Schöne Wanderwege solltest Du mehrmals gehen

21. Januar 2024 - von Christof Herrmann - 34 Kommentare
Auf dem Franziskusweg in Italien zwischen Citerna und Citta di Castello. (Foto: Christof Herrmann, 2023)

Nach Neuem streben oder im Bewährten zur Ruhe kommen

„Ich gehe diesen Weg nicht! Nein, diesen Weg geh‘ ich nicht!“ Sprüche wie diesen hörte ich vor ein paar Jahren immer wieder von Peter, wenn ich eine Tages- oder Mehrtagestour vorschlug, die er bereits in Teilen oder komplett kannte. Mein Wandergefährte wollte grundsätzlich keine Route zweimal ablaufen, sondern suchte nach immer neuen Wandererfahrungen. Peter argumentierte damit, dass es einfach zu viele schöne Wege gäbe. Keine Ahnung, ob er mittlerweile doch zum Wiederholungstäter geworden ist. Wir haben keinen Kontakt mehr (was nicht an unserer Meinungsverschiedenheit liegt).

Damals wie heute sage ich: Schöne Wanderwege kann – oder besser: soll – man mehrmals gehen!

Ich lese doch auch interessante Bücher ein zweites oder drittes Mal und höre meine Lieblingsalben immer wieder an, obwohl es so viel Literatur und Musik gibt, die ich noch nicht kenne.

10 Wochen auf mir schon bekannten Routen

Im Wohlbekannten komme ich zur Ruhe. Durch das Zurückkehren und die Wiederholung tritt bisher Verborgenes zutage. Ich lerne Land und Leute besser kennen.

So freue ich mich, heuer mindestens zehn Wochen auf bekanntem Terrain zu wandeln. Ich werde im Frühling auf dem Franziskusweg von Florenz nach Rom wandern, da mir die 931.645 Schritte im letzten Jahr so viel Freude bereitet haben. Ich werde im Sommer zum sechsten Mal die Alpenüberquerung Salzburg – Triest absolvieren, um für die vierte Auflage meines Wanderführers zu recherchieren. Ich werde Tages- und Wochenendtouren in Frankens Mittelgebirgen unternehmen. Und ich werde immer wieder vor meiner Haustüre den Wöhrder See umrunden, wo ich längst jeden Grashalm und jede Kanadagans beim Namen kenne.

So kommt bei der Wiederholung keine Langeweile auf

Wie viele und welche Gründe fallen Dir ein, einen schönen Wanderweg ein weiteres Mal zu gehen? Ich habe ein Dutzend gesammelt und nenne Dir die sechs naheliegendsten:

  • Wir sind nicht dazu gemacht, ständig Neues zu sehen, zu unternehmen und zu erleben. Dein Geist und Deine Seele brauchen auch mal eine Pause vom schnelllebigen und reizüberfluteten Alltag.
  • Durch vertraute Landschaften zu streifen, ihre Eigenheiten zu verstehen und sich an den Kleinodien zu erfreuen, ist wie alte Freunde wiederzusehen.
  • Viele Wegabschnitte werden Dir unbekannt vorkommen, vor allem wenn die letzte Begehung schon länger her ist. Unser Gehirn merkt sich nicht alles und schon gar nicht für immer. Was unwichtig erscheint, lange nicht abgerufen wurde oder emotional nicht von Bedeutung ist, verblasst mit der Zeit.
  • Die Natur und das Wetter zeigen sich nie von genau der gleichen Seite. Ich habe oft erlebt, dass sich die Stimmung in wenigen Minuten von lieblich zu unwirtlich oder von bedeckt zu heiter geändert hat.
  • Du wirst neue Menschen treffen. Auch die Begegnungen, sei es mit anderen Wanderern und Wanderinnen oder mit Einheimischen, machen den Reiz einer Fußreise aus.
  • Echtes Verständnis für und tiefes Wissen über ein Land oder eine Region, deren Menschen, Sprache und Eigenheiten wirst Du wahrscheinlich erst entwickeln, wenn Du ein oder mehrmals zurückkehrst.

Noch nicht komplett überzeugt? Hier kommen fünf Tipps, wie garantiert keine Langeweile aufkommt:

  • Gehe zu einer anderen Jahreszeit. Ich staune immer wieder, wie unterschiedlich derselbe Buchenwald nach dem Laubaustrieb und während der Herbstfärbung auf mich wirkt.
  • Wechsle die Begleitung. Warst Du beim ersten Mal mit Freunden unterwegs, dann starte diesmal allein, bist Du damals mit Deiner besseren Hälfte gegangen, dann nimm beim zweiten Mal Deinen Hund mit.
  • Sei offen für Wegalternativen. Auf Fernwanderwegen gibt es oft Varianten, die entweder markiert oder im Wanderführer beschrieben sind oder für die GPS-Tracks existieren. Und wenn Du Karten lesen kannst, wirst Du hin und wieder den Routenverlauf selbst anpassen. Ich schätze, dass sich mindestens ein Drittel meiner diesjährigen Route auf dem Franziskusweg von der letztjährigen unterscheiden wird.
  • Mache die Tour in entgegengesetzte Richtung. Mit etwas Planung und den GPS-Tracks sollte das möglich sein. Die meisten Wege sind in beide Richtungen markiert. „Meine“ Alpenüberquerung werde ich aber immer gen Süden gehen. Das Mittelmeer ist einfach das perfekte Finale einer aufregenden Fußreise.
  • Achte gezielt auf ein bestimmtes Detail. Das können alte Türen sein, Moose auf Baumstämmen, der Gesang der Vögel oder die Bekleidung der Einheimischen sein. Durch diese Art von selektiver Wahrnehmung wirst Du Dinge entdecken, die Dir auf der letzten Tour entgangen sind.

No more FOMO

Dieser Artikel ist kein Plädoyer, nie mehr neue Wege zu gehen. Du sollst neugierig sein – beim Wandern wie im Leben allgemein. Ich möchte Dir aber die Fear of missing out (FOMO) nehmen, die weit verbreitete Angst, etwas zu verpassen. Höre in Dich hinein. Finde Deine Mitte. Ist Dir nach Abenteuer oder nach Vertrautheit? Wähle den für Dich passenden Weg. Stehe zu der Entscheidung, egal ob die Route Neuland für Dich ist oder Du sie bereits kennst. In beiden Fällen wirst Du viel sehen, erleben und lernen. Erfreue Dich daran, genieße das einfache Leben unterwegs, spüre die Freiheit …

Nun Du: Suchst Du meist nach Neuem oder kehrst Du auch gerne zu Bewährtem zurück? Welche schönen Wanderwege bist Du schon zwei oder mehrere Male gegangen (oder hast es (nun) vor)?

Kurz vor der Fraganter Scharte auf der Alpenüberquerung Salzburg - Triest. (Foto: Christof Herrmann, 2015)

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34 Kommentare für “Schöne Wanderwege solltest Du mehrmals gehen”

  1. Sehr interessanter Artikel.
    Ich gehe in meiner Gegend immer wieder die gleichen Rundwege. Ein wenig aus Faulheit, aber auch weil das eine beruhigende Wirkung auf mich hat. Das mit der selektiven Wahrnehmung werde ich ausprobieren.
    Von meine wenigen Mehrtageswanderungen bisher war ich vom Schluchtensteig begeistert, obwohl wir spät im Jahr gelaufen sind und auch Regen hatten. Wäre sicher schön diesen Weg noch mal zu gehen.
    Viele Grüße von Petra

    1. Ja, vielleicht solltest Du den Schluchtensteig noch mal gehen, dann früher im Jahr und bei Sonnenschein! :-) Ich kenne die Mehrtagestour noch nicht, habe sie aber schon lange auf meiner To-Walk-Liste stehen.

      Viele Grüße

      Christof

  2. Hallo Christof,

    Danke für deine schönen Artikel!
    Du hast dir für dieses Jahr einiges vorgenommen. Das klingt sehr gut. Den Franziskusweg möchte ich nächstes Jahr machen.

    Einen Weg noch einmal gehen, mache ich im Alltag oft. Heute beispielsweise bin ich bei -6 Grad einen 5 km langen Weg am Waldrand gelaufen, den ich schon hunderte Male gelaufen bin. Es ist immer wieder anders. Heute war es ganz still, nur der Schnee knirschte unter den Schuhsohlen und glitzerte auf den Bäumen. Einfach herrlich.

    Lange Fernwanderwege bin ich bisher immer nur einmal gegangen, einfach weil es so viele schöne Strecken gibt. Aber den Jakobsweg durch die Schweiz, den ich vor etwa 12 Jahren gewandert bin, möchte ich irgendwann nochmal gehen. Ich habe wunderschöne Erinnerungen daran.

    Dieses Jahr stehen der Weg von Eschelkam nach Donauwörth, eine dreitägige Rundtour um Prichsenstadt mit meiner Wandergruppe und viele Tagestouren im Spessart auf meinem Programm.

    Auf ein schönes Wanderjahr 2024!

    Liebe Grüße
    Birgit aus Erlenbach in Main-Spessart

    1. Hallo Birgit,

      ich freue mich über Deinen Kommentar und dass Du es auch so genießen kannst, vertraute Wege ein ums andere Mal zu gehen.

      Welchen Jakobsweg durch die Schweiz bist Du denn gegangen? Doch nicht den von Rapperswill nach Genf? Der verlief mir viel zu oft auf Asphalt und durch Ortschaften, bin mehrere Tage von der ausgewiesenen Route abgewichen.

      Prichsenstadt ist von hier mit den Öffis nur umständlich zu erreichen. Berichte doch mal, wie Euch das Städtchen und die Umgebung gefallen hat. Wollte da eigentlich letztes Jahr mit meiner Vandergruppe hin, sind dann stattdessen zum Baumwipfelpfad im Steigerwald und nach Handthal.

      EBG

      Christof aus Nürnberg in Mittelfranken

  3. hallo christof
    jetzt weiß ich endlich was ich nicht habe
    FOMO – ich bin sowieso eher ein baum und kein zugvogel und gehe mit dem hund immer wieder die bekannten wege – sowieso bei jedem wetter und jeder jahreszeit – gerade kämpfe ich mich mit spikes und walkingstöcken durch den schnee
    fernwandern ist leider gesundheitlich nicht mehr drin – aber nordhessen und der habichtswald haben viele schöne – ach was NUR schöne ecken zum wandern
    ich wünsch dir ein wunderschönes wanderjahr
    liebe grüße birgit

    1. Hallo baumartige Birgit,

      danke und Dir auch schöne Wandererlebnisse bei Wind und Wetter, mit Spikes und Walkingstöcken!

      Es gibt auf einigen Fernwanderwegen Arrangements, bei denen die Unterkünfte durchgebucht sind und das Gepäck transportiert wird, sodass man mit einem leichten Tagesrucksack wandern kann.

      Viele liebe Grüße

      Christof

  4. Hallo Christof,
    danke für die Anregungen – ich mache beides: immer wieder Bekanntes (von unserer Haustür in Kassel auf den Dörnberg und zurück, ist quasi unsere „Hausstrecke“) und mindestens einmal im Jahr eine unbekannte längere Wanderung (bisher 1 Woche bis 10 Tage). Aber ich will ja unbedingt auch noch eine längere Wanderung machen und war so angetan von deiner Streckenwanderung Florenz-Rom. Dieses Jahr ist die Zeit der Vorbereitung zu kurz und deshalb will ich es nächstes Jahr versuchen und bin schon gespannt auf deine diesjährigen „Abweichungen“. An Birgit: es ist schön, dass es hier in der Gegend (Nordhessen) noch jemand gibt, der Christofs Block liest.
    Herzliche Grüße
    Katharina

  5. Hallo Christof,
    auch ich stimme Dir und dem Artikel über die Wiederholung von bekannten Wanderwege zu. Ich wohne in Ravensburg und gehe zum Beispiel seit Jahrzehnten immer wieder gern in Scheidegg, Lindenberg oder im Konstanzer Tal zum Wandern. Es gibt Wege, die ich schon sicher 10x oder öfter gelaufen bin. Und es ist immer wieder ein Genuss.
    Und es macht für mich die Abwechslung von Bekanntem und Neuem. So werde ich in diesem Frühjahr meinen 2. Teil des Franziskusweg von Assisi nach Rom machen.
    Wäre schon, wenn wir uns, wie im letzten Jahr, wieder begegnen. Und dieses Jahr achte ich auf das Gewicht meines Rucksack 😉.
    Liebe Grüße Uta „la Blonda“ 😉

    1. Uta, das ist ja eine schöne Überraschung, hier wieder von Dir zu lesen! Wann wirst Du denn in Assisi starten? Und ja, ein zweites Mal tragen Martin und ich Deinen Rucksack nicht ins Tal ;-)

      Liebe Grüße

      Christof

      1. Hallo lieber Christof, ich bin gerade an der Planung und werde zwischen 19. und 22. April starten. Ich freue mich schon riesig darauf.
        Und nein ich werde keine 9 Kilo mehr tragen. Ich werde mir Deine Tips zu Packliste und Minimalismus noch einmal ganz genau anschauen und dann meinen Rucksack mehrmals aus und einpacken bis das Zielgewicht von 6-7 kg erreicht ist.
        Danke Euch beiden aber nochmal ganz ganz herzlich für Eure Hilfe und Begleitung in dieser Situation. Es ist so ein wunderbares Gefühl auf einem solchen Weg die bedingungslose Hilfe, Herzlichkeit, Unterstützung und gemeinsame Freude zu erfahren. Ich sage allen „Danke“ die mir letztes Jahr auf dem Weg begegnet sind.
        Herzliche Grüße Uta

        1. Waren das wirklich nur 9 Kilogramm? Vielleicht ohne Wasser und Verpflegung. Aber egal, Du bist angekommen, hattest zumindest so viel Spaß dabei, dass Du dieses Jahr weiterläufst. Ich freue mich für Dich, das wird bestimmt wieder eine spannende Erfahrung. Vielleicht magst mir nach Deiner Rückkehr berichten.

          Ich werde wahrscheinlich Ende April in Florenz starten, damit ich möglichst wenige Termine meines Italienisch-Sprachkurses verpasse.

          Viele liebe Grüße

          Christof

          1. Wo machst Du den Sprachkurs gerade. Bin noch auf der Suche. Habe mich zwar in der VHS Mannheim für eine Kurs der diese Woche beginnen soll, angemeldet. Aber es ist noch fraglich, ob er statt findet. (Online – Kurs)
            Aber vielleicht kann mir auch jemand vom Blog, der einen Tip für mich hat, antworten. Wär super.
            Viele Grüße
            Uta

          2. Im Bildungszentrum, so heißt die Volkshochschule hier in Nürnberg. Bin gerade im zweiten Kurs, der dritte startet Anfang März. Kann Dir noch die App Duolingo empfehlen. Habe sogar noch einen letzten Platz im Freundes-/Familienaccount frei. Schreib mir einfach eine E-Mail, wenn ich Dich hinzufügen soll. Damit könntest Du die App (noch bis Ende Oktober) in der Premium-Version nutzen. Ist ja doof, wenn der Platz verfällt.

  6. Lieber Christof,
    es hat ja beides was: ich freue mich immer auf neue Touren, aber meine „Hausroute“ gehe ich genauso gerne und ziemlich oft, sei es, weil ich nach Feierabend nicht nach Alternativen suchen will und es direkt vor meiner Haustür losgeht, oder ich eben auch genau weiß, wie lange ich für welche Variante der Tour brauche. Ich bin mal ein Jahr jede Woche (zumindest fast) den gleichen Weg spaßiert, um die kleinen Veränderungen in den wechselnden Jahreszeiten besser wahrnehmen zu können (es gibt da so einen Film, in dem ein Laden- oder Kioskbesitzer jeden Tag ein Foto von der Straßenecke macht, an der sein Laden sich befindet – spannende Idee, fand ich; und Auslöser für meine „Jahrestour“)
    Also: beides hat seinen Reiz:-)
    Herzlichst, Andrea

    1. Wie heißt der Film denn, liebe Andrea?

      Wenn ich nicht fernwandern, sondern in Nürnberg bin, spaßiere ich jede Woche drei bis viermal am Wöhrder See und an der Pegnitz entlang. Da beobachte ich dann mit Vergnügen die kleinen Veränderungen in der Natur, demnächst die Frühblüher am Boden, die ersten Knospen an den Sträuchern und Bäumen, den Wechsel der Jahreszeiten.

      Alles Gute und viele Grüße

      Christof

  7. Ganz ehrlich? Hier sehen die Wälder alle (fast) gleich aus 😉
    Wenn ich kilometerweit fahre oder direkt von der Haustür aus loslaufe, ist letztere Variante klar im Vorteil – kein Sprit, kein Verkehr, mehr Zeit zum Wandern. Und auch wenn das Gras woanders grüner ist – der Wald ist es nicht.
    Wir wohnen mitten in einer Wanderkarte und stellen uns den Weg dann jedes Mal ganz nach Lust/Wetter/Kondition zusammen. Und es wird nie langweilig, immer gibt es Neues zu entdecken. Wie du ja schon schreibst, verändert sich die Umgebung mit den Jahreszeiten und alleine ein Richtungswechsel sorgt schon für ganz neue Perspektiven. Man muss nur die Augen auf machen!
    Viele Grüße
    Vanessa

    1. Du wohnst im Schurwald, oder? Bin da noch nie gewesen, dachte bisher, dass das schöne und abwechslungsreiche Wälder sind. Da kann ich mich glücklich schätzen, dass es in Franken so viele Mittelgebirge und Wandergebiete gibt, deren Landschaften und auch Wälder schon sehr unterschiedlich sind. Die meisten kann ich von Nürnberg aus mit den Öffis für Tagestouren erreichen.

      Viele Grüße

      Christof

      1. Erwischt 😁
        Die Wälder hier sind wunderbar aber für so Banausen wie uns ist das halt alles grün (und schön). Natürlich kann man sich Strecken suchen, die ein bisschen Abwechslung rein bringen. Ich fürchte, wir sind so verknallt in unsere direkte Umgebung, dass wir da nicht die richtigen Ansprechpartner sind…
        VG
        Vanessa

  8. Lieber Christof, liebe Mitlesende,
    beim Spazierengehen in meinem Wohnumfeld gehe ich immer wieder die gleichen Wege. Dabei genieße ich die Vertrautheit – und entdecke immer wieder Neues. Ganz wie du es fürs Wandern schreibst. Aus beiden Blickwinkeln Glücksmomente!
    Mit einer herzlichen Umarmung, Amrita

  9. Ich wohne in der Nähe von Karlsruhe, am Nordrand des Schwarzwalds, und meine „Hausstrecke“ ist 2 Minuten aus der Haustür. Da gehe ich für meine „Feierabendspaziergänge“ meist die gleiche Strecke und gucke dann, wie die Jahreszeiten fortschreiten – gucken schon Winterlinge aus dem Schnee? Im Spätsommer die Herbstzeitlosen? Am Wochenende machen wir schon mal längere Touren im „richtigen“ Schwarzwald, da gibt’s so viele, dass wir noch nicht viel wiederholt haben. Aber im Urlaub sind wir fürchterlich langweilig – wir fahren seit Jahren ins Zillertal und obwohl es auch da viele schöne Touren gibt, gibt’s einige, die ich am liebsten in jedem Urlaub machen würde – der Gatte ist nicht so der Fan.. Dazu gehört z.B. das Brandberger Kolmhaus (da ist die „andere Richtung“ eine schöne Alternative), der Weg zur Berliner Hütte oder auch das Weitental. An Fernwanderungen haben wir bisher nur den Mare e Monti und den Mare a Mare auf Korsika gemacht – kann ich beide sehr empfehlen und könnte mir durchaus eine Wiederholung vorstellen.

  10. Hallo,
    Ich gehe sogar ziemlich langweilig in der Stadt immer gleiche Wege, weil die Alternative wäre, gar nicht zu gehen. Es kommt doch darauf an, was man selbst daraus macht. Mein Kind will Fußball spielen, und ich laufe neben dem Fußballkäfig im Kreis um den Schulhof. Das mag sich trist anhören, aber das ist es nur selten. Manchmal scheint wunderschön die Sonne, manchmal sind wir im Dunkeln die Einzigen, manchmal regnet es. Manchmal höre ich einen Podcast, manchmal bin ich ganz leise, manchmal telefoniere ich.
    Ja, und vielleicht ist es mehr Spazieren gehen als Wandern, aber es ist eben das, was in meinem Alltag einen Platz hat.
    Ich nutze einfach die Chance um draußen an der frischen Luft zu sein.

    Ich mache auch Gehmeditation, und ich mag besonders gerne die Variante, dass man eben immer in einem kleinen Kreis läuft, und einfach läuft, nur um des Gehens Willen… kein Ziel, kein Nix…
    LG Nadine

    P.S. Glückwunsch zum Bloggeburtstag, ich meine mich zu erinnern seit Sommer 2013 hier mitzulesen, damals aber noch unter anderer Emailadresse und evtl. auch mit Nickname.

    1. Hallo Nadine,

      Gehen um des Gehens willen. Wer das kann, hat immer ein Tool parat, um zu entschleunigen, der Hektik zu entkommen, etwas für Körper, Geist und Seele zu tun!

      EBG

      Christof

      PS: Das schönste Lob für mich als Blogger ist wohl, wenn jemand mit lange die Treue hält. Und seit 2013 ist sehr lange!

  11. Guter Beitrag, vor allem der Punkt, dass man eine Region erst dann richtig kennenlernt, wenn man mehrmals dort war. Tatsächlich habe ich auch schon Mehrtageswanderungen gemacht, die ich gerne nochmal wandern würde. Meistens suche ich mir dann aber doch lieber was Neues raus. Nicht unbedingt, weil ich Angst habe, was zu verpassen, sondern einfach weil es so wahnsinnig viele interessante Ecken auf der Welt gibt. Naja… also vielleicht doch ein bisschen aus Angst, dass mir was entgeht:) Eine andere Möglichkeit ist, in eine Gegend zu fahren, die man bereits kennt und sich dort einen neuen Weg rauszusuchen. Es gibt ja meistens Alternativen, mit denen man nochmal eine neue Perspektive von einem Ort bekommt.

    Viele Grüße

    Selim

    1. Vielen Dank, lieber Selim.

      Ich gebe Dir recht, es gibt „wahnsinnig viele interessante Ecken auf der Welt“. So viele, dass man sie nie alle besuchen kann. Zudem bin ich der Meinung, dass wir es uns nicht mehr erlauben können (auch wenn es (noch) erlaubt ist), ständig in die Ferne zu fliegen. Auch bei uns gibt es wahnsinnig viele interessante Ecken – in Deutschland oder in den europäischen Ländern, die per pedes, mit dem Rad, dem Bus und der Bahn zu erreichen sind.

      Beste Grüße

      Christof

  12. Ich habe das Glück, meine Mittagspause in einem Wäldchen verbringen zu können. Das wird nie langweilig!
    Dann habe ich meine „Kraftorte“ auf der Schwäbischen Alb, die erwandere ich mir mindestens einmal im Jahr und immer alleine.
    Ansonsten kurz, lang, Schwarzwald, Korsika, Pyrenäen mit Familie, Freunden.
    Hauptsache: Himmel, Wolken, Bäume und gerne Wasser.

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