16 Blogger/-innen verraten, wie sie Ressourcen sparen und nachhaltig leben

11. Februar 2018 - von Christof Herrmann - 24 Kommentare

Vor gut einem Jahr habe ich 14 Blogger/-innen gefragt, wie sie einfach und bewusst leben. Die Beiträge handeln vor allem von Einfachheit und Minimalismus.

Diesmal wollte ich von 15 Blogger/-innen wissen, wie sie Ressourcen sparen und nachhaltig leben. Der 16. Text stammt von mir.

Es sind ganz unterschiedliche Gedanken und Anregungen zusammengekommen. Sie zeigen, dass Nachhaltigkeit kein Hokuspokus ist, sondern ganz einfach in den Alltag integriert werden kann und obendrein Spaß macht.

Andrea: „Fliegen ist Luxus – und sollte es auch bleiben“

„Man muss nicht immer weit weg reisen, um etwas zu erleben. Man kann auch beim Klettern im Harz oder Kanufahren auf der Leine Herausforderungen und Abenteuer bestehen. Eine Woche Waldzeit kann erholsamer sein als eine Woche am Mittelmeer. Ich muss keine Stempel im Pass sammeln, brauche Reisen nicht als Statussymbol. Und wenn es weit weg sein muss, kann die Anreise mit der Bahn viel schöner sein, als in den Flieger zu steigen, um schnell anzukommen. Das Reisen an sich gehört doch auch zur Reise dazu. Ich finde, Fliegen ist Luxus, auch wenn es heute bereits zum Taxipreis angeboten wird. Eine Taxifahrt von meinem Wohnort zum Bahnhof ist genauso teuer wie manches Flugticket nach Madrid oder Paris – das ist eine riesige Verlockung. Aber den Preis zahlen wir woanders, nämlich mit den Abgasen und den Klimaschäden. Klar kann man kompensieren und Bäume pflanzen oder andere klimafreundliche Organisationen unterstützen. Doch das ist für mich wie ein moderner Ablasshandel. Denn es repariert die Schäden nicht, macht nur ein gutes Gefühl, so dass man weiter guten Gewissens Flüge bucht. Ich prüfe sehr genau, ob ein Flug sein muss oder ob es auch anders geht. Als Reisejournalistin gehört Fliegen zu meinem Beruf – eigentlich. Doch inzwischen versuche ich, so viele Orte wie möglich per Bahn anzusteuern und das geht hervorragend. Es hat auch Qualität, einfach mal im Zug zu sitzen und sich treiben zu lassen.“

Andrea ist Reisebuchautorin und schreibt auf ihrem Blog Indigoblau über nachhaltiges Reisen und Ziele in der Nähe. Ihr Beruf treibt sie auch in andere Länder. Die Fernreisen reduziert sie aber auf das absolute Minimum.

Anne: „Wäsche und Windeln waschen wir umweltfreundlich.“

„Schon so manches Mal habe ich mich über die Inhaltsstoffe von Waschmitteln, Chemie- und Duftzusätze, den Verpackungswahnsinn, den weiten Transport sowie über vergraute und ausgeleierte Klamotten nach dem Waschen geärgert. Hier sind meine Tipps, um Klamotten sauber und umweltfreundlich zu waschen: 1. Kleidung hält länger je seltener sie gewaschen wird. Lieber lüften und einzelne Flecken mit etwas Seife per Hand auswaschen. Bei jedem Waschgang lösen sich kleine Fasern aus der Kleidung und gelangen ins Abwasser. Was bei Naturfasern kein Problem ist, führt bei Synthetikstoffen zu problematischem Mikroplastik, das zu klein für die Kläranlage ist und in den Flüssen und im Meer landet. 2. Ich sortiere unsere Wäsche nach Stoffart/Textur und nicht nach Farbe, außer bei Weiß. Die Farben bleiben bei niedrigen Waschtemperaturen von 20 oder 30 Grad bestehen. Feste Stoffe (Jeans, Pullis, Jacken etc.) ziehen beim Waschen leichte Stoffe (T-Shirts, Hemden/Blusen, Sportkleidung etc.) mit sich und leiern sie aus. Sehr leichte Kleidungsstücke gebe ich in Wäschenetze. Knöpfe, Klett- und Reißverschlüsse schließen, damit sie keine anderen Kleidungsstücke beschädigen. 3. Waschmittel selbst machen und/oder Baukastenprinzip verwenden. Wir waschen gerne mit unserem kostenlosen und lokalen DIY-Kastanienwaschmittel. Wer will, kann auch nur jedes zweite mal mit Rosskastanien, Efeu oder selbstgemachtem Waschmittel aus Kernseife waschen und spart sich und der Umwelt schon die Hälfte an Waschmittel. Fleckensalz/Bleiche (reines Natriumpercarbonat) gebe ich nur wenn nötig bei unseren Stoffwindeln und bei weißer Wäsche hinzu. Im Gegensatz hierzu hat Vollwaschmittel die Bleiche direkt mit eingebaut, was die Umwelt oft ganz umsonst belastet. Waschmittel nicht überdosieren, denn zu viel Waschmittel lagert sich an den Fasern ab und die Kleidung wird nicht richtig sauber. Bei Bedarf verwende ich 4 EL fünfprozentigen Apfelessig als Weichspüler. 4. Handtücher und Stoffwindeln wasche ich bei 60 Grad im Baumwollprogramm (heißt bei manchen Maschinen Koch-/Buntwäscheprogramm). Für alles andere reichen 20 oder 30 Grad im Pflegeleicht Programm. Das spart etwa 70 Prozent an Strom und schont die Fasern, da die Wäsche mechanisch nur halb so oft gegeneinander gerieben wird. 5. Waschmaschine immer voll beladen laufen lassen. Wir haben unsere Schmutzwäsche ein paar Mal abgewogen, um ein Gefühl für eine volle Ladung zu bekommen (kg-Angabe in der Gebrauchsanweisung befolgen). 6. Waschmaschine regelmäßig mit Citronensäure reinigen und das Flusensieb leeren. 7. Wäsche lufttrocknen und schon beim Aufhängen glatt ziehen. So spare ich mir, bis auf Arbeitshemden, das Bügeln.“

Bei Live-Veranstaltungen und auf ihrem Blog Grüner Alltag gibt Anne Denkanstöße und praktische Alltagstipps, die jeder sofort umsetzen kann.

Christiane: „Ohne Wertschätzung keine Nachhaltigkeit.“

„Wertschätzung ist für mich der Schlüssel zu einem nachhaltigen Leben. Nichts ist wertlos, nur weil es nicht mehr dem ursprünglichen Zweck dienen kann. Kaputte und scheinbar nutzlose Dinge haben noch immer einen Wert. Ein alter, löchriger Fahrradschlauch eignet sich prima als Tragegurt für eine Tasche, die aus einer zerschlissenen Jeans entstanden ist. Abgetragene Pullover verarbeite ich zu kuscheligen Kissen, eine alte Kühlschranktür wurde zur Pinnwand, aus verbogenen Fahrradfelgen entstand ein kleines Hochbeet. Der kreative Umgang mit vermeintlich wertlosem Zeug, das sonst im Müll gelandet wäre, macht viele Anschaffungen überflüssig. Auch beim Essen geht es für mich um Wertschätzung: Uns stehen Lebensmittel scheinbar selbstverständlich im Überfluss zur Verfügung. Rund ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel wird weggeworfen. Seit zwei Jahren setze ich mich bei foodsharing dafür ein, Lebensmittel vor der Tonne zu retten. Gemeinsam mit anderen foodsavern hole ich regelmäßig aussortierte Produkte, die sonst im Müll landen würden, von Marktbetreibern und Supermärkten ab. Die geretteten Lebensmittel fair-teilen wir untereinander und über öffentliche Kühlschränke. Wenn nach solchen Rettungsaktionen die komplette Mahlzeit aus Lebensmitteln besteht, die sonst im Müll gelandet wären, ist das eine doppelt nachhaltige Erfahrung.“

Christiane bloggt auf bikelovin über Radfahren und über Fahrradschrott, aus dem Neues entsteht. Auch auf Einfach bewusst hat sie schon über Upcycling geschrieben.

Christin: „Gehen verbessert meine mentale, physische und finanzielle Gesundheit und meinen CO2-Fußabdruck.“

„Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen und so war für mich ‚das Haus verlassen‘ einen großen Teil meines Lebens gleichbedeutend mit ‚ins Auto steigen‘. 2013 bin ich nach Berlin gezogen und habe zwei Tage später – aus Überzeugung, aber mit mulmigem Gefühl – mein Auto verkauft. Kein Auto zu besitzen, war für mich am Anfang eine grenzwertige Erfahrung, denn von meinem 18. Geburtstag an stand ein Auto für Unabhängigkeit und Freiheit und war auch jahrelang obligatorisch für meine Arbeit. Seit ich kein Auto mehr besitze, gehe ich einfach alle Strecken bis ungefähr sechs Kilometer. Je nach Zeit und Stimmung kann dies alles von entspanntem Schlendern bis zu Rennen bedeuten. Interessanterweise höre ich oft, dass den Leuten dafür die Zeit fehlen würde. Dies kann ich nicht nachvollziehen, denn wer z. B. die Zeit findet, ins Fitness-Studio oder joggen zu gehen, kann doch, im entsprechend zeitlichen Austausch, an gewünschte Orte laufen. Durch das viele Gehen bin ich nicht nur fitter, sondern auch viel öfter an der frischen Luft. Es kostet keinen Cent, ich kann in der Zeit herrlich Gedanken schweifen lassen, Musik oder Hörbücher hören, Eindrücke sammeln oder auch sportlich versuchen, meine eigene Zeit zu unterbieten. Ich erlebe durch diese Entschleunigung immer wieder Schönes, was meinen Alltag bereichert. Manchmal sind das Begegnungen mit Menschen oder Tieren, inspirierende Eindrücke oder ein faszinierendes Licht … Übrigens reichen – laut der Langzeitstudie des National Health Research Instituts in Taipeh – schon 15 Minuten Bewegung täglich, das Leben durchschnittlich um 3 Jahre zu verlängern. Allein diese kleinen Impulse sollen das Risiko für Krebserkrankungen um zehn Prozent und das einer Herzerkrankung um 20 Prozent sinken lassen. Regelmäßige kleine Einheiten seien hierbei besser, als 90 Minuten an nur einem Tag der Woche abzuarbeiten. Das Gehen verbessert nicht nur meine mentale, physische und finanzielle Gesundheit, sondern auch meinen CO2-Fußabdruck.“

Christin steht auf alles, was das Leben unkomplizierter, glücklicher und gesünder macht. Ihre Fähigkeiten und kreative Talente nutzt sie, um Lösungen für alltägliche Herausforderungen zu finden und diese Ideen mit Ihren Lesern zu teilen. Besonders zufrieden ist sie, wenn sie auch andere motivieren kann mehr draußen zu sein.

Christof: „Wer zufrieden mit dem ist, was er hat, und mit dem, was er ist, konsumiert nur das Nötigste.“

„Man macht uns Angst vor Mangelerscheinungen und Krankheiten, damit wir Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente kaufen. Man redet uns ein, dass wir nur dann so cool wie George Clooney sind, wenn wir Kaffee aus Kapseln trinken. Man erzählt uns von Risiken, auf die wir selbst nie gekommen wären, um uns eine Versicherung nach der anderen anzudrehen. Man tut so, als würden wir Weltbewegendes verpassen, wenn wir die neue Samstagabendshow nicht schauen. Man warnt uns, dass wir unseren Alltag in Zukunft nur bewältigen können, wenn wir uns von Alexa fernsteuern lassen. Man macht uns ein X für ein U vor, damit wir ein Monatsgehalt für das iPhone X hinlegen … Wirtschaft und Werbung sind darauf ausgerichtet, uns unzufrieden zu machen und uns Angst einzujagen, damit wir für irgendwelchen Kram und die damit verbundenen Versprechungen den Geldbeutel zücken. Sind wir wachsam, können wir erkennen, dass diese Unzufriedenheit und Angst gar nicht die unseren sind. Ein klarer Kopf und etwas Recherche führen viele Kaufimpulse ad absurdum. Die meisten Mangelerscheinungen und Krankheiten können verhindert und sogar behandelt werden, indem man sich gesund ernährt und ausreichend bewegt. Wer Kaffee aus Kapseln trinkt, ist nicht cool, sondern doof, weil er Berge an Müll produziert und für das Kilogramm Kaffeepulver umgerechnet 80 Euro bezahlt. Versicherungen müssen lediglich die existenzbedrohenden Risiken absichern. Die neue Samstagabendshow ist nichts anders als Unterhaltung – mit viel Glück gute Unterhaltung, wahrscheinlich aber hanebüchene. Und zu Alexa, iPhone & Co: Vielleicht sind gerade all die Gadgets und Helferlein dafür verantwortlich, dass es uns immer schwerer fällt, den Alltag zu bewältigen. Jeder Gegenstand giert schließlich nach unserer Aufmerksamkeit und Zeit. All der Kram macht uns nicht glücklich. Wer zu viel besitzt, wird besessen. Glück finden wir in den Momenten, in denen wir wirklich leben. Etwa wenn wir Qualitätszeit mit Freunden und Familie verbringen, wenn wir unseren Leidenschaften nachgehen, wenn wir uns akzeptiert und zugleich frei fühlen.“

Christof schreibt auf seinem Blog Einfach bewusst über Minimalismus, Nachhaltigkeit, vegane Ernährung und Wandern.

Daniela: „Selbermachen macht mein Leben bunter und grüner.“

„Selbermachen trägt für mich enorm zur Entschleunigung bei, immerhin ist man teilweise sehr lange mit der Produktion eines Gegenstands beschäftigt. Es gibt mir aber auch ein gutes Gefühl, etwas Greifbares mit den eigenen Händen produziert zu haben. Auch das Konsumniveau wird reduziert, vorausgesetzt man kauft nur, was man braucht bzw. wirklich haben möchte und auch realistisch verarbeiten kann. Wenn ich etwas selbst herstelle, habe ich von Anfang an die Kontrolle über die verwendeten Materialien und das Design. Dadurch kann ich mich für nachhaltige und langlebige Materialien entscheiden, einen in die Jahre gekommenen Gegenstand aufwerten oder reparieren, oder alte Sachen verwerten, indem ich sie einem neuen Zweck zuführe. Außerdem bestimme ich selbst, wie schlicht oder aufwändig ein Gegenstand designt ist, und entscheide mich bewusst für zeitlose Schnitte, Stoffe oder Verarbeitungstechniken. Man muss Materialien nicht zwangsläufig neu kaufen. Mittlerweile gibt es auch vieles Secondhand. Bei praktisch jedem Projekt bleibt Material bzw. Verschnitt übrig, den ich wieder anderwärtig kreativ verwenden kann. So werden aus Stoffresten Patchworkarbeiten und aus einzelnen Wollknäueln Handschuhe oder Stirnbänder. Aber auch für Bad und Haushalt kann fleißig gerührt und gepanscht werden. Deo, Waschmittel oder Allzweckreiniger sind leicht selbst hergestellt. Selbermachen ist oft, aber nicht immer günstiger als ein Neukauf. Für fast alles, was ich verarbeiten möchte, brauche ich die passenden Werkzeuge. Das ist mitunter teuer. Im Sinne der Nachhaltigkeit lohnt es sich, in qualitativ hochwertige und langlebige Werkzeuge zu investieren oder bei selten benutzten Werkzeugen über eine gemeinsame Nutzung mit jemand anderem nachzudenken. Es gibt so viele nützliche Fertigkeiten, die man erlernen kann. In dieser Fülle ist bestimmt für jeden etwas dabei.“

Daniela berichtet auf Green Bird über ihre DIY-Projekte für Kleiderschrank, Haus und Garten.

Daniel und Katrin: „Pflanzen statt Tiere essen.“

„Je weniger tierische Lebensmittel auf dem Teller landen, desto besser ist das für die Umwelt. Der Grund ist ganz einfach: Um einhundert Kalorien in Form von Fleisch, Eiern oder Milch herzustellen, muss man erstmal ein Vielfaches an pflanzlichen Kalorien an Schweine, Hühner und Kühe verfüttern. Man spricht dabei übrigens auch von Veredelung – aus vielen pflanzlichen Kalorien werden wenige tierische. Das ist ein Luxus, den wir uns mit inzwischen 7,5 Milliarden Menschen auf der Welt einfach nicht mehr leisten können. Bei einer minimalistischen Ernährung setzt du stattdessen überwiegend oder (wie Christof und wir) sogar ausschließlich auf pflanzliche Lebensmittel, die wir ohne den Umweg der Veredelung nutzen können. Dadurch verkleinerst Du Deinen ökologischen Fußabdruck und setzt gleichzeitig ein Zeichen gegen die industrielle Tierausbeutung. Das Beste ist aber, dass eine ausgewogene pflanzliche Küche nicht nur nachhaltig und gesund ist, sondern auch richtig lecker sein kann. Christof hat schon viele einfache Rezepte veröffentlicht, mit denen Du Dich sofort auf eine vegane Entdeckungsreise machen kannst. Auch auf unserem Blog findest Du einiges zum Nachkochen. Probier es einfach mal aus und lass Dich überraschen!“

Daniel und Katrin zeigen auf beVegt, wie eine stressfreie vegane Ernährung funktioniert und wie man mit dem richtigen Training fit und gesund durchs Leben läuft. Auf Einfach bewusst hat Daniel den Gastbeitrag Warum vegane Ernährung nicht kompliziert ist veröffentlicht.

Kaya und Marco: „Wir haben unser eigenes Tiny House gebaut.“

„Es macht uns Spaß, in den unterschiedlichen Bereichen des Lebens achtsamer zu handeln. Das heißt auch, sich bewusst zu machen, welche Einflüsse jede Entscheidung auf andere Menschen, die Tiere und die Umwelt hat. Wer seinen Wohnraum verkleinert, versiegelt automatisch kleinere Flächen, zahlt weniger Miete und hat niedrigere Heizkosten. Man verbraucht also weniger Ressourcen und hat mehr Zeit für das Wesentliche. Wir haben uns für etwa 15.000 Euro selbst ein Tiny House gebaut und wohnen nun mit unseren zwei Hunden auf 18 m². Die monatlichen Wohnkosten konnten wir von 1.200 Euro auf 200 Euro reduzieren. Pro Woche verbrauchen wir exklusive Wäschewaschen 60 Liter Wasser pro Person. Wir waschen von Hand oder in der Waschmaschine des Nachbarn. Obwohl wir nur einmal pro Woche einkaufen, haben wir keinen Kühlschrank. Es wird zuerst gegessen, was nicht so lange hält. Eier, Milch- und Fleischprodukte konsumieren wir nicht. Auf unserem Weg zu weniger passivem Besitz war uns wichtig, dass jedes Teil ein neues Zuhause findet. Das ist zwar ein langwieriger Prozess, erhöht aber die Lebensdauer jedes Gegenstands enorm, schont die Umwelt, freut den neuen Besitzer und bringt oft noch ein kleines Taschengeld. Und es schafft das Bewusstsein, sich keine Dinge mehr leisten zu wollen, die man nicht unbedingt braucht und später wieder loswerden möchte.“

Du kannst auf kleinerleben.de das Tiny House von Kaya und Marco anschauen und die beiden auf ihrem weiteren Weg begleiten.

Leena: „Am liebsten regional und saisonal.“

„Ich koche gern regional und saisonal. Regional, weil es lange Transportwege vermeidet und damit CO2, Schwefeldioxid und Energie. Aber auch deutsche Ware wird mitunter in heimischen Lagerhäusern kühl untergebracht und belastet damit die Umwelt. Nicht so, wenn das Obst und Gemüse gerade Saison hat. Außerdem enthält es dann den höchsten Vitamingehalt, denn es hatte genug Zeit, am Acker vollständig auszureifen. Zugegeben, es ist nicht immer einfach, saisonal und regional zu kochen. Früher habe ich dafür oft die Saisonkalender gewälzt und anschließend nach passenden Rezepten gesucht. Heute habe ich Rezepte, die nach Monaten gegliedert sind, sodass ich nur bei ‚Januar‘ nachschlagen muss und verschiedene Gerichte finde. Die Auswahl im Winter ist natürlich geringer und ich kaufe mehr Lagerware wie Karotten oder Kartoffeln. Aber sogar jetzt gibt es Wintersalate, die Saison haben. Zum Beispiel Feldsalat, Portulak oder Rucola.“

Leena Volland ist Co-Gründerin von Nachhaltig sein. Der Blog dreht sich um Nachhaltigkeit im Alltag und liefert praktische Lösungsansätze, die oft sofort umsetzbar sind. Die Blog-Autoren glauben, dass mit bewusstem Konsum und angemessener Lebensweise jeder Einzelne einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Umwelt, Tier und Menschen liefern kann. Auf dieser Basis haben die Autoren de Ratgeber „Dein Weg zur Nachhaltigkeit – 350 praktische Tipps für den Alltag“ veröffentlicht.

Lisa: „Nachhaltig konsumieren, bedeutet wenig konsumieren.“

„Je mehr ich mich mit dem Thema Konsum beschäftige, umso mehr spüre ich, wie die vielen (oft unnötigen) Dinge um mich herum auf mein Gemüt drücken. Ich habe das Gefühl, dass ich mich um all diese Dinge kümmern muss. Und das, obwohl ich meinen Konsum bereits stark reduziert habe. Seit ich sehr bewusst konsumiere, merke ich, dass ich kaum etwas benötige bzw. noch sehr viele Dinge im Haus habe, die einen Neukauf überflüssig machen. Ebenso bekomme ich immer mehr Lust, selbst etwas herzustellen. Gerade stricke ich Socken. Das hört sich vielleicht altmodisch an, aber wer mag schon kalte Füße haben. Statt neue Wolle zu kaufen, fand ich alte Wolle in einer Kiste. Die Wolle hätte ich früher weggeschmissen, da sie total verknotet war. Jetzt habe ich sie gerettet und einen brauchbaren Faden für die Socken produziert. Das ist eine kleine Sache, aber das Konzept kann man auf alles anwenden. Es macht mir Spaß, meinen Haushalt soweit zu reduzieren und zu optimieren, bis ich nur noch hochwertige und langlebige Dinge besitze. Es sollen nur Dinge sein, die ich in regelmäßigen Abständen brauche. Wenn mir tatsächlich etwas fehlt, greife ich am liebsten auf Secondhand zurück. Bei Neuware achte ich auf eine nachhaltige Produktion.“

Lisa schreibt auf Ich lebe grün! über einen nachhaltigen Lifestyle. Es ist ihr wichtig, Inspirationen zu verschiedenen Lebensbereichen zu bieten.

Maria: „Müll reduzieren, kann jeder.“

„Allein in meiner Heimatstadt Graz fallen im Recyclingcenter pro Tag ca. 12.000 kg oder rund 40 Ballen an PET-Getränkeflaschen an. Ganz schön viel, wenn man bedenkt, dass eine Flasche zwischen 12 und 35 Gramm wiegt! Das ist aber nur ein kleiner Teil des Verpackungsmülls, der anfällt. Welche gigantischen Berge das wirklich auf unserem Planeten sind, liegt jenseits unserer Vorstellungskraft. Mindestens 150 Millionen Tonnen Plastik schwimmen in unseren Meeren und die Strände und viele Naturlandschaften sind übersät mit Plastikmüll. In den letzten Jahren habe ich das Müllaufkommen in meinem Haushalt um über 80 % reduziert. Auf meinem Blog erkläre ich, wie man mit nur geringen Veränderungen im Konsumverhalten, den Müll reduzieren kann. Auch über die verschiedenen Möglichkeiten der Frau während ihrer Tage Müll zu vermeiden, habe ich eine mehrteilige Serie verfasst. Müll reduzieren, tut nicht weh und kann jeder. Meine 5 wichtigsten Tipps: 1. Nimm zum Einkaufen (egal ob Lebensmittel oder anderes) einen Einkaufsbeutel mit. 2. Kaufe nichts, was per se für den Müll bestimmt ist (Mülltüten, Einwegbecher, Strohhalme, Coffee-to-go etc.) 3. Vermeide industriell verarbeitete Nahrungsmittel und koche stattdessen selbst. 4. Verwende eine Trinkflasche, wenn Du unterwegs bist. 5. Trinke Leitungswasser oder Tee statt Limonade (ist sowieso gesünder).“

Maria bloggt auf Widerstand ist zweckmäßig über grünes Leben, Müllvermeidung, Plastikreduktion, DIY, Minimalismus und Achtsamkeit. Sie ist Mitbegründerin eines Kostnixladens in Österreich.

Marina: „Ich versuche, Produkte so lange zu nutzen, wie es geht.“

„Nachhaltig sein, heißt für mich auch, sich Trends zu entsagen. Zwar läuft man Gefahr, schräg angeschaut zu werden. Aber das läuft man ja bei vielen Dingen, wenn man anfängt, bewusster zu leben bzw. bewusst anders zu leben. Ich finde es erfrischend, vom Zwang befreit zu sein, ständig das zu besitzen, was uns von der Werbung angepriesen wird. Dabei ist es egal, ob es sich um Kleidung handelt oder um die neueste Technik. Ich besitze mein Smartphone seit sechs Jahren und werde von Kollegen oft belächelt, da es weder ein iPhone ist noch irgendetwas drauf hat, was die neuen Geräte heutzutage können. Aber es funktioniert. Ich möchte eh nicht zu denjenigen gehören, die in der S-Bahn ständig auf ihr Telefon starren oder sich beim gemeinsamen Restaurantbesuch nicht unterhalten, sondern schnell noch schauen, was der Rest der Welt gepostet hat. Im Durchschnitt wird ein Smartphone weniger als zwei Jahre lang genutzt. Meines ist sechs Jahre alt, mein Laptop neun. Zudem gibt es noch immer das Problem des illegalen Exports von Elektroschrott in sogenannte Entwicklungsländer. Eigentlich ist es zwar verboten, Abfälle in diese Länder zu exportieren. Doch manchmal wird das, was wir als Müll bezeichnen, als Gebrauchtware ausgezeichnet. Der Export ist günstiger als eine professionelle Wiederverwertung hierzulande. Meist sind dies Elektrogeräte aus illegalen Straßensammlungen. Wer seinen Elektroschrott zum Wertstoffhof bringt, kann ziemlich sicher sein, dass dieser nicht illegal exportiert wird. Überdies sind unsere alten Handys und Computer für Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern häufig kein Abfall. Sie machen das, was wir oft nicht tun: Sie reparieren die Altgeräte und verkaufen sie. Aber viele der Altgeräte sind unbrauchbar. Sie werden dort in aufwändiger Handarbeit zerlegt und die Metalle daraus verkauft. Doch der Preis, den die Arbeiterinnen und Arbeiter dafür zahlen, ist hoch: Gefahr für Umwelt und Gesundheit. Ich versuche, Produkte so lange zu nutzen, wie es geht. Und danach nach einer Lösung zu suchen, wie man das Produkt sinnvoll entsorgen kann. Ich habe mein altes Handy dem NABU gespendet. In Zusammenarbeit mit einem Telefonanbieter sammelt der Naturschutzbund alte Geräte, für jedes Handy erhält der Verein eine Spende von 1,60 Euro. Diese Gelder fließen in die Renaturierung der Havel. Es gibt aber noch andere Projekte, die man mit alten Handys unterstützen kann. Also schaut mal, was für Schätze noch in Euren Schubladen schlummern!“

Marina arbeitet hauptberuflich als Fernsehjournalistin. Auf ve lové veröffentlicht sie Videos mit Ideen für ein nachhaltiges Leben rund um Food, Beauty, Fashion, Lifestyle und Travel.

Petra: „Wenn schon kaufen, dann Secondhand.“

„Secondhand spielt in meinem Verständnis von Minimalismus eine große Rolle. Ich glaube, dass (fast) alles schon produziert wurde, was wir brauchen oder wollen. Allein im Textilbereich werden in Deutschland pro Jahr schätzungsweise über eine Million Tonnen aussortiert, die aber keineswegs für die Tonne sind. Eine unvorstellbare Menge, die zudem durch einen immensen Energie- und Ressourcenverbrauch bei der Herstellung ins Gewicht fällt. In Zahlen liest sich das nach Angaben des bvse-Fachverbands Sonderabfallwirtschaft dann beispielsweise so: ‚Die Wiederverwendung von Altkleidern spart im Vergleich zur Produktion von neuer Kleidung Ressourcen ein. Der Anbau von Baumwolle als Rohstoff für die Textilindustrie ist sehr wasserintensiv. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts beläuft sich der Wasserbedarf von einer Tonne Rohbaumwolle auf durchschnittlich rund 3.600 Kubikmeter. […] Eine Studie aus Großbritannien hat außerdem gezeigt, dass durch den Wiedereinsatz eines T-Shirts drei Kilogramm CO2 eingespart werden können.‘ Und dieser Wiedereinsatz spiegelt sich bereits seit längerer Zeit in meiner Garderobe wider. Egal, welche Outfit-Kombination ich wähle: Fast immer ist mindestens ein Teil aus zweiter Hand dabei. Tendenz steigend. Denn rund 80 bis 90 Prozent meiner Neuanschaffungen haben mittlerweile ein Vorleben im Gepäck; nicht nur bei Kleidung. Am liebsten stöbere ich auf den zahlreichen Flohmärkten rund um München, die einer riesigen Open-Air-Shopping-Mall gleichen. Was mich dort allerdings immer wieder von Neuem erschreckt: Der kurze Lebenszyklus der angebotenen Waren. Omas Lieblinge und Designklassiker stehen in Reih und Glied mit kaum bis überhaupt nicht getragenen bzw. benutzten Produkten, an denen Preisschilder und Etiketten hängen. Ein Einzelfall ist das nicht. Wer Neuware sucht, muss angesichts unserer Wegwerf- und Überflussgesellschaft nicht mehr zwangsweise ein klassisches Kaufhaus aufsuchen.“

Petra und Michael geben auf Minimalismus21 Tipps rund ums Reduzieren und gehen der Frage nach, warum, wann und wie wir konsumieren.

Sabrina: „Wenn es mir gut geht, habe ich mehr Lust und Bereitschaft, zum Wohlergehen anderer beizutragen.“

„Für mich gehört zum nachhaltigen Leben auch dazu, eine Balance zu finden zwischen meinem Einsatz für die Welt und der Fürsorge für mich selbst. Denn wenn es mir gut geht, dann kooperiere ich gerne, dann bin ich kreativ und trage bereitwillig zum Wohlergeben anderer bei. Eine Zeitlang geht das häufig gut, sich mit ganzer Kraft für die Welt einzusetzen und das eigene Leben nachhaltig umzugestalten. Doch wenn es mir dabei nicht gelingt, diese Balance zu finden, dann kann die anfängliche Begeisterung sich in Bitterkeit verwandeln und die anfängliche Freiwilligkeit in innerlichen Zwang. Mein Ansatz ist daher, immer wieder Zwischenbilanz zu ziehen. Wie geht es mir mit mir und meinem Leben? Wie geht es mir mit meinen Aktivitäten für eine bessere Welt? Was brauche ich und was braucht die Welt? Was kann ich tun, um das alles unter einen Hut zu bekommen? Schlüsselelemente für ein nachhaltiges Leben – neben dem kreativen Umgestalten des eigenen Lebens und des gesellschaftlichen Engagements – sind daher für mich Akzeptanz und Mitgefühl für mich und andere zu lernen und Mut und Ehrlichkeit in Begegnungen mit mir selbst und anderen zu üben.“

Sabrina schreibt auf dem Niemblog über verschiedene Themen rund um gesellschaftliche Veränderung – dazu gehört Ressourcen sparen genauso wie Gewaltfreie Kommunikation, vegane Ernährung genauso wie Visionen über eine Welt, auf der wir wirklich leben wollen.

Stefanie: „Urlaub auf Balkonien – Die ganze Welt vor unserer Haustüre“

„‚Mama, können wir auch mal da Urlaub machen, wo man Deutsch spricht?‘ Dieser Wunsch meines Sohnes gab für uns den Ausschlag vor zwei Jahren die Sommerferien in Hamburg zu verbringen. Aus Hamburg (für uns weiter weg als Italien) wurde bald Bayern und dann der eigene Landkreis. Der erste Nachhaltigkeitseffekt liegt auf der Hand: Immer weniger weit weg zu fahren, verbessert den CO2-Fußabdruck und schont die Umwelt. Vor allem wenn wir die Bummelbahn oder das Fahrrad nehmen. Die beiden anderen Auswirkungen sind genau so toll. Erstens genießen wir Eltern den Entschleunigungseffekt und sind viel entspannter. Weniger weit weg heißt auch viel schneller da. Zweitens stieg die Heimatverbundenheit bei uns allen. Mit jedem Urlaub lernen wir eine neue Facette unserer vielfältigen Region kennen. Verwunschene Wälder, die in Neuseeland stehen könnten. Einsame Weiher, die an Schottlands Lochs erinnern. Sonnenuntergänge wie in Patagonien. Und was mir eigentlich am besten am Urlaub auf Balkonien gefällt: Dass Kontakte zu Menschen in meiner räumlichen Nähe entstehen. Meine Überzeugung ist, dass zwischenmenschliche Begegnungen und stabile Beziehungen ein wichtiges Fundament für Nachhaltigkeit sind. Wir schätzen und achten Dinge und die Natur viel mehr, wenn wir den Bezug zum Ganzen erkennen. Das fällt mir und auch den Kindern leichter, wenn es um die Natur vor Ort geht. Die sehe ich jeden Tag. Den Wald, den wir zusammen vor fünf Jahren in Indien aufgeforstet haben, den sehen wir vielleicht nie wieder.“

Stefanie setzt beim Thema Nachhaltigkeit auf Aufklärung und Bewusstsein. Ganz gemäß der Idee: Ein einzelner Tropfen ist wenig, viele Tropfen bilden einen Ozean. In ihrem Blog geht es um das Entdecken und Leben des eigenen Potentials – weil jeder Tropfen von Bedeutung ist.

Tanja: „Kinder lieben und lernen Nachhaltigkeit.“

„Tragen ist Liebe. Im ersten Jahr habe ich meine Tochter gestillt und ins Leben getragen. Wir haben bewusst nichts gekauft, sondern alles gebraucht und neuwertig geschenkt bekommen. Spielzeug, Musikinstrumente, die Kinderküche, ein Theater, eine Saloontür und das ganze Kaufladenequipment modellierten kleine und große Hände aus Pappmaschee und Spielteig. Ich habe einen Sandkasten gezimmert für die Matschküche. Es gab einen großen Garten mit Kletterwand aus alten Fahrradschläuchen, Balancieren auf ausrangierten Spannseilen von LKWs. ‚Muss ich diese schöne Welt wieder verlassen‘, seufzte eine Sechsjährige, als sie abgeholt wurde. Denn: Im Sommer chillten die Kids in der Hängematte, saßen am Lagerfeuer oder bauten ein zweistöckiges Baumhaus am Fluss. Sie befreiten das Ufer von Müll, fischten geklaute Handtaschen aus der Sieg und tauschten sie gegen Finderlohn. Im Herbst bauten sie sich Blätterbuden und im Winter Iglus. Sie schmirgelten Paletten und Bohlen für ihre Hochbetten oder dachten sich Freestyleeinlagen fürs Einrad aus. Einmal nahmen zwei Polizisten ihr selbst gebautes Boot, einen halbierten Kanister, aus dem Schiffsverkehr. ‚Dafür braucht man einen Bootsführerschein‘, sagte der eine. ‚Ich finde das Ding geil‘, meinte der zweite amüsiert. Danach gab es ausgediente Kanus für die Kinder. ‚Was war Glück in deiner Kindheit?‘, frage ich heute meine 20-jährige Tochter. Ihr Antwort: ‚Wir waren die Wilden Hühner und du hast uns ein Bandenbuch geschrieben für unsere geheimen Treffen.'“

Tanja liebt Freisein und Fairänderung. Sie ist freie Werbetexterin und schreibt auf zahlreichen Blogs und in ihren E-Books über Simple Living.

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24 Kommentare für “16 Blogger/-innen verraten, wie sie Ressourcen sparen und nachhaltig leben”

  1. Kompostklo ❤
    Geht auch in der Wohnung, und wird toller Dünger für zb Balkonien produziert ❤
    Wasserklos sind so ziemlich das Gegenteil von Nachhaltigkeit – dabei entsteht so unglaublich viel Abwasser, das dann mühevoll mit Einsatz von giftigen Stoffen geklärt und gereinigt werden muss :/

    Toller Beitrag, danke dafür!

  2. Interessant, dass drei Viertel deiner Leser weiblich sind und auch hier die meisten Vorschläge von Frauen kommen… Wie viele der Vorschläge oben lebt ihr denn schon? Ich zwei, an zwei weiteren arbeite ich gerade.

    1. Meine Themen Minimalismus, Nachhaltigkeit und vegane Ernährung sprechen offensichtlich eher Frauen an. Am Wandern sind auch viele Männer interessiert, v. a. am Fernwandern und an meiner Alpenüberquerung.

      Die meisten der Vorschläge lebe ich bereits oder versuche ich zu verwirklichen. Gibt aber noch viel Verbesserungspotential …

      Viele Grüße

      Christof

  3. Herzerfrischend, von so vielen Menschen und vor allem jungen, die in Achtsamkeit,
    Vorsicht und Rücksicht leben und informieren, bei Dir hier zu lesen, Christof.

    Du bist ein Steuermann, der geschickt und fleißig daran erinnert, auf gutem Kurs zu bleiben.

    Da ich früher relativ unbewusst gelebt habe, besteht, da Menschen sich nur langsam ändern können die Gefahr, unachtsam zu werden.

    Umweltverschmutzung und Kriegstreiberei ziehen mich nicht wenig moralisch nach unten, aber so viele gute Beiträge heben mich dann wieder an Ufer der Hoffnung …

    Gut, dass es Euch gibt.

  4. Ich fühle mich von diesem Blog-Artikel und Dir reich beschenkt, Christof. Lange habe ich nicht mit solcher Faszination einen Newsletter gelesen! Andrea, Christin, Kaya und Marco sprechen mich besonders an. Wie schön, dass Du in den Blogger-Top-Ten genannt wirst! Weiter so!
    Cordula

  5. Hallo Christof,
    herzlichen Dank fürs Einsammeln dieser Texte. Obwohl ich schon den einen oder anderen kannte aus der Vorarbeit, war es jetzt nochmals der totale Inspirationskick diese geballte Ladung an Achtsamkeit und Ideen online lesen zu können.
    Ich bin glücklich, dass Du es mir möglich gemacht hast, mit an Bord zu gehen!
    Marinas Idee, Produkte noch den letzten Nutzen abzutrotzen, hat mich wieder stolz auf meinen alten 2-kg-Laptop gemacht ;-) Er schreibt immer noch so tolle Texte wie vor zig Jahren…
    Alles Liebe,
    Stefanie

  6. Hallo Christof,
    ist eine Supersache, die Du hier machst. Finde ich klasse!

    Was mich nervt, sind die bedruckten Verbrauchspapiere wie:
    Küchenrollen und WC-Papier mit bunten Motiven drauf – die letztlich im Müll etc. landen. Das ist für mich Verschwendung von – in diesem Fall – Farbe.
    Das muss schon garnicht sein. Dafür sollte auch ein Bewusstsein geschaffen werden.
    Ich kauf keine bedruckten Papierrollen für diese Zwecke!
    Alles Liebe
    Monika

    Viele

    1. Hallo Monika,

      Dein Vorschlag läuft unter Müllvermeidung, über das in den obigen Texten u. a. Maria etwas geschrieben hat.

      Braucht man denn überhaupt Küchenrollen? Ich kaufe nie welche und bin noch am Leben ;-)

      Viele Grüße

      Christof

  7. Hallo Christoph,
    Jahrzehnte kaufte ich keine Küchenrollen, ich vermisste nichts.
    Seit kurzem habe ich Küchenrollen entdeckt, ich ersetze damit, wenn ich alleine esse,
    die Papierservietten.
    Vielen Dank für Deinen wundervollen Blog und eine gute Zeit wünscht Maria

      1. Küchenrollen sind reine Gewohnheitssache, genauso wie Papiertaschentücher. Ich habe mal meine Mutter gefragt, womit sie eigentlich vor der Erfindung der Küchenrolle hantiert hat. Mit Geschirrtüchern. Die Antwort lässt sich auch auf Papiertaschentücher/Stofftaschentücher übertragen. Allerdings war damals auch noch die Kochwäsche üblich.

      2. Hallo allerseits,
        z.B. wenn man einen (total netten und super lieben!!!) Ehepartner hat, der andernfalls 20x während des Essens aufspringt um sich die Hände zu waschen und man alternativ eine Stoffserviette täglich waschen müsste. Wir nutzen als Serviettenersatz aber immer nur Küchenrollen mit halben Blättern und auch das wird noch halbiert :-). Für was anderes sind die bei uns praktisch gar nicht mehr im Einsatz, daher hält so eine Rolle extrem lange. Nutzen wir nach Gebrauch immer als unterste Einlage im Kompostgefäß, das alle paar Tage entleert wird, saugt viel Flüssigkeit auf.
        Was mich am meisten stört, sind die Plastik-Umverpackungen von Küchenrollen, Toilettenpapier etc.. Weiß jemand, ob und wo es so was auch in Papierverpackung oder am besten ganz ohne gibt, idealerweise auch ohne es sich zuschicken lassen zu müssen?

  8. In seltenen Fällen kann es schon mal sinnvoll sein, Küchenrolle oder etwas Saugfähiges aus Papier zu verwenden. Bei uns gibt es dafür genau diese drei Anwendungsfälle
    – rohes Fleisch/Fisch abtupfen nach dem Waschen (für nen Vegi natürlich irrelevant)
    – Fritiertes entfetten
    – es ist ein Glas mit Inhalt runtergefallen (Apfelmus, Chutney, etc.). Da möchte ich dann nicht mit einem Lappen aufwischen, weil ich mir dann die feinen Glassplitter beim Auswringen in die Hände drücke und evtl. sogar dann noch welche in der Wäsche verteilen würde.

    Diese drei Anwendungsfälle kommen bei uns aber so selten vor, daß wir mit einer Rolle (eine _Rolle_, nicht ein Paket!) ein Jahr auskommen. Das empfinde ich als vertretbaren Rahmen. Das meiste andere mache ich mit Geschirrtüchern, Lappen und Handtüchern. Und zum Mundabwischen gibt’s entweder nix oder Stoffservietten.
    Und was hindert mich daran, für diese Sachen dann mal eine Kochwäsche zu machen?

  9. Ich habe die Beiträge aufmerkam gelesen, vieles werde ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen, vielleicht kann ich sie in mein Leben integrieren.

    Es gibt viele Wege zum Resoursen sparen, die Umwelt schonen, wenn jeder Mensch nur einen davon neu in sein Leben aufnimmt, wäre der Anfang gemacht und könnte für andere Menschen ein Beispiel sein.

    Wir z.B. haben einen Feststoffbrenner im Keller stehen. Schon seit 1998 verbrennen wir nur Holz (welches wir bei Förster gerückt am Wegesrand bestellen). Wir haben kein Öl und kein Gas. Wir sind damals diesen Weg gegangen, um zu verhindern, dass die Ölmultis noch mehr Geld in den Rachen geworfen bekommen. Das Geld sollte in Deutschland bleiben. In diesem Frühjahr haben wir eine neue Heizanlage bekommen (der alte Kessel war durchgebrannt), natürlich wieder ein Feststoffbrenner für Holz. Computergesteuert, sparsam und für uns ein Stück bequemer in der Handhabung.

    Was tun wir noch? Wir haben die Glühbirnen im Haus ausgewechselt (natürlich nur, wenn eine kaputt war) und auf LED umgestellt. Das fühlt sich gut an und wir merken sicher an der nächsten Stromrechnung, das haben wir auch deutlich gemerkt, als wir die Heizkreiselpumpe gegen eine Drehzahl gesteuerte Pumpe ausgewechselt haben.

    Gebrauchte Dinge begleiten uns schon unser ganzes Leben, schon bevor mein Mann und ich zusammen gezogen sind, hatten wir alte Möbel (Jahrhundertwende u.ä.) und haben die auch heute noch, nach vielen Jahren in Gebrauch. Neugekaufte Dinge haben wir nicht viele. Auch unseren Kindern konnten wir das vermitteln und vorleben. Und jetzt helfen mein Mann und ich die nächste Generation aufzuziehen. Die Enkelkinder sollen die Liebe zum Garten und zur Natur spüren und ihre eigenen Fähigkeiten zum Selbermachen entwickeln.

    Ich freue mich sehr, lieber Christof über deine Berichte und über die Berichte der 16 BloggerInnen. Gerne werde ich mich weiter einlesen und mich freuen, wenn ich etwas finde, was noch umsetzen kann.

    Weiter so!

    1. Schön, dass Ihr für Euch Wege gefunden habt, Ressourcen zu sparen. Und Du hast sicher recht, dass es der (Um)Welt gut täte, wenn jeder etwas umsetzen würde. Allerdings würden wir trotzdem weit über unsere Verhältnisse leben. Meiner Meinung nach ist eine Rettung unseres Planeten nur noch möglich, wenn wir unsere Lifestyle komplett ändern und in eine Postwachstumsökonomie wechseln. Dazu gehören v. a. die Bereiche Konsum (zurück zu vielleicht 1000 Dinge pro Person anstelle 10.000 heutzutage; mehr Second Hand und Regionales; Sharing economy), Wohnen (deutlich geringere Wohnfläche pro Person; keine Vernetzung und Beschallung rund um die Uhr etc.), Mobilität (Fernreisen, Fliegen und Privat-PKW müssen eine Ausnahme sein, ebenso 50 km und mehr täglich zur Arbeit zu pendeln) und Ernährung (überwiegend pflanzlich, regional und saisonal; wieder mehr selbst anbauen).

      Viel Spaß beim Stöbern.

      Christof

  10. Haare waschen
    Mit roggenvollkornmehl
    2el mit wasser anruehren
    haare damit waschen
    Gruendlich ausspuelen

    Geht auch mit kichererbsenmehl
    Danach etwas apfelessig 1el mit wasser verduennen
    Und als spuelung verwenden.

    Die haare fuehlen sich so gut an, dass ich mich schon aufs naechste haarewaschen freue :)

    Danach etwaapfe

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