Vorbemerkung: Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Einleitung meines im März 2023 erschienenen Wanderführers „Wochenendtouren Franken“. Du kannst das 248 Seiten und 25 Zwei- bis Dreitageswanderungen dicke Buch zum Beispiel bei Autorenwelt bestellen und bekommst es dann innerhalb Deutschlands versandkostenfrei zugestellt.
Franken besteht aus den drei nördlichen bayerischen Regierungsbezirken Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken. Aufgrund der kulturellen und sprachlichen Nähe werden auch kleine Teile angrenzender Regierungsbezirke und Bundesländer zu Franken gezählt, zum Beispiel der Nordwesten des oberbayerischen Landkreises Eichstätt und Tauberfranken in Baden-Württemberg. Die Vielfalt Nordbayerns zeigt sich auch darin, dass Franken in 17 Mittelgebirge und (Urlaubs-)Regionen aufgeteilt werden kann. Jedes dieser Wandergebiete stelle ich in dem Wanderbuch auf mindestens einer Wochenendtour vor.
Das Fichtelgebirge (Oberfranken, Wochenendtouren 1 und 2) liegt im Nordosten von Franken und hat eine Ausdehnung von 1600 km². Die größte Stadt ist Marktredwitz (17.000 Einwohner). Vor allem das Hohe Fichtelgebirge ist reich an Wald, Gesteinsformationen, Quellen, Fließgewässern und Aussichten. Hier stehen auch die höchsten Berge Frankens, allen voran die Eintausender Schneeberg (1053 m) und Ochsenkopf (1024 m).
Nordwestlich des Fichtelgebirges liegt der Frankenwald (Oberfranken, Wochenendtouren 3 und 4). Sein höchster Punkt ist der Döbraberg (794 m). In der Kreisstadt Kronach leben 16.700 Menschen. Typisch für dieses 900 km² große Mittelgebirge sind neben den landwirtschaftlich genutzten Hochflächen vor allem die tief eingeschnittenen Täler, an deren Hänge Fichten stehen und in deren Gründe klares Wasser fließt und schöne Wiesen wachsen.
Westlich des Frankenwalds schließt sich das Coburger Land (Oberfranken, Wochenendtour 5) an. Die 600 km² große Region um Coburg (40.800 Einwohner) ist reich an Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss Rosenau, der Veste Coburg oder den Altstädten von Seßlach und Bad Rodach.
Südlich des Frankenwalds und des Coburger Lands befindet sich das Obermainland (Oberfranken, Wochenendtouren 6 und 7), dessen Grenzen nicht genau festgelegt werden können. Die kleinteilige Kultur-und Hügellandschaft verläuft entlang des Oberlaufs des Mains zwischen Bayreuth (74.000 Einwohner) und Bamberg (76.700 Einwohner). Neben diesen und weiteren Städten sind das Kloster Banz, die Basilika Vierzehnheiligen und der Staffelberg beliebte Ausflugsziele.
Westlich des Coburger Lands und des Obermainlands liegen die Haßberge (Oberfranken und Unterfranken, Wochenendtour 8). Das bis zu 512 m hohe und 800 km² große Mittelgebirge wird von ausgedehnten Mischwäldern durchzogen und ist für seine zahlreichen Burgen, Ruinen, Schlösser und Fachwerkstädtchen bekannt. In der Kreisstadt Haßfurt sind 13.600 Menschen beheimatet.
Westlich der Haßberge schließt sich die Rhön (Wochenendtour 9) an. Das 2400 km² große Mittelgebirge liegt im Grenzgebiet von Unterfranken, Hessen und Thüringen und präsentiert sich vielgestaltig, dünn besiedelt und weitläufig. Markant im Kerngebiet sind die Kuppen vulkanischen Ursprungs sowie die Bergwiesen auf den Hochplateaus. Die Dammersfeldkuppe (928 m) ist die höchste Erhebung in Unterfranken, der höchste Berg der gesamten Rhön hingegen ist die Wasserkuppe (950 m) in Hessen.
Der bis zu 586 m hohe Spessart (Wochenendtour 10) befindet sich südlich der Rhön und wird von den größten zusammenhängenden Laubmischwäldern Deutschlands bedeckt. Das Mittelgebirge umfasst eine Fläche von 2400 km², davon gehören 1700 km² zu Unterfranken und 700 km² zu Hessen.
Südwestlich des Spessarts liegt der Odenwald (Wochenendtour 11). Die facettenreiche Mittelgebirgslandschaft erreicht eine Höhe von 627 m und ist 2.500 km² groß. Der Großteil befindet sich auf hessischem Boden, im Süden erstreckt sich der Odenwald nach Baden-Württemberg hinein, im Nordosten liegt ein kleiner waldreicher Teil in Unterfranken.
Die Grenzen des Fränkischen Weinlands (Wochenendtouren 12 bis 14) sind nicht eindeutig zu benennen. Für mich umfasst das Gebiet vor allem die unterfränkischen Weinbauregionen ohne Spessart, Steigerwald und Taubertal. Die größte Stadt ist Würzburg mit 127.000 Einwohnern.
Der dünn besiedelte Steigerwald (Wochenendtouren 14 und 15) liegt östlich des Fränkischen Weinlands und südlich der Haßberge. Auf einer Fläche von 1100 km² treffen in dem Mittelgebirge Unter-, Mittel- und Oberfranken aufeinander. So freut man sich am westlichen Trauf über Weinberge, auf der Hochfläche über Buchenwälder und kleinbäuerlich genutzte Flusstäler sowie im Osten über Brauereien und Bierkeller.
Östlich des Steigerwalds und südlich des Obermainlands schließt sich die 2000 km² große Fränkische Schweiz an (Oberfranken, Wochenendtouren 7 und 16 bis 18). Sie ist eine charakteristische Hügel- und Berglandschaft mit zahlreichen Felsformationen, Höhlen, Burgen und Ruinen sowie Kleinbrauereien und Bierkellern, was sie zu einem der beliebtesten Wander- und Klettergebiete Deutschlands gemacht hat. Die höchste Erhebung der „Fränkischen“ ist mit 626 m der Kleine Kulm.
Südlich der Fränkischen Schweiz befindet sich die weniger besuchte Hersbrucker Alb (Wochenendtouren 19 und 20), oft Hersbrucker Schweiz genannt. Die abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft liegt auf einer Fläche von 600 km² größtenteils in Mittelfranken, aber auch in Oberfranken und der Oberpfalz. Der höchste Berg ist mit 651 m der Ossinger, der Hauptort heißt Hersbruck (12.500 Einwohner). Zusammen mit der Fränkischen Schweiz bildet die Hersbrucker Alb die Nördliche Fränkische Alb.
Das 800 km² große Nürnberger Land (Mittelfranken, Wochenendtour 21) und Nürnberg (515.000 Einwohner) schließen sich westlich der Hersbrucker Alb an (die manchmal auch zum Nürnberger Land gezählt wird).
Die Frankenhöhe (Mittelfranken, Wochenendtour 22) liegt südlich des Steigerwalds, erreicht eine Höhe von 554 m und erstreckt sich auf 700 km². Der Höhenzug ist dünn besiedelt und sonnenverwöhnt und bietet ein breites Landschaftsbild mit Mischwäldern, Fließgewässern, Trockenbiotopen, Streuobstwiesen und Weinbergen.
Westlich der Frankenhöhe ist das Liebliche Taubertal (Wochenendtour 23) anzutreffen. Die bekannte Ferienlandschaft erstreckt sich links und rechts der 129 Kilometer langen Tauber vom mittelfränkischen Rothenburg ob der Tauber (11.200 Einwohner) durch Unterfranken und den fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs bis nach Wertheim am Main.
Südöstlich der Frankenhöhe und südlich von Nürnberg befindet sich das 700 km² große Fränkische Seenland (Mittelfranken, Wochenendtour 24). Der Große Brombachsee, der Altmühlsee und die anderen fünf Seen wurden Mitte der 1970er- bis Ende der 1990er-Jahre angelegt und geflutet. Seitdem hat sich das Seenland zu einer beliebten Urlaubs- und Freizeitregion entwickelt.
Der Naturpark Altmühltal (Wochenendtour 25) liegt südlich und südöstlich des Fränkischen Seenlands in den bayerischen Regierungsbezirken Mittelfranken, Oberbayern, Niederbayern, Schwaben und Oberpfalz. Im mittelfränkischen Teil hat Weißenburg mit 18.600 die meisten Einwohner. Die namensgebende Altmühl durchfließt den 3000 km² großen Naturpark, dessen Ausdehnung mit der Südlichen Frankenalb übereinstimmt. Typisch für diese Mittelgebirgslandschaft sind Buchenwälder, Trockenrasen, Wacholderheiden, Feuchtwiesen, Felsen, Karsthöhlen und Steinbrüche.
Sehr interessant! Ich lebe im Norden Deutschlands und kannte die meisten der Mittelgebirge und Regionen nicht mal vom Namen. Wo hast du die beiden Fotos gemacht? Da will ich mal hin! Liebe Grüße von der Lucia
Nun kennst Du die Gebirge und Regionen vom Namen und den Eckdaten – und eines Tages vielleicht auch persönlich ;-)
Das erste Foto zeigt den Blick vom Petersberg auf die Frankenhöhe und in den Aischgrund, das zweite einen Blick auf Muggendorf und das Wiesenttal in der Fränkischen Schweiz.
Wenn Du in der Desktop-Version mit der Maus auf Fotos in meinen Blogartikel gehst, erhältst Du eine Beschreibung des Fotos.
Viele liebe Grüße
Christof