„Probiere neue Rezepte aus. Lerne von deinen Fehlern. Sei furchtlos. Und vor allem: Hab Spaß.“ (Julia Child, US-amerikanische Köchin und Kochbuchautorin, 1912 – 2004)
„Gründe doch mit Arbeitskollegen eine Kochgruppe.“
Vor Weihnachten habe ich mit Michael von Minimalismus leben telefoniert. Im Laufe des Gesprächs verriet mir Michael, dass er im neuen Jahr bewusster und gesünder zu Mittag essen möchte. Bisher gab es meist Fast Food oder Weißmehlprodukte. „Gründe doch mit Arbeitskollegen eine Kochgruppe.“, lautete mein Rat.
Während meiner letzten Anstellung als Programmierer 2011 und 2012 hatte ich mit drei Kollegen solch eine Kochgruppe. Unsere Motive waren unterschiedlich: Antonio wollte seine Kochkünste verbessern, Eugen wollte abnehmen, David wollte Geld sparen und ich wollte etwas Gesundes und Schmackhaftes essen.
Als ich Michael am Telefon davon erzählte, war er Feuer und Flamme. Er hat nun bereits seit mehreren Wochen seine eigene Kochgruppe. Statt Currywurst mit Pommes vom Imbiss gibt es eine Gemüsepfanne, statt Süßem vom Bäcker Vollkornnudeln mit Pesto.
In diesem Artikel gebe ich Tipps, wie die Gründung einer Kochgruppe zum Kinderspiel wird.
„Einer kocht, alle essen“ und 4 weitere Grundsätze
Zu viele Regeln verderben den Spaß. Auf ein paar grundlegende Dinge sollten sich die Teilnehmer aber einigen, damit alles reibungslos abläuft. Schließlich ist die Mittagspause zeitlich begrenzt. Die folgenden fünf Grundsätze haben sich bewährt.
- Ideal ist eine Teilnehmerzahl von vier Personen.
- Einer kocht, alle essen. Jeder ist also nur an einem Tag der Woche dafür verantwortlich, dass etwas Gesundes auf den Tisch kommt.
- Die Köche sollten sich absprechen, was sie unter „Gesundes“ verstehen. Meine Kochgruppe hatte sich auf Vegetarisches spezialisiert. Heute würde ich natürlich auf vegan und auf möglichst vollwertig bestehen.
- Freitag ist frei, da die meisten gerne früh ins Wochenende gehen. Bevor der erste Feierabend macht, wird die Koch-Reihenfolge der nächsten Woche festgelegt.
- Bei mehr als vier Teilnehmern kommt jeder entsprechend seltener dran oder können Zweiergruppen gebildet werden.
Als Extra-Anreiz empfehle ich, jedes Rezept in einem Aktenordner oder Online-Speicher abzulegen. So kann jeder Teilnehmer Bewertungen oder Kommentare zu den Gerichten machen, Rezepte ausdrucken und sich neue Kochideen holen. Nur vor langen Fingern eifersüchtiger Kollegen, die nicht mitmachen, sollte man die Rezeptsammlung schützen ;-)
Kurze Mittagspause, keine Küche – alles kein Hindernis
Es gibt fast immer Gründe, etwas nicht zu machen. Aber genauso gibt es fast immer Wege, Hindernisse zu überwinden. Mit Flexibilität und Kreativität klappt es mit der Kochgruppe.
- Zu kurze Mittagspause? Es gibt unzählige Gerichte, die nach zehn bis 30 Minuten auf dem Tisch stehen. Ist die Mittagspause trotzdem zu knapp, kann man das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen. Dieser sollte gegen eine Verlängerung nichts haben, da ja jeweils nur einer kocht und die anderen zum Essen dazustoßen.
- Schlecht ausgestattete Küche? Für einfache Rezepte benötigt man i. d. R. wenige Küchengeräte. Notfalls bringt man Fehlendes von Zuhause mit. Ich kann mich noch gut an die überraschten Blicke erinnern, als ich mit meinem Reiskocher ins Büro kam.
- Kein Herd? Seit wann benötigt man für Salate, Rohköstliches, Aufstriche wie Hummus, Sandwiches oder kalte Suppen wie Gazpacho einen Herd? Alternativ könnte eine mobile (Doppel-)Kochplatte für 20 Euro eine gute Investition sein.
- Keine Küche? Dann kochen die Teilnehmer eben am Vorabend daheim und bringen das Essen anderntags in passenden Behältnissen mit auf die Arbeit.
- Heimarbeit? Wäre das nicht auch ein sinnvolles Nachbarschaftsprojekt? Falls mittags nicht genügend Nachbarn zuhause sind, verlegt man die Kochgruppe auf den Abend.
Bonus: 13 verflixt schnelle Rezepte für die Kochgruppe
Kochrezepte gibt es wie Körner im Salzstreuer. Nach einfachen und schnellen, die gelingen, muss man etwas suchen. Die folgenden 13 veganen Gerichte sind in zehn bis 30 Minuten fertig. Vier stammen von mir, die restlichen von unterschiedlichen Blogs, die ich selbst sehr gerne lese.
- Couscoussalat in drei Varianten
- Geröstetes Knoblauchbrot auf zweierlei Arten
- Guacamole
- Kartoffel-Linsen-Curry
- Kichererbsen-Pesto mit Vollkorn-Dinkel-Spaghetti
- Oliven-Mandel-Pesto (als Aufstrich oder zu Pasta)
- Orientalische Gemüsepfanne mit geröstetem Spinat, Brokkoli und Datteln
- Pilzbrot
- „Quer durch den Kühlschrank“-Wokgericht
- Rohköstliche Möhrensuppe
- Rote Beete Salat
- Sommersalat mit Champignons, Röstkernen und Steirischem Dressing
Wie gefällt Dir die Idee, mit Arbeitskollegen eine Kochgruppe zu gründen? Falls Du schon eine hast, kannst Du hier von Deinen Erfahrungen berichten.
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Hallo lieber Christof,
ein sehr schöner, inspirierender Artikel!
Wir haben in unserer Kantine auf der Arbeit eine tolle Auswahl an gesunden und leckeren Gerichten. Das macht vieles einfacher, aber leider ist das nicht überall so! Daher finde ich die Kochgruppen-Idee fantastisch!
Als Ergänzung fällt mir noch unser Büro ein: Wir haben in unserem 6er-Büro nun eine Biokiste (Obst) bestellt, damit wir auch zwischendurch statt zu Schokolade einfach mal zu einem Apfel, einer Birne etc. greifen. Und auch da handhaben wir es so: Einer schneidet einen Obstteller auf, alle anderen bedienen sich. Und das im Wechsel. Alle sind begeistert!
Liebe Grüße Kristin