Der Mensch geht seit er steht, also seit fünf Millionen Jahren. Dass das Gehen nicht nur Fortbewegung, sondern als Wandeln, Spazierengehen, Wandern und Bergsteigen auch Balsam für Körper, Geist und Seele sein kann, ist sich der Mensch erst seit einem Bruchteil der Geschichte bewusst. Überlieferte Zitate und Aphorismen reichen zurück bis zum Chinesisches Altertum und der Antike.
„Gut geht, wer ohne Spuren geht.“ (Laozi, chinesischer Philosoph, lebte im 6. Jahrhundert v. Chr.)
„Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt.“ (Laozi, chinesischer Philosoph, lebte im 6. Jahrhundert v. Chr.)
„Der Weg ist das Ziel.“ (Konfuzius, chinesischer Philosoph, vermutlich 551 v. Chr. – 479 v. Chr.)
„Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd.“ (Lk 9,3; Worte Jesu an die Jünger; Jesus von Nazareth lebte wahrscheinlich vor 4 v. Chr. – 30 oder 31)
„Was du für den Gipfel hältst, ist nur eine Stufe.“ (Seneca, römischer Dichter und Philosoph, etwa 1 – 65)
„Schimpflich ist es, nicht zu gehen, sondern sich treiben zu lassen und mitten im Wirbel der Dinge verblüfft zu fragen: Wie bin ich bloß hierher gekommen?“ (Seneca, römischer Dichter und Philosoph, etwa 1 – 65)
„Und es gehen die Menschen hin zu bestaunen die Höhen der Berge, die ungeheuren Fluten des Meeres, die breit dahinfließenden Ströme, die Weite des Ozeans und die Bahnen der Gestirne und vergessen darüber sich selbst.“ (Augustinus von Hippo, lateinischen Kirchenlehrer und Philosoph, 354 – 430)
„Raube dem Pilger die Hoffnung, an sein Ziel zu gelangen, und die Kräfte des Wanderers brechen zusammen.“ (Wilhelm von Saint-Thierry, Zisterzienser, Abt und Seliger, um 1075/1080 – 1148)
„Der Weg ist immer besser als die schönste Herberge.“ (Miguel de Cervantes, spanischer Schriftsteller, 1547 – 1616)
„Zu unserer Natur gehört die Bewegung, die vollkommene Ruhe ist der Tod.“ (Blaise Pascal, französischer Mathematiker, Physiker und Religionsphilosoph, 1623 – 1662)
„Ich gehe viel spazieren, einmal einfach, weil strahlendes Wetter ist, dann auch, weil ich schon die kommenden Herbststürme vorausahne. So nütze ich wie ein Geizhals aus, was Gott mir schenkt.“ (Marie de Sévigné, französische Autorin, 1626 – 1696)
„Wer ans Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen.“ (Jean-Jacques Rousseau, französisch-schweizerischer Schriftsteller und Philosoph, 1712 – 1778)
„Alle Menschen werden die Wahrnehmungen machen, dass man auf hohen Bergen, wo die Luft rein und dünn ist, freier atmet und sich körperlich leichter und geistig heiterer fühlt.“ (Jean-Jacques Rousseau, französisch-schweizerischer Schriftsteller und Philosoph, 1712 – 1778)
„Wenn Jemand eine Reise thut, // So kann er was erzählen; // Drum nahm ich meinen Stock und Hut // Und thät das Reisen wählen.“ (Matthias Claudius, deutscher Dichter und Journalist, 1740 – 1815)
„Berge sind stille Meister und machen schweigsame Schüler.“ (Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 – 1832)
„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“ (Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 – 1832)
„Was ich nicht erlernt habe, das habe ich erwandert.“ (Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 – 1832)
„Ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge […] Sowie man im Wagen sitzt, hat man sich sogleich einige Grade von der ursprünglichen Humanität entfernt […] Fahren zeigt Ohnmacht, Gehen Kraft.“ (Johann Gottfried Seume, deutscher Schriftsteller, 1763 – 1810)
„Vor den Alpen, die in der Entfernung von einigen Stunden hieherum sind, stehe ich immer noch betroffen, ich habe wirklich einen solchen Eindruck nie erfahren, sie sind wie eine wunderbare Sage aus der Heldenjugend unserer Mutter Erde und mahnen an das alte bildende Chaos, indes sie niedersehn in ihrer Ruhe, und über ihrem Schnee in hellerem Blau die Sonne und die Sterne bei Tag und Nacht erglänzen.“ (Friedrich Hölderlin, deutscher Dichter, 1770 – 1843)
„Auf die Berge will ich steigen.“ (Heinrich Heine, deutscher Dichter und Schriftsteller, 1797 – 1856)
„Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen und kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann.“ (Søren Kierkegaard, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller, 1813 – 1855)
„Wer recht in Freuden wandern will, der geh‘ der Sonn‘ entgegen.“ (Emanuel Geibel, deutscher Lyriker, 1815 – 1884)
„Wanderer kann man nicht werden, man wird als Wanderer geboren.“ (Henry David Thoreau, US-amerikanischer Schriftsteller, 1817 – 1862)
„Am Ziele deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen: dein Wandern zum Ziel.“ (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830 – 1916)
„Ferne Berge seh ich glühen! // Unruhvoller Wandersinn! // Morgen will ich weiter ziehen, // Weiß der Teufel, wohin!“ (Wilhelm Busch, deutscher Zeichner und Dichter, 1832 – 1908)
„Das Geheimnis des Vorwärtskommens besteht darin, den ersten Schritt zu tun.“ (Mark Twain, US-amerikanischer Schriftsteller, 1835 – 1910)
„Erklimme die Berge und spüre die gute Energie. Der Friede in der Natur wird in dich fließen wie der Sonnenschein, der die Bäume nährt. Der Wind wird dich erfrischen, der Sturm dich mit Kraft erfüllen und alle deine Sorgen werden abfallen von dir, wie Herbstblätter.“ (John Muir, schottisch-US-amerikanischer Universalgelehrter, 1838 – 1914)
„Wie komme ich am besten den Berg hinan? Steig nur hinauf und denk nicht dran!“ (Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph und klassischer Philologe, 1844 – 1900)
„Kannst du nicht wie der Adler fliegen, klettre nur Schritt für Schritt bergan; wer mit Mühe den Gipfel gewann, hat auch die Welt zu Füßen liegen.“ (Victor Blüthgen, deutscher Dichter und Schriftsteller, 1844 – 1920)
„Viel wandern macht bewandert.“ (Otto Kimmig, deutscher Philologe und Aphoristiker, 1858 – 1913)
„Erklimme das Gebirge oder steige ins Tal hinab, gehe bis ans Ende der Welt oder um dein Haus herum: du triffst immer nur dich auf den Straßen des Zufalls.“ (Maurice Maeterlinck, belgischer Schriftsteller, 1862 – 1949)
„Wandern ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit.“ (Elizabeth von Arnim, englische Schriftstellerin, 1866 – 1941)
„Wandern ist eine Tätigkeit der Beine – und ein Zustand der Seele.“ (Josef Hofmiller, deutscher Schriftsteller und Nietzsche-Forscher, 1872 – 1933)
„Das schönste an Wanderplänen ist, daß man sie umstoßen kann. Niemals sich binden. Wandern ist kein zielbewußtes Reisen. Wandern ist Laune, Willkür, Erleuchtung des Augenblicks, heute hier, morgen dort, starre Wanderpläne sind Sünde gegen den heiligen Geist.“ (Josef Hofmiller, deutscher Schriftsteller und Nietzsche-Forscher, 1872 – 1933)
„Wandersehnsucht reißt mir am Herzen, wenn ich Bäume höre, die abends im Wind rauschen. Hört man still und lange zu, so zeigt auch die Wandersehnsucht ihren Kern und Sinn. Sie ist nicht Fortlaufenwollen vor dem Leid, wie es schien. Sie ist Sehnsucht nach Heimat, nach Gedächtnis der Mutter, nach neuen Gleichnissen des Lebens. Sie führt nach Hause.“ (Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, 1877 – 1962)
„Der Sinn des Reisens ist es, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.“ (Theodor Heuss, erster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, 1884 – 1963)
„Die Landschaft erobert man mit den Schuhsohlen, nicht mit den Autoreifen.“ (Georges Duhamel, französischer Schriftsteller, 1884 – 1966)
„Ich finde schon Gehen eine unnatürliche Bewegungsart, Tiere laufen, aber der Mensch sollte reiten oder fahren.“ (Gottfried Benn, deutscher Arzt und Schriftsteller, 1886 – 1956)
„Der Berg ruft!“ (Luis Trenker, italienischer Bergsteiger und Schauspieler, 1892 – 1990)
„Es gehört wohl zum Schönsten, was es gibt, sich ein Land zu erwandern.“ (Erika Hubatschek, österreichische Fotografin und Volkskundlerin, 1917 – 2010)
„Was treibt eigentlich den Menschen zu diesem verwegenen Spiel? Wir leben in einer Zeit, wo jedem von uns durch gesetzliche Bestimmungen und gesellschafltiche Regelungen die Freiheit genommen ist. Man sucht einen Ausweg aus dieser Zwangsjacke der Zivilisation und flieht in die Ruhe und Abgeschiedenheit der Berge.“ (Hermann Buhl, österreichischer Alpinist, 1924 – 1957)
„Der Alpinismus ist kein Sport, kein Wettkampf, sondern eine Philosophie, eine Lebensform.“ (Cesare Maestri, italienischer Bergsteiger, *1929)
„Übrigens: Das Bergsteigen wird durch die Existenz von Bergen sehr erschwert.“ (Jan Rys, österreichischer Schriftsteller, 1931 – 1986)
„[…] sind Gehen und Denken zwei durchaus gleiche Begriffe und wir können ohne weiteres sagen (und behaupten), dass der, welcher geht und also der, welcher beispielsweise vorzüglich geht, auch vorzüglich denkt, wie der, der denkt und also auch vorzüglich denkt, auch vorzüglich geht. Wenn wir einen Gehenden genau beobachten, wissen wir auch, wie er denkt. Wenn wir einen Denkenden genau beobachten, wissen wir auch, wie er geht.“ (Thomas Bernhard, österreichischer Schriftsteller, 1931 – 1989)
„Demut gebietend und erhebend zugleich, kaum etwas in der Natur flößt uns soviel Ehrfurcht ein wie der Anblick von Bergen.“ (Kofi Annan, ghanaischer Diplomat und Friedensnobelpreisträger, *1938)
„Der Vorgang des Wanderns trägt zu einem Gefühl psychischen und geistigen Wohlbefindens bei.“ (Bruce Chatwin, britischer Schriftsteller, 1940 – 1989)
„Die Berge sind nicht nur Herausforderung für mich. Sie sind auch ein Ruhepunkt. Sobald ich unterwegs bin, wird der Kopf frei. Ich gehe auf einen Gipfel, und wenn ich wieder herunterkomme, bin ich ein anderer Mensch.“ (Peter Habeler, österreichischer Bergsteiger, *1942)
„Das Gipfelglück ist nur ein Wunsch der Untengebliebenen.“ (Reinhold Messner, italienischer Bergsteiger und Autor, *1944)
„Ich kann Ausdrücke wie ‚Ich habe den Berg bezwungen‘ oder ‚Ich habe den Berg erobert‘ nicht mehr hören. Das ist Nazisprache. […] in Wirklichkeit sind wir da oben nur geduldete Kreucher und Fleucher.“ (Reinhold Messner, italienischer Bergsteiger und Autor, *1944)
„Wir steigen nicht auf Berge, um Gipfel zu erreichen, sondern heimzukehren in eine Welt, die uns als neue Chance, als ein nochmals geschenktes Leben erscheint.“ (Reinhold Messner, italienischer Bergsteiger und Autor, *1944)
„Überleben: Üb erleben!“ (Walter Ludin, Schweizer katholischer Theologe und Autor, *1945)
„Dieses lockere Steigen miteinander, wo jeder seinen eigenen Schritt geht und seinen eigenen Gedanken nachhängt, und wo man dennoch aufeinander acht gibt, ist für mich eine herrlich erholsame Verbindung von Ich-Sein und Miteinander-Sein.“ (Ulrich Aufmuth, deutscher Psychologe, Soziologe und Autor, *1947)
„Bald eilte mein Fuß, von schräg unten gesehen, weit oben auf schmaler Erde, bald schritt er am Grundweg hin, gerändert vom Rauschen des Bachs. Wobei sich die Füße weit unter mir in beinah schon schwindelnder Tiefe bewegten und dort, verborgen im ledernen Schuh, ihr eigenes Leben führten.“ (Thomas Rosenlöcher, deutscher Schriftsteller, *1947)
„Wandern ist kinderleicht. Es ist allen zugänglich – jung, alt, arm, reich, männlich, weiblich. Einen persönlichen Stil bildet jeder Wanderer, jede Wanderin von selbst aus. Einfach losgehen. Entscheidend ist nicht das Logo an der Jacke. Offen sein, durchlässig werden für die Einflüsse von Natur und Landschaft und nicht zuletzt für die innere Stimme. Unterwegs die Pforten der Wahrnehmung möglichst weit öffnen. Für die Blickachsen, Duftfelder, Klangräume, in die man eintaucht. Unsere Sinne, die im urbanen Alltag verkümmern, wieder schärfen – darauf kommt es an. Strapazen und die Bereitschaft, manchmal bis an die eigenen Grenzen zu gehen, gehören durchaus dazu. Essenz des Wanderns ist das Erlebnis von Freiheit: Ich verfüge souverän über Raum und Zeit.“ (Ulrich Grober, deutscher Journalist und Autor, *1949)
„Ich war längst in den Zustand eingetreten, in dem Mensch und Gang die Rollen tauschen. Ich ging nicht mehr, es ging mich, und was um mich her geschah, bemerkte ich nicht mehr.“ (Wolfgang Büscher, deutscher Autor und Fernwanderer, *1951)
„Kennst Di aus, woaßt, wos i moan? A Berg is nix anders wia a mords Trum Stoan. Aba drob’n auf’m Gipfel, des sog i allemoi, is‘ vui schena wie drunt’n im Toi!“ (Hubert von Goisern, österreichischer Liedermacher und Weltmusiker, *1952)
„Verliere nie den Rest deiner Kindheit, das Lockere. Dann nämlich gehören die Berge dir, sonst gehörst du ihnen.“ (Hans Kammerlander, italienischer Bergsteiger, *1956)
„Ich bin dann mal weg.“ (Hape Kerkeling, deutscher Komiker und Autor, *1964)
„Du musst wandern.“ (Manuel Andrack, deutscher Redakteur und Autor, *1965)
„Laufen ist eines der ersten Dinge die ein Kind tun möchte und eines der Dinge, die man am schwersten aufgeben will. Laufen ist eine Bewegung die keine Turnhalle braucht. Es ist ein medizinisches Rezept ohne Medikament, es ist eine Gewichtskontrolle ohne Diät und eine Kosmetik , die man nicht chemisch beschreiben kann. Es ist ein Schlafmittel ohne Tablette, eine Psychotherapie ohne Analyse und ein Ferientag der fast nichts kostet. Außerdem trägt Wandern nicht zur Umweltverschmutzung bei, verbraucht fast keine Rohstoffe und ist hocheffektiv. Wandern ist bequem, es braucht meist keine besondere Ausrüstung. Es reguliert sich von selbst und ist kaum verletzungsträchtig. Laufen ist so natürlich wie Atmen.“ (aus „The Magic Of Walking“ von Aaron Sussman und Ruth Goode, 1967)
„Wandern ist mein Energiespender!“ (Gerlinde Kaltenbrunner, österreichische Bergsteigerin, *1970)
„Wandern als Kompensation für die Zumutungen der Gesellschaft, als gesunder Eskapismus. Doch neben das Motiv der Abkehr und Erholung tritt das des Aufbruchs, zu einer Unmittelbarkeit der Welterfahrung, wie sie im Alltag nicht möglich scheint.“ (Christian Jostmann, deutscher Historiker und Autor, *1971)
„Die große Herausforderung besteht darin, überhaupt aufzubrechen, vermeintliche Sicherheiten hinter sich zu lassen und stattdessen der Ungewissheit des Weges zu begegnen. Der Weg entsteht dann wie von selbst.“ (Gregor Sieböck, österreichischer Weltenwanderer und Autor, *1976)
„Zwar hat der Mensch zwei Beine, doch kann er nur einen Weg gehen.“ (Sprichwort des westafrikanischen Volks Fulbe)
„Berg und Berg kommen nicht zusammen, aber Mensch und Mensch.“ (iranisches Sprichwort)
„Ist der Berg auch noch so steil, a bisserl was geht allerweil.“ (österreichisches Sprichwort)
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Sehr gute Zitate. Mit viel Sinn