Ich bin heuer in 25 Tagen von Salzburg nach Triest gewandert.
Es war nach 2013, 2014, 2015 und 2017 das fünfte Mal, dass ich diese Alpenüberquerung absolviert habe. Langeweile kam trotzdem nie auf. Die Landschaften schauen jedesmal etwas anders aus, das Wetter wechselt in den Alpen häufig und die Begegnungen auf der Strecke, in den Hütten und im Tal sind unvorhersehbar. Hin und wieder bin ich mir noch unbekannte Wege gegangen, um die Route weiter zu verbessern bzw. sinnvolle Varianten-Etappen für die nächste Auflage meines Wanderführers ausfindig zu machen.
Die meisten Tage begleitete mich Sören, ein Freund aus Nürnberg. In den ersten beiden Wochen haben wir andere Salzburg-Triest-Wanderer kennengelernt, darunter Ina und Rene, Theresa, Tommy und Martin. In der zweiten Hälfte mussten Sören und ich das Tempo anziehen, um Ärger mit Sörens Arbeitgeber zu vermeiden.
Ich habe 25 Fotos zusammengestellt, die für mich besondere, oft gar magische Augenblicke festhalten.
1. Tag, 19. Juni: Salzburg (AT, 429 m) → Glanegg (AT, 446 m) – 12 km, ↑ 187 hm, ↓ 170 hm

2. Tag, 20. Juni: Glanegg (AT, 446 m) → Zeppezauerhaus (AT, 1663 m) – 6 km, ↑ 1297 hm, ↓ 80 hm

3. Tag, 21. Juni: Zeppezauerhaus (AT, 1663 m) → Berchtesgaden (DE, 610 m) – 17 km, ↑ 550 hm, ↓ 1603 hm

4. Tag, 22. Juni: Berchtesgaden (DE, 610 m) → Carl-von-Stahl-Haus (AT, 1736 m) – 17 km, ↑ 1303 hm, ↓ 177 hm

5. Tag, 23. Juni: Carl-von-Stahl-Haus (AT, 1736 m) → Wasseralm (DE, 1423 m) – 19 km, ↑ 970 hm, ↓ 1283 hm

6. Tag, 24. Juni: Wasseralm (DE, 1423 m) → Riemannhaus (AT, 2177 m) – 15 km, ↑ 1212 hm, ↓ 458 hm

7. Tag, 25. Juni: Riemannhaus (AT, 2177 m) → Maria Alm (AT, 802 m) – 10 km, ↑ 55 hm, ↓ 1430 hm

8. Tag, 26. Juni: Maria Alm (AT, 802 m) → Statzerhaus (AT, 2117 m) – 15 km, ↑ 1588 hm, ↓ 273 hm

9. Tag, 27. Juni: Statzerhaus (AT, 2117 m) → Rauris (AT, 948 m) – 22 km, ↑ 428 hm, ↓ 1597 hm

10. Tag, 28. Juni: Rauris (AT, 948 m) → Bucheben (AT, 1070 m) – 11 km, ↑ 281 hm, ↓ 159 hm

11. Tag, 29. Juni: Bucheben (AT, 1070 m) → Schutzhaus Neubau (AT, 2176 m) – 18 km, ↑ 1255 hm, ↓ 149 hm

12. Tag, 30. Juni: Schutzhaus Neubau (AT, 2176 m) → Fraganter Schutzhaus (AT, 1810 m) – 18 km, ↑ 1104 hm, ↓ 1470 hm

13. Tag, 1. Juli: Fraganter Schutzhaus (AT, 1810 m) → Stall (AT, 870 m) – 19 km, ↑ 945 hm, ↓ 1885 hm

14. Tag, 2. Juli: Stall (AT, 870 m) → Feldnerhütte (AT, 2186 m) – 15 km, ↑ 1668 hm, ↓ 352 hm

15. Tag, 3. Juli: Feldnerhütte (AT, 2186 m) → Weißbriach (AT, 820 m) – 30 km, ↑ 645 hm, ↓ 2011 hm

16. Tag, 4. Juli: Weißbriach (AT, 820 m) → Rifugio Nordio-Deffar (IT, 1410 m) – 37 km, ↑ 1645 hm, ↓ 1055 hm

17. Tag, 5. Juli: Rifugio Nordio-Deffar (IT, 1410 m) → Rifugio Zacchi (IT, 1380 m) – 31 km, ↑ 1353 hm, ↓ 1383 hm

18. Tag, 6. Juli: Rifugio Zacchi (IT, 1380 m) → Tičarjev dom na Vršiču (SI, 1620 m) – 12 km, ↑ 1354 hm, ↓ 1114 hm

19. Tag, 7. Juli: Tičarjev dom na Vršiču (SI, 1620 m) → Zasavska koča na Prehodavcih (SI, 2071 m) – 20 km, ↑ 1537 hm, ↓ 1086 hm

20. Tag, 8. Juli: Zasavska koča na Prehodavcih (SI, 2071 m) → Dom na Komni (SI, 1520 m) – 13 km, ↑ 320 hm, ↓ 871 hm

21. Tag, 9. Juli: Dom na Komni (SI, 1520 m) → Tolmin (SI, 200 m) – 21 km, ↑ 652 hm, ↓ 1972 hm

22. Tag, 10. Juli: Tolmin (SI, 200 m) → Castelmonte (IT, 618 m) – 31 km, ↑ 1684 hm, ↓ 1266 hm

23. Tag, 11. Juli: Castelmonte (IT, 618 m) → Cormòns (IT, 56 m) – 29 km, ↑ 506 hm, ↓ 1068 hm

24. Tag, 12. Juli: Cormòns (IT, 56 m) → Sistiana (IT, 50 m) – 37 km, ↑ 486 hm, ↓ 492 hm

25. Tag, 13. Juli: Sistiana (IT, 50 m) → Triest (IT, 2 m) – 22 km, ↑ 540 hm, ↓ 588 hm


Schön, schöner, Christofs Fotoimpressionen!
Danke, danke, Annette!
Hallo Christof,
ich werde mich vmtl. auch noch Mitte August auf den Weg von Salzburg nach Triest machen. Vielen Dank für die schönen Impressionen um die Zeit bis zum Aufbruch zu überbrücken. Eine Frage beschäftigt mich schon ein paar Tage: Gerne würde ich die die Überquerung ohne Smartphone machen – ein Notfallhandy (Anruf + SMS) wäre natürlich trotzdem mit dabei. Der einzige Grund wieso ich doch eins mitnehmen würde wäre die Wettervorhersage. Hast du Erfahrungen mit Telefonansagen gemacht? Oder meinst du, dass der jeweilige Hüttwirt mir bei jeder Etappe weiterhelfen kann? Auf Alpenvereinshütten hängen ja oft die Wetterberichte für den kommenden Tag aus – ist das in Italien oder Slowenien auch so?
Hallo Stefan,
lass es daheim, wenn Dir danach ist, ohne Smartphone loszuziehen. Früher ging das ja auch ohne bzw. hat es uns gar nicht gefehlt, da es keine Smartphones gab ;-) Im Nationalpark Berchtesgaden hat man eh praktisch kein Netz. Wenn es auf den Hütten keinen Aushang gibt, kannst Du den Wirt oder andere Gäste fragen. Im Tal weiß man z. B. in der Touri-Info Bescheid.
Wie willst Du denn navigieren? Hast Du ein GPS-Gerät dabei? Ich habe mir viel Mühe mit den Wegbeschreibungen im Buch gemacht, so dass man mit Hilfe von Wanderkarten sich nicht verlaufen sollte. Allerdings ist es nach meiner Erfahrung schon komfortabler, wenn man die Tracks auf dem Handy und GPS-Gerät hat.
Viel Vergnügen auf Deinem Weg gen Süden!
EBG
Christof
Hallo Christof,
ich ziehe praktisch jeden Tag ohne Smartphone los, weil ich tatsächlich noch keins besitze. Für die Alpenüberquerung könnte ich mir theoretisch ein altes Gerät ausleihen, aber irgendwie widerstrebt mit der Gedanke auch. Einfach mal ca. 30 Tage unterwegs zu sein, bedeutet für mich halt auch sich einfach mal nur mit sich selber und dem Moment zu beschäftigen.
Für die Navigation würd ich mein Garmin GPS + Papierkarten mitnehmen. Ich hab gute Erfahrungen mit dem Kartenmaterial von OpenStreetMap gemacht und in Verbindung mit deinem Track sollte das ja dann kein Problem sein.
Danke für die schnelle Antwort,
Stefan
Prima, dann solltest Du das genau so machen!
Berichte doch nach der Rückkehr, wie es Dir ergangen ist.
Viele Grüße
Christof
Danke für die schöne Erinnerung, ich hoffe die Tour bald ein zweites mal gehen zu können. Hier sind meine Eindrücke von 2016 zu sehen.
Danke für Deine schönen Eindrücke. Mittlerweile gibt es einige Salzburg-Triest-Wanderer, die ein zweites oder drittes Mal losgezogen sind, weil sie so viel Freude an dem Weg hatten :-)
Moin Christof,
schöne Fotos und schon dadurch eine erkennbare Fülle an Eindrücken, die Ihr erleben durftet. Ich freue mich für Euch.
Die Altstadt von Salzburg hat mir übrigens auch gefallen. Bin derzeit in Südtirol – am Reschensee und auf dem Weg zum Bodensee.
Liebe Grüße von hier nach Nürnberg,
Viktor
Vielen Dank, lieber Viktor! Dir noch eine schöne Radtour. Bin auf Deine Fotoimpressionen gespannt :-)
Wahnsinn! Hammer deine Bilder! Wunderschön! Lieben Dank für diese Impressionen.
Wahnsinn! Hammer Dein Kommentar ;-) Danke!
Lieber Christoph,
danke für’s teilhaben dürfen, wunderschöne Fotos!
Bin im Juni den Lechweg gelaufen, es war ein so schönes Naturerlebnis.
Immer wieder schön, Dich ein Stück begleiten zu dürfen durch und mit deinen Fotos, Du bist eine Inspiration.
:) Gudrun
Hallo Gudrun,
danke. Freut mich, dass Du Freude an den Aufnahmen hast.
Von den Lechtaler Alpen und dem Lechweg (v. a. die ersten Etappen ab der Quelle) habe ich schon viel Positives gehört.
Viele Grüße
ChristoF ;-)
Lieber Christof
Einer meiner Höhepunkte auf dem Weg nach Triest vor 2 Jahren war der Abend bei Elisabetha in Tribil
Hast du sie getroffen, geht’s ihr gut ?
Ja, ich war vor einem guten Monat bei Elisabetta in Tribil Superiore. Es geht ihr gut und sie hat viel Freude an den Alpenüberquerern und AAT-Wanderern. Sie hat mir ganz stolz auf ihrem Tablet Fotos der letzten Jahre gezeigt. Wahrscheinlich war auch ein Foto von Dir dabei. Geh den Weg von Salzburg ans Meer doch bald mal wieder, um Dich von all dem persönlich zu überzeugen ;-)
Was für wunderschöne Fotos, lieber Christof. Da möchte ich gleich alles stehen und liegen lassen und loswandern.
1997 bin ich einen Teil der Strecke (Maria Alm bis Königssee) mit meinem Bruder und Vater gewandert. Das ist für uns alle ein unvergessliches Erlebnis.
Liebe Grüße aus dem Norden,
Johanna
Dann wird es aber Zeit, dass Du diesen Weg bald wieder gehst – vielleicht mit Deinem Bruder und Vater oder mit mir ;-)
Viele liebe Grüße aus dem Süden
Christof
Hallo Christof,
tolle Impressionen, vielen Dank. Da kann man gut nachvollziehen, was an so einer Wanderung reizvoll ist.
Für mich persönlich wäre eine Alpenüberquerung nichts. Ich wandere gerne und viel, mag aber Wege wo man den Blick schweifen lassen kann, seinen Gedanken nachhängt und nicht darauf achten muss, wohin man den Fuß setzt. Das wird es bei der Alpenüberquerung mit Sicherheit auch geben, aber die technisch anspruchsvolleren Abschnitte oder gar Kletterpartien reizen mich überhaupt nicht.
Dafür kann man auf anspruchsvollen Strecken sicherlich mehr Natur und Einsamkeit genießen, wenn nicht Hinz und Kunz dort mit dem Auto zum Ausflugslokal fahren können ;-) Interessant und teilweise auch erschreckend finde ich immer wieder, wie weit man sich in die Natur zurückziehen muss, um keine Zivilisationsgeräusche mehr zu hören. Im Harz muss man schon sehr einsame Routen wählen, um die Motorradfahrer nicht mehr zu hören.
Ich glaube, ich muss dringend mal ein paar Touren in Franken einplanen. Wo ich mir schon den passenden Wanderführer gekauft habe ;-)))
Grüße
JayPee
Hallo JayPee,
so ist es und soll es auch bleiben. Eine Alpenüberquerung ist nichts für jeden. Man braucht ausreichend Zeit, muss sich hin und wieder quälen können und wollen, sollte schwindelfrei sein und hat auch noch ständig einen Rucksack auf dem Rücken. Da das vielen zu viel ist, ist es in den Alpen abseits der Bergstationen, Autopässe, Wanderparkplätze, großen Hütten und Täler oft erstaunlich ruhig.
Franken ist immer eine Reise wert. Die Mittelgebirge dort lassen sich meiner Erfahrung nach am besten per pedes erkunden.
Grüße zurück
Christof