„Erst kommt das Fressen, dann die Moral.“ (Bertolt Brecht)
Ich war jahrelang zufriedener Kunde bei Amazon. Das große Warenangebot, gute Preise, schnelle Lieferung und die problemlose Abwicklung von Reklamationen machen das Einkaufen dort zum Vergnügen. Amazon setzt alles daran, dass sich der Kunde wie ein König fühlt.
In den kundenfernen Bereichen sorgte der Internethändler jedoch wiederholt für negative Schlagzeilen. Er behandelt seine Mitarbeiter unmenschlich, erschwert die Bildung von Betriebsräten, nutzt seine Macht gegenüber Zulieferern aus, führt Nazi-Produkte im Sortiment und vermeidet mit Buchungstricks Umsatzsteuerzahlungen in Deutschland.
Solche Machenschaften zu unterstützen, kann ich moralisch kaum vertreten. Wenn ich auf Amazon verlinke, verliere ich an Glaubwürdigkeit, denn ich setze mich auf meinem Blog für eine bewusste Lebensweise ein.
Nach den jüngsten Vorwürfen in der Mitte Februar in der ARD ausgestrahlten Reportage wollte ich abwarten, wie Amazon reagiert. Bis heute habe ich nicht den Eindruck, dass Jeff Bezos & Co. etwas grundlegend ändern wollen. Vielmehr ist zu befürchten, dass deren Marktmacht weiter zunimmt.
Ich habe nun also alle Links zu Amazon entfernt. Auf die Einnahmen durch das Partnerprogramm verzichte ich in Zukunft. Ich möchte mich damit auch für einen bescheideneren und demokratischen Kapitalismus aussprechen. Diesen können wir meiner Meinung nach auf zweierlei Wegen erreichen. Entweder man folgt der Maxime des Minimalismus und konsumiert weniger oder man kauft bei Versandhändlern und stationären Einzelhändlern, die nicht nur die Gewinnmaximierung anstreben, sondern auch ethisch-moralisch korrekt und nachhaltig handeln.
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