Gelesen im November: Peace Food – Vegano Italiano, Americanah, Leben in Mittelfranken …

28. November 2014 - von Christof Herrmann - 15 Kommentare

Gelesen im November: Peace Food - Vegano Italiano, Americanah, Leben in Mittelfranken …

Da ist sie also wieder, die Weihnachtszeit mit ihren schönen und weniger schönen Seiten. Ich versuche in den nächsten Wochen die besinnlichen Momente mitzunehmen und Kitsch, Kommerz und Konsum aus dem Weg zu gehen. Meine Geschenke habe ich schon zusammen, so dass ich den morgigen Kauf-nix-Tag in der Natur oder mit Lesestoff auf der Couch verbringen werde.

Apropos Lesestoff: Der fällt selbstverständlich nicht in die Kategorie Kommerz und Konsum (allenfalls, wenn die Handlung zu kitschig ist)! Bücher sind Grundbedürfnisse wie die Luft zum Atmen oder ein Dach über dem Kopf.

Deswegen empfehle ich mit gutem Gewissen ein paar Bücher, die mich in den letzten Monaten begeistert haben und sich wunderbar auf dem Gabentisch machen: Die Sachbücher Quintessenzen – Überlebenskunst für Anfänger von Sven Böttcher und Befreiung vom Überfluss: Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie von Niko Paech, die Reiseerzählung Schlaflos in der Regenzeit von Johanna Wagner, die Romane Ein Regenschirm für diesen Tag von Wilhelm Genazino und Das Geräusch einer Schnecke beim Essen von Elisabeth Tova Bailey und die Graphic Novel Persepolis: Jugendjahre von Marjane Satrapi. Wer in Franken lebt oder plant dort einen Wanderurlaub zu machen, kann mit meinen Biergartenwanderungen Fränkische Schweiz sicher nichts falsch machen.

Eine ausdrückliche Empfehlung bekommt auch Ruediger Dahlkes „Peace Food – Vegano Italiano“. Das kürzlich erschienene Kochbuch ist zugleich mein Buch des Monats und stelle ich im Folgenden etwas ausführlicher vor.

Fach- und Sachliteratur

  1. Peace Food – Vegano Italiano von Ruediger Dahlke (Erscheinungsjahr: 2014, meine Bewertung: 5 von 5 Sternen)
    Der Arzt, Psychotherapeut und Autor Ruediger Dahlke, die Köchinnen Dorothea Neumayr, Lorenza Rizzi und Cristina Capelli sowie der Koch Andrea Re bringen in „Peace Food – Vegano Italiano“ zusammen, was zusammen gehört: Die Ernährung des Friedens und die köstliche Küche Italiens. Wie von Gräfe und Unzer gewohnt, ist das Kochbuch ansprechend gestaltet und lassen einem die Fotos das Wasser im Mund zusammenlaufen. Das Wichtigste ist jedoch, dass die überwiegend vollwertigen Gerichte auch gelingen. Davon konnten Stephi und ich uns in den letzten Wochen überzeugen. Egal ob Antipasti wie der Petersilie-Mandel-Kapern-Aufstrich, Primi Piatti wie die Toskanische Suppe oder das Kräuterrisotto, Secondi Piatti wie die Polenta mit Peperonata oder Dolci wie die Birnencreme – geschmeckt hat es jedes Mal.
  2. Leben in Mittelfranken von Armin Jäger und Andreas Schieweck (2009, 4 Sterne)
    Die rund 200 Fotografien und die Begleittexte in diesem kleinen Bildband erzählen Geschichten aus dem mittelfränkischen Alltag der Jahre 1870 bis 1970. Spannender als mancher Krimi, vor allem für mich, der in Mittelfranken aufgewachsen ist.

Belletristik

  1. Americanah von Chimamanda Ngozi Adichie (2014, 4 Sterne)
    Die nigerianische Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie erzählt in ihrem neuen Roman die Geschichte von Ifemelu und Obinze. Die beiden verlieben sich während ihrer Schulzeit ineinander, verlassen dann aber unter der herrschenden Militärdiktatur Nigeria (Ifemelu studiert in Princeton, Obinze landet als Illegaler in London) und kehren erst Jahre später wieder zurück. Adichie wäre wohl kaum mit renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet worden, würde sie es bei dieser Lovestory belassen. So handelt „Americanah“ auch von Entfremdung und Familie, Rassismus und Feminismus, Prostitution und Glaube, Gosse und Geld, Wirtschaftsbetrug, Gönnertum und mehr. Reichlich Stoff, den Chimamanda Ngozi Adichie versiert auf 600 Buchseiten entfaltet.

Comics

  1. Simpsons Comics Sonderband 21: Streng geheim (2012, 2,5 Sterne)
    „132 Seiten schamlose Enthüllungen“, die mich vor 20 Jahren noch köstlich amüsiert hätten, heute aber nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Wie sich der Geschmack doch ändert.

Und worin schmökerst Du zur Zeit? Welches Buch verschenkst Du oder wünscht Du Dir zu Weihnachten?

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15 Kommentare für “Gelesen im November: Peace Food – Vegano Italiano, Americanah, Leben in Mittelfranken …”

  1. was mich auch immer zu deinen tollen Tipps interessieren würde, ist die Info wie du denn selbst das Buch entdeckt hast.
    Meine Frau liest z.Z Das Geräusch einer Schnecke beim Essen, Ich lese Schmetterling und Taucherglocke ;-), außerdem im November gelesen: Menschenflug von Hans-Ulrich Treichel; Idioten – Fünf Märchen von Jakob Arjouni; Anni u. Alois – Arm sind wir nicht; Wo der Hund begraben liegt von Beate Vera.
    Meine Bücher bestelle ich bei buch7.de, dem Buchhandel mit der sozialen Seite oder gebraucht bei Medimops.

    Viele Grüße

    Andreas

    1. Ihr seid ja auch richtige Leseratten :-) Drei der von Dir genannten Bücher habe ich auch schon gelesen und hier vorgestellt.

      Zu Deiner Frage, wo ich die Bücher entdecke: Das ist wirklich ganz unterschiedlich. Über „Peace Food – Vegano Italiano“ habe ich vor ein paar Wochen in einem „veganen“ Blog gelesen. „Americanah“ war ein Tipp von Ken Takel im letzten Monat und gab es in meiner Bücherei. Ebenfalls dort habe ich den Simpsons-Sammelband im Regal stehen sehen. Und „Leben in Mittelfranken“ habe ich in einer kleinen Buchhandlung in Nürnberg entdeckt und werde ich zu Weihnachten verschenken (da es mich auch interessiert hat, habe ich es „heimlich“ gelesen).

      Viele Grüße

      Christof

      1. …2,5 der Bücher haben wir ja auch bei dir entdeckt :-)

        „heimlich“ lesen und darüber im Blog berichten, stelle ich mir ziemlich schwierig vor :-)

      2. ….erhöhe auf 3,5 Bücher die wir bei dir entdeckt haben!
        “Leben in Mittelfranken” habe ich auch in der kleinen Buchhandlung „Ja..b“ entdeckt. ;-)

        Meine Frau ist Betreuerin für Menschen die an Demenz erkrankt sind und von den 3 Büchern „Schmetterling“, „Schnecke“ und „Mittelfranken“ begeistert.
        Das Mittelfrankenbuch wird bereits bei der Aktivierung Demenzkranker eingesetzt.

  2. Das Peacefood Kochbuch habe ich mir heute in einer Buchhandlung angeguckt. Werde versuchen es in der Bücherei zu bekommen, möchte keine Kochbücher mehr habe. Sind einige tolle Rezepte dabei und schön aufgemacht ist es ebenfalls.

    Ich lese gerade Jonathan Safran Foer „Extrem laut unglaublich nah“, dem „Tiere essen“ Autor. Bisschen anders das Buch, aber spannend.

  3. Cool! Finde es gut, dass du so gemischt liest. Habe jetzt auch Lust aufn Comic… Wie ich die früher verschlungen hab :)

    Ich lese gerade „Kopfsache – Liebe den Introvertierten in dir“. Wünschen tue ich mir erstmal nichts, da ich schon letzte Woche 4 weitere Bücher auf einem Weihnachtsbasar gekauft habe.

  4. DAS Minimalisten-Standardbuch: Der Papalagi. Von einem Südseehäuptling, der das Land der Weißen besuchte und seinen Stammesbrüdern anschließend davon berichtet. Ganz kleines Büchlein, aber gefühlte 100 Mal gelesen und immer wieder etwas Neues entdeckt.

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