Nahrungsmittel zu verzichten. Das wollte ich nur loswerden.
Ansonsten: Danke für deine tollen Inspirationen, lieber Christof!
Danke, liebe Dagmar! Ja, die Idee, im Sommer auf wärmende Zutaten wie Knoblauch und Chili zu verzichten, kommt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Spannend, was da alles mitgedacht wird. Ich bin eher pragmatisch. In vielen heißen Ländern wird ja ganz bewusst scharf gegessen, etwa in der ayurvedischen Küche Indiens. Schön ist, dass sich das Rezept so vielseitig anpassen lässt, mit oder ohne Schärfe, ganz nach Gefühl und Verträglichkeit. PS: Der Link zu Deinem Blog in Deinem Kommentar führt leider ins Leere, es erscheint eine Fehlermeldung. Ich habe den Link deswegen entfernt.
Lieber Christof,
das Rezept möchte ich gerne ausprobieren, kämpfe aber immer mit meinem Tahin. Da ich es sehr selten benutze, ist es bretthart und ich brauche sehr viel Zeit und Kraft (und veranstalte eine riesengroße Kleckerei), wenn ich es weich- und durchrühren möchte.
Hast du Erfahrungen dazu und einen Tipp für mich? Oder ist es vielleicht einfach nicht mehr gut (obwohl es anschließend immer schmeckt und auch keine Bauchschmerzen verursacht oder so)?
Liebe Grüße aus Dortmund sendet dir
Daniel
Lieber Daniel,
das kenne ich gut. Tahin wird mit der Zeit oft fest, weil sich das Öl oben absetzt und sich die Masse unten verdichtet. Wenn man es dann noch im Kühlschrank lagert, wird es – wie Du so schön schreibst – bretthart. Das ist kein Zeichen von Verderb. Solange es gut ausschaut, riecht und schmeckt, kannst Du es verwenden. Um Tahin wieder weich zu bekommen, stelle ich das Glas für ein paar Minuten in ein warmes Wasserbad (nicht zu heiß, auf keinen Fall kochend). Dann lässt es sich wieder leichter verrühren.
Viel Freude beim Ausprobieren der Guacamole und beste Grüße zurück nach Dortmund (wo ich übrigens vor einer Woche auf einem Konzert von Wilco war)!
Christof