25 Minimalismus-Tipps – der 7. Teil

20. Februar 2022 - von Christof Herrmann - 14 Kommentare
Abendstimmung an der Westküste der Südinsel von Neuseeland (Foto: Christof Herrmann, 2006)

Warum etwas kompliziert ausdrücken, wenn es auch kurz und bündig geht: Hier kommt der siebte Teil meiner Minimalismus-Tipps-Artikelserie.

Möge Dich das bunte Potpourri aus Ideen und Anregungen inspirieren.

  1. Sei großzügig. Minimalisten fällt das oft leicht, denn sie geben gerne. Großzügigkeit zahlt sich immer aus. Sie verbessert Dein Umfeld und kommt direkt oder auf Umwegen zu Dir zurück, meist in anderer Ausprägung als von Dir verteilt.
  2. Du kannst nicht alles können. Diese Erkenntnis hat mein Leben enorm vereinfacht. Nie wieder handwerkeln, nie wieder Klavier spielen, nie wieder einen Vortrag halten.
  3. Kenne Deine Genüsse, zelebriere sie, aber lass sie nicht zur Sucht werden.
  4. Vorsicht vor Rabatten, Preisaktionen, Kundenkarten und Treuepunktesammeln. Sie führen meist dazu, dass Du mehr kaufst, als Du (ge)brauchst, und am Ende mehr Geld ausgegeben hast als geplant.
  5. Geh lieber ohne Geldbeutel und mit 5 Euro in der Tasche in die Stadt. Wenn Dir Windowshopping, Peoplewatching und Kaffeeschlürfen keinen Spaß machen, dann fahr ins Grüne. Die Natur ist kostenlos, aber nie umsonst.
  6. Überdenke Dein Karrieredenken. Ein Hamsterrad sieht von innen aus wie eine Karriereleiter. Vielleicht kannst Du das Rad abbremsen, indem Du mit dem nächsten Karriereschritt wartest oder einen Schritt zurückgehst. Definiere, was Erfolg für Dich persönlich bedeutet. Geld, Ansehen und Einfluss sind nicht alles – vielleicht sogar nebensächlich. Erfolg verbinde ich beispielsweise mit Werten und Zielen wie Sinnhaftigkeit, Verbundenheit, Gemeinwohl, Nachhaltigkeit, Freude, Lebenszeit, Balance und persönliches Wachstum.
  7. Puzzeln ist ein unkomplizierter Zeitvertreib für Groß und Klein. Psychologen fanden heraus, dass das Puzzeln positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden, das Kurzzeitgedächtnis, die Kreativität und die Konzentrationsfähigkeit hat.
  8. Einfach zu leben bedeutet auch, es einfach zu tun. Wenn Dir etwas wichtig ist, dann packe es an, anstatt auf den perfekten Moment zu warten, den es oft nicht gibt.
  9. Schaff Dir einen Mehrwegbecher für Coffee-to-go an.
  10. Hab immer ein paar Deiner Lieblingslebensmittel zu Hause, aus denen Du ein gesundes, glücklich machendes Mahl zubereiten kannst.
  11. Entdecke den Zauber, der in einfachen Dinge liegt. Für Elli liegt er im Wild swimming. Seitdem sie regelmäßig draußen schwimmt, in Flüssen und Seen, im Winter wie im Sommer, hat sie wundervolle Dinge erlebt und viel über ihren Körper und Geist gelernt.
  12. Führe ein Haushaltsbuch. Das ist wahrscheinlich der erfolgversprechendste Weg, Deine Finanzen und letztendlich auch Dein Leben besser im Griff zu haben. Ich habe dem Thema Haushaltsbuch ein Kapitel in meinem Ratgeber „Das Minimalismus-Projekt“ gewidmet.
  13. Teenager sind nicht erst seit Fridays For Future für Themen wie Umweltschutz, Konsumkritik und Tierschutz empfänglich. Dann ist es zur minimalistischen Lebensweise nicht mehr weit. Erzähle Deinem Kind, wie Du dazu gekommen bist und welche Vorteile Du siehst.
  14. Du kannst Deiner Familie auch eine Challenge vorschlagen, bei der jedes Mitglied einen Monat lang täglich einen Gegenstand aus seinem Besitz ausmistet. Mit dem Gesammelten stellt Ihr Euch auf einen Flohmarkt. Den Erlös verwendet Ihr dann für einen Ausflug oder eine andere gemeinsame Unternehmung.
  15. Kannst Du mit einem Buch nichts anfangen, dann brich die Lektüre ab. Auch einen Film muss man nicht bis zum Abspann schauen, ein Musikalbum nicht durchhören, ein Konzert nicht erst verlassen, wenn die Lichter angehen …
  16. Schieb Deine Sorgen, die To-Do-Liste und das Smartphone auch mal beiseite. Wer öfter müßiggeht, dem geht es besser und tankt Kraft für die Herausforderungen des Alltags. Der russische Dramatiker Anton Pawlowitsch Tschechow sagte im 19. Jahrhundert: „Ich bin der Meinung, ein wirkliches Glück ohne Müßiggang ist unmöglich.“
  17. Wann hast Du das letzte Mal mit allen Sinnen gegessen? Nimm Dir vor, das Aussehen, den Geschmack, den Geruch und die Struktur Deiner nächsten Mahlzeit bewusst wahrzunehmen.
  18. Beim Fernwandern in deutschen Gefilden kommen Urlaub, Bewegung, Minimalismus und Nachhaltigkeit zusammen. Wie wäre es, die glänzenden Kleinodien Frankens in drei Wochen zu entdecken? Wenn Du nicht so viel Zeit hast oder noch Neuling bist, dann geht das Gernwandern auch scheibchenweise.
  19. Fürchte Dich nicht, Nein zu sagen. Du bleibst trotzdem eine gute Mutter, ein lieber Partner, ein aufmerksamer Freund, ein gewissenhafter Kollege, ein toller Mensch.
  20. Vereinfache Deine Körperpflege. Säubert eine haselnussgroße Menge an Shampoo oder Duschgel nicht genauso wie eine walnussgroße Menge? Worauf kannst Du ganz verzichten? Muss ein Kleidungsstück nach einmaligem Tragen in die Wäsche oder kann man es auslüften?
  21. Lass Dich im Urlaub auch mal treiben. Wenn Du weniger planst und die Reiseroute nicht zu voll stopfst, wirst Du Dich besser erholen. Anstatt von einem Highlight zum nächsten zu hetzen, bleibt Zeit, die Eindrücke zu verarbeiten und die ausgetretenen Touristenpfade zu verlassen.
  22. Stadt, Wald und Flur sind voller essbarer Pflanzen wie Beeren, Nüsse, Wildgemüse, Wildkräuter und Pilze. Du wolltest aber genau wissen, was Du sammelst und verzehrst. Fundstellen sind auf der Onlinekarte Mundraub eingetragen.
  23. Erst denken, dann reden – nicht andersherum. Halte einen Moment inne. Lass Deine Worte durch die interne Qualitätskontrolle gehen, bevor sie Deinen Mund verlassen und frage Dich: Meine ich das wirklich so? Verletze ich jemanden, wenn ich es ausspreche? Wer profitiert davon, wenn ich das sage?
  24. Etabliere Deine ganz persönliche Abendroutine. Sie trägt zur Regeneration nach einem anstrengenden Tag bei und steigert Dein körperliches, geistiges und seelisches Wohlbefinden.
  25. Kenne Deine Werte und bleib Dir treu. So triffst Du die richtigen Entscheidungen und vereinfachst Dein Leben.

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14 Kommentare für “25 Minimalismus-Tipps – der 7. Teil”

  1. Hi Christoph,
    ein schönes Potpourri. 12, 19 und 21 möchte ich in Zukunft umsetzen. Super finde ich auch 7 und 17.
    Viele Grüße von der Christiane

  2. Lieber Christof,
    schöne Liste:-) Für mich stehen ganz oben auf der Agenda die 2 (ich verzettele mich und will alles selbst und möglichst gut machen!) , die 17 (ich schlinge!) und die 23 (ich rede zu viel!). Also – seufz – auf geht’s…
    Herzlichst, Andrea

  3. Hallo Christof,
    wirklich eine schöne Liste. Ich liebe Puzzlen. Zu Weihnachten habe ich einen tollen Puzzletisch mit ausziehbaren Schubladen zum Sortieren bekommen – damit ich nicht immer den Esszimmertisch in Beschlag nehme. Und ich kaufe meine Puzzle nur noch gebraucht und verkaufe sie danach dann wieder. Sehr praktisch und ich habe weniger daheim rumstehen.
    Viele Grüße Nicole

  4. Lieber Christof,

    was für eine inspirierende Liste. Danke dafür. Nr. 5,6,7 und 18 werde ich umsetzen. Manches verliert man so schnell aus den Augen im Alltag. Gerade mit 4 kleinen Kindern Zuhause. Ich wünsche dir einen schönen Sonntag. Liebe Grüße aus Berlin

  5. Leider macht die momentane Situation Nr. 18 sehr schwer… mit viel Glück kann ich dieses Jahr den Hexenstieg wandern… Ich vermisse das Langstreckenwandern sehr…

  6. 8, 23 und 24 – das wären im Moment die wichtigsten und die am vernachlässigsten Punkte.

    8 wenn und aber….
    23 nun ja hat mir dann schon so manchen Ärger bereitet einfach draufloszureden ……….
    24 da muss ich noch dran arbeiten

    Danke für den Post

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