Wild Swimming: 5 Dinge, die passieren werden, wenn Du es ausprobierst

1. Mai 2021 - von Elisabeth Kolb - 16 Kommentare
Wild Swimming: 5 Dinge, die passieren werden, wenn Du es ausprobierst (Foto: Kolja Schoeller)

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Elisabeth Kolb. Elli findet, dass die Zusammenhänge von Körper und Geist mehr in den Fokus rücken sollten. Deswegen bloggt sie auf Understandingly über Mind-Body-Techniken.

Manchmal liegt in den einfachsten Dingen des Lebens der größte Zauber. Und für mich liegt er vor allem: im Wasser.

Denn seitdem ich regelmäßig draußen schwimmen gehe, in nahegelegenen Flüssen und Seen, im Winter wie im Sommer, habe ich einige wundervolle Dinge erlebt. Dinge, die ich vorher nicht für möglich gehalten hätte, die mir eine unverhoffte innere Ruhe geschenkt und meinen Blick aufs Leben verändert haben.

Und genau darum soll es hier gehen: um Wendepunkte, Chancen und Perspektivenwechsel, die Du beim Wild Swimming erfahren kannst. Bist Du bereit? Es wird kalt. Aber auch wunderbar.

Vorab ein Warnhinweis: Flüsse und Seen sind oft selbst im Sommer kälter als das Wasser, das Du vielleicht vom Schwimmbad gewohnt bist. Jetzt im Frühling hat ihr Wasser acht bis zwölf Grad. Dieser Kälteschock löst im Körper eine Stressreaktion aus, die bei gesunden Menschen längerfristig sehr positive gesundheitliche Effekte haben kann. Aber: Wenn Du akut an einer Infektion leidest oder Dich gerade von einer erholst, solltest Du definitiv nicht kalt baden gehen. Auch im Falle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. hohem Blutdruck oder Venenproblemen) ist unbedingt Vorsicht angeraten. Ein Arztbesuch vorher wird empfohlen. So oder so ist es wichtig, sich langsam an die Kälte zu gewöhnen. Wenn Du einen Marathon laufen möchtest, musst Du Dich auch erst vorbereiten. Tipps dazu, was Du beachten solltest, findest Du hier. Vor allem solltest Du nicht alleine schwimmen gehen.

Hier kommen fünf fantastische Dinge, die passieren werden, wenn Du Wild Swimming einmal ausprobierst.

1. Du wirst entdecken, wie frei Du eigentlich bist.

Es ist ein bisschen wie beim Wandern: Vor Dir liegt so viel Landschaft, Du kannst überallhin. Und in diesem Fall auch: Direkt eintauchen.

Bevor ich mit dem Wild Swimming begonnen habe, war mir selbst nicht klar, wie viele beschwimmbare Gewässer sich in meiner unmittelbaren Nähe befinden. Jetzt bin ich in den meisten davon schon einmal gewesen und verspüre immer noch diese diebische Freude darüber, einfach losschwimmen zu können, egal, welche Jahreszeit gerade ist, egal, ob sich andere Leute darüber wundern oder nicht.

Ich glaube, im Leben gibt es viele solcher Gelegenheiten, in denen man eigentlich nur zupacken müsste. Aber ich glaube auch, dass man besser wird, diese Gelegenheit als solche zu erkennen, wenn man sich bewusst ist, wie viel Gestaltungsspielraum man selbst eigentlich hat.

Natürlich „muss“ man im Winter nicht draußen schwimmen gehen. Aber man kann es. Und es ist großartig.

2. Du setzt Dich einer natürlichen Kälte-Therapie aus.

Im Moment beträgt die Wassertemperatur des Flusses, in dem ich immer schwimmen gehe, um die acht Grad. Das ist kalt (wenn auch nicht mehr so kalt wie im Winter, da waren es oft nur zwei Grad). Und es ist eine besondere Kälte, eine, die Dich mit einem Mal ganz umschließt.

Der natürliche Reflex des Körpers auf einen solchen Kälteschock lautet: Gefäße zusammenziehen, um das Blut von den Extremitäten ins Körperinnere zu leiten und so die lebenswichtigen Organe warm zu halten; Stresshormone ausschütten; Herzschlag und Atmung beschleunigen.

Das klingt nach Stress. Und das ist Stress. Aber es gibt auch diesen Punkt, an dem sich Dein Körper an die Kälte gewöhnt hat. Deine Atmung normalisiert sich. Du wirst wieder ruhig. Und ab da wird es dann toll. Für mich zumindest, und für viele andere, die ich kenne.

Laut wissenschaftlichen Studien kann die Kälte allerdings noch mehr, als sich letztlich großartig anzufühlen. Rheumapatient(inn)en wird oft der Besuch in Kältekammern verordnet, weil Kälte antientzündliche Effekte hat. Bei Autoimmunerkrankungen kann Kälte helfen, aber auch bei chronischen Schmerzen, Depressionen oder Angsterkrankungen.

Mir persönlich hat die Kälte z. B. gegen Muskelschmerzen und Depressionen geholfen. Ich möchte damit nicht sagen, dass andere Therapien nicht richtig und wichtig wären. Aber ich finde es sehr ermutigend, was der Körper auch von alleine kann – nur durch den Kontakt zu kaltem Wasser.

3. Du überschreitest bewusst Deine Komfortzone – und lernst Dich neu kennen.

Denkst Du, dass Du schon alles über Dich weißt?

Das dachte ich vor zwei Jahren auch. Ich war die verfrorenste Person, die ich kannte, und habe selbst im Sommer im Freibad Minuten gebraucht, um ins Wasser zu kommen. Ich sah so bemitleidenswert aus, dass sich oft fremde Menschen bemüßigt gefühlt haben, mich anzufeuern. „Trauen Sie sich ruhig“, riefen sie mir zu. „Es ist wirklich überhaupt nicht kalt!“ Damals war ich überzeugt davon, dass ich wahrscheinlich ohnmächtig werden würde, wenn das Wasser noch kälter als im Freibad wäre; und dass ich zu den Menschen gehörte, für die kalte Temperaturen einfach nichts sind.

Aber dann kam die Zeit, in der ich immer depressiver wurde; in der ich Muskelschmerzen hatte, die einfach nicht weggingen. Irgendwann hatte ich beim Duschen den Impuls, das Wasser von heiß auf ganz kalt zu drehen. Einfach, um irgendetwas zu verändern; vielleicht auch, um ein bisschen geschockt zu werden. Ich merkte schnell, dass dadurch nicht nur meine Stimmung extrem viel besser wurde, sondern auch die Muskelschmerzen. Deswegen ging ich von kalten Duschen dazu über, im Fluss schwimmen zu gehen. Im Winter.

Ich bin gar nicht eine dieser Personen, die Kälte nicht aushalten. Ich war nur nicht daran gewöhnt.

Im Leben gibt es viele solcher Situationen: Wir denken, wir könnten etwas nicht. Dabei haben wir es nur noch nicht ausprobiert. Und wir denken, wir wüssten, wie wir reagieren würden, wenn XY passiert.

Aber es gibt viel, was wir nicht über uns wissen. Ich mag diesen Gedanken. Es gibt noch so viel, was Du über Dich erfahren kannst!

4. Du kannst für einen Moment wirklich alles loszulassen und ganz im Jetzt sein.

Falls Du minimalistisch lebst, bist Du es wahrscheinlich gewohnt, Dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Im kalten Wasser schrumpft das für Dich Wesentliche noch einmal deutlich. Es konzentriert sich auf zwei Dinge: Erstens weiterzuatmen und zweitens den Fokus auf Deine innere Wärme zu richten.

Am Anfang, wenn man ins Wasser geht, ist die Kälte einen Moment lang so überwältigend, dass alles andere in den Hintergrund rückt. Ich konzentriere mich dann meistens auf meine Atmung, darauf, wie sich das Licht im Wasser bricht, und auch auf das Gefühl einer inneren Wärme, die ich auf Höhe meiner Lungen spüre.

Wenn ich mich akklimatisiert habe, bin ich in meiner Aufmerksamkeit dann beim Fluss: wie sich die Strömung an diesem Tag verhält, wie die Wolken sich spiegeln, ob Enten in der Nähe schwimmen.

Aber immer noch bin ich ganz im Jetzt. Es ist unmöglich, an Deine Steuererklärung zu denken, wenn Dir die Kälte eben noch den Atem geraubt hat und Du nun einfach durch sie hindurch schwimmen kannst.

Ganz im Jetzt zu sein ist das Schönste und Entspannendste, was mir einfällt. Und es befreit. Es gibt so viele Dinge, die Du nicht tun musst, nicht erreichen musst oder nicht brauchst. Du bist hier und jetzt schon glücklich.

5. Dir wird klar, wie viele Mikroabenteuer es vor Deiner Haustür gibt.

Man muss nicht weit reisen, um viel zu erleben. Zumindest, wenn es Dir auch um innere Abenteuer geht, kann ich Dir Wild Swimming unbedingt empfehlen.

Man lernt eine Landschaft noch einmal anders kennen, wenn Du sie quasi mit Haut und Haaren erspürst – und genau weißt, wann der Fluss tief wird, wo die Strömung am stärksten ist und ob das Wasser eher seidig oder robust ist.

Außerdem ist Wild Swimming nicht nur mit Entdeckerfreude vergesellschaftet, sondern auch mit einer Art Stolz. Du hast es geschafft, wieder einmal! Es gehört schon eine Portion Überwindung dazu, sich in so kaltes Terrain zu begeben. Sie wird zwar mit jedem Mal weniger, aber trotzdem hast Du jedes Mal für Dich wieder das Wissen, dass Du Dich ins Unbekannte begeben hast, und dafür belohnt wurdest …

Trau Dich!

Hast Du Lust, Wild Swimming einmal auszuprobieren? Du musst Dich nur trauen! Tipps und Tricks für den Start findest Du auf meinem Blog.

Auch beim Wandern lassen sich vorzüglich Wild-Swimming-Gelegenheiten kreieren, zum Beispiel am 1000-Meter-Höhenrundweg nahe des Happurger Stausees oder auf der Alpenüberquerung Salzburg – Triest.

Man braucht nicht viel im Leben, nur das Richtige. Und das Richtige kann bedeuten, das zu nutzen, was schon da ist – und sich an einem schönen Tag von einem „wilden“ Gewässer überraschen zu lassen.

Wild Swimming: 5 Dinge, die passieren werden, wenn Du es ausprobierst (Foto: Kolja Schoeller)

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16 Kommentare für “Wild Swimming: 5 Dinge, die passieren werden, wenn Du es ausprobierst”

  1. Was für ein schöner Bericht. Danke Elisabeth und auch dir Christof fürs Einstellen.

    Ich gehe schon lange nicht mehr in Schwimmbäder, keine öffentlichen und auch keine Hotelschwimmbäder. Allein das Chlor finde ich schrecklich.
    Seit ich ein Jahr in der Wildnis gelebt habe, sehne ich mich nach dem „wilden Schwimmen“ zurück. Unser Blockhaus lag direkt am See. Nach der Sauna dann nackt ins Wasser war einfach herrlich. Und im Winter wurde ein Loch ins Eis gehackt. Ich vermisse das so sehr.

    1. Liebe Elli,
      wunderschön einladende Schilderung! Vielen Dank dafür.
      Wissen Sie, dass Sebastian Kneipp sich vor ca. 150 Jahren mit kalten Kurzbädern in der winderlichen Donau selbst von TBC geheilt hat? Er galt als unheilbar. Die Ärzte hatten ihn aufgegeben. Auf dieser Selbstheilungserfahrung baute er im Kloster in Bad Wörishofen über Jahrzehnte hinweg die nach ihm benannte Kneipp-Therapie auf, die seit einigen Jahren sogar zum Weltkulturerbe gehört.
      Herzlichen Gruß zu Ihnen ins Fränkische.

      1. Liebe Irmgard,

        haben Sie vielen Dank für den sehr guten Hinweis auf Sebastian Kneipp! :-) (Kaltes) Wasser wurde ja schon lange als Heilmittel eingesetzt, und es ist, finde ich, gleichermaßen faszinierend, wie viel man früher schon wusste und wie viel man trotzdem manchmal „wiederentdecken“ muss, weil es irgendwie im Laufe der Zeit in den Hintergrund gerückt ist bzw. (fast) vergessen wurde … Ich persönlich habe jetzt jedenfalls große Lust, in die winterliche Donau zu springen. ;-) Dazu muss ich mich wohl allerdings noch ein wenig in Geduld üben …

        Ganz herzliche Grüße zu Ihnen!

  2. Liebe Elli, danke für deine netten Worte! Das mit dem Blockhaus am See klingt fantastisch. Wenn ich mich jetzt irgendwo hinwünschen könnte, dann vermutlich dorthin. Verstehe ich gut, dass du mit Schwimmbädern und gechlortem Wasser nichts mehr anfangen kannst. In der Natur ist das Wasser gefühlt viel weicher, die Aussicht schöner – und dass man manchmal Mit-Schwimmer hat wie Biber oder Wildgänse, macht das Ganze für mich auch viel… ja, lebendiger. Es ist einfach eine Lebendigkeit da, die man auch danach gar nicht mehr abschütteln kann. :-) Ich schicke liebe Grüße zu dir!

  3. Ein wirklich schöner Bericht, der Erinnerungen geweckt hat und mich aber auch nachdenklich macht. Im ersten Moment habe ich über den Begriff “wild swimming“ geschmunzelt :-) Ich bin von klein auf sehr viel in Flüssen und Seen geschwommen und auch meine Kinder waren schon als Baby immer dabei, deswegen fühlt sich das gar nicht wild für mich an sondern gewohnter und sicherer als in einem Schwimmbad. Aber im eiskalten Wasser war ich tatsächlich schon lange nicht mehr. Beim Lesen sind genau die beschriebenen Gefühle wieder in mir aufgestiegen. Ich hatte total vergessen wie toll das früher war. Auch mit der Beschreibung der “verfroren Person“ konnte ich mich sofort identifizieren ;-) Ich war in den letzten Jahren felsenfest davon überzeugt, dass ich Kälte einfach nicht vertrage. Ich muss das unbedingt wieder ausprobieren. Vielen vielen Dank für den tollen Impuls!
    Liebe Grüße

    1. Liebe Stefanie, hab vielen Dank für deinen Kommentar und das Teilen deiner Schwimm-Erlebnisse! Wie schön, dass du von klein auf in Flüssen und Seen schwimmen und das auch an deine Kinder weitergeben konntest! :-)

      Dein Schmunzeln über den Begriff „Wild Swimming“ kann ich gut verstehen. „Wild“ klingt vielleicht ein bisschen sehr exotisch, wenn man bedenkt, dass man „nur“ in einem Fluss baden geht, den man schon seit seiner Kindheit kennt. Ich fand den Begriff trotzdem ganz passend, weil er kurz & knackig ist, und Flüsse, Seen und das Meer impliziert. Und die Engländer haben seit Längerem auch einen Trend zum Draußenbaden, den sie auch mit „Wild Swimming“ umschreiben, da habe ich mich einfach angeschlossen. ;-)

      Stichwort Kälte: Ich glaube, man kann sich schnell wieder gewöhnen. Bei mir hat es von den ersten kalten Duschen bis zum Schwimmen im (herbstlichen) Fluss zwei Wochen gedauert (aber ich kenne auch welche, die sich ohne Vorbereitung in die Kälte gewagt haben). Wenn du magst, kannst du hier ja vielleicht mal berichten, wie dein (nach Jahren erneutes) Kälte-Erlebnis beim Baden für dich war? :-)

      Ich schicke auf jeden Fall liebe Grüße und wünsche dir viel Freude und eine gute Schwimm-Saison! :-)

  4. Hallo Elli,

    dein Beitrag inspiriert mich sehr. Ich finde es bewundernswert, wenn Menschen es schaffen, derart über ihre Wohlfühlgrenze hinauszugehen. Ich selbst bevorzuge ja eher warmes Wasser, weshalb ich bisher sehr selten mal in Badeseen gebadet habe. Es war mir immer zu kalt. Aber nach deinem Beitrag bekomme ich richtig Lust, mich körperlich mal ein bisschen aus meiner Komfortzone herauszuwagen und das Wild Swimming zumindest im Sommer öfters mal auszuprobieren.

    Ich habe mir deinen Beitrag mit den 8 Tipps für Anfänger dazu gleich mal durchgelesen und fange am besten heute schon damit an, meine Duschen kalt zu beenden. Das verlangt für den Anfang genug Überwindung. ;-) Und mal sehen, ob ich im Sommer so weit bin, mich in einen kalten See zu begeben…

    Danke für den motivierenden Beitrag!

    1. Liebe Annabel,

      das freut mich sehr, dass du dich durch meinen Beitrag gleich zu kalten Duschen (und den Plan auf Sommer-Wild-Swimming) hast hinreißen lassen! :-) Ich bin sehr gespannt, welche Erfahrungen du damit machst – vielleicht magst du ja hier mal darüber berichten? :-) Früher waren mir Seen etc. im Sommer übrigens auch oft noch zu kalt. ;-) Was ich hilfreich finde, ist der Gedanke (und die Erfahrung, die ich jetzt so oft gemacht habe), dass es so etwas wie einen Wendepunkt gibt, und ab da hört das Frieren / Unwohlsein dann auf – man muss sich einfach nur ein bisschen Zeit geben.

      Ich schicke liebe Grüße zu dir!

  5. Hach ja…. schmacht, leider kein brauchbares Gewässer in der Nähe. Vor Corona hatte ich angefangen mit dem Freibad und Frühschwimmen – nach einer Reha am Meer. War das herrlich. Und mangels von beidem See und Schwimmbad muss jetzt Herr Kneipp herhalten. Ein Ersatz auf jeden Fall.
    Blockhaus am See/Meer mein Traum. Und ich hab immer eine Decke bzw. Handtuch und Wäsche im Auto falls mir mal auf dem Weg ein Wasser in die Quere kommt.
    Danke für deinen bzw. Euren wunderbaren Bericht.

    LG Rosa
    Rosa

    1. Liebe Rosa,

      was für eine gute Idee, den fehlenden See durch Kneip-Anwendungen zu ersetzen! Auch, Handtuch + Wechselsachen immer dabei zu haben, finde ich sehr nachahmenswert. :-) Danke für deinen netten Kommentar, ich drücke die Daumen, dass bald ein geeignetes Blockhaus am See oder am Meer in deine Nähe rückt!

      Liebe Grüße!

  6. Hallo an alle!
    Seit ich klein bin, bade ich in offenen Gewässern, Meist Seen. Dort habe ich von meinen Eltern schwimmen gelernt. In einem See der sehr tief war… . Es ist also irgendwie schön aber auch normal, in einem Naturgewässer zu baden. Von Frühjahr bis Herbst zumindest. Abenteuer: ja, im Winter
    Aktuell schwimme ich manchmal im Neckar. Da ist es direkt auch möglich, eine lange Strecke zu schwimmen, wenn man das mag.
    Vorsicht vor Angelhaken und Glasscherben ist allerdings geboten.
    Was ich daran liebe: den landschaftlichen Genuss, sich von der Strömung treiben zu lassen und die erstaunten Blicke der anderen zu beobachten.
    Was wie Draußenbader noch bräuchten: viel mehr Gewässer ohne Schadstoffe und eine bessere Akzeptanz durch Behörden. Allerdings wäre es ja dann kein Abenteuer mehr.

    1. Liebe Dunja,

      das mit dem Sich-Treiben-Lassen hast du total schön beschrieben. Das liebe ich auch! Und wie schön, dass du im Neckar eine so lange Strecke schwimmen kannst! Stimme dir auch völlig zu, dass wir mehr Fokus darauf bräuchten, dass eine gute Wasserqualität erhalten bleibt (bzw. erreicht wird). Davon würden ja dann auch nicht nur die Wild-Schwimmer*innen profitieren. :-)

      Ich schicke liebe Grüße zu dir!

  7. Vielen Dank für den insprierenden Text und das Mut-Machen, die eigene Komfortzone das ein oder andere Mal zu verlassen.
    Was ich aber gern mit auf den Weg geben würde: bei aller Entdeckerlust und „wildem Lebensstil“ den Schutz der Natur nicht außer Acht zu lassen. Für viele achtsame Menschen ist das zwar selbstverständlich, für andere jedoch nicht. Gerade zu Corona-Zeiten ist der Besucherdruck in der Natur auch hierzulande immens gestiegen, oftmals werden Tiere in ihren Ruhezonen gestört oder Pflanzen zertreten – das gilt auch für Uferbereiche an Seen. Viele Naturlandschaften sehen sich inzwischen gezwungen, Zäune zu errichten oder zusätzliche Naturwachtranger zu engagieren. Vielleicht wirken offizielle Badestellen weniger „wild“, ihre Ausweisung hat aber ihren Grund. Ein Tipp meinerseits, um trotzdem Ruhe und etwas Abenteuergefühl zu haben: zu anderen Zeiten baden zu gehen als der große Rest. Ein Sonnenauf- oder -untergang ist auch am bekannten Badesee ein wahrer Traum! Viele Grüße an alle Wildschwimmer*innen!

    1. Liebe Bernadette,

      hab vielen Dank für den sehr guten und wichtigen Hinweis! Ich mache das auch gerne so, dass ich quasi antizyklisch schwimmen gehe – Sonnenauf-/untergang und Stille inklusive. :-)

      Liebe Grüße zu dir!

  8. Dein Beitrag hat mir sehr gefallen, danke! Ich schwimme seit vielen Jahren in einem mir nahe gelegenen See, im Sommer täglich. Anfänglich bin ich erst ab 24°C ins Wasser gegangen, inzwischen gehe ich ab 13°C. Du machst mir Mut, im Herbst länger dran zu bleiben. 2°C kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber ein bisschen länger als letztes Jahr geht es vielleicht schon – mal sehen. Im Rhein schwimme ich auch oft – und ja, das Wasser ist oft um einiges kälter als „mein“ See. Ich gehe oft in meiner Mittagspause und bin hinterher immer sehr erfrischt und energetisiert. Ich empfinde es als großes Glück, dass mein Arbeitsplatz so nah am Wasser ist. Auf Wanderungen habe ich immer ein kleines Handtuch dabei, damit ich jederzeit in ein Gewässer hüpfen kann, an dem ich vorbeikomme.

    1. Liebe Bettina,

      lieben Dank für deinen Kommentar! Und wie cool, dass du in der Mittagspause mal eben kurz ins Wasser springen kannst! :-) Ich könnte mir vorstellen, dass du dich, wenn du 13 Grad gut abkannst, auch bei niedrigeren Temperaturen wohlfühlen könntest. Also, für mein Empfinden ist das Einzige, was bei kälteren Wassertemperaturen schwieriger wird, dass Hände und Füße so schnell wehtun (bei mir zumindest). Deswegen trage ich im Winter dann meistens Neoprensocken und -handschuhe. Okay, und die Muskulatur wird schneller müde, aber ansonsten merke ich persönlich gar keinen so großen Unterschied zwischen „kaltem“ und „sehr kaltem“ Wasser … Aber meine Erfahrungen beiseite: Dein Empfinden ist am wichtigsten, und die Hauptsache ist ja sowieso, dass man schöne Erlebnisse hat – und davon wünsche ich dir viele!

      Liebe Grüße zu dir!

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