Selbst im Leben einer Leseratte gibt es Phasen, in denen Bücher hintenanstehen müssen. Meine diesjährige Alpenüberquerung, die Arbeiten an meinem nächsten Wanderführer und mein Umzug nach Nürnberg in eine Einzimmerwohnung haben viel Zeit und Kraft gekostet. So konnte ich in den letzten drei Monaten nur drei Sachbücher, einen Roman und eine Sammlung mit Kurzkrimis lesen.
Fach- und Sachliteratur
- Pilgern in Bayern – Pilgerwege durch Franken, Oberbayern, Schwaben von Eva-Maria Troidl und Stefan Lenz (Erscheinungsjahr: 2013, meine Bewertung: 4,5 von 5 Sternen)
Dieses Buch lag in meinem Briefkasten, als ich von der Alpenüberquerung 2015 zurückkam. Da wollte ich doch gleich wieder aufbrechen. Die beiden fränkischen und nun in München beheimateten Autoren präsentieren kundig zum einen den 22 Etappen langen Jakobsweg vom oberfränkischen Coburg bis nach Kempten im Allgäu und zum anderen den 10 Etappen langen Jakobsweg von München zum Bodensee. Die Wegbeschreibungen sind knapp gehalten. Man wird sich unterwegs eh an den Jakobsmuscheln orientieren oder sich den GPS-Track aufs Handy oder GPS-Gerät laden. So bleibt Eva-Maria Troidl und Stefan Lenz viel Platz, Sehenswertes am Wegesrand und Wissenswertes über Land, Leute und Kultur vorzustellen. - Fit ohne Geräte – Trainieren mit dem eigenen Körpergewicht von Mark Lauren (2011, 4,5 Sterne)
Ein Buch wie gemacht für den einfach bewussten Lebensstil. Anstelle mit dem Auto zum Fitnessstudio zu fahren, um sich dort für einen monatlichen Beitrag an Ausdauergeräten und Hanteln abzuplagen, wird mit einem Gerät trainiert, das man überall dabei hat: Der eigene Körper. - Halbmarathon & Marathon – Das beste Training für jeden Lauftyp von Matthias Marquardt (2010, 3,5 Sterne)
„Die Laufbibel“ ist das bekannteste Buch von Dr. med Matthias Marquardt und bereits in der 14. Auflage erschienen. „Halbmarathon & Marathon“ ist hingegen eine grundsolide Einführung in das Laufen, mit dem Ziel eine Strecke von 21 oder gar 42 Kilometern zu schaffen. Recht oberflächlich und enttäuschend umgesetzt fand ich „den besonderen Clou“, auf die vier unterschiedlichen Läufertypen einzugehen.
Belletristik
- Wer mordet schon in Oberbayern? von Leonhard F. Seidl (2015, 4,5 Sterne)
Es gibt Neues von Leo Seidls tüchtigem Ermittlerduo: Django und seine Oma gehen in Eichstätt, Neuburg an der Donau, Ingolstadt, Freising, München und anderen Orten in Oberbayern auf Verbrecherjagd. Die elf Kurzkrimis sind kurzweilig, voller Lokalkolorit und treffen mitunter meinen speziellen Humor. Garniert ist das ganze mit 125 Freizeittipps, darunter einige für vegetarische und vegane Restaurants. Privatdetektiv Django ist schließlich gerade auf veganer Diät. - Lost in music von Giles Smith (2002, 4,5 Sterne)
Der britische Autor Giles Smith beschreibt in „Lost in music“ seine Erlebnisse als großer Musikfan und weniger großer Musiker. Kein geringerer als Nick Hornby sagte über Smith: „ein wunderbarer Erzähler: flüssig, elegant, scharfsinnig und sehr, sehr komisch.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Wer mit Hornbys bekanntem Roman „High Fidelity“ bzw. der gleichnamigen Verfilmung etwas anfangen kann, wird sich auch hier amüsieren.
Und nun Du! Welches Buch empfiehlst Du mir und meinen Leserinnen und Lesern?
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Im Bereich Musik hätte ich auch noch ein paar Tipps auf Lager.
Disko Ramallah: Und andere merkwürdige Orte zum Plattenauflegen von Hans Nieswandt.
Es geht hier um Geschichten rund um das Plattenauflegen an ungewöhnlichen Orten. Wie zum Beispiel einem Göthe Institut. Wenn Musik zum Kulturaustausch wird.
Wer lieber nur lustige Geschichten aus der DJ Welt gepaart mit ein bisschen House Geschichte lesen will ist mit seinem Buch: Plus minus acht: DJ Tage DJ Nächte gut bedient.
Wer tiefer in die Geschichte rund um DJing einsteigen will an gefangen von R&B den ersten radio Djs der Erfindung des Scratch bis hin zu Berliner Techno sollte sich das Buch DJ Culture: Diskjockeys und Popkultur von Ulf Poschardt besorgen. ;-)