14 Blogger verraten, wie sie einfach und bewusst leben

19. Januar 2017 - von Christof Herrmann - 31 Kommentare

4 Jahre Einfach bewusst: 14 Blogger verraten, wie sie einfach und bewusst leben

Mein Blog Einfach bewusst feiert heute seinen vierten Geburtstag. In den letzten vier Jahren habe ich zahlreiche Artikel über Minimalismus und Nachhaltigkeit geschrieben, den beiden Säulen eines einfach bewussten Lebens.

Zum Anlass des Geburtstags habe ich ein paar meiner Lieblingsblogger gefragt, was sie unter dem einfach bewussten Leben verstehen bzw. wie sie es umsetzen. Es sind ganz unterschiedliche Gedanken und Anregungen zusammengekommen. Ich bedanke mich bei allen fürs Mitmachen.

Gilbert von Geist und Gegenwart

„Reich ist, wer viel von dem hat, was ihm wichtig ist. Ich weiß nicht, wann und wo ich das aufgeschnappt habe, aber dieser Satz begleitet mich nun schon länger, denn er trifft nach meinem Verständnis den Nagel auf den Kopf. Dabei dreht es sich nicht nur um Materielles, sondern um alles, was einem wichtig sein kann: viele Freunde, viel Zeit, viele Bücher, viel Platz, viel Natur, viel Bewegung und ja, auch viel Geld, wem das wichtig ist. Ich will das gar nicht werten, aber ich will damit sagen, dass man verstehen muss, was einem wichtig ist. Ansonsten kann man kein Leben in Zufriedenheit führen. Diese Erkenntnis ermöglicht es mir, mich zu konzentrieren und Abstand zu nehmen von einem Verlangen, immer gleich alles zu haben oder zu verwirklichen. Die Reduktion auf das, was einem wichtig ist, macht einen am Ende reich.“

Gilbert Dietrich gibt das Online-Magazin Geist und Gegenwart heraus. Dort geht es um angewandte Philosophie, die eine ganz praktische Interpretations- und Lebenshilfe bietet, ohne sich den typischen Selbsthilfe-Mantras oder gar der Esoterik hinzugeben.

Johanna von Einfach achtsam

„Minimalismus heißt für mich, mein hochkomplexes, durchgetaktetes Leben zu vereinfachen, die unendlichen Möglichkeiten willentlich zu begrenzen und eine Zeit lang nur für die Unerreichbarkeit erreichbar zu sein. Das gelingt mir, indem ich erst gar nicht viel konsumiere und regelmäßig ausmiste, das Handy ausschalte und auch mal Nein sage. Man denkt immer, das geht nicht. Aber es geht! Man muss es nur tun. Sich raus aus dem Strom bewegen und ans Ufer setzen. Schau doch mal von dort aus zu, wie alle um ihr Leben schwimmen, obwohl das ruhige Ufer so unglaublich nahe ist. Minimalismus ist das nackte Leben, ein Geschenk an uns. Wir überlegen viel zu viel, wie wir das Leben schmücken und füllen sollen, anstatt einfach zu genießen, dass es ist. Und dass wir sind. Wir sind! Meistens ziemlich gesund, meistens ziemlich in Frieden. Und dass wir eigentlich alles mitbekommen haben, was wir im Leben so brauchen. Und sowieso nichts anderes mitnehmen können, als unsere Erfahrungen und die Liebe, die wir gegeben haben und bekommen durften. All das Gerümpel bleibt eines Tages hier. Also können wir schon jetzt reduzieren, uns auf das Wesentliche konzentrieren und unsere Leben aufräumen. Die Wohnungen, die Schränke, die Köpfe und die Gedanken. Und vielleicht noch den Kalender, damit mal wieder Zeit bleibt – für uns, oder den Nächsten oder zum Nichtstun.“

Johanna Wagners Leidenschaften sind die ganzheitliche Gesundheit, die Fotografie und das Schreiben. Sie ist fasziniert von fremden Kulturen, fernen Ländern und anderen Sprachen. Doch mittlerweile geht es ihr weniger ums Reisen, sondern ums Ankommen. Und darum, das eigene Leben im hochkomplexen, überschleunigten, stets erreichbaren Deutschland einfach zu halten. Auf Einfach bewusst hat Johanna Auszüge aus ihren Büchern Zwischen den Zeilen reisen und Schlaflos in der Regenzeit als Gastbeiträge veröffentlicht.

Daniel von beVegt

„Seit einigen Jahren halten Katrin und ich uns an ein Motto, das unser Leben einfacher und bewusster gemacht hat. Das Motto lautet: Kreativität statt Konsum. Es bedeutet, dass wir möglichst viel Zeit damit verbringen wollen, kreativ zu sein und etwas zu erschaffen – sei es ein Text, ein Video oder ein Podcast für unseren Blog, oder auch einfach ein schönes Erlebnis wie eine Wanderung hier bei uns im Taunus. Wenn wir diese Dinge tun, sind wir meistens glücklicher und zufriedener, als wenn wir nur passiv konsumieren, was andere erschaffen haben. Das Motto Kreativität statt Konsum macht unser Leben einfacher, weil es uns vor Augen führt, was wichtig und was weniger wichtig ist. Und es macht unser Leben bewusster, weil Kreativität im Gegensatz zu Konsum immer unsere ganze Aufmerksamkeit erfordert.“

Daniel und Katrin zeigen auf beVegt, wie eine stressfreie vegane Ernährung funktioniert und wie man mit dem richtigen Training fit und gesund durchs Leben läuft. Auf Einfach bewusst hat Daniel den Gastbeitrag Warum vegane Ernährung nicht kompliziert ist veröffentlicht.

Florian von Nachhaltig sein

„Weniger ist mehr. Ich kann diesen Satz nicht mehr hören! Von was weniger und was ist dann mehr? Für mich sind die besten Dinge im Leben nicht Dinge, die wir kaufen können. Und genau von diesen besten Dingen will ich mehr, um (mehr) glücklich zu sein: Mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen, mehr Tiere in der Natur beobachten, mehr Sport machen, mehr Bücher lesen und mehr schöne Tage erleben. Für die Umwelt ist weniger zu wenig, um (mehr) nachhaltig zu sein. Der Umwelt ist anstatt ‚weniger‘ viel lieber ‚besser nichts‘. Und wenn nichts mal nicht geht, dann sollten wir uns diese Frage stellen: Wenn alle so leben würden wie ich, wäre die Welt dann nachhaltig?“

Florian Schreckenbach ist Co-Gründer von nachhaltig-sein.info. Flo & Co. wollen nicht nach Gründen suchen, etwas nicht zu machen, sondern es einfach tun. Sie wollen zeigen, dass Nachhaltigkeit umsetzbar ist. Sie glauben, dass bewusster Konsum und eine angemessene Lebensweise etwas bewirken kann und darüberhinaus glücklich macht. Das Online-Magazin ist auch Basis für das Buch Dein Weg zur Nachhaltigkeit – 350 praktische Tipps für den Alltag.

Christin von Simple Winke

„Minimalismus umfasst für mich nicht nur die Einstellung zu materiellem Besitz, sondern vielmehr das Ankommen in kleinen Momenten des Glücks und des bewussten Daseins. Als die wahren Größen des Lebens wirken sie viel umfassender und tiefer als die großen Events im Leben. Diese unscheinbar wirkenden Augenblicke schreien nicht nach Aufmerksamkeit, weshalb ich mit allen Sinnen nach ihnen suche. Wenn ich offen für sie bin, gibt es für jeden Sinn eine unendliche Liste von wundervollen Momenten der Freude in meinem Alltag. Natürlich ist es ein besonderes Fest, wenn mehrere oder alle Sinne angesprochen werden. Aber auch wenn nur ein Sinn mit mir spricht und ich ihm zuhöre, kann ich etwas Wertvolles in meinem Alltag entdecken. Bewusstes Hören ist zunehmend schwierig geworden. Radio, Musik, Fernseher, Verkehrs, Geräusche der Stadt und ihrer Bewohnern … Und wenn es doch mal leiser um uns herum wird, ist es uns häufig ein Bedürfnis geworden, die Stille zu füllen. Vielleicht auch deshalb, weil gerade unsere Gedanken sehr laut in uns sein können und es nicht immer angenehm ist, sie zu hören. Dabei kann komplette Stille wie ein Geschenk sein. Vielleicht warst Du schon in einer einsamen Gegend, in einer Wüste oder abseits von Tourismus in den Bergen und weißt, was ich meine. Richtige Stille kannst Du hören. Sie ist so umfassend und tief wirkend, dass sie sich tatsächlich wie ein Geräusch in uns ausbreitet und uns ganz erfüllt. Das ist ein Genuss und ein Streicheln der Seele. Nun haben wir selten die Möglichkeit in einer Wüste zu stehen. Aber es ist durchaus möglich, loszulassen und anstrengende Gedanken loszulassen – nämlich immer, wenn wir bewusst hören. Auch wenn das Gehörte nur Straßenlärm ist, denn wenn Du Dich diesem ganz bewusst hingibst, die betreffenden Geräusche zuordnest oder Dir eine Erklärung für das Geräusch ausdenkst, gibt Dir das ein Stück Entspannung und Leben im Jetzt. Wer genau hinhört, tut nichts anderes nebenbei. Eine kleine Oase der Entspannung, die überall möglich ist und Dir erlaubt Deinem Gedankenkarussell zu entfliehen. Selbst die hartnäckigsten Gedanken kommen nicht durch, wenn Du Deine Konzentration immer wieder auf das Hören Deiner Umgebung lenkst. Diese Momente gehören ganz Dir, funktionieren immer und ganz ohne Meditationskissen, Yogamatte oder App. Und vielleicht nimmst Du dabei nicht nur kleine, selten wahrgenommene Schönheiten in der Welt um Dich herum wahr, sondern auch in Dir.“

Christin Marit steht auf alles was das Leben unkomplizierter, glücklicher und gesünder macht. Dabei möchte sie sich nicht verbiegen oder Dinge aufgeben, die sie liebt. Persönliches Wachstum und die Balance von Geben und Nehmen sind ihr wichtig. Ihre Fähigkeiten und Talente nutzt sie, um Lösungen für ihre Kunden zu finden, Ideen mit ihren Lesern zu teilen, ihr nahestehende Menschen zu unterstützen und auch einfach um ihren kreativen Leidenschaften nachzugehen. Besonders zufrieden ist sie, wenn sie das alles draußen tun kann.

Ilona von Für eine bessere Welt

„Eigentlich würde man auf Anhieb denken, dass Dankbarkeit die Folge von Glück ist: Je mehr man hat und erreicht, desto glücklicher ist man. Und je glücklicher man ist, desto dankbarer fühlt man sich. Doch das ist nicht der Fall. Dankbarkeit entsteht unabhängig von der Menge an Erfolg oder materiellem Wohlstand. Dankbarkeit kann man üben – und damit seine Zufriedenheit steigern, sein Glück mehren und sich unabhängiger von materiellem Wohlstand machen. Dankbarkeit fördert auch Deine Großzügigkeit und damit Deine sozialen Beziehungen zu anderen Menschen – einem der wichtigsten Bausteine für ein glückliches Leben. Wie du Dankbarkeit genau üben kannst, dazu haben wir ein paar Ideen für Übungen, Experimente und Aktionen auf der Website unserer Initiative Und jetzt retten WIR die Welt! zusammengestellt.“

Ilona Koglin und Marek Rohde berichten auf Für eine bessere Welt, wie wir unseren Planeten lebenswerter machen können. In Beiträgen, Workshops und Konferenzen decken Ilona und Marek Handlungsspielräume auf, ermutigen durch Vorbilder sowie Vorreiter, und unterstützen konkret bei der Umsetzung von Projekten. Auf Einfach bewusst hat Ilona den Gastbeitrag Mut für eine bessere Welt veröffentlicht.

Angelika von Freiraumfrau

„Lebenskunst ist die Kunst des richtigen Weglassens. Dieses Zitat stammt von Coco Chanel. Ich mag diesen Satz, weil ich ihn auf alles anwenden kann. Auf Rezepte genauso wie auf Innenarchitektur, auf Zeichnungen wie auf materiellen Besitz. Was brauche ich wirklich, um in meinem Leben glücklich zu sein. Seit ich mit meinem Freiraumbus unterwegs bin, merke ich, mit wie wenig Dingen ich auskomme. Ich reduziere Rezepte auf schlichten Geschmack mit wenigen Zutaten, weil ich keine Lust auf unnötige Spülberge habe. Habe nur noch Kleidungsstücke, die ich wirklich mag und trage. Umgebe mich mit Dingen, die ich brauche und schaue mir auch Beziehungen konsequenter an. All das und noch vieles mehr hat deutlich mehr Freiraum in mein Leben gebracht.“

Angelika Bungert-Stüttgen ist die Freiraumfrau. Sie bringt die Herzensthemen ihrer Kunden zeichnerisch auf den Punkt. Seit fast 3 Jahren erkundet sie ihren eigenen Freiraum per Wohnmobil. Und sie hat einen Kochblog, bei dem sie ihre Leidenschaften Zeichnen und Kochen verbindet.

Nicole von Familie ordentlich

„Weniger ist mehr. Diese schlichte Erkenntnis hat mein Leben und das meiner gesamten Familie definitiv einfacher gemacht. Der Familienalltag ist schon trubelig genug. Da brauche ich nicht noch haufenweise Zeugs um mich herum. Ob wir uns Minimalisten nennen können? Ich würde sagen, wir streben einen minimalistischen Lebensstil an und befinden uns auf einem guten Weg. Minimalismus ist ein Lebensstil, der Menschen hilft, sich zu fragen, welche Dinge in ihrem Leben wertvoll sind. Indem wir das Gerümpel von unserem Lebensweg räumen, können wir Platz schaffen für die wichtigen Bereiche in unserem Leben: Gesundheit, Beziehungen, persönliches Wachstum und Mitwirkung in der Gesellschaft. Es gibt nicht den einen Minimalismus für alle. Was für den einen wichtig ist, ist für den nächsten überflüssig. Ein Single kann mit Sicherheit anders minimalistisch leben als wir, eine bald fünfköpfige Familie. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Es geht nicht darum, mit so gut wie gar nichts zu leben. Es geht auch nicht um die Anzahl der Gegenstände, die man besitzt. Für uns als Familie geht es darum herauszufinden, was wichtig und was notwendig ist, warum wir Dinge besitzen und Dinge tun. Es ist für uns ein Streben nach Klarheit und bringt uns als Familie viele Vorteile: mehr Platz, mehr Geld, mehr Ordnung, mehr Zeit, mehr Gelassenheit, mehr Zufriedenheit.“

Nicole Weiß lebt mit ihrer Familie in der Nähe des Bodensees. Auf Familie ordentlich unterstützt sie Eltern, ihren Alltag zu organisieren und zu vereinfachen, um mehr Zeit zu gewinnen für das, was wirklich zählt – ihre Familie.

Kristin von Eat Train Love

„Eine der besten Methoden, um ein glückliches und bewusstes Leben zu gestalten, ist für mich das tägliche Morgenritual. Meine beiden Lebensregeln ‚Du bist, was du isst‘ und ‚Du wirst, was du von dir denkst‘ sorgen für den besten Start in den Tag, den ich mir vorstellen kann. Ich stehe rund 40 Minuten eher auf als früher und richte mich mit meinen Gedanken, Gefühlen und kleinen Handlungen auf einen wundervollen Tag ein. Ich meditiere, praktiziere Yoga, schreibe mein Dankbarkeitstagebuch und gönne mir mein Grüntee-Ritual. Dies tue ich nun bereits zwei Jahre lang und in der Zeit hat sich so viel in meinem Leben zum Positiven verändert. Wer sich auf Gutes ausrichtet, zieht letztendlich auch Gutes in sein Leben. Nicht mehr und nicht weniger besagt das Gesetz der Resonanz und dies nutze ich ganz gezielt für mein Leben.“

Kristin Woltmann-Pahl schreibt auf Eat Train Love über ihren Weg zu einem gesunden Lebensstil für Körper, Geist und Seele.

Alex von BergReif

„Minimalismus habe ich durch das Wandern erfahren. Speziell durch das Fernwandern. Denn wenn man mehrere Wochen nur mit einem Rucksack auf dem Rücken unterwegs ist, ist das bewusste Reduzieren des eigenen Gepäcks essentiell. Nur so ist es möglich, viele Stunden unbeschwert die Natur und seine Umwelt zu genießen. Jedes Mal aufs Neue bin ich erstaunt, mit wie wenig Dingen ich wochenlang vollkommen zufrieden durch die Alpen wandern kann. Ohne jegliches Gefühl von Mangel. Meine glücklichsten Momente habe ich somit losgelöst von den materiellen Besitztümern verbracht. Nur mit dem Nötigsten ausgerüstet, gewannen Natur, Berge und zwischenmenschliche Beziehungen stark an Bedeutung. Gleichzeitig verloren Fernseher, Auto, überquellende Schränke und materielle Statussymbole ihre Wichtigkeit. Mein Glück ist von diesen Dingen nicht mehr abhängig.“

Alex Düren bloggt auf BergReif über das Wandern und Trekking mit ultraleichter und minimalistischer Ausrüstung. Eine Alpenüberquerung und viele Fernwanderungen später, sind Entschleunigung und Minimalismus auch in sein alltägliches Leben übergegangen. Da ihn die Ruhe und Erhabenheit der Bergwelt nicht mehr loslässt, hat er 2017 eine Durchquerung der Alpen von Ost nach West geplant.

Oliver von Simply feel it

„Wie man bewusster leben kann? Sei bereit, alles in Dir zu fühlen, was aufsteigt und sich zeigen möchte. Bleib ganz und gar im Feuer stehen, auch wenn es noch so schmerzvoll ist. Erst dann ändert und löst es sich in Dir – und lösen sich oftmals auch verfahrene Situationen und zwischenmenschliche Probleme in Deinem Leben.“

Oliver Domröse ist Blogger, Autor und Querdenker. Nach einer beruflichen Auszeit weiß er heute, wie er leben möchte: Frei und selbstbestimmt. Oliver schreibt auf seinem Blog über Hochsensibilität, Beziehungen, Mann-Sein, Minimalismus und Persönlichkeitsentwicklung. In seinem Buch Der sanfte Krieger interpretiert er die Themen Hochsensibilität und Mann-Sein für unsere heutige Zeit.

Maria von Widerstand ist zweckmäßig

„Alles, was wir brauchen, gibt es schon auf dieser Welt. Dieser Satz, den ich vor vier Jahren aufgeschnappt habe, hat mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Seitdem habe ich aufgehört im konventionellen Sinn zu konsumieren. Ich nutze das, was ich bereits besitze und was andere Menschen nicht mehr haben wollen oder gar für den Müll bestimmt ist. Gemeinsam mit anderen habe ich einen Kostnixladen gegründet, in dem auch andere Menschen die Möglichkeit haben, Dinge, die sie nicht mehr brauchen, zu verschenken und das zu finden, was sie suchen. Da ich durch diese Veränderungen nicht mehr so viel Geld benötige, konnte ich meine Arbeitszeit auf 15 Stunden pro Woche reduzieren und haben nun viel mehr Zeit für das, was mir wirklich wichtig ist in meinem Leben.“

Maria bloggt über Müllvermeidung, Plastikreduktion, DIY, Minimalismus und Achtsamkeit. Sie ist Mitbegründerin eines Kostnixladens in Österreich.

Gabi von Achtsame Lebenskunst

„Es war 2010. Ich bewegte mich seit Jahren im Dauerstress, befand mich meistens im Multitaskingmodus und war auf dem besten Weg, soziale Arbeit nur noch im Akkord zu erledigen. Dies selbstverständlich mit smarten Zielen, durchgetaktet, qualitätsgemanagt, aber eigentlich ging es ja nur um Geldkürzungen im Sozialbereich. Damit ich mit all diesen Belastungen klar kam, versuchte ich mir in der Freizeit etwas Gutes zutun. Die langen Fahrzeiten überbrückte ich in der Bahn mit digitalen Ablenkungsgeräten. In der Freizeit wollte ich viel Musik genießen und ein bisschen Musik machen, überlegte mir ob ich dies und das dafür kaufe – aber all dies Ablenken, Erleben und unbedingt-Spaß-haben-wollen wurde nur noch mühseliger. Und dann waren sie da, diese 10 Minuten Einfachheit. Nach einer kurzen Einführung in die Atemmeditation ging es darum, 10 Minuten nichts anderes tun, als den eigenen Atem beobachten. Ein Abenteuer der Fülle, die im vermeintlichen Nichts lag: Nichts gab es in diesen 10 Minuten zu planen, keine Ziele zu erreichen, keine Telefonate zu führen, keine Krisen zu bewältigen, keine verspäteten Züge, kein Lärm, nicht einmal Erfolge mussten verbucht werden. 10 Minuten einfach nur dasitzen und atmen. Ich spürte trotz der anfänglichen inneren Anspannung, die Entlastung und Befreiung, die in diesen 10 Minuten des Nichts lagen. Es ist nicht bei diesen 10 Minuten geblieben. Es sind im Laufe der Zeit viele Minuten, Stunden und Tage geworden. Achtsamkeit und Meditation gehören heute zu meinem Lebensalltag. Sie helfen mir zu erkennen, was ich wirklich brauche.“

Gabi Raeggel bloggt über Achtsamkeit und Minimalismus als Lebenskunst. Weniger Ballast und Belastung haben in ihrem Leben zu mehr Lebensqualität geführt.

Petra von Minimalismus21

„Es gibt viele Wege und Zugänge zu einem minimalistischen und entrümpelten Leben. Doch jede Reise beginnt irgendwann mit einem ersten Schritt. Meistens muss man sich zunächst einmal von alten Wertvorstellungen und Verhaltensmustern freimachen. Aber auch von der Erwartungshaltung seiner Umwelt. Denn jeder ist selbst sein eigener Maßstab und kann frei entscheiden, wie wenig ihm genug ist. Minimalismus soll kein Wettbewerb sein, in welchem wir uns um das Richtiger, Weniger oder Nachhaltiger batteln. Man sollte versuchen, aus allen Schichten das herauszuschälen und freizulegen, was das eigene Leben bereichert, was wertvoll ist und was es nicht beschwert. Praktisch bedeutet das: Ausmisten und Loslassen muss man üben. Es ist eine (neue) Verhaltensweise, die sich durch stetige Wiederholung(en) trainieren lässt.“

Petra und Michael geben auf ihrem Blog Tipps rund ums Reduzieren und gehen der Frage nach, warum, wann und wie wir konsumieren.

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31 Kommentare für “14 Blogger verraten, wie sie einfach und bewusst leben”

  1. Lieber Christof,

    herzlichen Glückwunsch zum 4. Geburtstag deines Blogs.

    Das war ein idealer Einfall und glücklicher Entschluss diesen Blog zu eröffnen – vor allem und ganz besonders für uns Leser, wie ich meine :-).

    Bei einigen der vorgestellten Bloggern gucke ich ganz sicher vorbei! Ohne dich hätte ich wohl kaum einen von ihnen entdeckt.

    Dafür und für all deine Mühe und diese wunderbaren Beiträge heute wieder einmal ein besonderes DANKESCHÖN.

    Herzliche Grüße aus dem Donau-Ries
    Edith

  2. Lieber Christof,
    auch von mir herzlichen Glückwunsch und weiter so. Du bist mein Lieblingsblog! Aber vielleicht entdecke ich jetzt noch neue. Am besten gefallen mir die Gedanken von Gilbert und Nicole (hab selbst 2 Kinder).
    Alles Gute und liebe!
    Gaby

  3. Danke Gaby! Und auch ich muss zugeben, dass die Geburt meines Sohnes vor einem halben Jahr ganz viele meiner Prioritäten über den Haufen geworfen hat. Aber die Grundüberzeugung bleibt: Die Reduktion auf das, was einem wichtig ist, macht einem am Ende reich.

  4. Lieber Christof,
    herzlichen Glückwunsch zum 4jährigen Bestehen deines Blogs. Ich lese noch keine vier Jahre, aber so lange wie ich schon dabei bin, kann ich nur sagen, „Hut ab“. Du schreibst sehr interessant und ich freue mich über jeden neuen Newsletter.
    Ich bzw. wir profitieren von deinen vielen Tipps, auch heute wieder von deinen Lieblingsbloggern. Ist wieder etwas für mich dabei.
    Mach weiter so, damit wir noch recht viel von dir lesen können.
    Alle Gute
    Claudia

  5. Lieber Christof,
    Herzlichen Glückwunsch zu 4 jährigen Bestehen!
    Ich muss sagen, dein Blog ist ein toller informativer und über die Jahre sehr facettenreicher Blog zu lesen, schmöckern udn verweilen geworden.
    Bleib am Ball und toll was du auf die Beine gestellt hast!
    Vor allem sehr schön, das du ein Leben führst das dir gut tut und das dir Spaß macht!
    Viele liebe Grüße
    Daniel

  6. Lieber Daniel,
    ich kann mich nur anschließen: Herzlichen Glückwunsch zu 4 Jahren erfolgreichem, lesenswertem, interessantem, ideenreichem und inspirierendem Bloggen!

    Ilona inspiriert mich sehr, durfte sie und ihre Seite aber schon im vergangenen Jahr kennenlernen – deswegen werde ich heute mal durch Bergreif stöbern, diesen Blog habe ich bisher noch nicht entdeckt.

    Mach weiter so! Viel Erfolg weiterhin und liebe Grüße,
    Yvonne

  7. Lieber Christof, auch von mir herzliche Glückwünsche zum Bloggeburtstag. Hier hast du echt was auf die Beine gestellt, Hut ab! Ich wünsche dir ganz viel Erfolg bei deiner weiteren Arbeit. Und viel Freude natürlich auch :)

    Sandra von ganzichselbst. einfach leben.

  8. Hallo Christof,

    ich bin über diese tollen Artikel gerade auf Deinen Blog gestoßen und werde mich nun durch das umfangreiche Archiv einmal hindurch stöbern. Bin schon sehr gespannt, was sich da alles finden lässt.

    Auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum Deines Blogs.

    Liebe Grüße,
    Anna

  9. Hallo Christof,

    herzlichen Glückwunsch zum Blog-Jubiläum! Eine super Idee mit den 14 Blogger-Profilen. Ich komme immer wieder gerne auf deine Seite und lasse mich von deinen Artikeln überraschen :-) Weiter so und einen super Start ins neue Jahr.

    Lieben Gruß,
    Rebecca

  10. Hallo Christof, hallo Ihr vielen anderen Minimalisten!
    Ich bin die „Neue“. Neu wirklich als Programm.
    Vergangenheit: Als selbstständige Wirtschaftsberaterin fast zu Tode gearbeitet,
    dank Intensivmedizin wieder unter den Lebenden.
    Gegenwart: Ich bin demütig und dankbar auf diesem Wege Euch Menschen kennen-
    lernen zu dürfen. Mit kleinen Schritten verlasse ich alte Verhaltensmuster
    und kann viel von Euch allen lernen. Danke dafür!
    Eine gute Idee war für mich, mein Hobby zum derzeitigen Beruf zu machen.
    Ich betreue Hund, Katze, Maus und Co. bei ihren Besitzern zu Hause, wenn
    diese unterwegs sind. Ich unterstütze jetzt als ausgebildete Schulmediatorin
    ehrenamtlich Schüler(innen)/Lehrer(innen) in einer Sekundarschule und bin
    auf Probe ohne Auto (steht in der Garage). Mann, hab ich noch einen
    Muskelkater vom vielen Laufen und Fahrradfahren. Das alles tut meiner
    Seele gut und ich bin jeden Tag auf`s neue erstaunt, wie schön ein konsum-
    und übermäßig Arbeitsstreß entmülltes Leben ist. Ich bin noch eine
    Suchende und fühle mich in Eurer Gemeinschaft gut aufgehoben.

    Herzliche Grüße
    Britta

    1. Hallo Britta,

      willkommen auf Einfach bewusst und in Deinem neuen Leben, das ziemlich sicher leichter, freier und zufriedener wird :-)

      Ich hoffe, Du findest hier und auf den Blogs der anderen viel Inspirierendes.

      Einfach bewusste Grüße

      Christof

  11. danke für die Einblicke auch ich denke weniger ist mehr und versuche damit anzufangen Dinge abzugeben auch im Hinblick darauf,dass ich meinen Kindern nicht eine übergrosse Last an Hinterlassenschaft zumuten möchte und es gibt sicherlich Menschen,denen es hilfreich sein kann.

    1. Ich will meiner Familie auch nicht unnötig Ballast hinterlassen. Deshalb will ich weiter reduzieren, so weit, dass meine Familie bei meinem Tod nur das vorfindet, was sie dann wahrscheinlich sowieso behalten will zur Erinnerung oder Weiterbenutzung, abgesehen von den wenigen Kleidern, die sie ohne Probleme in die Kleidersammlung geben könnte. Insgesamt hätten sie meinen Nachlass jedenfalls innerhalb weniger Tage verteilt oder entsorgt. Außerdem soll alles Schriftliche geregelt sein, damit sie in der Trauer nicht noch vieles Amtliche regeln müssten und mehr Zeit hätten, mich im Sterbeprozess zu besuchen, damit ich ihnen noch Mut zusprechen kann. Ich regle es jetzt schon so, indem ich mobil bleibe und z. B. jederzeit notfalls in ein Pflegeheim umziehen könnte mit meinen wenigen Habseligkeiten, was ich auch zeitig tun würde, wenn ich gesundheitlich zu sehr abbaue, bevor meine überforderte Familie meiner Hilflosigkeit ausgesetzt wäre. Doch hoffe ich natürlich, dass ich noch lange fit bleibe.

      Nur bin ich heute immer noch sehr dankbar, dass meine Mutter es genau so regelte und uns als Familie entlastete. So konnte ich sie fast täglich im Krankenhaus besuchen und für sie da sein und alles andere nebenbei regeln, weil schon vieles weg war und meine Mutter schon vorher sehr viel von ihrem Besitz abgebaut hatte auf meinen vorausschauenden Wunsch hin, eben weil ich sonst überfordert gewesen wäre.
      Lieben Gruß, Evelyne

  12. Hi Christof,
    diese Serie hat mir echt gut gefallen. Ich bin zwar schon auf einem recht minimalistischem Weg unterwegs, komme aber immer etwas davon ab.
    Vorbilder, diese Blogger es sind, ermutigen mich, weiter dran zu bleiben.
    LG
    Jenny

  13. Hallo Christof,

    Danke für die tolle Zusammenfassung, da waren einige Neue für mich dabei.
    Werde direkt in den ein oder anderen Blog reinschnuppern. :-)

    Grüße,
    Mia

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