
Zwischen 2014 und 2016 habe ich vier Blogartikel mit jeweils 25 kurzen Minimalismus-Tipps veröffentlicht (die Links dorthin findest Du ganz unten).
Sie zählen noch immer zu den erfolgreichsten Artikeln auf Einfach bewusst. Wenn das kein Grund ist, die Serie wieder aufleben zu lassen.
Die folgenden 25 neuen Tipps sind ein Potpourri an Ideen und Anregungen, die Dein Leben einfacher, selbstbestimmter und zufriedender machen können.
- Minimalismus ist ein Weg, der seinen Reiz schon auf den ersten Schritten entfaltet. Hinter jeder Kurve gibt es Neues, oft Erstaunliches zu entdecken. Man kommt voran, auch wenn es mal ein paar Schritt zurück geht oder man sich kurz verläuft. Nur ankommen, tut man irgendwie nie. Minimalismus ist nun mal ein lebenslanger Weg. Und das ist gut so, solange das einen nicht stresst.
- Zieh da hin, wo Du arbeitest, oder such Dir eine Arbeitstelle, wo Du wohnst. Pendelst Du hin und zurück jeweils nur 15 Minuten statt 1 Stunde, gewinnst Du 15 volle Tage pro Jahr bzw. 1,5 Jahre in Deinem Arbeitsleben.
- Apropos, der chinesische Philosoph Konfuzius empfahl schon vor 2500 Jahren: „Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“ Da ich das selbst so erfahre, seit ich mich als Autor selbstständig gemacht habe, gebe ich in meinem Ratgeber „Das Minimalismus-Projekt – 52 praktische Ideen für weniger Haben und mehr Sein“ im Kapitel „Finde Deine Berufung und lebe sie“ konkrete Tipps zur Umsetzung.
- Steh früher auf (und schlafe am Vorabend entsprechend eher). Das ist der einfachste Weg, den Morgen ohne Hektik zu absolvieren. Wenn Dir das gelingt, bist Du besser gewappnet für den Tag, besonders wenn es ein Arbeitstag ist. Du gewöhnst Dich wahrscheinlich leichter daran, wenn Du schrittweise vorgehst. Stell Deinen Wecker Tag für Tag nur eine Minute zurück. So stehst Du nach einem Monat eine halbe Stunde eher auf, nach zwei Monaten eine ganze Stunde.
- Verbringe die Ferien zu Hause. Balkonien ist das nächstgelegene, minimalistischste, nachhaltigste und günstigste Urlaubsziel überhaupt. Mit meinen 7 Tricks klappt es mit dem Traumurlaub daheim – und das sogar ohne Balkon oder Terrasse.
- Verabschiede Dich von Geldsorgen. Minimalisten konsumieren mit Bedacht, zahlen weniger Instandhaltungs- und Folgekosten, verkaufen Dinge, die sie nicht benötigen, leben auf kleiner Wohnfläche, zahlen keine Kreditzinsen und lieben Second Hand, Repair Cafes & Co.
- Starthilfe zum Ausmisten nötig? Das Gewürzregal eignet sich hervorragend zum Üben. Räume das Regal leer und putze es wie auch die Dosen gründlich. Geh dann Gewürz für Gewürz durch. Du kannst alles entsorgen, was nicht mehr angenehm riecht oder schmeckt oder deutlich über dem Mindesthaltbarkeitsdatum liegt. Gewürze, die Du nicht magst, nie verwendest oder von denen Du mehrere Dosen hast, kannst Du an Freunden oder über Foodsharing verschenken. Die Gewürze, die bleiben dürfen, kommen – zum Beispiel nach Länderküchen sortiert – zurück ins Regal. Vielleicht kannst Du bei der Gelegenheit das eine oder andere Gewürz in ein schönes verschließbares Behältnis umfüllen und in Zukunft unverpackt nachkaufen.
- Gehe nicht mit der Mode, sondern kleide Dich zeitlos. So sparst Du viel Geld und Lebenszeit. Schon Oscar Wilde sagte mit spitzer Zunge: „Die Mode ist so hässlich, dass man sie alle sechs Monate ändern muss.“ Minimalismus im Kleiderschrank („Capsule Wardrobe“) ist ebenfalls Thema in meinem Minimalismus-Ratgeber, der am 2. September 2020 bei Gräfe und Unzer erscheint und bereits als Buch oder E-Book vorbestellt werden kann.
- Vermeide Rolltreppen und Aufzüge. Unter den alltagstauglichen Fitnessübungen ist das Treppensteigen besonders minimalistisch und effektiv. Es kostet nichts, kann fast überall trainiert werden und fördert die Gesundheit und Lebenserwartung. Studien zeigen, dass das Treppensteigen mit einem intensiven Sportprogramm zu vergleichen ist. In einer viertel Stunde verbrennst Du bis zu 225 Kilokalorien. Das ist mehr als beim Joggen.
- Trachte nicht ständig nach Neuem, sondern schätze, was da ist.
- Lebe Deinen Kindern Minimalismus vor. Starte also bei Dir selbst. Löse Dich vom Ballast. Konsumiere mit Bedacht. Reduziere die Anzahl der Verabredungen. So kriegst Du den Kopf frei und hast mehr Zeit für Deine Kinder. Das ist neben Liebe und Vertrauen das schönste Geschenk, das Du ihnen machen kannst. Außerdem nimmst Du dadurch eine Vorbildfunktion ein. Kinder lernen viel, indem sie ihre Eltern beobachten und nachahmen. Verbringst Du wenig Zeit vor Bildschirmen, wird es Deinen Kindern auch leichter fallen, achtsam mit Medien umzugehen.
- Wenn Du gestresst, überfordert, ausgebrannt, genervt, müde oder krank bist, gibt es eine Lösung: Weniger!
- Erstelle eine Einkaufsliste und versuche, Dich daran zu halten. Das ist einer der größten Hebel gegen Spontankäufe und das Zumisten, weil Du nur das kaufst, was Du wirklich benötigst. Bei Lebensmitteln kannst Du von dieser Regel abweichen, sofern Du lernst, mit vorhandenen Zutaten ohne Rezept etwas Schmackhaftes zu kochen (ähnlich der längst eingestellten Fernsehsendung „Kochduell“). Dann hältst Du im Bioladen oder auf dem Markt einfach nach Deinen Favoriten aus der Region und Saison Ausschau.
- Iss nur bis zu einem Sättigungsgrad von 80 Prozent. Die Bewohner der japanischen Insel Okinawa leben nach diesem Prinzip der Mäßigung, auch „Hara Hachi Bu“ genannt. Der Ernährungsstil ist mitverantwortlich dafür, dass auf Okinawa sowohl die Lebenserwartung als auch der Anteil der (gesunden) Hundertjährigen so hoch ist wie sonst nirgends auf der Welt.
- In manchen Haushalten wird das Leergut gehortet, als wäre das voll gut. In meiner Küche stehen zwei Tragetaschen, in denen ich Altglas und Pfandflaschen sammle. Sobald die Taschen voll sind, spaziere ich damit zum Altglascontainer und zur Pfandrückgabe.
- Manchmal ist Reden Blech und Schweigen Gold. Wer zu viel quasselt, dem hören andere weniger zu, weil es schwierig ist, aus den vielen Worten, diejenigen von Bedeutung herauszufiltern.
- Liebe Dich selbst. Warum das nichts mit Egoismus, aber viel mit Minimalismus zu tun hat, erfährst Du in diesem Gastartikel von Corinna Sonja Stenzel.
- Lege für jeden Gegenstand einen festen Platz fest. In den meisten Fällen bietet es sich an, ähnliche Gegenstände zusammen aufzubewahren. Die Schlüssel ans Board neben dem Eingang, die offenen Rechnungen in die Ablage, die bezahlten Rechnungen in den Ordner, die Medikamente ins Schränkchen, die Fernbedienungen auf den Couchtisch … Wenn Du Dir dann noch angewöhnst, etwas nach dem Gebrauch wieder an seinen festen Platz zu bringen, wirst Du nicht mehr danach suchen müssen. Das Aufbewahren am selben Platz hilft auch beim Ausmisten. Du bekommst einen Überblick über Deinen Besitz und kannst Dubletten und nicht mehr Benötigtes weggeben.
- Freu Dich über das kostenlose Fitnesstraining zu Hause: Staub saugen, Boden wischen, Fenster putzen, handwerkliche Arbeiten verrichten, Müll rausbringen, Rasen mähen …
- Das Schlafzimmer soll Entspannung, Erholung und Intimität fördern. Unruhe und Übermaß sind da fehl am Platz. Wenn Du anhand dieser Gedanken Dein Bett, das Nachtkästchen und den umliegenden Bereich umgestaltest, wird das die Stimmung und Atmosphäre positiv verändern. Das trägt zu einem gesunden und erholsamen Nachtschlaf bei.
- Benutze zum Ohrenputzen keine Wattestäbchen. Die meisten Menschen haben das ideale Ohrenputztool immer bei sich (in doppelter Ausführung, falls mal eines defekt ist): den kleine Finger.
- Lass Dich von den Minimalismus-ABC inspirieren, die schon von 15 Bloggern veröffentlicht wurden.
- Es gibt zahlreiche Songs, die vom einfachen Leben handeln. Hier drei auf Deutsch: „Glücklich mit nichts“ von Max Prosa, „Einfach sein“ von Willy Astor und „Leichtes Gepäck“ von Silbermond.
- Dein Leben ist kurz. Es hat sich schon wieder um einen paar Sekunden verkürzt, seit Du diesen Minimalismus-Tipp liest. Finde also heraus, was (für Dich) wichtig ist im Leben. Dann kannst Du Dich Tag für Tag darauf konzentrieren und wirst am Ende Deiner Tage nichts bereuen.
- Überlege gut, was Du alles ansammelst – sowohl in Deinen vier Wänden als auch in Deinem Oberstübchen. Denn am Ende gibt es im Sarg keine Regale und wird die Festplatte Gehirn gelöscht.
Die ersten 100 Minimalismus-Tipps findest Du hier, hier, hier und hier.
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Dankeschön, lieber Christoph.
Tut immer wieder gut, daran erinnert zu werden!
Schöne Grüße aus NRW
Chico