
Als ich im Sommer letzten Jahres auf dem Traumpfad München-Venedig unterwegs war, lernte ich kurz hinter München Johann und seine Frau Nanni kennen. Wir verstanden uns auf Anhieb. In den folgenden vier Wochen trafen wir uns immer wieder meist unverabredet und wanderten zusammen, mal für ein paar Stunden, mal mehrere Etappen am Stück. Das Wasser, die Kraft und die Lust am täglichen Marschieren gingen uns schon mal aus. Nur eines ging uns nie aus: der Gesprächsstoff. Mittlerweile sind die beiden zurück von ihrem Sabbatjahr und haben sich in Rosenheim niedergelassen, wo sie ihre Vorstellung eines bewusst einfachen und einfach bewussten Lebens verwirklichen. Grund genug, Johann zu einem ausführlichen Gespräch einzuladen.
Christof Herrmann: Johann, Ihr, also Du und Deine Frau Nanni, habt Euer Leben in überraschend kurzer Zeit umgekrempelt. Wie hat Dein Alltag vor eineinhalb Jahren ausgeschaut?
Johann Struck: Wir haben tatsächlich unser Leben auf den Kopf gestellt. Vor eineinhalb Jahren hatte ich eine gut laufende Firma und Nanni hat gerade ihr Studium abgeschlossen, um Lehrerin zu werden. Wir lebten in einer großen Wohnung in der Dortmunder Innenstadt. Ich besaß drei VW Käfer, einen Firmenwagen und einige gut gefüllte Schränke und Kisten mit Kleidung, Erinnerungsstücken usw. Meine Firma war nur ein Ein-Mann-Unternehmen und so musste ich jeden Tag kräftig arbeiten. Mir hat die Arbeit nie viel Spaß gemacht. Ich wollte aber keine Mitarbeiter einstellen, weil ich wusste, dass wir bald unser Sabbatjahr starten würden. Und so freute ich mich am Ende über jeden vom Kunden abgesagten Auftrag. Ich bin der Arbeit 60 bis 70 Stunden pro Woche nur nachgegangen, um Geld zu verdienen. Erfreulicherweise habe ich nicht alles direkt ausgegeben, sondern viel gespart, um unsere Pause und den Neustart zu finanzieren.
Du hast dann wirklich im Sommer 2012 Dein kleines Unternehmen verkauft und Ihr habt Eure Wohnung gekündigt, um ein Jahr lang zu reisen.
Genau so haben wir das gemacht. Viele Leute meinten, das muss man machen, wenn man noch jung ist und nichts aufzugeben hat. Ich habe allerdings eine gut laufende Firma verkauft. Und auch wenn wir kein eigenes Haus hatten, mussten wir etwas aufgegeben. Es hat sich ohne Frage gelohnt. Von dem Geld, das wir auf der Reise ausgegeben haben, hätte ich mir auch einen richtig schönen Oldtimer kaufen können, aber die Erinnerungen und unsere persönliche Entwicklung sind unbezahlbar. Wir sind zu Fuß und per Anhalter durch Europa gereist. Manchmal haben wir auch einen Fernbus, einmal sogar 24 Stunden am Stück von Kroatien nach Dortmund, eine Fähre oder ein Flugzeug benutzt. Die weitesten Strecken haben wir aber per Anhalter zurückgelegt. Wir sind etwa 15.000 Kilometer im Uhrzeigersinn rund um Deutschland getrampt und haben so 17 Länder gesehen. Wen die Tour interessiert, kann gerne die Reiseberichte auf unserem Blog johananni.de lesen.
Warum seid Ihr nicht um die Welt gejettet, wie es andere junge Menschen tun?
Der entscheidende Faktor war, dass ich erstmal Europa kennenlernen wollte. Die große weite Welt kann warten. Eine solche Reise durch Europa hat noch einige andere Vorzüge gegenüber einer Fernreise: 1. Wir brauchten nie an einem Grenzübergang warten, geschweige denn ein Visum beantragen. 2. Wir mussten keine Angst vor Krankheiten haben, gegen die wir als Europäer nicht resistent sind. 3. Die Wege waren nicht so weit von Land zu Land und Stadt zu Stadt. Ganz Europa ist schließlich nur etwa so groß wie Kanada.
Wir haben uns ja auf dem Traumpfad München-Venedig kennengelernt und sind tagelang zusammen gewandert. Wie war das Abenteuer Alpenüberquerung für Euch?
Es war ein absolutes Highlight unserer Reise. Allein die Vorstellung den ganzen Weg zu Fuß gegangen zu sein, ist im Nachhinein beeindruckend. Die Atmosphäre der Wanderung und insbesondere die Menschen, die wir kennengelernt haben, waren wirklich toll. Du hast ja schon ausführlich in Deinem kostenlosen E-Book darüber berichtet, so dass ich gar nicht so viel ergänzen kann.

Ich staunte nicht schlecht, wie klein Eure Rucksäcke waren, die sozusagen einen kompletten Haushalt enthielten.
Wir hatten ein Haus mit Schlafzimmer, Kleiderschrank und Küche dabei, sowie alles, was man sonst zum Leben braucht, etwa ein paar Parfümpröbchen, um auch mal ausgehen zu können. Unsere Rucksäcke haben mit Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher usw. jeweils unter 10 kg gewogen. Nur Wasser und Lebensmittel kamen gegebenenfalls dazu. So leicht kann man natürlich nur reisen, wenn man sich stark reduziert und in eine hochwertige Ausrüstung investiert. Aber diese Investition merkt man eben bei jedem Schritt, den man macht.
Seid Ihr mit diesem Minimalismus auf Reisen gut zurechtgekommen oder hat Euch etwas gefehlt?
Es hat uns tatsächlich eine Sache gefehlt: Ein Kühlschrank. Sonst nichts. Wir haben auf der Reise häufig im Supermarkt eingekauft und mussten die Kühlwaren sehr schnell essen. Aber ansonsten kamen wir hervorragend mit den wenigen Dingen zurecht, die wir dabei hatten. Das hat sich im Übrigen auf unseren jetzigen Lebensstil ausgewirkt.
Nach Eurem Sabbatical seid Ihr vor ein paar Monaten nach Rosenheim gezogen. Wie lebt Ihr jetzt?
Wir sind in eine WG gezogen und haben dort zwei Zimmer gemietet. Das hat den Vorteil, dass wir nicht so viel putzen müssen wie früher. Wir haben auch unser gesamtes Hab und Gut reduziert, was aber auch nicht schlimm ist, weil man weniger Dinge hat, um die man sich kümmern muss. Das Allerbeste ist aber, dass wir nun zu einem bezahlbaren Preis eine Wohnung mit Garten und Terrasse haben, was wir uns sonst nicht geleistet hätten. Auch meine geliebten VW Käfer habe ich verkauft, bis auf den Einen, in dem ich mit Nanni zusammen gekommen bin. Der steht leider etwas verrostet in einer Scheune in Nordrhein-Westfalen. Wir sind also jetzt vollkommen autofrei. Das schränkt uns eigentlich nicht ein, weil wir hier in Rosenheim alles mit dem Radl erledigen können. Weitere Strecken fahren wir mit dem Zug.
Gibt es auch Nachteile, minimalistisch zu leben?
Man findet immer Gründe, warum es eine Einschränkung ist, weniger zu besitzen oder in einer WG zu wohnen. Aber uns macht es nichts aus, die Küche und das Bad mit unseren Mitbewohnern zu teilen. Auch das autofreie Leben würden sicherlich viele Menschen als Nachteil ansehen, wir aber nicht.
Auch ein Minimalist kann nicht von Luft und Liebe leben. Was macht Ihr jetzt beruflich?
Nanni macht ihr Referendariat an einer Schule in München. Mir war schon vor der Reise klar, dass ich mich wieder selbstständig machen würde. Unterwegs konnte ich mich viel mit mir selbst beschäftigen und Ideen und Eindrücke sammeln. Dann habe ich mich zu dem entschieden, was mich aller Voraussicht nach am glücklichsten machen wird. Ich habe den Fahrradkurier PostlJohann gegründet. Getreu dem Motto: „Mach das, was du machen würdest, wenn du reich wärst!“

Und macht die Tätigkeit Dich nun glücklich?
Ja, meine Arbeit macht mir Spaß. Das ist wohl die entscheidendste Änderung zu meiner alten Selbstständigkeit. Auch arbeite ich nun nicht mehr so viel wie früher, mache dafür mehr Sport in meiner Freizeit. Und ich lerne gerade eine Menge neuer Dinge, wie zum Beispiel Kraulschwimmen. Das ist zwar nicht so schön wie wandern oder fahrradfahren, aber eine tolle Abwechslung.
Wie verliefen die ersten Wochen von PostlJohann?
Gut. Ich habe schon einen sehr hohen Bekanntheitsgrad in der Stadt und treffe immer wieder Menschen, die mich grüßen oder unbekannterweise ansprechen. Ein Passant war fest davon überzeugt, im Fernsehen einen Bericht über mich gesehen zu haben. Es stellte sich heraus, dass er von mir in der Zeitung gelesen hat. Ich habe auch schon ein paar Kunden, für die ich immer mal wieder fahre. So habe ich in Zusammenarbeit mit einem vegan-vegetarischen Restaurant einen Lieferservice ausgetestet. Bin schon gespannt, wie das angenommen wird.
Vegan ist ein gutes Stichwort. Als ich Dich letztes Jahr kennenlernte, lag abends öfter ein Schnitzel auf Deinem Teller. Ein paar Wochen später schriebst Du mir, dass Ihr nun auch Vegetarier seid. Und mittlerweile hast Du komplett auf eine pflanzliche Ernährung umgestellt. Wie kam es denn zu diesem schnellen Sinneswandel?
Einen großen Einfluss auf unser Vegetarierdasein hattest Du. Wir haben uns auf dem Weg nach Venedig mehrmals darüber unterhalten, aus welchem Grund Du Vegetarier bist und so wurde es auch für uns zu einer Idee, die wir dann im September letzten Jahres umsetzten. Unser Motiv ist die Nachhaltigkeit. Um ein Kilogramm Fleisch zu produzieren, benötigt man bis zu 16 Kilogramm Getreide oder Sojabohnen und mehrere tausend Liter Wasser. Da ist es doch viel schlauer, das Getreide und die Bohnen selbst zu essen. Nachdem wir zuhause nie mit Fleisch gekocht haben, fiel uns der Umstieg recht leicht. Seit fast zwei Monaten bin ich nun Veganer. Ich wollte einfach mal ausprobieren, was passiert, wenn ich mich rein pflanzlich ernährr. Ich habe über zauberhafte Zustände mit weniger Schlaf und einer tollen Physis gelesen.
Wie fühlst Du Dich dabei?
Ich wollte die vegane Ernährung zwei Monate ausprobieren. Die zwei Monate sind jetzt fast vorbei. Physische Veränderungen habe ich noch nicht bemerkt. Aber ich finde die Lebenseinstellung trotzdem so gut, dass ich dabei bleibe. Ich komme sehr gut ohne Milch, Käse und Eier aus. Und es macht mir Spaß, meine eigenen veganen Brotaufstriche zu machen.
Fällt Dir spontan ein Rezept für einen veganen Brotaufstrich ein?
Vier große Tomaten würfeln und mit dem Inhalt einer halben Dose Kichererbsen ohne deren Flüssigkeit mischen. Das ganze mit etwas Petersilie und/oder Schnittlauch vermengen und anschließend pürieren. Das Püree mit Salz, Pfeffer und evtl. getrocknetem Oregano abschmecken und schon hat man einen sehr leckeren veganen Brotaufstrich oder Dip. Wem die Farbe zu wenig ansehnlich ist, kann noch etwas Tomatenmark hinzufügen.
Als Veganer ohne Pürierstab über die Alpen laufen. Das wäre spannend, oder.
Ich fände es nicht viel spannender, als meinen Alltag hier in Rosenheim zu bewältigen. Sowohl in den Bergen als auch im konservativsten bayerischen Wirtshaus habe ich schon vegan gegessen.
Also ist es nur eine Frage des Wollens. Erinnerst Du Dich an das vegane Pärchen und den Mann ohne Arme, die wir auf dem Traumpfad kennengelernt haben?
Ja, ich kann mich an sie erinnern, wusste aber nicht, dass sie Veganer sind. Der Wille versetzt Berge. Ich finde es interessant, wie viele Menschen ich in der letzten Zeit kennengelernt habe, die nur Pflanzen essen. Vor einigen Wochen war ich in Berlin und stand mit drei Leuten in einer geselligen Runde. Als ich erzählte, dass ich Veganer bin, sagten alle drei, dass sie es auch sind. Das ist mir so allerdings noch nicht in Rosenheim passiert.
Kannst Du Dir im nächsten Jahr ein paar Tage frei nehmen oder lässt das PostlJohann erst mal nicht zu?
Auch das ist eine Frage des Wollens. Ich hoffe, dass ich im Frühjahr einen Mitarbeiter einstellen kann. Dann wäre es kein Problem, eine Woche Urlaub zu machen.
Dann könnten Nanni und Du mich ein paar Etappen auf der Alpenüberquerung Salzburg-Triest begleiten.
Das würden wir sehr gerne tun. Deine Bilder waren toll und wir möchten wirklich nochmal eine Fernwanderung machen. Zwar sind wir hier auch viel in den Bergen unterwegs, aber so eine Tour von Hütte zu Hütte ist nochmal was anderes.
Vielen Dank für das Interview, Johann, und vielleicht bis nächstes Jahr in den Alpen.
Ich sage ebenfalls Danke und wünsche Dir noch viel Erfolg mit Deinem Blog!

Tolles Interview, danke!
Mich würde noch interessieren welches Zelt und welche Isomatten die beiden dabei hatten. Bin gerade am suchen für eine Weitwanderung in Schweden 2014.
Tschau
Joe
Hi Joe,
ich werde Johann bitten, dass er Dir die Frage beantwortet. Die beiden hatten leichte Therm-A-Rest Matten dabei (welche genau kann ich aber nicht sagen), die ich auch empfehlen kann.
Viele Grüße
Christof
Wir hatten die Ultra-lite-Matten von Exped. Die mussten wir allerdings mehrfach einschicken. Wenn ihr sie kauft, sie sind superbequem und sehr leicht, dann dürft ihr die Matten nie feucht einpacken, weil sie sonst schimmeln. Ist uns mehrfach passiert. Die Reklamation war aber immer leicht.
Unser Zelt ist von Mountain Hardwear und heißt Skyledge 2.1 das ist auch sehr leicht und auch für meine 1.88 ausreichend groß.
Gruß Johann
Uups, von wegen Therm-A-Rest Matten. Danke, Johann!
Das ging ja schnell mit der Antwort. Werde ich gleich mal googeln.
Danke Johann!
Tschau
Joe
Tolles Interview – macht Lust auf Abenteuer und Selbstverwirklichung! Es ist schön von Menschen zu lesen, die ihr Ding einfach durchziehen und sich nicht von Konventionen fremdbestimmen lassen. Ich finde es übrigens immer wieder spannend, wie häufig der Wunsch nach Freiheit zur Auseinandersetzung mit Minimalismus und vegetarischer/veganer Ernährung führt.
Viel Erfolg für Johann mit seinem neuen Startup!
Hallo Daniel,
dass Freiheit, Minimalismus und vegetarische/vegane Ernährung (ich zähle noch Nachhaltigkeit und naturnahe Aktivitäten wie Laufen, Radfahren und Wandern dazu) zusammengehören, habe ich auf meiner Radweltreise 2006/2007 gelernt. Seitdem beschäftige ich mich zunehmend mit diesen Dingen, die ich eine einfach bewusste Lebensweise nenne. Hier auf meinem Blog geht es ja um nichts anderes.
Schönes Wochenende
Christof
Schönes Interview! Bin auch grad dran mein „ach so wichtiges Zeug“ aufzugeben. Es immer wieder schön zu sehen und zu lesen wie vielen Menschen, das minimalisieren ihr Leben verbessert hat!
Tolle Reise habt ihr gemacht. Schöne Inspiration, Danke!
Liebe Grüsse
Danke, Marco, und viel Erfolg beim „wichtiges Zeug“ aufgeben und Deiner großen Reise nächstes Jahr.
Ja, Christof ist ansteckend. Langsam wird mir das unheimlich: Erst werde ich durch ihn wieder Vegetarier, dann kauf ich mir die kleine Schwester von seinem Rucksack, letzte Woche koche ich auch Gemüsesuppen wie er. Was kommt als nächstes? Ich bin zu allem bereit.
An eurer Website gefällt mir gut, Johann, dass endlich mal jemand die Strapazen und doofen Gefühle auf so einer Reise beschreibt. Wie ich sie auch kenne. Das fehlt mir persönlich immer in den Berichten. Ein Jahr Sand überall, ich würde durchdrehen. Und auch die Stelle mit den Jülicher Alpen. Da fragte ich mich schon bei Stephi und Christof, was suchen die beiden eigentlich noch? Die Landschaft ist doch nicht mehr zu toppen. Da würde ich viel länger bleiben. Gut, die beiden mussten aus Zeitgründen weiterziehen. Ihr ja nicht.
Liebe Grüße
Tanja
Tolles Interview, sehr inspirierend. Altes aufgeben, eine lange Reise und woanders anfangen, nicht nur umziehen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes „verändert“ weiterleben. Hut ab!
Danke für`s Teilhabenlassen!
Viele Grüße aus Berlin,
Anja
@Tanja
Da bin ich auch gespannt, was als nächstes kommt. Warum nicht über die „Jülicher Alpen“ laufen? Die schaffst Du in 5 Minuten ;-) Danach hast Du noch viel Zeit die „Julische Alpen“ zu erkunden :-)
@Anja
Kann so ein Sabbatjahr nur empfehlen. Man kommt verändert zurück. Job und Wohnung zu kündigen und nach der Auszeit ganz wo anders neu anzufangen, so wie Johann und Nanni es kürzlich bzw. ich es vor ein paar Jahren gemacht haben, dürfte für viele zu extrem sein. Oft ist es aber (in der Wirtschaft, als Beamter etc.) möglich sich für einen längeren Zeitraum freizustellen und danach wieder an den alten Arbeitsplatz zurückzukehren. Man arbeitet zum Beispiel vier Jahren für vier Fünftel des normalen Gehaltes. Dafür kann man sich anschließend für ein Jahr freistellen lassen und bekommt in diesem Jahr ebenfalls vier Fünftel der Bezüge. Kenne mehrere, die das schon gemacht haben, teils sogar ein zweites oder drittes Mal. Oft wird das Jahr gar nicht oder nur zum Teil zum Reisen genutzt. Man könnte in dem freien Jahr auch etwas tun, wozu sonst die Zeit fehlt. Ein Buch schreiben, sich sozial engagieren, sein Haus ausbauen, viel Zeit mit der Familie verbringen …
Tolles Interview! Danke dafür :)
Hallo!
Hört sich toll an! Beneidenswert. Würde auch gerne etwas in der Art unternehmen, doch mit Kindern gestaltet sich das nicht so einfach. Also, es lohnt sich wenn man jung ist. Wünschen allen die es tun viel Freude und tolle Lebenserfahrungen dabei!
Hallo! Vielen Dank, für das inspirierende Interview. Ich werde 2016 von Mai bis September laufen, die Strecke sind knapp über 2000 km und ich freu mich drauf. Benötige noch die nächsten 2 Jahre, damit ich in meinem Geschäft ein paar passive Einkommen aufbaue und nicht mehr von Null anfange, wenn ich zurückkomme. Ansonsten finde ich es immer wichtig, sich eine AUSZEIT zu nehmen…..wenn nicht jetzt, wann dann? Es kommt keiner daher und gibt sie einem. So frei muss man schon selber sein! Auch ich bin auf dem Weg zu vegan und finde das eine ganz geniale Ernährungsweise. Fleisch hat mir noch nie gefallen und das bisschen, was ich noch gegessen habe, lasse ich einfach weg. Nur der Ersatz für Sahne, Butter, Käse….da muss ich noch warten, bis ich eine neue Wohnung habe und endlich eine eigene Küche. Ich werde eure homepage in meinen Kalender aufnehmen, das ich sie immer wieder finde! Viel Vergnügen in Rosenheim, Marion
@Malou
Wenn man ein bisschen verrückt ist, kann man auch mit Kindern über die Alpen gehen ;-)
@Marion
Klingt nach einem wunderbaren Plan. Viel Vergnügen bei der Verwirklichung Deiner Auszeit und Deinem Weg zur pflanzlichen Ernährung! Nur welche knapp 2.000 km lange Strecke möchtest Du machen? Ich denke den Jakobsweg, den Du vor Deiner Haustür im Norden Deutschland starten wirst. München-Venedig und Salzburg-Triest sind ja jeweils nur etwas über 500 km lang.
Sehr spannendes Interview. Danke für den Einblick!
Ganz toll…
Ich habe eh Sehnsucht, mein altes Deutschland von Nord nach Süd richtig kennenzulernen… Jetzt bin ich begeistert! Danke
Hallo Christof,
ich werde von Strasbourg über Conque nach Santiago spazieren…hab schon mal die alte Seidenstrasse auf den Spuren Marco Polos besucht, waren nur 250 km von Pakistan nach China, aber ein tolles Erlebnis…damals durfte man aber in China nicht zu Fuss einreisen *lach*, sonst wären wir weiter nach Kashgar gelaufen. Es macht einfach FREI in der Birne und das tut gut! Kann jeden nur ermutigen. Zur Zeit ist mein Übungsfeld der Spessart, im Sommer dann wieder die Ostsee….Kondition aufbauen kann man überall und da ich einen Hund habe, ist das ganz klar ein Vorteil, bin eh immer draussen!
@Karo
Gerne!
@Dorina
Wie wäre es mit dem Europäischen Fernwanderweg E6? Der durchquert ganz Deutschland in Nord-Süd-Richtung ;-)
@Marion
Da lag ich mit dem Jakobsweg ja richtig. Vielleicht ist der Blog bzw. das Buch für Dich von Interesse. Annika, ihr Vater Reinhard (die beiden haben Johann, Nanni und ich letztes Jahr auf der Alpenüberquerung kennengelernt) und ihr Hund sind heuer von ihrer Haustür in NRW aus bis nach Santiago de Compostella gewandert. Die Route dürfte zu weiten Teilen mit Deiner übereinstimmen.
Ich finde solche Wanderungen immer total schön und würde sowas gerne selbst mal machen. Doch eine Frage stellt sich mir da: Wo geht man in diesen Wanderungen auf Toilette? Sind da immer wieder Hotels / Herbergen / Cafe’s / Restaurants in der Nähe?
Grüsse ♥
Tolle Frage, kleinstadtprinzessin!
Kommt auf die Wanderung an. Auf Touren im Einzugsgebiet von Städten oder auch im Mittelgebirge gibt es meist mehrmals am Tag Toiletten in Cafes, Restaurants etc.
Im Hochgebirge, etwa auf den oben erwähnten Alpenüberquerungen München-Venedig und Salzburg-Triest, kann es anders ausschauen. Auf manchen Etappen kommt man unterwegs nur an einer Hütte vorbei. Andererseits bewegt man sich ja in den Alpen. Da ist man öfter alleine und findet sich immer ein ruhiges Plätzchen hinter einem Felsen oder in einem Wäldchen ;-)
Also wenn ich reich wäre, würde ich mit 47 Jahren, die ich jetzt bin ein Medizinstudium beginnen, das nach 6,25 Jahren nehmen und eine Einmann-Privatpraxis eröffnen, 4 Std. täglich arbeiten und das machen, bis ich 90 bin. Danach mache ich noch 20 Jahre Urlaub…
Was hält mich ab?
Außer den üblichen Zweiflern und Selbstzweifeln: NICHTS.
Was meint Ihr?
Wenn Du Dich damals wirklich getraut hast, also 2014 mit dem Medizinstudium angefangen hast, bist Du nächstes Jahr fertig ;-)
Ich bin irgendwo froh, dass ich bezüglich Wandern genügsamer wurde mit den Jahren, aus gesundheitlichen Gründen. In meiner Jugend habe ich auch einige Bergtouren bewältigt. Jetzt reicht es mir, die Alpen mit dem Zug zu befahren und ansonsten im Einzugsgebiet eines einzigartigen Juraschutzgebiets zu wohnen und dieses mit dem Bus aufzusuchen. Abgesehen von ein paar Abstechern in europäische Länder, wo ich mit dem Zug gut hinkomme, war ich immer eher eine regional Reisende. Zu Fuß geht es nicht mehr so gut, aber Gott sei Dank ist die Schweiz sehr gut vernetzt, was den öffentlichen Verkehr betrifft. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Es gibt zum Glück auch auf dem normalen Land viele Naturperlen, geschützte Flusslandschaften, zusammenhängende Wälder, Schluchten, Anhöhen, interessante Vogelwelt, Waldameisen etc. Von daher vermisse ich nichts. Ganz im Gegenteil vermisse ich im Ausland die bergige Landschaft der Schweiz. Das Heimweh zieht mich zurück nach Hause. Beim Wandern früher fand ich es immer ein bisschen schade, wie schnell wir wieder den Abstieg antreten mussten. Ich wollte später lieber weniger gewagte Touren unternehmen, um mich auch mal länger hinsetzen und die Natur wirklich aufnehmen zu können, also weniger weit, dafür qualitativ mehr Fülle im Augenblick des Naturgenusses und Beobachtens der Tierwelt. Ein Professor der Biologie, der schon die ganze Welt bereiste, fand meine Heimat in Juranähe so interessant, dass er gleich die nächste Reise dorthin plante, wegen den Fledermäusen und Biotopen. Lieben Gruß, Evelyne