Welch toller Lesemonat! Bis auf eine Ausnahme haben mir alle Bücher große Freude bereitet.
So soll es zum ersten Mal seit neun Monaten wieder zwei Bücher des Monats geben. In der Kategorie „Fach- und Sachliteratur“ ist das der Minimalismus-Ratgeber „Buddha räumt auf – Wie man mit weniger glücklich wird“ von Regina Tödter, in der Kategorie „Belletristik“ Andreas Altmanns „Im Land der Regenbogenschlange – Unterwegs in Australien“.
Fach- und Sachliteratur
- Buddha räumt auf – Wie man mit weniger glücklich wird von Regina Tödter (Erscheinungsjahr: 2015, meine Bewertung: 4,5 von 5 Sternen)
„Zu viele Leute geben Geld aus, das sie nicht verdient haben, um Dinge zu kaufen, die sie nicht wollen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen“, sagte der US-Komiker Will Rogers einmal. Auch auf der Arbeit, in der Freizeit, auf dem Teller und im Urlaub muten wir uns viel zu viel zu. Ganz zu schweigen davon, dass wir ständig online und erreichbar sind. Die Kultur- und Religionswissenschaftlerin Regina Tödter hatte vor zwei Jahren genug von der Maßlosigkeit. Sie reduzierte ihren Besitz von den üblichen 10.000 Gegenständen auf 300 Gegenstände und fand ihr Glück im Minimalismus, im Urbanen Gartenbau und in Sharing Communities. In ihrem gerade erschienenen Buch gibt sie zahlreiche Ratschläge, wie auch wir unser Leben in allen Bereichen entrümpeln können und „Wie man mit weniger glücklich wird“. Prominente Unterstützung bekommt Regina Tödter dabei von Buddha, der schon vor 2500 Jahren Vorbild für ein einfaches und achtsames Leben war. - Immer schon vegan – Traditionelle Rezepte aus aller Welt von Katharina Seiser (2015, 4 Sterne)
Schöne Idee: Die österreichische Autorin Katharina Seiser hat über 70 traditionelle vegane Rezepte aus rund 25 Ländern zusammengetragen und in einem sehr liebevoll gestalteten Kochbuch veröffentlicht. Alle Gerichte, die ich nachgekocht habe – darunter Guacamole aus Mexiko, Kürbis-Curry mit Kokos-Roti aus Sri Lanka und Spinat mit Kichererbsen aus Spanien -, sind mir gelungen und haben Stephi und mir geschmeckt. Einziges Manko: Für viele der Rezepte benötigt man Zutaten, die aus fernen Ländern kommen und es nicht in jedem Supermarkt gibt. - No-Budget-Marketing von Alois Gmeiner (2010, 2 Sterne)
„Die besten Werbemittel für leere Kassen“, „Die weltbeste und die zweitbeste No-Budget-Kampagne“, „Die sechs goldenen Werbetipps!“ – Alois Gmeiner verspricht viel und hält wenig. Die für mich und mein „Schreib-Business“ neuen Tipps passten auf ein halbes DIN-A4-Blatt.
Belletristik
- Im Land der Regenbogenschlange – Unterwegs in Australien von Andreas Altmann (2008, 4,5 Sterne)
2007 radelte ich ein halbes Jahr durch Australien und lernte ich die grandiose Landschaft und die herzlichen Menschen schätzen. Andreas Altmann war zur gleichen Zeit auch „Im Land der Regenbogenschlange“. Mit der Natur hat der vielleicht beste lebende deutsche Reiseautor nicht viel am Hut. Er ist an den Geschichten der Menschen interessiert, die er unterwegs trifft. Etwa die vom Aborigine Jeffrey, der Milliardär wäre, würde er nur sein Land an die Ölmultis verkaufen; die der Inderin Inne, die mit ihrem niederländischen Mann nach Australien auswanderte, spielsüchtig wurde und Hab, Gut und Gatten verlor; die von Fred und seinen ex-kriminellen Preisboxern oder die von Jacob G. Rosenberg, der als einziger seiner Familie Auschwitz überlebte, in Australien eine neue Heimat fand und preisgekrönter Schriftsteller wurde. - Herr und Hund – Ein Idyll von Thomas Mann (1919, 4,5 Sterne)
„Herr und Hund“ zählt zu Thomas Manns weniger bekannten und längsten Erzählungen. Er setzte damit nicht nur seinem Hühnerhundmischling Bauschan ein literarisches Denkmal, sondern veröffentlichte auch einen der feinfühligsten Texte über Hunde und deren Besitzer.
Könnte „Buddha räumt auf“ oder „Im Land der Regenbogenschlange“ etwas für Dich sein? Welches Buch kannst Du mir und meinen Lesern empfehlen?
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Das Minimalismusbuch und vielleicht das Kochbuch interessieren mich. Muss ich mal in der Buchhandlung reinstöbern. Danke Dir für die monatlichen Buchvorschläge.