Wie das Pareto-Prinzip hilft, minimalistischer zu leben

3. September 2017 - von Christof Herrmann - 43 Kommentare

Wie das Pareto-Prinzip hilft, minimalistischer zu leben

„Done is better than perfect.“ (Sheryl Sandberg)

Vorbemerkung: Du findest diesen Artikel in einer überarbeiteten Version auch in meinem Ratgeber „Das Minimalismus-Projekt – 52 praktische Ideen für weniger Haben und mehr Sein“, der als Buch und E-Book bei Gräfe und Unzer (GU) erschienen ist.

Wie viel ist zu viel?

Was ist mir wichtig? Bereichert mich etwas noch oder belastet es mich schon? Wie viel ist zu viel? Genügt es, eine Aufgabe zu erledigen, oder muss sie perfekt erledigt werden? Mit solchen Fragen setzt sich wohl jeder auseinander, der einfacher leben möchte.

Das Pareto-Prinzip kann helfen, Antworten auf diese Fragen zu finden und Minimalismus auf der Arbeit wie auch in der Freizeit umzusetzen.

Als Pareto-Prinzip wird das Phänomen beschrieben, dass 80 % der Ergebnisse mit 20 % des Gesamtaufwandes erreicht werden. Es ist deswegen auch als 80-zu-20-Regel bekannt.

Ein Erbsenzähler namens Vilfredo Pareto

Der italienische Ökonom und Soziologe Vilfredo Pareto (1848 – 1923) beobachtete Ende des 19. Jahrhunderts, dass in seinem Garten 80 % der Erbsenernte von 20 % der Pflanzen stammten. Dadurch aufmerksam geworden, untersuchte er die Verteilung des Bodenbesitzes in Italien und fand heraus, dass 20 % der Bevölkerung 80 % des Bodens besaßen.

Im 20. Jahrhundert zeigte sich, dass das Pareto-Prinzip in vielen Bereichen der Wirtschaft und des Alltags gilt. Ein paar Beispiele: 20 % der Weltbevölkerung besitzt 80 % des gesamten Vermögens. 20 % der Mitarbeiter schließen 80 % der Verkäufe eines Unternehmens ab. 80 % des Umsatzes werden mit 20 % der Produkte erzielt. 20 % der Kunden sorgen für 80 % des Umsatzes. 80 % der Anrufe führt man mit 20 % seiner gespeicherten Kontakte. 80 % der Anwender einer Software benutzen nur 20 % der Funktionen. Natürlich sind diese Zahlen nur Richtwerte und nicht in Stein gemeißelt. Die Verteilung des Weltvermögens etwa wird immer ungleicher.

Das Pareto-Prinzip in der Praxis

Die Idee hinter dem Pareto-Prinzip ist so genial wie nützlich: Lass das Unwichtige weg und konzentriere Dich auf das, was den meisten Nutzen verspricht. Dann kannst Du 80 % der Ergebnisse in 20 % der Zeit erreichen. Wenn keine perfekte Lösung erforderlich ist, kannst Du getrost darauf verzichten, die verbleibenden 20 % der Ergebnisse zu erzielen, denn sie benötigen mit 80 % die meiste Arbeit.

Es hat sich in der Praxis bewährt, alle Aufgaben aufzulisten und nach Priorität zu sortieren. Dabei bekommen i. d. R. die Aufgaben eine höhere Priorität, die einen schnellen und hohen Ertrag versprechen. Die Tätigkeiten, die nicht effizient sind oder überhaupt nicht zum Erfolg beitragen, werden reduziert oder eliminiert.

Alles giert nach unserer Aufmerksamkeit

Das durchzuziehen, ist nicht einfach. Jeder und alles giert rund um die Uhr nach unserer Aufmerksamkeit. Ich empfehle Dir, Limits zu setzen und Regeln aufzustellen, die Dich unterstützen, das Unwichtige zu vermeiden. Führe Dir die Limits und Regeln so lange vor Augen, bis sie in Fleisch und Blut übergegangen sind. Welche für Dich relevant sind, musst Du selbst herausfinden. Meine lauten derzeit: 1. Ein Ziel pro Tag. 2. Drei To-dos pro Tag. 3. Kein Multitasking, während ich mit einem To-Do beschäftigt bin. 4. Die minimalistische E-Mail-Routine einhalten. 5. Täglich mindestens 10.000 Schritte machen.

Paretos Weg zu gehen, bedeutet auch, Mut zur Lücke zu haben und sich zu trauen, den Stift fallen zu lassen, wen eigentlich nichts mehr zu tun ist. Wir werden von klein an auf Arbeit, Geschäftigkeit und Perfektionismus getrimmt. Neben einem hohen Selbstanspruch haben viele Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. Die Sorge ist oft unbegründet. Man wird nicht dafür bezahlt, alle E-Mails zu beantworten oder eine ausgefeilte Dokumentation zu erstellen, die sowieso niemand liest, sondern für das zuverlässige Erledigen der Hauptaufgaben oder den erfolgreichen Abschluss eines Projekts.

Ausmisten mit dem Pareto-Prinzip

Das Pareto-Prinzip ist nicht nur für das Projekt- und Zeitmanagement hilfreich, sondern kann auch im privaten Umfeld angewendet werden. Führe Dir vor Augen, dass Du mindestens 80 % der Zeit nur eine Auswahl von maximal 20 % der Sachen im Kleiderschrank trägst. Das gleiche Verhältnis ist auch beim restlichen Hausrat zu beobachten. Das bedeutet, dass Du mit nur einem Fünftel Deines Besitzes zurechtkommen würdest, ohne etwas wirklich zu vermissen. Wenn Du herausfindest, welche Gegenstände zu welcher Kategorie gehören, fällt es Dir leichter, Dich von dem Ballast zu trennen, der nur Platz, Lebenszeit und Freiheit raubt.

Stell Dir dabei die folgenden Fragen: Habe ich den Gegenstand in den letzten 12 Monaten verwendet? Vereinfacht er mein Leben? Ist er multifunktional? Ist er intakt oder kann er einfach repariert werden? Besitze ich nicht schon Duplikate und Reserven davon? Hat er einen besonderen Erinnerungswert für mich? Ändert sich mein Leben, wenn ich ihn nicht mehr besitze? Kurzum, leistet der Gegenstand einen positiven Beitrag zu meinem Leben?

Fazit

In vielen Situationen kann das Pareto-Prinzip Dir helfen, Dich auf die Dinge zu konzentrieren, die Dir wichtig sind. Du wirst Aufgaben fokussierter und schneller erledigen. Du wirst mehr Zeit und weniger Stress haben. Und Du wirst wie von Zauberhand minimalistischer und nachhaltiger leben – weil Du erkennst, was zu Deinem Erfolg und Glück nötig ist und wie viel Du doch weglassen kannst.

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43 Kommentare für “Wie das Pareto-Prinzip hilft, minimalistischer zu leben”

  1. Hi Christof! Ich habe schon vom Paretoprinzip gehört, aber noch nicht in dieser Ausführlichkeit. Sehr wertvoller Artikel. Auch das mit den Limits setzen, ist ein guter Vorschlag. Ich habe immer so viele Ziele und möchte vieles schaffen. Am Ende schaff ich nichts oder nur wenig. Ich verzettel mich oder so. Liebe Grüße Eure Lucia

    1. Hi Lucia,

      danke für Dein Lob! Das mit dem Verzetteln kenne ich, auch dass man am Ende des Tages nicht richtig vorangekommen ist, obwohl man so beschäftigt war. Ich habe mir deswegen angewöhnt, jeden Morgen (oder schon am Abend zuvor) ein Tagesziel auszurufen. Von langen toDo-Listen habe ich mich gelöst. An meiner Zimmertür hängt folgender Spruch: „Until the ONE thing is done, everything else is distraction.“

      Viele Grüße

      Christof

  2. Ein sehr hilfreicher Ansatz! MERCI BEAUCOUP!
    Und…scheints sind auch 80% unserer Gedanken täglich dieselben…da ist es vielleicht mal interessant die 20% zu untersuchen…Ciao und weiterhin gutes Gelingen Pascale

  3. Hallo Christof,
    gehört hatte ich auch schon davon, aber so deutlich kannte ich die These noch nicht. Wirklich sehr gut geschrieben und es stimmt in allen Bereichen. Denke ich bin da überall schon auf einem guten Weg. Auch die angesprochenen Ziele habe ich schon eingeführt. Was uns hilft, ist auch ein Zeitlimit festzulegen. Zum Beispiel zu sagen, wir arbeiten heute bis 17 Uhr im Garten und dann ist Feierabend. Vorher haben wir quasi geschuftet bis es dunkel wurde und dann wurde aus der „Bereicherung Garten“ tatsächlich eine „Belastung Garten“.
    Liebe Grüße
    Heike

    1. Hallo Heike,

      freut mich, dass Du meinen Text wertvoll findest.

      Sich Zeitlimits zu setzen, ist eine gute Idee. Ich müsste das mal bei meiner Onlinezeit am Handy machen. Gibt es da eine App dafür?

      Schönen Abend

      Christof

  4. ja das Paretoprinzip kenne ich nur zu gut – wir führen auch gerade in der Firma das World Class Manufacturing ein, dort gibt es zwei Grundlagen: 1. Ein hoher 5S Standard ist Grundlage. 2. Better 60% now, than 100% never. Beides passt sehr gut zum Pareto Prinzip. Selbst angewendet bei mir habe ich es allerdings noch nicht muss ich zugeben – zumindest noch nicht im Kleiderschrank ;) LG Anna

    1. Schön, dass sich das Pareto-Prinzip langsam auch in der Unternehmenswelt durchzusetzen scheint. Und „Better 60% now, than 100% never.“ entspricht ja in etwa dem Zitat oben: „Done is better than perfect.“ :-)

      Zum Kleiderschrank: Obwohl ich in den letzten Jahren unglaublich viele Klamotten verschenkt und gespendet habe, schätze ich, dass ich immer noch die Hälfte selten bis nie trage. Je weniger man besitzt, desto mehr schätzt man seine Sachen wert.

      Viele Grüße

      Christof

      1. Hallo, ihr beide habt mir ENDLICH den Kick fürs Aufräumen verschafft – es muss nicht perfekt sein ;o) so viele Aufräumbücher und -tipps hab ich hinter mir, alle super, echt, aber das Hindernis des Perfektionismus hatte mir ein Bein gestellt – es muss von Anfang an perfekt sein und bis zum Schluss. Aber es geht doch – habe dem Impuls beim Lesen der beiden Nicht-perfekt-Sprüche sofort nachgegeben und in 5 Minuten zwei Dauer-Baustellen im Wohnzimmer beseitigt. DANKE! ;o) das fühlt sich gut an ;o)

  5. Hallo Christoph,

    danke für Deinen Beitrag. In der Arbeit wende ich das Paretoprinzip schon seit ein paar Jahren an und es hat mir wirkllichgeholfen, mich von unnötigem Perfektionismus zu lösen.
    Eine Frage habe ich aber doch noch: Was ist für Dich ein Tagesziel, bzw. was ist für Dich der Unterschied zwischen dem Ziel und einem To Do?

    LG Uta

    1. Hallo Uta,

      das hätte ich vielleicht näher erläutern sollen. Ein Tagesziel ist etwas Konkretes, was mich beruflich oder persönlich weiterbringt. Gestern war es diesen Blogartikel zu veröffentlichen. To-dos können das Tagesziel sein oder Teilschritte davon oder anderes, was eben auch zu erledigen ist. Gestern waren es die folgenden drei: 1. Blogartikel fertig stellen, 2. Newsletter versenden 3. Meine Wohnung putzen.

      Viele Grüße

      Christof

  6. Hallo Christoph,

    danke dir für diesen schönen Artikel, der mir das Pareto-Prinzip wieder in Erinnerung ruft – und auch, dass ich es immer noch nicht schaffe, mich so daran zu orientieren, wie ich es gerne hätte.
    Besonders bezüglich der Arbeitslast hast du den Nagel auf den Kopf getroffen, wie ich finde – ich bin sicherlich ein Paradebeispiel dafür, wie sehr man auf Leistung und Erfolg getrimmt wird. Und ich habe bis heute daran zu knabbern, wenn ich ehrlich bin. Das äußert sich vor allem darin, dass ich nicht aufhören kann, zu arbeiten – und mich eigentlich immer mit sowohl sinnvollen wie sinnentleerten Aufgaben überlade, bis ich durchzudrehen drohe. So gut das mit den materiellen Dingen und dem Weniger-ist-Mehr klappt, so problematisch ist das bisher noch mit dem Kopf…
    Das ist eine ziemlich wichtige Baustelle, an die ich wirklich ranmuss – hast du da eventuell ein paar Bücher zu, die du empfehlen kannst? :)

    Liebe Grüße!
    Jenni

  7. Ist aber irgendwie auch sehr utilitaristisch, so zu denken. Minimalismus ist ja gut, aber immer nur auf meinen maximalen Nutzen mit geringstem Aufwand aus zu sein, ist eigentlich das Gegenteil von nachhaltig, und das Grundprinzip von Kapitalismus und Ökonomisierung der gesamten Lebenswelt. Reicht es nun womöglich auch, meinen Lieben nur noch 20% der bisherigen Zeit zu widmen, weil ich ja damit bereits 80% des sozialen Feedbacks erhalte?
    Irgendwie sollte man das Pareto-Prinzip zwar im Arbeits- und Geschäftsalltag vielleicht anwenden, wenn man das Gefühl hat, alles wächst einem über den Kopf, aber wenn man zufrieden mit den Dingen ist, so wie sie sind, sollte man es dabei bewenden lassen. Keinesfalls anwenden auf familiären, sozialen, menschlichen, künstlerischen, kreativen Bereich!

    1. Hallo erstmal,

      nach meiner Erfahrung führt das Pareto-Prinzip durchaus zu mehr Nachhaltigkeit. Denke das kommt in dem Artikel auch rüber.

      Man soll sich natürlich nicht seinen Lieben nur noch 20 % der bisherigen Zeit widmen. Das versteht sich von selbst, wer meinen Blog kennt ;-) Es ging mit vor allem um Arbeit und Besitz. Wenn man dort das Pareto-Prinzip anwendet, gewinnt man Zeit für die wichtigen Dingen im Leben. Und dass sind Dinge wie Familie, das menschliche Umfeld, Natur und die eigenen Leidenschaften.

      Viele Grüße

      Christof

  8. Hallo Christoph,
    ein echt sehr gut aufgearbeiteter Artikel über das Pareto-Prinzip!
    Gefällt mir sehr gut und ist gut in Verbindung gebracht mit Minimalismus!
    Kann das echt nur empfehen!
    Viele Grüße
    Daniel

  9. Hallo Christoph,

    Ich verfolge schon länger Deinen Blogg und habe viele wertvolle Anregungen erhalten und teilweise auch durchaus mit Erfolg umgesetzt.

    Aber ich habe den Eindruck, dass die diesmal angeführten Anregungen nur für Singles möglich sind – als berufstätige Mutter, die einen Haushalt zu betreuen hat, ein SEHR lebhaftes Kind und eine hilfsbedürftige Mutter sind die Vorsätze:

    1. Ein Ziel pro Tag. 2. Drei To-dos pro Tag.

    einfach nur Theorie.
    Reduktion auf das Wesentliche ist in meinem Leben eine unvermeidbare Notwendigkeit, aber auch dann bleibt aus den verschiedenen Rollen (Angestellte, Hausfrau, Mutter, Zusatzlehrerin, Ehefrau und Koordinatorin der Betreuung meiner Mutter) noch mehr als genug zu tun. An ganz entspannten Tagen komme ich mindestens auf 10 To-dos am Tag!
    Und die Sorge für Angehörige ist nur sehr bedingt reduzier- oder auslagerbar!

    Beim Job habe ich bereits etwas abgebaut und Pareto-Prinzipien durchaus im Sinne von Verfahrensökonomie in mein Handeln übernommen.

    Trotzdem – mach weiter so, aber behalte vielleicht im Hinterkopf, dass nicht alle Deine interessierten LeserInnen junge unabhängige Singles sind!

    Angelika

    Vielleicht

    1. Hallo Angelika,

      vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar!

      Das mit dem „Ein Ziel pro Tag“ und „Drei To-dos pro Tag“ waren nur Beispiele bzw. meine ganz persönlichen Limits und Regeln. Dein Limit könnte z. B. lauten „1 Stunde pro Tag nur für mich haben“.

      Muss man nicht reduzieren und fokussieren, gerade wenn man Familie hat und sich um viele andere Menschen kümmern muss? Ich denke, das macht man ganz automatisch, sonst rutscht man in Burnout, Depression o. ä.

      Viele Grüße

      ChristoF

  10. Hallo Christof,

    nun als Mutter, teilzeitbeschäftigte, Koordinatorin der Familie, alte Eltern etc. geht nichts ohne tägliche TODOS die eben einfach gemacht werden müssen. Ich hab die letzte Jahre seit meiner Diagnose MS sehr viel gelernt und ich bin dankbar für die Diagnose und den guten Verlauf denn mir gingen die Augen auf.

    Aber man kann es sich ja auch einfach/einfachermachen eben mit Minimalismus und Paretoprinzip und Eigeninitiative div. umzusetzen oder einfach weglassen.

    Gestern hab ich z.B. mit wenigen Handgriffen ohne etwas dazugekauft zu haben (neu ein paar Blümchen vom Feld, ein Zweig vom Wegesrand und etwas Blattwerk vom Waldrand die Sommerdeko gegen Herbstdeko ausgetauscht oder mein Mann hat die Tage den Wohnzimmerschrank mit den Gläsern sortiert und 30 Gläser dubioser Herkunft und Anwendungsweise entsorgt (Einzelstücke, vier gleiche, Werbungsgläser…) um nur ein paar Beispiele zu nennen. Es geht es ist machbar und ja man lebt trotzdem gut und schön.

    Ich bin ja schon einmal „grob“ durch das ganze Haus vor einiger Zeit, jetzt ist Kleinarbeit angesagt z.B. drei Cromaganplatten brauchen wirklich? braucht man wirklich 12 Eierbecher etc.
    Ja ich komme voran und es tut einfach gut – das befreiende Gefühl ist einfach genial.

    Wobei ich aber die ganze gerne erweiter im Bereich Urlaub, Essen, Freizeit – weniger ist mehr.

    LG
    Ursula
    DANKE für Deinen tollen Blog – werd ich demnächst mit einem Blogbeitrag auf meinem Blog verlinken wenn ok

    1. Hallo Ursula,

      man müsste definieren, was unter To-Dos zu verstehen ist. Natürlich habe ich auch Dinge zu erledigen, die gemacht werden müssen (und ich teilweise gerne mache). E-Mails beantworten, Rechnungen bezahlen, mit Freundin/Familie/Freunden kommunizieren/treffen, einkaufen etc. Das verstehe ich aber nicht unter To-dos, da ich die ja ganz automatisch mache.

      Zu den Eierbechern: Go vegan, dann brauchst Du keinen einzigen ;-)

      Freue mich, wenn Du mich verlinkst. Sag doch Bescheid, wenn der Artikel online ist.

      Alles Gute und viele Grüße

      Christof

      1. Hallo Christof,
        also die Sache mit den Eierbechern – ich esse seit meiner Diagnose MS keine Eier mehr höchstens ab und an wenn z.B. in einem Kuchen eines drin ist aber das kommt selten fast nie vor. Ich hab glaub ich in den letzten 5 Jahren keine 10 Eier mehr gegessen und wenn dann hab ich nur die Eier vom Bauernhof im nächsten Dorf. Ich hab die sechs cromagan in die Tonne, die Glas hab ich mal gelassen kann man für Osterdeko verweden :)
        Ja ich meinte ja auch die täglichen TODOS wie einkaufen, waschen, putzen und das ganze Zeugs das eben was bei einer Familie so anfällt wie Arzttermine, Mamataxi etc. aber das hab ich schon so ziemlich minimalisiert und einfacher organisiert, Müllvermeidung etc.
        Ich melde mich wenn ich den Artikel online Stelle. Arbeite noch daran.
        LG
        Ursula

  11. Hallo lieber Christof,

    wie immer guter und sehr interessanter Artikel von dir.
    Dem ist nichts hinzuzufügen.
    Für mich ist der Schlüsselsatz :
    „Ändert sich mein Leben, wenn ich ihn nicht mehr besitze? Kurzum, leistet der Gegenstand einen positiven Beitrag zu meinem Leben?“

    Übrigens dein Blog ist wirklich eine Schatztruhe , soviele Informationen , links zu anderen Themen usw,..echt super.
    Grüße aus dem Schwarzwald
    Felix

  12. Hallo Christof,

    das Pareto Prinzip hat mir vorher nichts gesagt. Aber ich finde es auch wichtig, einfach mal gar nix zu tun und nur „dumm“ zu schauen und die Gedanken schweifen zu lassen. Mir kommen dann immer die besten Ideen.
    Ich lese übrigens total gerne auf deinen Blog. Bei dir finde ich immer wieder neue Inspiration und Motivation. Danke dir dafür. ;)
    Liebe Grüße,
    Susanne

    1. Hallo Susanne,

      ich finde es auch wichtig, einfach mal gar nichts zu tun :-)

      Das Pareto-Prinzip kann uns ja genau da hinführen, weil wir damit Aufgaben schneller erledigen und dann Zeit für uns haben.

      Viele liebe Grüße

      Christof

  13. Hi Christof!

    Das Pareto-Prinzip hat auch mein Leben verändert. Wie Du im Artikel erwähnst: Es funktioniert und zwar überall. Ich war vormals Perfektionist, hatte das Gefühl immer zu wenig Zeit zu haben und lebte an meinem eigenen Leben mehr oder weniger vorbei.
    Dank Pareto hab ich Platz für alles, was mich bewegt. Und auch Zeit fürs Nichtstun! Das Allerbeste: Ich erreiche meine Vorhaben effektiver und mit besseren Resultaten.

    Danke für den tollen Artikel!
    LG Michi

  14. Ein sehr toller Artikel zum Pareto-Prinzip. Ich versuche auch so minimalistisch wie möglich zu leben und mich auf die wichtigen Sachen im Leben voll und ganz konzentrieren zu können.
    Lg

  15. Ich hatte einen Chef, der nach dem Pareto-Prinzip gearbeitet hat. Für uns Mitarbeiter bedeutete das, dass er seinen Aufgaben und Projekte zu 80 % fertigstellte (mit den Aufgaben, die ihm Spaß gemacht haben) und die restlichen, anstrengenden 20 % für uns Mitarbeiter übrig blieben.

    Ich verstehe zwar, dass man mit Hilfe des Pareto-Prinzips Zeit sparen und mehr bewältigen kann, aber ich möchte an dieser Stelle auch in Erinnerung rufen, dass es gute Beispiele in unserer Welt gibt, wo das Streben nach Perfektion wundervolle handwerkliche, künstlerische und langlebige (und somit nachhaltige) Ergebnisse hervorgebracht hat.

    Ist es nicht eine tolle Fähigkeit, dass wir uns dessen bewusst sein können, was Perfektion überhaupt ist? Dass wir eine Lösung so weit durchdenken können, bis wir Kraft unseres menschlichen Verstandes nichts mehr hinzufügen oder entfernen brauchen? Würden Menschen häufiger ihren Verstand zu dieser Blüte bringen, hätten wir nicht nur weniger Probleme, die aus kurzfristigem Denken entstehen – wir wären auch entschleunigter und würden öfter einmal an unsere Erde denken. Vielleicht würden wir dann einmal das heutige Verhältnis umkehren können: 20 % Nutzen für uns, 80 % Erhalt unserer Lebensgrundlage.

    1. Du hast natürlich recht, dass manchmal Perfektion nötig ist. Wer will schon nur 80 % am Blinddarm operiert werden ;-) Ich schreibe im Artikel ja auch: „Wenn keine perfekte Lösung erforderlich ist, kannst Du getrost darauf verzichten, die verbleibenden 20 % der Ergebnisse zu erzielen, denn sie benötigen mit 80 % die meiste Arbeit.“ Die Frage ist also, wo Perfektion nötig ist und wann etwas bereits ausreichend gut ist. Ich glaube, dass wir oft zu viel des Guten tun.

  16. Danke für den ausführlichen Artikel mit dem Fokus darauf, dass man es sich das Leben nicht schwerer machen sollte als es ohnehin schon ist. Wobei auch gesagt werden sollte, dass es schon schwierig ist das wirklich umzusetzen. Denn manchmal macht man sich den Druck nicht selber, sondern von Dritten.

  17. Hallo ihr!
    Ich bin absolut jemand, der zum Perfektionismus neigt und den Kick des Perfekten braucht, um glücklich zu sein. Folgende Zitate aus den 100 Zitaten im Blog hier finde ich hilfreich, um eine Art Neudefinition des Perfekten anzustreben, so im Sinne von: Wenn ein Künstler zu lange an seinem Bild herumpinselt, verdirbt er es oft. Das weiß ich aus eigener leidvoller Erfahrung, kenne es aber auch von anderen Künstlern, die unter ihrem Perfektionismus leiden.

    „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944)

    „Wenn wir die Schönheit des Einfachen entdeckt haben, wenn wir sehen, dass es eine umfassende, absolut betörende Ordnung gibt, der wir folgen und die wir verstehen können, dann erscheint plötzlich alles in einem anderen Licht. Wir sehen das Komplizierte nur noch als nicht erreichte Einfachheit – als verlorene Schönheit des Ganzen.“ (Peter Steiner, Schweizer Autor, *1961)

    Deshalb lässt sich zum Pareto-Prinzip folgende Effizienz-Regel ergänzen:
    „Mache die Dinge so einfach wie möglich – aber nicht einfacher.“ (Albert Einstein, deutsch-schweizerischer Physiker und Nobelpreisträger, 1879 – 1955)

    Zeit und Raum sind auch Werte, welche verteidigt werden müssen. Beim äußeren Minimalismus half mir das sehr, der Gedanke, mehr freien Raum zu erhalten, Freiraum, Bewegungsraum, aber auch mehr Zeit durch Vereinfachung des Alltags, denn mehr Besitz bedeutet auch mehr Zeitaufwand, um etwas zu finden, um die Dinge zu ordnen, abzustauben etc, mehr finanziellen Aufwand durch Beschaffung von größeren Wohn- und Lagerräumen, die kosten, mehr Kraftaufwand, um die Dinge bei Umzügen zu transportieren etc.

    Je weniger, desto übersichtlicher wird es und erst da werden die wichtigen Dinge augenfällig. Diejenigen, welche nicht so perfektionistisch veranlagt sind, schaffen es besser, subjektiv und selektiv das für sie Wichtige herauszupicken und Mut zur Lücke zu haben, aber jemand mit perfektionistischer Sachlichkeit braucht eine objektive Gewichtung, bevor er etwas womöglich Relevantes einfach streichen und die Lücke als sozusagen erlaubte Effizienz zulassen kann. Das ist mühsam, hat aber auch seine Berechtigung und ist manchmal notwendig, z. B. in der Wissenschaft. Deshalb brauche ich für mich persönlich immer eine gute Argumentation, woraus ich den gewählten Minimalismus logisch schlussfolgern kann, damit mein Perfektionismus zufriedengestellt kuscht. ^^ Denn manchmal kann Einfachheit auch einfach schlichte Verdummung werden, z. B. in der Werbung. Es bleibt also eine Gratwanderung, zumindest für diejenigen mit gewissen intellektuellen Ansprüchen in Bezug auf Exaktheit, Sachlichkeit, Differenzierung und Relativierung. Wir können ja jetzt nicht alle wieder zurück zum einfachen Hirtenleben, auch wenn das sehr ansprechend sein mag als Vorstellung – höchstens als Hirte der Natur (und nicht Herrscher, wie Genesis falsch übersetzt wurde).

    Liebe Grüße, Evelyne

    1. Hallo Evelyne,

      kriegt man seinen Perfektionismus nicht weg, obwohl man von Pareto bis Minimalismus alles durch hat bzw. versteht, kann ich nur empfehlen, sich mit seinem inneren Kind zu beschäftigen. Perfektionismus ist wie viele andere Eigenheiten und Probleme Ausdruck der Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus der eigenen Kindheit, v. a. von Schmerz, Traurigkeit, Verlassenheit, Wut und Angst in den ersten sechs Lebensjahren. Kennt man sein inneres Kind besser, kann man auch Perfektionismus und anderes einfacher angehen, weil man versteht, dass da sozusagen die eigene Vergangenheit und nicht man selbst agiert.

      Viele Grüße

      Christof

      1. Hallo Christof!
        Das hab ich schon alles versucht, xy-Bücher dazu gelesen und mich sogar psychologisch beraten lassen, aber wenn ich eines dadurch gelernt habe, ist es Folgendes: Dieses ganze Psychologisieren und Analysieren war zwar hochinteressant und verführerisch für meinen Intellekt, aber meiner Umsetzungskompetenz nicht unbedingt förderlich. Es hat mich eher aufgehalten durch die intellektuelle Dauerbeschäftigung (nicht dass ich es bereue, aber irgendwo musste ich einen Schlussstrich setzen, da es zum Selbstläufer wurde). Deshalb versuche ich jetzt nur noch pragmatische Kniffe anzuwenden, um meinen Perfektionismus auszutricksen und gegen ihn selbst zu richten, eben indem ich mir klarmache, dass das Einfache unter Umständen perfekter ist. Das funktioniert recht gut in Teilbereichen. Ich muss es jetzt nur weiterhin so halten und in allen perfektionistischen Bereichen anwenden lernen, ganz praktisch ohne Theorie (je intellektueller, desto schlechter, weil gerade das mein Problem ist und den Perfektionismus nährt). Also auch hier: Weniger und qualitativer ist effizienter!
        Lieben Gruß, Evelyne

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