Black Friday – mit diesen 6 „Shopping“-Tipps sparst Du hunderte Euro

26. November 2020 - von Christof Herrmann - 23 Kommentare
Black Friday – mit diesen 6 "Shopping"-Tipps sparst Du hunderte Euro (Foto: Karolina Grabowska von Pexels)

„Alles hastet einem Ziel entgegen, alles trottet dem Reichtum nach.“ (Honoré de Balzac, französischer Schriftsteller, 1799 – 1850)

Da sind sie also wieder, der Traum aller Schnäppchenjäger und die Speerspitze der Wegwerfgesellschaft: Black Friday, Black Friday Weekend, Black Friday Week, Black November und Black December (die gibts wirklich).

Und fast alle machen mit. Der klassische Einzelhandel, die Webshops, die Medien und wir Konsumenten und Konsumentinnen ja auch.

Da möchte ich auch einen Beitrag leisten. Hier kommen meine „Shopping“-Tipps. Der Clou: Du sparst damit nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven. Das Geniale: Die Tipps können im Black November und Black December sowie all year long umgesetzt werden.

1. „Shoppen“ im eigenen Fundus

Es ist doch schon alles da. Man muss es nur wiederentdecken und wertschätzen. Suche in Deinem Kleiderschrank nach vergessenen Klamotten, die Lieblingsteile werden könnten. Höre mal wieder Deine alten Platten und CDs. Lese einen der Romane im Bücherregal, den Du noch nicht kennst. Hole mal wieder die Brettspiele hervor. Koche aus den Vorräten ein leckeres Gericht. Dem Thema habe ich in meinem Minimalimus-Ratgeber ein ganzes Kapitel gewidmet („Bediene Dich aus Deinem Fundus“).

2. „Shoppen“ in Bücherei & Co.

Du kannst meinen Ratgeber und viele andere Bücher kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr in Deiner Bücherei ausleihen. Ist ein Titel nicht vorrätig, ist es meist möglich, diesen vorzuschlagen oder über die Fernleihe zu beziehen. Büchereien haben oft auch Comics, Spiele, DVDs, Blu-rays, CDs, Schallplatten, E-Books und andere Medien im Sortiment. Zum kostenlosen Shoppen bieten sich zudem öffentliche Bücherschränke, Umsonstläden, Giveboxes, Zu-verschenken-Anzeigen sowie Zu-verschenken-Kisten am Straßenrand an. Bei diesen Initiativen kannst Du meist auch Gegenstände losbekommen.

3. „Shoppen“ im Freundes- und Familienkreis

Nachdem bei uns fast alle fast schon alles oder viel zu viel besitzen, ist die Chance recht groß, dass jemand in Deinem Freundes- und Familienkreis etwas abgeben möchte, das Du (ge)brauchen kannst. Entweder leihst Du den Gegenstand, nimmst ihn geschenkt oder Du gibst etwas im Tausch. Das kann alles sein. Büchern und Zeitschriften, Küchenutensilien und Gartengeräte, Klamotten, Deko und Lebensmittel. Für solche Fälle führst Du am besten eine Mathom-Box ein und animierst Dein Umfeld, auch eine aufzustellen. Ich habe außerdem mit Freunden und Bekannten eine Threema-Gruppe gegründet, in der jeder Gegenstände zum Verschenken posten kann.

4. „Shoppen“ in der Natur

Einen See umrunden und vielleicht hineinhüpfen, waldbaden oder den Wald durchqueren, einen Berg erklimmen und die Aussicht genießen, an einem windgeschützten Platz rasten und sich an der Ruhe erfreuen. Wenn Du Dich darauf einlässt, tut das Draußensein Deinem Körper, Deiner Seele und Deinem Geist unendlich gut. Und die Natur schickt Dir garantiert keine Rechnung.

5. „Shoppen“ in Gedanken

Aus der Hirnforschung wissen wir, dass unser Gehirn nicht zwischen Vorstellung und Realität unterscheiden kann. Wenn Du Dir also etwas bildlich vorstellst, ist das für Dein Gehirn genau dasselbe wie die Realität. Entsprechend ist dann seine Reaktion darauf. Wenn Du also in Erinnerungen schwelgst oder Dir etwas Schönes vorstellst, was Du noch erleben möchtest, produziert Dein Körper stimmungsaufheiternde Hormone wie Serotonin oder Oxytocin. Du kannst das Kopfkino verstärken, indem Du ein passendes Ambiente erschaffst. Drehe die Heizung auf, schaue Dir die Fotos vom Italienurlaub an und trinke dabei ein Glas Chianti. Dieses „Shoppen“ in Gedanken ist kostenlos – aber nie umsonst.

6. „Shoppen“ mit der eigenen Kreativität

Bevor Du das nächste mal die Kreditkarte zückst oder auf den Kaufen-Button klickst, halte inne und frage Dich, ob Du den Gegenstand oder die Dienstleistung wirklich benötigst. Oft verschwindet der Kaufimpuls, wenn Du ein paar Nächte drüber schläfst. Ist er doch noch da und kommst Du mit den ersten drei „Shopping“-Tipps oben nicht weiter, dann appelliere an Deine eigene Kreativität. Finde Wege, wie Du Dir Deine Wünsche günstiger, nachhaltiger und befriedigender erfüllst. Einen Tisch kann man kaufen oder selber bauen. Fit wird man an teuren Geräten oder beim Gehen und durch Übungen mit dem eigenen Körpergewicht. Socken werden im Nu an die Haustüre geliefert oder zu Weihnachten von Mama. Musik kann man streamen oder machen. Geschenkpapier gibts im Supermarkt oder aus alten Zeitschriften. Urlaub geht in der Ferne oder auf Balkonien

Hast Du weitere Ideen, wie und wo man „shoppen“ kann?

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23 Kommentare für “Black Friday – mit diesen 6 „Shopping“-Tipps sparst Du hunderte Euro”

  1. Woher nimmst du nur immer die Ideen für deine Artikel? Erst dachte ich passt das zu einfachbewusst?! :) Das mit den Mathoms fand ich schon im Sept. interessant und wird nun umgesetzt!

    1. Mir ging dieser Black-Schnäppchen-Deppchen-Unsinn zunehmend auf den Senkel. Heute morgen hatte ich dann die Idee zu dem Artikel und habe ihn runtergetippt. Nun geht mir besser :-)

      Meine Mathom-Box ist randvoll. Im Moment bekommt man ja nicht so viel Besuch bzw. nicht so viele Einladungen. Kannst ja mal berichten, wie es Dir mit den Mathoms erging.

  2. Hallo Christof,

    Ganz Deiner Meinung. Ich habe mich vor zwei Tagen in meinem Blog auch schon über das Thema aufgeregt. Den Black December kannte ich allerdings noch nicht – das tut weh.
    Shoppen in Gedanken finde ich eine witzige Idee. In einem ruhigen Moment gehe ich mal auf Einkaufstour.

    Viele Grüße,
    Thomas

    1. Hallo Thomas,

      auf einen kritischen Artikel über Black Friday & Co kommen vermutlich hundert Pro-Schnäppchen-Artikel – meist inkl. Affiliate-Links zu Amazon. Deswegen freut es mich besonders, dass Du Dich dem Thema ebenfalls angenommen hast.

      Viele Grüße

      Christof

  3. Lieber Christof,

    vielen Dank für diesen wunderbar punktgenauen Artikel zu diesem Konsumwahnsinn.
    Den link werde ich sehr gerne teilen.
    Den eigenen Fundus wirklich aus-nutzen, sich der Dinge erinnern, die man lange nicht gebraucht hat, kreativ werden und neue Koch-Kreationen aus der eigenen Vorratshaltung zubereiten, sich treffen zum Tauschen – geht auch im Moment, dank Zoom eben virtuell –
    Schätze nutzen, die kostenlos verfügbar sind, z.B. draussen in der Natur: all das sind Dinge, die ich gerne tue.
    Ich kultiviere schon seit längerem das innere Mantra „ich habe alles, was ich brauche“ und kaufe nur Verbrauchsartikel des täglichen Bedarfs, wie Lebensmittel und Klopapier ;-). Das spart Zeit und mein Konto freut sich.

    Weiterhin viel Erfolg mit dem Blog und Deinem Buch!

    Herzliche Grüße – Martina

    1. Hallo liebe Martina,

      freue mich über Dein Lob und dass Du den Artikel teilst.

      Dein Mantra gefällt mir. Darf ich es auch verwenden? ;-)

      Ein netter Nebeneffekt bei Shoppen im eigenen Fundus ist übrigens, dass man ganz automatisch auf Dinge stößt, die man verschenken, spenden, verkaufen oder entsorgen kann. Um bei meinen Beispielen oben zu bleiben können das Bücher sein, die man nicht mehr liest, Klamotten, die einfach zu klein/groß geworden sind oder in denen man sich nicht wohl fühlt, Lebensmittel, die man nicht mag oder von denen man zu viel hat.

      Alles Gute, viele Grüße

      Christof

  4. Hallo Christof!

    Jetzt muss ich nach so langem Mitlesen doch mal einen kurzen Kommentar schreiben.

    Fand es heute Morgen ziemlich witzig, von Dir auf heise.de zu lesen.

    Jetzt arbeitest du nicht mehr in der IT und hast es dennoch in den Heise-Ticker geschafft :-)

    Viele Grüße,

    Daniel

  5. Nun denn ich geb dann mal 100 Punkte. Mir wurde – obwohl ich medientechnisch – ich stöber schon gerne mal in Onlineshops aber eben wenig eher zum Ideen holen – minimalstisch bin ganz schummrig von dem ganzen „schwarz und black“.

    Wir haben die Tage unsere abgewohnte absolut hässliche und vollgestellte Wohnwand vollends abgebaut und den Inhalt entsorgt, sortiert in den Keller mit Datumszettel versehen um zu schauen wann ich das mal brauche….. und ob überhaupt nach einem Jahr ist nämlich das Ende der Dinge erreicht.

    Und jetzt – nun ich hab dann aus den hintersten Ecken und so noch ein Regal und Deko gefunden (und ich hab ja schon aussortiert und minimalisiert) so haben wir jetzt mit
    0,00 Euro ein neues Wohnzimmer uns gefällt es soooo gut, dass wir echt am überlegen sind ob wirs nicht so belassen…..

    Geht doch. Und nächste Woche kommt der Sperrmüll. Und dann gibt es noch den Karton – umarbeiten, verschenken.

    LG
    Ursula

  6. Hallo Chistof,
    eine schöne Aspektesammlung, wie immer.
    Diese ganzen Blackdingensdays beweisen nur die Marktübersättigung und den verzweifelten Versuch des Handels, seine platzraubenden Überhänge loszuwerden. Wirtschaft absurd, ein Aufbäumen vor der Implosion.

    Punkt 4, Shoppen in der Natur, möchte ich noch etwas gedanklich bebildern:
    Bilder sammeln, die die Natur schenkt: Der Herbstlaubteppich auf der Rasenfläche vor dem Haus oder als rot-gelber Wühlteppich im Rinnstein (lässt sich bei Bedarf auch per Smartphone und Whatsapp teilen, geteilte Freude ist doppelte Freude), der Löwenzahn in der Asphaltritze, das Prachtexemplar von Schnecke auf dem Weg, das rotgelbgrüne Blatt, das man auflesen kann und noch eine Weile auf dem Schreibtisch, auf der Fensterbank in einer Schale bewundern kann… Man muss gar nicht weit dafür laufen.
    Ein Vorbild liefert das inzwischen antiquarische Kinderbuch „Frederick“ von Leo Lionni. Während alle Mäuse hastig Vorräte für den Winter zusammentragen, sammelt Frederick Farben, was ihm den Vorwurf der Faulheit und Träumerei einbringt. Aber im Winter in der Mäusehöhle, als die Vorräte verbraucht und die Temperaturen gesunken sind, wärmt Frederick seine frierenden Mitmäuse mit seinem Gedicht über die warmen Farben auf…

    Der japanische Dichter Basho schuf dieses Haiku (17-silbiges Gedicht):
    Wenn ich aufmerksam schaue
    sehe ich die Nazuna
    an der Hecke blühen!
    (Nazuna mit kleinen Blüten ähnlich unserem Vergißmeinnicht)
    (Entnommen aus Erich Fromm, Haben oder Sein)

    Liebe Grüße

    Jörg

    1. „Wirtschaft absurd, ein Aufbäumen vor der Implosion.“ – das hast Du gut zusammengefasst. Fragt sich nur noch, wann die Implosion kommt (oder ob wir nicht schon mittendrin sind) und was danach kommt.

      Viele Grüße

      Christof

  7. Vielen Dank für diesen tiefgründigen Artikel. Manchmal denke ich, dass zum Minimalismus schon fast alles geschrieben wurde, aber du und deine Kommentatoren überraschen mich immer wieder mit neuen Ideen und Perspektiven.
    Herzlichen Dank dafür und viele Grüße Claudia

  8. Wieder Hallo,

    nachdem das Thema noch einmal in meinem Kopf herumspukte, fiel mir ein, das ist ja eigentlich nichts neues, nur die Benennung als Black ist anders. In der analogen Steinzeit war da z.B. ein Bettenfilialist, der Woche für Woche in Anzeigenblättchen doppelseitig mit Räumungsverkäufen warb, jede Woche, jahrelang, und sich mir die Frage stellte, machen die dauernd Pleite und sind trotzdem nicht totzukriegen?
    Oder der Sommer- und Winterschlussverkauf in der Bekleidungsbranche, und in meiner Kindheit sah ich im Fernsehen (WDR „Hier und heute“) filmische Reportagen, wie die Kaufhaustüren öffneten und hunderte kreischender Hausfrauen hereinstürzten und sich an den Grabbeltischen um Ramschware prügelten. In den 1960er Jahren.
    Warum Teppichläden und Möbelhäuser später auch Jahreszeitenschlussverkäufe einführten, erschloss sich mir nie, zumal ein Teppich auch nach Jahren noch nicht abgelatscht ist, und von meinem Vater habe ich noch den Spruch im Kopf: Man kauft eigentlich nur einmal im Leben Möbel.
    Erinnerung auch an einen Zeitungsartikel von vor etwa 30 Jahren: „Früher Prachtstraßen, heute Pöbelmeilen“. Es ging um den Exodus von Inhabergeschäften des gehobenen und speziellen Bedarfs aus den Fußgängerzonen und die Besetzung dieser durch Filialen des billigen täglichen Bedarfs im Nonfood-Bereich bis runter zum Ramschniveau. Der Kommentator prognostizierte: Und wenn die Kunden vom niveaulosen Einerlei nur noch gelangweilt sind und fernbleiben, können sich die Händler ihren Plunder gegenseitig um die Ohren schlagen.

    Hoffentlich sind bald möglichst viele vom Black Plunder gelangweilt, und die Black Seller hauen sich ihren Black Plunder auch gegenseitig um die Ohren!

    Beste Grüße

    Jörg

  9. Auch beim täglichen Bedarf kann man hinschauen.

    Grundsätzlich gehe ich in Gedanken den Supermarkt und meine Küche durch und schreibe, was ich brauche, auf einen Einkaufszettel. Vor zwei Jahren ist mir eingefallen, immer als letzten Punkt immer „REDUKTION“ auf diesen zu schreiben..

    Wenn ich dann auf die Kasse zugehe, schaue ich schnell den Einkaufswagen durch, was drin ist und prüfe, ob nicht doch ein Angstkauf, ein Frustkauf dabei war oder ob ich alle Dinge wirklich brauche. Unnötiges geht dann zurück ins Regal.

    Inzwischen ist das so eingeübt, daß schon im Vorfeld kaum noch Sachen drin sind, die den Test nicht bestehen.

    1. Gute Ergänzung, Paul. Manchmal macht es mir auch Spaß, möglichst lange mit den Lebensmitteln auszukommen, die ich zuhause habe, also zu versuchen daraus möglichst viele schmackhafte Gerichte zu kredenzen. So vier, fünf Tage schaffe ich oft. Am dritten oder vierten Tag gehen mir dann meist die frischen Sachen aus. Dann mache ich das Experiment noch ein, zwei Tage weiter, gehe an die Tiefkühlkost, verwende getrocknete Vorräte …

  10. Hallo Christof,
    ich habe ganz bewußt eigene alte CDs geshoppt …
    nachdem ich alle vorhandenen vor einiger Zeit verräumt hatte, hab ich nun ganz bewußt aus den mehr als 400 verbliebenen CDs rund 70 raus gesucht, die auch wieder in ein Regal zurück durften. Diese höre ich momentan sehr bewußt und entdecke viele komplett. Den Rest habe ich in ein Sozialkaufhaus gebracht.

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