„Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ (Antoine de Saint-Exupéry)
Noch vor wenigen Jahren war der Desktop meines PCs mit Icons übersät. Ich hatte derart viele Verknüpfungen, Verzeichnisse und Dateien abgelegt, dass ich scrollen musste, um an die letzten Icons zu gelangen. Diese ineffiziente Organisation auf dem Computer kann Stress verursachen.
Lächeln am Laptop
Heute erwartet mich nach dem Booten meines Laptops ein viel erfreulicheres Bild. Auf meinem minimalistischen Desktop ist nicht ein einziges Icon zu sehen. So beginnt der Arbeitstag mit einem Schmunzeln und vollem Elan. Heute Morgen sah meine Windows-7-Benutzeroberfläche folgendermaßen aus:
Es ist nicht schwierig, die Icons zu löschen bzw. auszublenden. Dies wird hier aber nicht erklärt, da es auf jedem Betriebssystem etwas anders funktioniert. Anleitungen findet man im Internet.
Ab und zu wechsle ich das Hintergrundbild. Ich erstelle ein eigenes (inklusive einem Slogan wie „weniger > mehr“) oder verwende ein Foto mit einem beruhigenden Motiv.
Schneller Zugriff über die Taskleiste
Die zehn Programme, die ich fast täglich verwende, habe ich an die Taskleiste angeheftet, um sie jederzeit mit der linken Maustaste öffnen zu können.
Klicke ich mit der rechten Maustaste auf eines der Programme in der Taskleiste, stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Bei OpenOffice Writer beispielsweise kann man die zuletzt verwendeten und die angehefteten Dokumente öffnen. Alles, was ich für das tägliche Schreiben brauche, hefte ich also an die dazugehörigen Programme. So komme ich mit maximal zwei Klicks an alle wichtigen Dateien. Das folgende Bild zeigt den rechten Mausklick auf OpenOffice Writer:
Minimalistischer Desktop, maximales Vergnügen
Solch ein minimalistischer Desktop, den man mit einem leeren Schreibtisch vergleichen kann, ist keine revolutionäre Idee. Aber es ist ein Vergnügen, mit ihm zu arbeiten. Er verringert die Ablenkung. Er hilft sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und er zeigt, wie einfach Minimalismus oft ist.
Ich lese seit ein paar Tagen hier mit und es macht mir wirklich viel Freude! V.a. die Artikel zum Vereinfachen des eigenen Lebens gefallen mir. Ich habe so oft das Gefühl, dass ich am Ende des Tages noch so viel tun müsste. Zum Dektop: Ich hatte nicht viele Symbole, aber nun habe habe ich alle entfernt. Ich mag das! Nur einen schönen, „beruhigenden“ Hintergrund suche ich noch. Und den Papierkorb konnte ich auch nicht löschen :( Liebe Grüße, Eure Lucia
Kleiner Tipp: Einfach die Windowstaste drücken, die ersten Buchstaben des gewünschten Programms eintippen und Enter drücken. Unter Win8 sieht das sogar chic aus und die Leise bleibt auch noch schön leer.
@Lucia
Auf Windows 7 funktioniert das so: rechter Mausklick auf den Desktop -> Anpassen -> Desktopsymbole ändern -> Häkchen bei Papierkorb rausnehmen (plus evtl. bei weiteren Desktopsymbolen) -> OK klicken
@Daniel
Guter Tipp! Bei Programmen klappt das problemlos, bei Dateien nur, wenn man deren Namen kennt.
Stimmt.
Mach ich auch so. Der Effekt ist, dass man sich auf das wesentliche konzentriert. Daher habe ich auch noch mein 14 Jahre altes handy. Die Appo-Manie macht krank.
Einfach. Gut.
Die Icons stören mich eigentlich weniger, Wenn ich arbeite dann seh ich vom Hintergrund nichts mehr, da ich meistens im Vollbild arbeite. Wenn ich mehr Fenster brauch decken die sowieso mehr oder weniger den kompletten Schirm ab.
Ich gönne mir nur immer öfter die Zeit in der der mail client und das Handy aus sind.
Unter Win7 kann ich dazu leider nix sagen. Unter Win8 kann man zwischen Programmen, Einstellungen und Dateien wählen, in denen man suchen möchte.
@Detlef
Schön, dass Du für Dich Wege gefunden hast einfacher zu leben, etwa indem Du zeitweise aufs Handy und Mailen verzichtest. Du hast natürlich recht, dass der Desktop beim Arbeiten meist nicht sichtbar ist. Aber ist es nicht so, dass Momente oft unsere Laune bestimmen? Meine zumindest hebt sich beim Anblick meines minimalistischen Desktops.
@Daniel
Unter Windows 7 kann man nach Klicken der Windows-Taste auch nach Programmen, Dateien und Ordnern suchen, sofern man zumindest den Anfang des Namens kennt. Ich verwende den Trick, um den Acrobat Reader zu öffnen, den ich nicht an die Taskleiste angeheftet habe, da ich ihn selten brauche.
Mich beruhigt ein schwarzer Bildschirm, nachdem ich den Computer heruntergefahren habe! :-) Es ist schon sehr viel Zeit, die man an dieser Kiste verbringt!
Dein Tipp, den Desktop von Icons zu befreien, führte bei mir noch dazu, wirklich Überflüssiges zu deinstallieren. Manches hat man sich aus einer Laune heraus auf den Rechner geholt und mit der Zeit merkt man, dass man dieses Programm doch nicht nutzt.
Und nun werde ich zu meinem Lieblingshintergrundbild wechseln… ;-) senden; Windows herunterfahren…
Pingu, Du bist ein lustiger Minimalist! Danke für die Inspiration. Du gehst offline, ich gehe offline, ach gehen wir doch alle offline!
Ein minimaler Desktop ist wirklich eine feine Sache, da fühlt man sich auf plötzlich sehr kreativ, habe ich festgestellt. Ich persönlich mag es dann nach dem Aufräumen aber ein bisschen bunter. Aber ich muss sagen, Dein Desktop hat einen gewissen coolen Charme, mir gefällt das plakative!
Das Problem ist nur, dass es so minimal bleibt nachdem man es so schön aufgeräumt hat. Ich muss mich da sehr disziplinieren, damit ich nicht wieder Dinge auf dem Desktop „kurz“ zwischenspeicher :-)
Ganz so leer hab ich meine Desktop bei der Arbeit nicht bekommen. Aber ich habe Dein Posting mal als Anlass genommen aufzuräumen und rigoros wegzuschmeissen. Hat gut geklappt. Jetzt sind zwar immer noch ca. 15 Icons drauf, aber alles Verweise und alle sind sauber geordnet. :-)
LG
Jan
Brauchst/Verwendest Du denn die Verweise, Jan? Dann kannst Du so sicher effizient arbeiten! Die Gefahr ist nur, dass man – wie von Miss Minimal angesprochen – etwas „kurz“ (also „für immer“) zwischenspeichert und der Desktop schnell wieder unübersichtlich wird und Ablenkung verursacht. Ich habe mir deswegen angewöhnt, Dateien, die ich auf dem Desktop speicher, sofort zu verwenden/zu installieren/zu verschieben/zu löschen. Das heißt natürlich nicht, dass Datenmüll an anderer Stelle anfallen kann.
Ja, ich benutze 80% der Verweise täglich, da ich mit viel unterschiedlicher Software arbeite. Manche Verweise natürlich öfter als andere, aber ich steuere alle innerhalb von 1-2 Wochen mindestens einmal an und erspare mir in dem Moment die Sucherei.
Schöner Artikel. Ich bin auch ein großer Fan von leeren Desktops. Beruflich arbeite ich mit einem Windowsrechner und Privat auf einem Mac ich komme dabei komplett ohne Icons aus weil ich alles an Software nur über die Suche starte und beim Mac über Spotlight was dort die selbe Funktion erfüllt wie die Suche. Alles eine Sache der Gewöhnung :)
Bin irgendwie über Twitter auf deinem Blog gelandet. Sehr cool und sooooo lustig. Hab gerade gestern meinen Desktop leer gemacht :-) Und ja, es ist ein viel schöneres Gefühl, den Compu zu starten.
Grüße aus Indonesien
Jürgen
Du sprichst mir vollkommen aus dem Herzen. Seit ich mein Desktop aufgeräumt habe, kann ich viel schneller arbeiten und meiner meinung nach konzentrierter. Man sucht viel weniger und besinnt sich auf das Wesentliche. Genauso mache ich es im Augenblick auch mit unserem Zu Hause. Da werden Sachen entsorgt, die man nicht wirklich braucht und schon geht es einem innerlich besser. Weiter so, Du hast mich als Fan gewonnen.
Hallo zusammen,
freue mich, dass dieser Artikel auch nach einem Jahr online regelmäßig aufgerufen wird und den einen oder anderen inspiriert hat, den Desktop aufzuräumen. Wenn man schon dabei ist, kann man gleich mit dem Schreibtisch weitermachen :-)
Einfach bewusste Grüße
Christof
Hallo Christoph,
aktuell sieht meine Benutzeroberfläche so aus:
http://imgur.com/NMucOlV
Wenn schon minimalistisch, wieso dann nicht auch gleich auf Microsoft Windows verzichten? Es gibt viele freie Alternativen (z.B. Debian).
Viele Grüße
Sascha
Hi Sascha,
Deine Benutzeroberfläche sieht aber auch schön schlank aus :-)
Ich kenne als Ex-Informatiker zwar Linux-Distributionen, aber ich bezweifel, dass es für mich minimalistischer wäre, damit zu arbeiten. Am Ende könnte es sogar komplizierter sein, denn ich verwende fürs Schreiben und die Erstellung von GPS-Tracks Software, die es unter Linux nicht gibt. Ich könnte diese also nur über Umwege verwenden (Emulator oder Wine).
Einfach bewusste Grüße
ChristoF
Hi ChristoF,
dachte ich bis vor einem Jahr auch noch und habe dann Ubuntu auf dem PC und LinuxMint auf dem Laptop meiner Tochter und von mir drauf (parallel zum Win).
Nur ein medizinisches Programm kommt nicht ohne Win aus und das installieren von CyanogenMod auf Samsung Handys geht unter Win einfacher – aber sonst kann man Win getrost weg minimalisieren.
Im GPS-Bereich habe ich die Firma GARMIN, für die ich vor 10 Jahren noch auf Messeständen Kunden „beraten“ habe, auch weg minimalisiert.
Beim Wandern, MTB, Motorradfahren und im Auto komme ich seit min. 3 Jahren mit folgenden Komponenten locker aus:
– Motorolla Defy (kein Mini sonst egal) – gibt ’s gebraucht für ca. 40 €
– CyanogenMod 11 – kost nix
– OSMand – kost nix
– Ubuntu 14.04 LTS – kost nix
– QLandkarte GT – kost nix
– http://www.outdooractive.com/de/community/ – kost nix
MS und GARMIN freie Grüße
Andreas
ach ja der Desktop
Hallo Andreas,
ist doch toll, dass Du damit so gut auskommst. Linux ist sicher für den einen oder anderen eine sinnvolle Alternative. Wie schon geschrieben, kenne ich das Betriebssystem. Sehe aber keinen Mehrwert, wenn ich umsteigen würde. Müsste mich ja neu einarbeiten, andere Software verwenden und bräuchte am Ende doch Windows parallel bzw. Emulator oder Wine, da es paar Programme, die ich fürs Schreiben meiner Bücher verwende, nicht auf Linux gibt. Habe mein Windows-System aber so schlank gehalten, dass ich gut damit zurecht komme. Abstürze, Probleme mit Viren etc. kenne ich nicht.
Viele Grüße
Christof
Aus meiner Erfahrung ist der wichtigste Schritt schon das Deaktivieren der Funktion „Mails jede Minute und bei Programmstart herunterladen“. Seit ich nur noch manuell runterlade, ist alles viel strukturierter und ich hab die Kontrolle.
Zu Linux: hab ich auch lange verwendet, aber man landet doch immer wieder bei Windows… Videoschnitt unter Linux ist nach wie vor schwierig und obwohl ich mehrfach parallel-installationen mit gemeinsamen Dateizugriff hatte, bin ich doch immer wieder bei windows gelandet.
@christof: was für mobiles equipment nutzt du denn unterwegs?
Habe unterwegs ein Samsung Galaxy S4 mini dabei, bei längeren Touren ein älteres Samsung Galaxy Note. Das reicht aus, um abends Tagesberichte zu schreiben und auf Facebook hochzuladen, und meine Texte für die Wanderbücher zu verfassen. Wenn ich das Smartphone eines Tages ersetzen muss, würde ich mit einem Fairphone liebäugeln.
Hallo Christof,
zuerst mal großes Lob für Deinen Blog. Ich habe bereits viele Artikel als Inspiration nutzen können um mein tun im Alltag zu verändern bzw. zu verbessern. Digitaler Minimalismus ist für mich auch ein großes Thema und die Artikel dazu finde ich sehr spannend. Die Nutzung des Smartphones im Alltag als Alleskönner ist dabei sehr wichtig für mich. Dennoch möchte ich die Anzahl der genutzten Apps und die verwendete Zeit der Nutzung am Tag nicht außer Acht lassen. Wie nutzt Du Dein Smartphone im Alltag, welches nutzt Du aktuell und wie minimalistisch schaut Dein Homescreen aus? Sind Alternativen wie das Fairphone auch ein Thema für Dich?
Freundliche Grüße.
Mario
Hallo Mario,
das Thema Smartphone wäre mal einen extra Artikel wert. In allerr Kürze: Ich besitze eines, versuche es minimalistisch und achtsam einzusetzen, also nur dann, wenn es mein Leben erleichtert oder bereichert. Die installierten Apps passen bei mir auf einer Seite. Alternativen wie ein Fairphone oder Shiftphone besitze ich noch nicht, weil ich mir nicht sicher bin, ob es in meinem Fall nachhaltiger ist als ein herkömmliches, das ich evtl. Secondhand kaufen kann und länger nutzen kann als die alternativen Smartphones.
Viele Grüße
Christof