50 animierende Zitate und Aphorismen über Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Ökologie

20. August 2023 - von Christof Herrmann - 24 Kommentare
Uralter Baum im Wald bei La Verna in der Toskana. (Foto: Christof Herrmann, 2023)

Es ist eine Sekunde vor zwölf.

Trotzdem produzieren, konsumieren, essen Tierliches, verschmutzen, roden, bauen, fahren und fliegen wir, als gäbe es kein Morgen.

Dabei weiß jeder, der es wissen will, dass wir nicht ohne eine intakte Erde überleben können, die Erde hingegen durchaus ohne uns auskommt.

Dieses Wissen wird verbreitet, seit es Denker und Dichter gibt, was die folgenden Zitate, Sprüche und Aphorismen aus vier Jahrtausenden offenbaren.

„Gut geht, wer ohne Spuren geht.“ (Laozi, chinesischer Philosoph, lebte im 6. Jahrhundert v. Chr.)

„Es ist nicht schwer, das Gute zu erkennen, aber wohl, es in die Tat umzusetzen.“ (Konfuzius, chinesischer Philosoph, vermutlich 551 v. Chr. – 479 v. Chr.)

„Wer seinen Wohlstand vermehren möchte, der sollte sich an den Bienen ein Beispiel nehmen. Sie sammeln den Honig, ohne die Blumen zu zerstören. Sie sind sogar nützlich für die Blumen.“ (Siddhartha Gautama Buddha, Begründer des Buddhismus, 6. Jhd. v. Chr. – 5. Jhd. v. Chr.)

„Das Ziel des Lebens ist ein Leben im Einklang mit der Natur.“ (Zenon von Kition, griechischer Philosoph, wahrscheinlich 333/332 v. Chr. – 262/261 v. Chr.

„Unter jenem Gesetz aber sind die Menschen geschaffen worden, dass sie jene Kugel, die man Erde nennt, schützen sollen.“ (Cicero, römischer Politiker und Philosoph, 106 v. Chr. – 43 v. Chr.)

„Sie sollen sich lieber an den gesunden Kohl und an Getreidebrei halten als an Fasane und Perlhühner.“ (Plinius der Ältere, römischer Gelehrter und Schriftsteller, 23 oder 24 – 79)

„Der Mensch hat viele Fähigkeiten, aber das größte Talent entwickelt er bei der Vernichtung der Natur.“ (Rūmī, persischer Mystiker, 1207 – 1273)

„Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.“ (Dante Alighieri, italienischer Dichter und Philosoph, 1265 – 1321)

„Wer das Leben nicht schätzt, hat es nicht verdient.“ (Leonardo da Vinci, italienischer Maler, Bildhauer und Universalgelehrter, 1452 – 1519)

„Unser Schicksal hängt nicht von den Sternen ab, sondern von unserem Handeln.“ (William Shakespeare, englischer Dramatiker und Lyriker, 1564 – 1616)

„Wälder gehen den Völkern voran, die Wüsten folgen ihnen.“ (François-René de Chateaubriand, französischer Schriftsteller und Politiker, 1768 – 1848)

„Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.“ (Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, 1788 – 1860)

„Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.“ (Charles Darwin, britischer Naturwissenschaftler und Autor, 1809 – 1882)

„Das Publikum beklatscht ein Feuerwerk, aber keinen Sonnenaufgang.“ (Friedrich Hebbel, deutscher Dichter und Dramatiker, 1813 – 1863)

„Gott sei Dank, dass die Menschen noch nicht fliegen können und den Himmel ebenso verschmutzen wie die Erde.“ (Henry David Thoreau, US-amerikanischer Schriftsteller, 1817 – 1862)

„Die Menschen gehen lieber zugrunde, als dass sie ihre Gewohnheiten ändern.“ (Leo Tolstoi, russischer Schriftsteller, 1828 – 1910)

„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“ (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, 1830 – 1916)

„Ehrfurcht vor reiner frischer Luft wird die Marke künftiger Generationen sein müssen!“ (Peter Altenberg, österreichischer Schriftsteller, 1859 – 1919)

„Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“ (Mahatma Gandhi, indischer Volksführer und Staatsmann, 1869 – 1948)

Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.“ (Albert Schweitzer, deutscher Arzt, Theologe, Musiker und Philosoph, 1875 – 1965)

„Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.“ (Aldous Huxley, britischer Schriftsteller, 1894 – 1963)

„Zu fällen einen schönen Baum, braucht’s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert.“ (Eugen Roth, deutscher Dichter, 1895 – 1976)

„Wir haben die Natur von unseren Eltern geerbt. Wir haben sie aber auch von unseren Kindern geliehen.“ (Richard von Weizsäcker, deutscher Politiker, 1920 – 2015)

„Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht dass sie bleibt.“ (Erich Fried, österreichischer Lyriker, 1921 – 1988)

„Wir müssen uns darauf vorbereiten, unsere gegenwärtige Lebensweise zu ändern. Dieser Wandel wird entweder geplant von uns selbst durchgeführt werden, oder er wird uns von den unerbittlichen Naturgesetzen, begleitet von Chaos und Leid, aufgezwungen werden.“ (Jimmy Carter, 39. Präsident der Vereinigten Staaten, *1924)

„Gibt es ein Leben nach dem Auto?“ (Manfred Hinrich, deutscher Autor und Aphoristiker, 1926 – 2015)

„Ich glaube, das Zukunft nur dann möglich sein wird, wenn wir lernen, auf Dinge, die machbar wären, zu verzichten, weil wir sie nicht brauchen.“ (Günter Grass, deutscher Schriftsteller und bildender Künstler, 1927 – 2015)

„Umweltschutz ist eine Chance und keine Last, die wir tragen.“ (Helmut Sihler, österreichischer Manager und Honorarprofessor, *1930)

„Zukunft: die Ausrede all jener, die in der Gegenwart nichts tun wollen.“ (Harold Pinter, britischer Autor und Regisseur, 1930 – 2008)

„Der Mensch ist die dümmste Spezies! Er verehrt einen unsichtbaren Gott und tötet eine sichtbare Natur, ohne zu wissen, dass diese Natur, die er vernichtet, der unsichtbare Gott ist, den er verehrt.“ (Hubert Reeves, kanadischer Physiker und Autor, *1932)

„Ökologie: Bisher wussten wir nicht, was wir taten. Jetzt tun wir nicht, was wir wissen.“ (Ernst Reinhardt Schweizer Publizist und Aphoristiker, *1932)

„Unsere gemeinsame Mutter Natur zeigt ihren Kindern immer deutlicher, dass ihr der Geduldsfaden gerissen ist.“ (Dalai Lama / Tendzin Gyatsho, buddhistischer Mönch und Oberhaupt der Tibeter, *1935)

„Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.“ (Werner Mitsch, deutscher Aphoristiker, 1936 – 2009)

„Wir müssen erkennen, dass es ökologischer Selbstmord ist, eine fleischbasierte Landwirtschaft und Ernährung beizubehalten.“ (Michael W. Fox, britischer Tierarzt und Autor, *1937)

„Unsere Erde geht bald mit der Polkappe baden.“ (Erhard Horst Bellermann, deutscher Bauingenieur und Aphoristiker, *1937)

„Zukunft ist kein Schicksalsschlag, sondern die Folge der Entscheidungen, die wir heute treffen.“ (Franz Alt, deutsche Journalist, *1938)

„Buy less, choose well, make it last.“ (Vivienne Westwood, englische Modedesignerin, 1941 – 2022)

„Wir haben es zu weit gebracht.“ (Walter Ludin, Schweizer katholischer Theologe und Autor, *1945)

„Die Welt verändert sich durch dein Vorbild, nicht durch deine Meinung.“ (Paulo Coelho, brasilianischer Schriftsteller, *1947)

„Wir sägen an dem Ast, auf dem wir leben. Erst sterben die Bäume, dann die Tiere, dann die Menschen.“ (Ulrich Erckenbrecht, deutscher Schriftsteller und Philosoph, *1947)

„Die Fleischindustrie ist eine der ökologisch zerstörerischsten Industrien auf unserer Erde. Für die Aufzucht und das Schlachten von Schweinen, Kühen, Schafen, Truthähnen und Hühnern bedarf es nicht nur enormer Landflächen und Wassermengen, sie trägt auch mehr zum Ausstoß von Treibhausgasen bei als die gesamte Automobilindustrie.“ (Paul Watson, kanadischer Gründer der Sea Shepherd Conservation Society, *1950)

„Die Luftverschmutzung ist auch so ein Problem, das sich nicht und nicht in Luft auflösen will.“ (Ernst Ferstl, österreichischer Lehrer und Schriftsteller, *1955)

„Die größte Gefahr für unseren Planeten ist der Glaube, dass schon jemand anderes ihn retten wird.“ (Robert Swan, britischer Polarforscher und Umweltschützer, *1956)

„Kapitalismus bedeutet die Herrschaft der Gegenwart über die Zukunft.“ (Harald Welzer, deutscher Sozialpsychologe, *1958)

„Souverän ist nicht, wer viel hat, sondern wenig braucht.“ (Niko Paech, deutscher Volkswirtschaftler, *1960)

„Der Parasit des Baumes ist der Mensch.“ (Monika Minder, Schweizer Lyrikerin, *1961)

„Das umweltfreundlichste Produkt ist das, das Sie nicht gekauft haben.“ (Joshua Becker, US-amerikanischer Autor, *1974)

„Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen.“ (Greta Thunberg, schwedische Klimaschutzaktivistin, *2003)

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ (Weissagung der Cree)

„Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine: ‚Du siehst aber gar nicht gut aus!‘ Der andere: ‚Ja, ich weiß. Ich hab homo sapiens.‘ ‚Das kenn ich, das geht vorbei!'“ (unbekannt)

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24 Kommentare für “50 animierende Zitate und Aphorismen über Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Ökologie”

  1. Lieber Christof,
    eine wunderbare Sammlung! Ich habe in meinem Büro ein Whiteboard, auf das ich Sinnsprüche schreibe (zur Unterhaltung unserer Patient:innen – und natürlich auch zum Nachdenken). Da sind jetzt dank Dir wieder einige neue Ideen dazu gekommen.
    Einen, den ich auch sehr mag, schicke ich Dir zurück:
    „Wenn Du glaubst, dass Du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist. – Tenzin Gyatso
    Herzlichst, Andrea

  2. Lieber Christof,

    was für eine wirklich bewegende und inspirierende Sammlung – ich danke Dir von Herzen! Gerade Sprache kann uns neue Perspektiven eröffnen, und die brauchen wir so dringend. Ich denke dabei vor allem an wirklich attraktive Visionen und gangbare Wege für die breite Masse. Wie kommts, dass das Problem, von einigen erkannt, bereits vor Jahrtausenden, so enorm sich selbst verstärkt? Um es mit Otto Scharmer vom MIT zu sagen: Warum erschaffen wir auf kollektiver Ebene immer wieder Resultate, die auf Individueller Ebene eigentlich keiner wirklich haben will?

    Und Danke für die Mücke, liebe Andrea ?

    Grüsse mit Hirn und Herz

    Andi

    1. Hat Otto Scharmer denn versucht, seine Frage selbst zu beantworten? Das wäre interessant zu erfahren und die Antwort könnte als ein Lösungsansatz dienen.

      Ich halte die minimalistische Lebensweise für einen wichtigen Baustein für ein nachhaltigeres Leben. Minimalismus führt fast immer zu mehr Nachhaltigkeit. Und die zahlreichen Vorteile dieses Lebensstils (wie mehr (Lebens)zeit, mehr finanzielle und persönliche Freiheit, mehr Zufriedenheit) macht ihn ja für viele Menschen in der zu modernen Welt attraktiv.

      Einfach bewusste Grüße

      Christof

  3. Ich liebe ja kluge Zitate – und umso mehr, wenn sie einen zum Um- und Nachdenken bewegen. Einige kannte ich und freue mich trotzdem immer wieder, wenn ich sie irgendwo lese. Denn steter Tropfen… und vielleicht bewegen sich wir Menschen ja tatsächlich mal (auch im Großen).
    Liebe Grüße und eine schöne Woche!

    1. Wer weitere kluge Zitate zum Thema kennt, kann die gerne als Kommentar hinzufügen. Ich habe noch etwa 30 weitere gesammelt, sodass es eines Tages (sofern wir uns dann noch nicht selbst ausgerottet haben) einen zweiten Teil mit passenden Zitaten geben könnte.

      Hab ebenfalls eine schöne Wochen, viele Grüße!

      Christof

  4. Danke für diese wunderbare Sammlung.
    Unglaublich, wie früh Menschen das Bewusstsein hatten, dass wir den Planeten ruinieren werden.
    Mit einer Freundin zusammen werde ich Klimaplakate a la Klaus Staeck gestalten. Da sind sie eine große Hilfe.
    Und für mich selbst: ich liebe Zitate und sammele ebenfalls. Und vor allem habe ich nun eine Auswahl an Zitaten, die ich meinen jährlichen Weihnachtsgrüßen für Kunden, Verwandte und Freunde voranstelle.
    Eine gute Zeit für dich wünscht Karen Köhler ?

  5. Eine tolle Zitatsammlung! :-) Dieses hier hat mich irgendwie am meisten mitgenommen: „Kapitalismus bedeutet die Herrschaft der Gegenwart über die Zukunft.“ Weil, so oder so ähnlich habe ich mir das auch schon mal gedacht, aber immer nur in wirren Nebensätzen, nie so genau auf den Punkt gebracht. Danke dir, nicht nur dafür!

    1. Schön, mal wieder von Dir zu lesen!

      Es gibt ja durchaus Alternativen zum Kapitalismus (Stichwort Postwachstumsökologie), die Rettung in letzter Sekunde bedeuten könnten. Nur leider ist der Kapitalismus so mächtig, so weit verbreitet, so gewollt, in manchen Regionen der Welt immer noch oder seit Kurzem en vogue, dass ich es für unwahrscheinlich halte, dass wir den Alternativen freiwillig eine echte Chance geben werden.

  6. Danke, genau die Vielfalt an Zitaten, die jetzt wichtig sind. Ich werde sicher einige für mein Projekt rund um Achtsamkeit und IDG´s nutzen. Dein Engagement und die vielen Kommentaren motivieren mich, Veränderung weiter voranzutreiben. Gemeinsam geht viel. LG Sabine

  7. Lieber Christoph,
    Vielen Dank für Deine immer wieder erhellenden und hilfreichen, toll geschriebenen Blogbeiträge. Angesichts des Zustandes der Erde bekommt der Spruch „nach mir die Sintflut“ eine ganz neue Bedeutung. Liebe Grüße von Uta

    1. Da hast Du recht. Wir und die nachfolgenden Generationen werden durch Sintfluten (wörtlich und im übertragenen Sinne) für unsere Sünden bestraft, wobei die Katastrophen nicht gottgesandt, sondern menschengemacht sind.

  8. Lieber Christof!
    Vielen Dank für die Sammlung wertvoller Zitate! Wie passend zu dem Buch was ich gerade lese „Wir können auch anders – Aufbruch in die Welt von morgen“ von Maja Göpel. Ein sehr wertvolles Buch was zum nachdenken und umdenken anregt, denn wir haben nur eine Erde aber tun so als würde uns jederzeit eine neue nachwachsen.
    Ich freue mich jetzt schon auf weitere gesammelte Zitate von Dir!
    Nachdenkliche Grüße, Jana

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