Wie Du Zeitmangel und Gehetztheit mit einem minimalistischen Lebensstil in den Griff bekommst

18. März 2018 - von Christof Herrmann - 65 Kommentare

Wie Du Zeitmangel und Gehetztheit mit einem minimalistischen Lebensstil in den Griff bekommst - Foto: Kinder am Hafen in Triest (Christof Herrmann, 2014)

„Ich habe Zeit, wie denn jedermann Zeit hat, wenn er nur will.“ (Seneca)

In einer Welt des Überflusses, aber nur selten im Flow

Wir haben keine Zeit, aber zum Shoppen schon. Wir sind immer unterwegs und kommen doch nie richtig an. Wir wollen rund um die Uhr unterhalten werden, aber unterhalten uns nicht mehr richtig. Wir sind viel beschäftigt und oft geschafft. Wir meiden Augenkontakt, aber schauen selbst beim Gehen auf Bildschirme. Wir erheben die Schnelligkeit zu einer Tugend und fürchten Langsamkeit und Stillstand. Wir leben in einer Welt des Überflusses, aber befinden uns nur selten im Flow.

Man muss schon genau hinschauen, um die ausfindig zu machen, die den Kult um den hanebüchenen Konsum und der ständigen Betriebsamkeit noch nicht oder nicht mehr pflegen. Es sind die Kinder und die Alten, die Müßiggänger und Nonkonformisten, unsere Haustiere und die Geschöpfe in der Natur. Anstelle uns von ihnen inspirieren zu lassen, belächeln, ignorieren und bekämpfen wir sie.

Wir sind selbst für unser Handeln verantwortlich

Insgeheim wissen wir, dass es so nicht weiter gehen kann. Es droht der Kollaps – auf persönlicher, sozialer, ökonomischer und ökologischer Ebene.

Die Schuldigen stehen schon am Pranger: Kapitalismus, Medien und Digitalisierung können in ihren heutigen Ausprägungen zu Zeitmangel, Gehetztheit, Reizüberflutung, Stress, Konsumpf und sogar Depressionen und Burnout führen.

Das mag stimmen. Aber sind wir nicht selbst für unser Handeln verantwortlich? Wir können uns gegen den Kauf des Zweitwagens, der achten Jeans und des dreiundzwanzigsten Kaffeebechers entscheiden. Wir müssen nicht bis zum Ende unserer Tag in dem ausbeuterischen Job bleiben. Und wir können jederzeit den Ausschalter des Fernsehers, des Laptops und des Smartphones drücken.

Sag ja zum Nein

Nein sagen ist aber nicht so einfach. Unser Statusdenken ist tief verwurzelt. Gewohnheiten ändert man nicht mal eben. Konsum und Geschäftigkeit füllen oberflächlich betrachtet das Leben (geben ihm aber noch lange keinen Sinn). Auch politisch und ökonomisch ist das gewollt. Die Parole Wachstum ist zu mächtig, als dass sie in Frage gestellt wird. Sogar die Klimaschutzziele versucht Deutschland lieber durch Effizienzsteigerung als durch Reduktion zu erreichen.

Wenn wir innehalten und unser Leben betrachten, erkennen wir, dass der Zeitmangel und die Gehetztheit von uns selbst verursacht sind.

Besitz bindet Zeit, Minimalismus macht Zeit frei

Minimalismus ist der bewährte Weg, um Überflüssiges aus dem Leben zu werfen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es wird also nicht versucht, einer Vielzahl an Dingen, Menschen und Aufgaben gerecht zu werden. Man beschränkt sich auf weniger Optionen, um sich diesen mit genügend Zeit, Aufmerksamkeit und Liebe zu widmen.

Minimalisten sind mehr Verbraucher als Konsumenten. Sie kaufen und besitzen nur das, was sie wirklich (ver)brauchen. Das ist der wichtigste Schlüssel gegen Zeitmangel und Gehetztheit. Besitz bindet unglaublich viel Zeit. Die 10.000 Dinge, die jeder Bundesbürger durchschnittlich hortet, müssen recherchiert, getestet, ausgesucht, auf der Arbeit verdient, bezahlt, heimgebracht, aufgehoben, verwendet, gepflegt, entstaubt, repariert, ersetzt usw. werden. “Souverän ist nicht wer wenig hat, sondern wer wenig braucht”, sagt der Wachstumskritiker Niko Paech.

Rückkehr zum menschlichen Maß

Man kann sich der Komplexität des Alltags nicht komplett entsagen. Aber man kann freiwillig zu einem menschlichen, also übersichtlichen Maß zurückkehren. Jeder muss für sich herausfinden, wie viel genug ist und wo zu viel beginnt. Es gibt Minimalisten, die mit weniger als 100 Dingen auskommen. Ich habe schon in meiner Küche mehr als 100, weil ich gerne und oft koche.

Materielle Dinge sollen dazu dienen, unsere essentiellen Bedürfnisse zu befriedigen und unser Leben zu erleichtern.

Luxus anno 2018: Zeit, Leichtigkeit und Spontanität

Den Sinn des Lebens und echtes Glück erfahren wir woanders: Durch intakte Beziehungen in der Partnerschaft, in der Familie und zu Freunden, durch soziales Engagement, durch finanzielle und persönliche Freiheit, durch Gesundheit und durch das, wofür wir brennen.

Für diese „weichen“ Faktoren ist wenig Besitz notwendig. Wir brauchen dafür Zeit und Aufmerksamkeit. Minimalismus hilft dabei, wieder selbst über unsere Zeit zu bestimmen.

Dann können wir es uns sogar leisten, manchmal ohne Plan und Ziel in den Tag hinein zu leben. Das führt zu mehr Leichtigkeit und gibt Platz für Spontanität. Welch Luxus! In der heutigen Ära des Zeitmangels und der Gehetztheit zählen Zeithaben, Leichtigkeit und Spontanität zu den wertvollsten Gütern.

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65 Kommentare für “Wie Du Zeitmangel und Gehetztheit mit einem minimalistischen Lebensstil in den Griff bekommst”

    1. Hallo Markus,

      danke.

      Finanzielle Freiheit bedeutet für mich schuldenfrei zu sein und finanzielle Rücklagen für ein paar Monate zu haben. Das gibt einem viel Freiheit und ein gutes Gefühl, da man theoretisch jederzeit eine Auszeit nehmen kann, den Job wechseln kann, für unvorhergesehene Ausgaben gewappnet ist usw.

      EBG

      Christof

      1. Ich sehe es genau so.
        Man braucht nicht reich zu sein aber schuldenfrei ist schon ein Gewinn –
        besonders in heutiger Zeit der Verlockung, wo man eben ganz schnell sich verschulden kann.
        Es lebt sich auch deutlich entspannter, denn viel wichtiger ist ein gefüllter Magen, ein warmes Zimmer (jetzt in den kalten Tagen) und ein gutes Buch oder einfach nur Entspannung.

        Liebe entspannte Grüße,
        Viktor

      2. PS: Ohne Ersparnisse hätte ich mich nicht als Autor selbstständig machen können, weil ich die ersten zwei, drei Jahre nicht komplett davon leben könnte. Ohne diese finanzielle Freiheit hätte es also auch diesen Blog hier nicht gegeben – zumindest nicht in dieser Form und Ausführlichkeit.

      3. Lieber Christof,
        ich bin dabei mich konsequent von Überflüssigem zu befreien. Es geschieht wie bei einer Geburt in Wehen, mal gibt es einen Riesenruck, dann eine Pause dazwischen. Langsam kann ich aber im Haus eine andere Atmosphäre wahrnehmen und spüre auch innerlich mehr Ruhe. Ich danke Dir für Deine Unterstützung auf diesem Weg. Wenn ich aber Deinen Kommentar zu finanzieller Freiheit lese, dann könnte ich heulen. Denn nach all dem sehne ich mich so sehr – fühle mich davon aber weit entfernt. Und anders als bei den materiellen Dingen habe ich innerlich Angst und Zweifel, ob ich das jemals erreichen werde. Was braucht man dazu? Seilbstdisziplin?
        Hast Du einen Rat? Gruß Daniela

        1. Schwierig, einen Rat zu geben. Kenne ja Deine Lebenssituation, Deine Zweifel und Deine Finanzen nicht.

          Ich verstehe unter finanzielle Freiheit aber nicht, dass man nicht mehr arbeiten muss, sondern dass man genügend Reserven besitzt, seinem Leben jederzeit eine neue Richtung zu geben, wenn man es tun möchte (Jobwechsel, Selbstständigkeit, Auszeit etc.) oder dazu gezwungen wird (Kündigung, Krankheit, Trennung etc.).

          Wenn man immer etwas weniger ausgibt als man einnimmt, also unter seinen Verhältnissen lebt, wird man irgendwann schuldenfrei sein bzw. ein finanzielles Polster haben. Ob dazu nun Selbstdisziplin nötig ist, kommt auf die jeweilige Person an. Für mich ist Sparsamkeit mittlerweile Routine, ich gebe sozusagen gerne wenig aus. Wenn ich mir etwas leiste, dann achte ich dann schon auf Qualität. Wenn man eisern reduziert, kann man bei einem durchschnittlichen Einkommen, in kurzer Zeit auch einen höheren Betrag zurücklegen. 500 bis 1000 Euro pro Monat sind als Single locker möglich.

          Ich mache jeden Monat einen Kassensturz. Das hilft ungemein, die Übersicht zu behalten. Habe aber auch schon paar mal (meist ein Jahr lang) akribisch Haushaltsbuch geführt. Da sieht man recht genau, wie viel man wofür ausgibt und kann ggf. ansetzen.

          Hoffe, das hat zumindest ein wenig geholfen.

          Viele Grüße

          Christof

        2. Lieber Christof,
          es hat mir sogar sehr geholfen. Mit einem Single kann ich mich nicht vergleichen-wir leben zu sechst und haben vier Kinder, die z.T. studieren bzw. in der Ausbildung sind. Ich muss also bei allem was ich tue immer mit mehreren Bällen gleichzeitig jonglieren. Das fällt mir aber leicht, weil es zu meinen Begabungen gehört, spontan und flexibel zu reagieren. Mir ist aber gerade klar geworden, dass die Ursache meiner Zweifel darin liegt, dass mir Geld eigentlich vollkommen egal ist. Es war immer mehr oder weniger ein Tauschmittel, hatte keinen Selbstzweck in sich. Letztendlich fehlte mir daher die notwendige Motivation. Aber Freiheit bedeutet mir unendlich viel. Über finanzielle Freiheit habe ich nie nachgedacht, bzw. Freiheit nicht mit finanzen in Verbindung gesetzt. Aber als ich den Kommentar von Dir las, was finanzielle Freiheit für Dich bedeutet, da spürte ich plötzlich eine tiefe Sehnsucht in mir. Es ist die damit verbundene Freiheit nach der ich mich sehne. Und die ist für mich ein starker Motivator. Ich weiß genau, dass ich Wege finden werde sie umzusetzen. Darum meinen tiefsten Dank an Dich und an Markus dafür, dass er die Frage gestellt hat.
          Liebe Grüße
          Daniela

  1. Hallo…Ich habe in meinen letzten Urlaub schon viel ausgemistet..Aber irgendwie sehe ich kein ende…Es ist immer noch genügend da…Ich habe noch 2 jungs..Die bemerkten die Veränderung. Aber es steht..hängt überall etwas…gefällt mir noch nicht.LG Sandra

  2. Moin moin!
    Ein interessanter Beitrag und ich kann vieles sehr gut nachvollziehen. Einiges bin ich schon länger dabei umzusetzen oder schon erledigt. Man wird es aus wenigen anderen Kommentaren von mir bereits erfahren haben.
    In letzter Zeit verkaufte, verschenkte oder warf ich einfach Dinge weg, die nicht mehr und eigentlich überhaupt nicht benötig wurden. Den Geld- und Zeitverlust sehe ich als Lehrgeld. :-)

    Jetzt genieße ich die Wohnung, die nicht unbedingt viel leerer ausschauen tut aber doch im Kern ein Hauch an Leichtigkeit, Gemütlich und Zeitgeist für wesentliche und entscheidende Dinge darbietet.

    Für mich ein entscheidender Punkt bzw. Erhöhung an Lebensqualität und Freiheit.
    Und Minimalismus ist eine Lebensweise, betreffend auf alle Punkte im Leben, die ich nicht mehr missen möchte. Viel mehr möchte ich weiterhin jeden Tag dazulernen und mein Leben nicht perfektionieren aber nach meinem Empfinden – nach meinem persönlichen Anspruch definiert, auslegen, leben und das Leben einfach genießen. :-)

    P.S. Ich empfehle auch digitalem Minimalismus, also ruhig mal den PC ausmisten, mehr offline sein (weniger News lesen) und zum Beispiel bei Ausflügen einfach ein Foto weniger knipsen aber dafür mehr den Moment genießen und für sich behalten.
    Es ist also eine Ergänzung im Alltag, wo Minimalismus ebenfalls gut entschleunigen kann, und so konzentriert man sich auf das Wesentliche.

    Liebe minimalistische Grüße,
    Viktor

    1. Moin Viktor,

      wie schön, dass Du ähnliche Erfahrungen mit der minimalistischen Lebensweise machst.

      Und ich kann nur bestätigen, dass es gut tut, auch mal komplett offline zu gehen. Im Alltag fällt mir das manchmal schwer. Beim Wandern genieße ich es sehr, einfach mal nur unterwegs zu sein und zu existieren – und nicht auf den GPS-Track, die WhatsApp-Nachrichten oder das Display meines Fotos zu schauen.

      Viele Grüße

      Christof

      1. Moin Christof,

        ja, einfach ist es nicht aber da kann man ganz gut einen Mittelweg finden.

        Beim Wandern oder Radtouren bzw. Fahrten jeglicher Art bin ich grundsätzlich immer im Flugmodus und mag dann einfach ungestört – nicht abgelenkt sein. Es ist die Lebenszeit, die auch niemanden präsentieren werden braucht, weder per Facebook noch WhatsApp.

        Viele Grüße aus verschneiter Region von Hannover, :-)
        Viktor

  3. Hallo Christof,
    ein hervorragender Text! Das Wesentliche am Minimalismus auf den Punkt gebracht. Herzlichen Dank! Mir erhält es Gesundheit und Lebensfreude. Zeit ist für mich DIE Luxuswährung überhaupt.
    Gabi

  4. Servus Christof!

    Ein sehr guter Artikel, der mir wiederholt vor Augen hält, dass ich mir viel zu wenig Zeit für wichtige Dinge im Leben gönne, weil ich ständig eine lange Liste an Dingen abarbeiten will. Und weil ich auch neben dem Fernsehen ständig zu meinem Tablet greife, um nur ja nichts zu versäumen. Das Tablet aus meinem Leben zu verbannen, könnte ein erster Schritt zu mehr Ruhe sein…

    Okay, deinen Tweet hätte ich so nicht gesehen und wäre auf diesen Artikel nicht gestoßen. Aber dann hätte ich ihn wohl auch weniger nötig gehabt ;-).

    Danke und Have fun
    Horst

    1. Servus Horst,

      werfe doch lieber den Fernseher aus dem Fenster ;-) Habe ich vor über 20 Jahren gemacht und es keine Sekunde bereut. Fernsehen halte ich für einen der größten Zeitfresser. Das Tablet oder Laptop ist ein viel wenige passives Medium. Und man kann es ja dort auch im Stream anschauen, wenn doch mal etwas Interessantes im TV läuft.

      Viele Grüße

      Christof

      1. Hallo Horst und Christof,

        ich wünschte, auch bei mir wären es an die 20 Jahre her gewesen aber so wurde es erst vor knapp einem Jahr. Und dennoch und besser jetzt als nie. Mir kommt so ein Gerät jedenfalls nie mehr in die eigenen vier Wände.

        Vor wenigen Tagen konnte ich sogar den Kühlschrank ausgeschalten, da eh immer leerer wurde und es sich nicht mehr lohnt. Man kann also auf viel mehr verzichten als man vorher denkt bzw sich hat kaum vorstellen können. Und so rückt eine weitere Unabhängigkeit nach, und es gibt mehr, wenn man sich traut und es einfach ausprobiert.

        Viele Grüße, Viktor

        1. Servus Christof und Viktor!

          Fernseher aus dem Fenster? Hmm, könnte im wahrsten Sinne des Wortes nachhaltige Folgen haben ;-).

          Ich muss zugeben – auch wenn ich in meinem Blog nun schon einige Artikel zum Thema Social Media / Digital Detox geschrieben habe, so tue ich mir nach wie vor sehr schwer, enthaltsamer zu sein.

          Bin da zwiegespalten, weil mir auch die Fotografie viel Spaß macht. Aber genau diese hindert mich oft auch daran, die Natur zu 100% genießen zu können, ohne ständig Rechtecke in sie stanzen zu wollen.

          Ich bin einfach zu sehr „digitalisiert“. Komme gerade in diesem Moment von einer Wanderung zurück und der erste Weg war jener zum PC. Um Kommentare wie diese zu schreiben. Hmpfl. ;-)

          Have fun
          Horst

        2. Wenn Dir das Fotografieren in der Natur Freude bereitet, Du dafür brennst, wüsste ich nicht, warum Du das sein lassen solltest. Minimalismus bedeutet ja nur, dass man sich vom Ballast löst. Wenn Du wirklich mal nur die Natur erleben möchtest, dann lass doch einfach die Kameras zuhause …

        3. Hallo Viktor,
          Aus Neugierde:
          Frage mich wie es sich ohne Kühlschrank lebt? Muss man dazu nicht auch ein sehr einsames Leben führen? Mit Partner/in, Familie, Freunden, die man zum Essen, Bier-/Wein-/…- trinken einladen möchte stell ich mir das schwierig vor.

          Danke schon mal für deine Antwort! :-)

  5. WOW!!

    Beeindrucken wie Du mit wenigen Sätzen so viel aussagen kannst.

    Ich kann, ich möchte, jeden Satz davon unterstreichen – manches doppelt oder auch freifach!!

    Ich bin seit ca. 6 Monaten auf dem Weg zu weniger – oder eigentlich zu mehr!!
    Auslöser war ein externer Anlass – aber kein finanzieller.

    … und … es tut mir sehr gut … manchmal „Babyschritte“ (ein toller Ausdruck) … manchmal keine Schritte … aber trotzdem am Weg – und der ist ja das Ziel …

    DANKE, lieber Christoph, für Deinen Blog!!!

    Ton

  6. Lieber Christof,
    Danke für den Text, hat mich sehr berührt, blieb schon beim 1. Absatz hängen und musste ihn nochmals und nochmals lesen.
    Alles liebe
    Ilse

  7. Zu diesem Beitrag möchte ich gerne noch ein wie ich finde passendes Zitat schreiben.

    Nur in ruhigem Wasser spiegeln sich Dinge klar. Nur in einem ruhigen Geist findet sich ein klares Spiegelbild des Ichs und des Lebens.
    – Hans Margolius

    Schönen sonnigen Sonntag @all,
    Viktor

  8. Danke für die wunderbaren Blogs von dir.Einiges konnte ich umsetzen,war täglich bis zu acht Stunden im Internet,jetzt sind es gerade mal eine Stunde.Nachrichten und im Web lese ich auch nicht mehr.Eine Frage habe ich. Ich verreise gern,mache gern mit der Kamera und Handy Fotos.Wie kann ich das minimalisieren? Oder besser nur mit Kamera?
    Einen schönen Sonntag
    Gruss Anja

    1. Ich sehe da vier Möglichkeiten: 1. Kamera & Smartphone 2. Nur mit der Kamera 3. Nur mit dem Smartphone 4. Gar keine Fotos machen.

      Am minimalistischsten wäre wohl 4. Aber macht Dir denn das Reisen ohne Erinnerungsfotos Spaß? Wenn es Deine Leidenschaft ist, wäre es töricht, es sein zu lassen. Ich werfe ja auch nicht meine vielen Küchenutensilien raus, um der König der Minimalisten zu werden ;-) Möchtest Du das Fotografieren unterwegs etwas reduzieren oder weniger Gepäck haben, kannst Du es ja mal mit Möglichkeiten 2 bis 4 probieren. Jeweils ein oder zwei Tage. Dann wirst Du sehen, wie sich das anfühlt und was für Dich die beste Lösung ist.

      Dir auch einen schönen Restsonntag

      Christof

      1. Hallo Christof,
        danke für deine Texte, sie erinnern mich daran, mehr auf die wesentlichen Dinge im Leben zu achten und helfen mir, mich von Reizüberflutung ein wenig mehr zu distanzieren.
        Hallo Anja,
        ich habe wegen des Fotografierens folgenden Weg für mich gefunden. Bevor ich losgehe, entscheide ich mich für oder gegen die Kamera. So kann es mir ohne Kamera nicht passieren, dass ich in den Foto-Flow gerate, sondern ich genieße das Draussensein einfach nur.
        Viele Grüße Diana

        1. Hallo Diana!

          Mit oder ohne Kamera ist bei mir leider erst der Anfang. Zumeist entscheide ich mich für „Dokumentieren“ und das heißt mittlerweile: Foto-Kamera oder GoPro? Bei Foto-Kamera: Objektiv-Minimalismus oder volle Breitseite?

          Ich hadere hier immer wieder mit mir, darum beschäftigt mich dieses Thema trotz meines Enthusiamus fürs Fotografieren. Teilweise ist es zumindest vor dem Losgehen auch hinderlich.

          Have fun
          Horst

    2. Hallo Anja!

      Das ist auch mein Thema und ich habe mir dazu schon viele Gedanken gemacht. Habe schon einige Artikel geschrieben um das für mich aufzuarbeiten. Meine Ausrüstung ist immer umfangreicher geworden und was ich das manchmal auf den Berg schleppe, ist schon nicht mehr normal. Aber wie in einem Kommentar weiter oben schon erwähnt – Fotografie macht mir einfach auch Spaß und lt. Christof darf ich das dann auch ;-).

      Ich poste nur ungern unter Kommentaren in einem anderen Blog einen Link zu mir, aber in dem Fall passen die beiden wirklich gut. Den 1. Artikel findest du in meinem Blog, den zweiten im Blog einer Blogger-Kollegin, der dort als Gastartikel erschienen ist: Digital Detox vs. Digital Botox und Darf man ohne Kamera in die Berge

      @Christof: wenn Links unerwünscht sind, bitte einfach löschen – ist total okay für mich!

      Have fun
      Horst

  9. Mir gefällt dein Beispiel mit der Küche … auch Minimalismus soll ja kein Druck sein. Ich hab auch so viele Dinge in der Küche, weil ich gerne koche. Beim Lesen hab ich dann überlegt: In der Küche nervt es mich dann aber auch nicht, die ganzen Dinge zu säubern und aufzuräumen, weil ich diese Dinge mit Spaß und Freude verbinde. Da, wo mich das „Versorgen“ der Dinge total nervt, das ist auf jeden Fall der Ort, an dem ich mit Minimalisieren anfangen muss.

    1. Genau, da wo man sich am unwohlsten fühlt und einem alles zu viel erscheint, sollte man ansetzen. Vermutlich fällt es einem da auch am leichtesten. Allerdings macht es irgendwann auch Sinn, da zu Reduzieren, wo man mit Leib und Seele dabei ist. Um bei der Küche zu bleiben: Ich habe da nur noch Dinge, die ich regelmäßig benutze. Das spart eine Menge Arbeit, Zeit und Platz. Und dadurch wertschätzte ich die Dinge, die ich besitze, viel mehr.

    2. Ja, das mit der Küche finde ich auch sehr anschaulich. Ein Kochfanatiker und ein wanderbegeisterter Fotograf wie ich hätten aber gemeinsam ungemein viel zu schleppen, wenn wir uns zu einem Gipfelfrühstück verabreden würden ;-).

      Have fun
      Horst

    3. Ein guter Ansatz !

      Ich habe auch in verschiedenen Ecken angefangen und mich an den kleinen Schritten gefreut. Und wenn man sich mal an übersichtliche Schränke und Schubladen erstmal gewöhnt hat, wird man sie nicht wieder füllen.

  10. Lieber Christof,
    Ich „verfolge“ dich schon länger ;-) und bin immer sehr begeistert von deinen Blogs.
    Auch heute ist dir wieder ein besonders guter gelungen, bin voll deiner Meinung. Vieles davon setzte ich schon um, trotzdem immer wieder schön, es so gut ausgedrückt zu lesen, ich danke dir für deine Arbeit und empfehle dich gern weiter.
    Liebe Grüße aus dem (selten) verschneiten Karben bei FFM von Birgit

  11. Hallo Christof,

    ich freue mich immer, wenn ich lese, dass du dir wieder Gedanken gemacht hast und mit deinen Mitlesern teilst.
    Auch die Kommentare und Tipps der Kommentatoren finde ich spannend. @all: es macht Spaß, vor allem dieser nette Umgang. Keine Beleidigungen oder unsachliche Kommentare. Herzerfrischend im Gegensatz zu dem, was sich die Menschen z.b. bei Facebook antun.

    Mein Fernseher ist jetzt 14 Jahre alt, ein Röhrenmonstrum, aber aus dem Fenster werfe ich ihn nicht, das wäre ja auch eine Riesensauerei :). Er läuft und läuft, Jahr um Jahr. Da ich nicht viel schaue, werde ich keinen neuen modernen kaufen. Vielleicht, wenn er mal kaputt ist und ich denke, ich müsste einen neuen haben. Mal sehen.

    Dein Tipp zum Urlaubsfotos machen gefällt mir gut. Ich komme regelmäßig mit ca. 50 Fotos auf dem Tablet nach Hause. Die zeige ich auf Nachfrage Freunden oder der Familie. Oder ich mache mit dem Handy mal ein paar und verschicke sie an liebe Menschen, an die ich grad denke und hoffe sie freuen sich über ein Lebenszeichen von mir. Außerdem ist es schlimm, wenn man eingeladen ist und 800 Urlaubsfotos anschauen soll, die Zeit ließe sich sicherlich besser nutzen.

    Einen schönen Sonntag wünsche dir/euch Elke, die sich nach dem Frühjahr sehnt und ihr Gemüse auf der Fensterbank ausgesät hat, dieses neue Leben liebevoll beobachtet und sich freut, wenn es groß genug sein wird, um in die Erde gesetzt zu werden.

    1. Hallo Elke,

      ich freue mich auch immer, von Dir zu lesen.

      Du hast sowohl beim Fernsehen als auch beim Fotografieren das für Dich richtige Maß gefunden!

      Manchmal wundere ich mich auch, warum hier in den Kommentaren immer alle so lieb sind. Woanders gehts schon zuweilen recht ruppig zu.

      Viel Spaß und Erfolg mit Deinem Gemüse auf der Fensterbank

      Christof

  12. Ja mal wieder super geschrieben und wie heißt es – weniger ist mehr – . Von allem.

    Hier ist noch einiges zu tun aber das was schon getan ist an aussortieren etc. macht sich bemerkbar. Alles ist irgendwie leichter, und auch schneller sauber zu machen.

    Minimalismus verbinde ich gerne mit Achtsamkeit was ich derzeit übe und versuche zu verinnerlichen. Wenn ich im Wald bin brauch ich kein Handy an ich genieße einfach die Luft und den Wald oder ich sitze da und trinke Tee und mach sonst nichts außer Tee trinken also nicht nebenbei Laptop, Handy oder Radio einfach nur dasitzen.

    Mir macht am meisten zu schaffen, dass ich noch nicht ganz finanziell unabhängig sein kann, das Häuschen gehört noch zu einem kleinen Teil der Bank (ist unsere Altersvorsorge) und durch Umstände sind da ein paar Dinge die müssen noch geregelt/abbezahlt werden müssen.

    Im Moment bin ich bei Babyschritten – jeden Tag ein Teil oder eine Sache – da es gesundheitlich derzeit nicht anders geht, aber es geht voran.

    LG
    Ursula

    1. Solange die Vorteile des Häuschens (was eigenes haben, Altersvorsorge, Geldanlage o. ä.) größer als die Nachteile (Aufgabe der finanziellen Freiheit, Gebundenheit o. ä.) sind, Ihr Euch also damit und darin wohl fühlt, passt doch alles :-)

      Viele Grüße

      Christof

      1. stimmt – noch ist jedes Zimmer bewohnt unsere Kinder wohnen ja noch zu Hause und dann …. keine Ahnung verkauft isses schnell.
        LG
        Ursula

  13. Hallo an Alle!

    Wirklich ein sehr toller und vor allem inspirirender Artikel. Man liest Dein Herzblut für diese Dinge in jeder Zeile heraus. Du brennst dafür, finde ich klasse! Auch die Kommentare machen jederzeit Spaß und Freude zu lesen.

    Seit ich Deine Seite kenne versuche ich mich auch im Minimalismus. Soziale Netzwerke habe ich (außer Whatsapp) keine. Fernsehen muss ich gestehen, schau ich des öfteren, aber nur Landschaftsreportagen und kulturelle Sendungen. Es interessiert mich einfach immer brennend wie andere Menschen so leben. Außerdem habe ich oft Fernweh und würde mich nach einem „anderen“ Leben sehnen. Warum auch immer!? Es geht mir gut und ich müsste eigentlich der zufriedenste Mensch auf Erden sein.
    Vieles wurde schon ausgemustert, verkauft oder verschenkt, was immer ein gutes Gefühl mit sich brachte. Ich versuche mich auch in Achtsamkeit, bin in den anfänglichen Steps der Mediation, mache Yoga usw. Leider merke ich immer wieder, dass ich dennoch nicht richtig abschalten kann. Ich würde schon sagen dass ich viel Energie besitze (zumindest zeitweise) und die dann auch in für mich sinnvolle Sachen umwandeln muss. Anders krieg ich schlechte Laune.

    Mein größter Stressfaktor ist das Thema Autofahren. Da könnte ich morgens schon brechen, ist aber leider nicht anders machbar. Gibt keine sinnvollen Alternativen für mich, außer vielleicht in die Stadt ziehen, aber dann würde ich mein „Landleben“ schon sehr vermissen.

    Viele Menschen sind von sich aus schon mit „mehreren Herzen“ in der Brust geboren. Mit teilweisen komplett gegensätzlichen Charaktereigenschaften (je nach Laune) die sehr sehr schwierig sind alle unter einen Hut zu bekommen. Ich freue mich immer zu Lesen, wenn es Menschen gibt, die dies geschafft haben.

    Mach weiter so Christof. Dein Blog ist mir von vielen einer der liebsten. Daumen hoch!

    Liebe Grüße
    Henry

    1. Hallo Herny,

      ich danke Dir für den ausführlichen Kommentare und die vielen Komplimente.

      Och, ich weiß nicht, ob „es geschafft habe“, „alles unter einen Hut zu bekommen“ ;-) Ich schreibe meine Texte auch für mich selbst!

      Das mit dem Autofahren kann ich gut nachvollziehen. Was bin ich froh, dass ich keinen PKW mehr besitze und nur noch selten einen fahren muss. ich kenne Deine Job- und Lebenssituation nicht, aber es gibt fast immer Lösungen/Alternativen. Manchmal muss man um die Ecke denken. Paar Ideen: 1. Fahrgemeinschaft bilden (bei Dir auf dem Land fahren doch sicher viele auch zum Arbeiten in die Stadt) 2. Mit dem Fahrrad zur Arbeit (es gibt Leute, die täglich 30 km und mehr hin und wieder zurück mit dem Rad pendeln) 3. Manchmal kann man PKW/Öffis/Rad geschickt kombinieren. Z. B. also mit dem Auto bis zur nächsten Bahnhof, von dort dann in die Stadt und weiter mit dem Rad zur Arbeit. 4. Homeoffice 5. Stunden reduzieren, so dass Du einen Tag zuhause bleiben kannst. Die Umstellung ist meist schwierig, weil wir Gewohnheitstiere sind. Aber selbst wenn Du erst mal nur einmal pro Monat dem Rad pendelst, hast Du den ersten Schritt gemacht und schon etwas gewonnen (nämlich weniger Auto zu fahren, was Dich am meisten stresst).

      Einfach bewusste Grüß

      Christof

      1. Hallo Henry,

        um den Kommentar von Christof zu ergänzen, gibt es ja mittlerweile auch gute und bezahlbare E-Bikes. Damit ist es sicherlich auch bei längeren Distanzen sehr praktisch. Man ist damit auch in regelmäßiger Bewegung, an der frischen Luft, bekommt den Kopf frei, spart sich den Stress mit dem Auto (ich habe meins auch freiwillig verkauft und bin glücklich darüber) und ist sehr flexibel, also ungebunden an Abfahrtazeiten von Bus und Bahn.

        Möchtest Du dennoch beides verwenden, so empfehle ich ein Faltrad (gibt es auch mit E-Motor). Damit lässt sich wunderbar reisen und das sogar ohne Aufpreis bei den Tickets und auch zu Pendlerzeiten ohne jegliche Einschränkungen, da es dann als Gepäck gilt. Hier sollte man sich dann aber genauer informieren, je nach Wohnort und Verkehrsbetriebe.

        Viele radfreudige Grüße,
        Viktor

        1. Christof, Viktor, danke für Eure Kommentare.

          Ja, ich hatte das in der Tat alles schonmal durchgespielt. Mit dem Gedanken mit dem Rad auf die Arbeit zu fahren könnte ich mich mit Sicherheit anfreunden. Von der Entfernung her sind es auch 30 km, die aber überwiegend durch kleinere Städte gehen, also auch viel Verkehr ist. Da hab ich zwar den Stress mit dem Auto nicht, aber dennoch Verkehrsstress. Homeoffice bzw. Stundenreduzierung ist in der Tat momentan ein Thema. Dauert aber noch ein wenig bis es umsetzbar ist. Warten wirs mal ab :-)

          Man sagt ja immer, (langanhaltende) Zufriedenheit kommt von Innen!? Wie sieht es dann mit dem Wahl des Wohnortes aus?Spielt der wirklich so eine geringe Rolle? Was meint Ihr? Falls Ihr dazu Literatur Tipps habt, gerne her damit! Finde diesbezüglich nämlich kaum was.

          LG
          Henry

  14. Lieber Christof und liebe Mitleser,
    ich bin schon seit einiger Zeit stiller Mitleser. Diesen Artikel finde ich mal wieder besonders gut gelungen. Ich versuche auch Stück für Stück auszumisten, was tatsächlich sehr langwierig ist. Nach der Trennung von meinem ersten Mann bin ich ins Haus meiner Mutter gezogen. D.h. es gab „meinen“ Haushalt, ihren, Erbmasse von meinen Großmüttern und vor 3 Jahren zog dann auch noch mein neuer Partner mit seinem „Krempel“ mit ins Haus. Vieles wurde schon verschenkt, getauscht, verkauft, doch ich habe nicht das Gefühl, Land zu sehen. Manchmal frustriert mich das ungemein, weil ich das ganze Zeug als so belastend empfinde. Erschwerend kommt für mich tatsächlich hinzu, dass ich ja nicht die Sachen meiner Mutter entsorgen kann. Und dann gibt es die Dinge „Das kann man doch noch gebrauchen. Was ist, wenn das andere kaputt geht?“ – Es kostet viel, viel Überzeugung, nicht alles doppelt und dreifach zu behalten. Ich nehme an, das liegt an der Erziehung der Nachkriegsgeneration.
    Meinerseits kommt dafür nicht mehr viel dazu. Im Überlegen, ob ich das eine oder andere tatsächlich brauche, bin ich ziemlich gut geworden. Einfach so „shoppen“ gehe ich auch nicht mehr – so wird es zumindest nicht mehr. :-)
    Ganz herzlichen Dank Dir, aber auch den anderen Kommentatoren. In Deinem Blog nehme ich mir immer gerne die Zeit, auch alle Kommentare zu lesen.

    1. Hallo liebe Moni,

      Du wirst Dich wohl mit Deinem Partner und Deiner Mutter arrangieren müssen, wo die nicht auf dem Minimalismus-Trip sind.

      Aber vielleicht kannst Du einen Rückzugsort für Dich in Anspruch nehmen. Ein Zimmerchen, das Du so gestaltest, dass Du Dich darin wohl fühlst. Die Tabula-Rasa-Methode könnte Dir dabei helfen.

      Alles Gute

      Christof

  15. @ Mr. Bukowski ;-)
    ich bin auch so geboren. Inzwischen lebe ich nicht mehr das entweder oder sondern das sowohl als auch. das hat micht total entstresst. beispiel gefällig? ich bin gern achtsam & mache gern yoga & liebe & lebe enthaltsamkeit & minimalismus u n d ich rauche & trinke gern mal & lese gern beim essen & esse gern schokolade. und ich kann inzwischen ohne grossen energetischen aufwand zwischen den zuständen hin- und herpendeln, einfach weil ich akzeptiert habe, dass ich so bin. auf einer seite zu bleiben, dafür bin ich einfach nicht willenstark genug und dann erschiene mir mein leben auch nicht mehr lebenswert genug. im moment wäre das einfach nicht ich…(allerdings merke ich, dass das die stressverringerung automatisch dazu führt, weniger bis null stressbedingt zu suchten. es fliesst also natürlicherweise mehr in die andere, ‚gesundere‘ richtung, aber ich kämpfe nicht mehr dafür…

      1. Ich glaub die Nachricht ging an mich :-)

        Vielen Dank Andrea für den Einblick. Finde es sehr gut dass Du für Dich da einen Weg und vorallem den Umgang gefunden hast. Mir geht es da in vielen Dingen ähnlich.
        Im Großen und Ganzen habe kann ich meine „gesunde Waage“ halten. Damals aus dem Muss heraus, heute aber sehr gerne. „Leider“ bin ich aber auch ein Lebemann der aus sich heraus muss…das Leben lebt auch wenns mal über die Stränge schlägt. Sozusagen auf der einen Seite der Introvertierte, am liebsten in ner Holzhütte lebend, Yoga machend, Tee trinkend und wenig mit Menschen zu tun haben will. Und auf der anderen Seite der Extrovertierte, der gerne Raus geht, trinkt und raucht, und es sich (oft ungesund) gut gehen lässt.

        Diese zwei Gesichter können täglich wechseln. Man kann sich dann vorstellen, wie schwer und anstrengend es ist solche „Persönlichkeiten“ zu vereinbaren und ein gesundes Mittelmaß zu halten. Und genau daran hänge ich auch manchmal. Ich hab dann oft ein schlechtes Gewissen, obwohl ich genau weiss dass es dafür keine Gründe gibt ;-) Aber ich arbeite daran.

        @Christof: Henry Chinaski ist das Alter Ego von Charles Bukowski in vielen seiner Romanen.

        LG
        Henry

        1. genau, die antwort ging an dich. es freut mich immer, wenn ich mal jemandem begegne, dem es genau so geht. schön, dass du dich nochmal gemeldet hast :-)
          und danke auch an dich christof, für die gelegenheit und den guten artikel!

  16. Servus Christof,
    danke für deinen motivierenden Artikel. Das mit dem Minimalisieren übe ich mit meiner Familie schon seit mittlerweile 2 Jahren. Ich durfte erfahren, dass sich Umbrüche nicht erzwingen lassen. Sorgsam, in kleinen Schritten versuche ich den Familiendampfer mit 5 Personen langsam in ein anderes Fahrwasser zu bringen: Weg vom (materiellen) (Alles-)Habenwollen, hin zu der Erkenntnis, dass ein leeres, aufgeräumtes Heim auch unser Inneres aufräumt und damit Platz schafft für mehr Gemeinsamkeit. Doch nicht alle Familienmitglieder denken zu jeder Zeit immer gleich. Es gibt Rückschläge, Krisen und auch Auseinandersetzungen deswegen. Immerhin, es kommt weniger Neues rein, als Überflüssiges & Altes rausgeht.
    VG, Dieter

    1. Servus Dieter,

      das hast Du schön gesagt. Zusammen zu wachsen und voranzuschreiten kann mehr Spaß als alleine sein Ding durchzuziehen, auch wenn es vielleicht ein wenig mühsamer ist und langsamer geht.

      EBG

      Christof

  17. Guten Tag, allerseits!
    Vor einigen Monaten hatte ich einen aaaarrghhh-so-kann-es-nicht-weitergehen-Moment, habe losgesucht und bin schnell auf diese Seite gestoßen. Und habe einfach losgelegt. Es waren weniger einzelne Tips als der State-of-Mind, der richtig hilfreich Wirkung zeigt (Wohnung viel klarer, sauberer, leerer). Ein ganz herzlich aufrichtiges Dankeschön!

    Da ich zuviel wiege (30Kg+) und alle „Diäten“ gescheitert sind, würde ich gerne diese Energie auch auf meinen Körper übertragen, aber das ist mir noch nicht gelungen, und obwohl ich auch bereits „klarer“ esse und mich viel bewege, zeigt sich da bisher noch nichts.
    Gibt es auf dieser Seite auch dazu etwas? (Bin noch neu hier)

    1. Guten Tag, Paul,

      willkommen auf meiner Seite!

      Wenn sich bei Dir „bisher noch nichts“ tut, wirst Du noch mehr Kalorien zu Dir nehmen als Du verbrennst.

      Du findest hier viele einfache, vollwertige, gesunde und vegane Rezepte. Ich kann Dir auch paar Kochbuch-Tipps geben.

      Wenn Du v. a. Wasser und Tees trinkst, vermeidest Du die versteckten Kalorien in Getränken (die mehr sein können als eine komplette Mahlzeit).

      Viel Bewegung ist eh wichtig. 10.000 Schritte pro Tag sollten es schon sein.

      Eine Fastenwoche (ich habe bisher immer nach Buchinger gefastet) kann ebenfalls eine Ernährungsumstellung bewirken, weil man danach erst mal weniger und langsamer isst, mehr genießt und wertschätzt. Das gilt es dann in den Alltag zu integrieren. In dem GU-Ratgeber „Wie neugeboren durch Fasten“ steht alles Wissenswerte drin. Wenn Du es Dir allein zutraust (oder Dein Allgemeinarzt Dir abrät), geht das in Fastengruppen oder Fastenkliniken auch mit Begleitung.

      Einfacher im Alltag und ohne professionelle Hilfe ist das intermittierende Fasten, wo man versucht, die Vorteile einer Fastenwoche in die normale Ernährungsgewohnheit zu integrieren. Dabei isst man z. B. in einem Zeitfenster von 8 Stunden so oft und so viel man mag (natürlich soll man achtsam, gesund, langsam und nicht zu viel essen) und verzichtet dann für 16 Stunden auf feste Nahrung. Es gibt Studien, dass das Vorteile für die Gesundheit mit sich bringt. Ich kenne mehrere Personen persönlich, die damit abgenommen haben bzw. gesundheitliche Probleme in den Griff bekommen haben. Ich wende es als Art Experiment gerade auch seit zwei Wochen an. Ich lasse einfach das Frühstück ausfallen, essen gegen 12 Uhr zu Mittag und dann spätestens um 20 Uhr, meist deutlich eher, zu Abend. 16 Stunden oder mehr, also zwischen spätestens 20 Uhr und etwa 12 Uhr, kann mein Körper regenerieren, entgiften, Zellen erneuern etc.

      Vielleicht war da der einen oder andere Impuls für Dich dabei.

      EBG

      Christof

  18. Hallo Christof,

    ich lese deine Artikel immer wieder gerne. Auch dieser Artikel und mein soeben beendete Urlaub ermutigen mich weiter auszumisten. Meine Urlaubszimmer sind ja immer nur mit dem Koffer der notwendigsten Sachen gefüllt und sonst recht einfach eingerichtet. Und das liebe ich sehr.
    Für die nächsten Tage sind dann wieder ein paar Dinge dran die entsorgt werden. Freue mich dann wieder auf ein frei gewordenes Eck/Regalfach/Schublade etc. (Juhu mein Dachboden ist seit dem Umzug letzte Jahres noch übersichtlich geblieben und das soll auch so bleiben.)
    Danke auch auf Deine Antworten zu den Kommentaren, die ebenso sehr hilfreich sind.
    LG Ruth

  19. Was ich noch hinzufügen möchte, ist eine Erfahrung, die mich vor 12 Jahren nach dem kurz hintereinander folgenden Tod meiner Eltern auf den Weg zum Minimalismus brachte: Deren auszuräumende Wohnung. Mein Vater glaubte noch bis zu seinem Tode, er würde mich glücklich machen, wenn er mir alles hinterlassen würde, besonders seine umfangreiche, eigentlich schon überbordende Klassik-LP-, Video- und CD-Sammlung und Büchersammlung. Dazu Porzellan- und Glasbestände, die jedem Restaurant anstehen könnten, 6 Meter prall gefüllte doppelstöckige Kleiderschrankwand und und und….
    Aber du kannst doch alles haben… Nein Vater, dazu müsste ich deine Wohnung weitermieten und pflegen!
    Damals funktionierte Ebay noch für Privatverkäufer, Hausflohmarkt ging gut, dankbare Studenten, meine Schwester und deren Familie konnten nehmen, was sie brauchten, keine berechnende Aufteilerei, kein Erbstreit, die Verkaufserlöse finanzierten das Begräbnis und die verbliebenen Verbindlichkeiten meines Vaters,z.B.laufende Miete bis zur Kündigungsfrist.
    Geerbt habe ich unterm Strich fast nur einen Haufen Arbeit, und ich bin u.a. deswegen Minimalist geworden und arbeite mit meiner Frau laufend am allmählichen Kleinersetzen, um unseren Kindern diese Last zu ersparen.
    Hilfreiche Frage dabei: Wenn du umziehen musst oder willst, was willst du auf keinen Fall mitschleppen? Das am Besten jetzt weg, ehe es später überstürzt weg muss.

    Befreite Grüße

    Jörg

  20. Hallo Jörg,
    Deine Worte erinnern mich an meine Situation 2010 (Räumen des Elternhauses)
    und 2013 (Räumen des Schwiegerelternhauses). Jedes einzelne Teil gingen wir,
    mein damals noch lebender Mann Werner und ich, durch 6 Fragen: Behalten? Wenn nicht, Verschenken? Verkaufen? Wo entsorgen: Carisma? Wertstoffhof? Davon habe ich mich gefühlt nie erholt. Wir bauten 2013 ein Holzhaus ohne Keller, 99 qm. Anfangs dachte ich, herrlich, so wenig drin. Aber es ist trotzdem noch zuviel da. Ich arbeite ständig daran minimalistischer zu leben, auszumisten, keine unnötigen Anschaffungen. Ich habe aus der Erfahrung gelernt und möchte meinem Sohn und seiner Familie das gleiche niemals zumuten. Wenn Freundinnen was kaufen mit Hinweis, dass sie es vererben können, pruste ich los und hoffe, dass sie die Realität erkennen: Kein
    Erbe ist umsonst!
    Herzliche Grüße, Maria

  21. Hi Christof,

    vor vielen Jahren musste ich noch schmunzeln, wenn mir Jemand sagte :“Je weniger du besitzt, desto besser geht es dir.“. Ich muss ich über mich selbst schmunzeln. Ich glaube es ist nicht ein „von Heute auf Morgen“ sondern ein langer angenehmer Weg. Es beginnt mit dem Aufräumen von Dingen, dann folgt das Aufräumen des Zeitplanes und natürlich gehört auch das Aufräumen der eigenen Gedanken. Je mehr geräumt wurde, desto mehr Zeit und Geld bleibt für die wichtigsten Dinge des Lebens. So war / ist es bei mir.

    Das Wort „Genug“ im Wortschatz schaft viele Freiheiten.

    Viele Grüße vom

    Chrischan

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